Das kann man so sehen wie du und ich hoffe, dass deine Einschätzung bezüglich der Mannschaften unterhalb der 2. Liga richtig sind, auch wenn ich das nicht ganz so sorglos sehe. Der Begriff "kommerziell" ist juristisch ganz dünnes Eis, letztlich steht jedes Verhalten, das der Vermehrung des eigenen Eigentums in irgendeiner Weise dient, unter dem prinzipiellen Verdacht der Kommerzialität. Unser Verein versucht auch mit einem + aus jedem Spieltag rauszugehen, letztlich ist ein Heimspiel der BSG also auch eine kommerzielle Veranstaltung, wenn auch nicht in dem Sinne wie kritische Fans den Begriff "kommerziell" meinen, wenn sie die Kommerzialisierung des Fußballs kritisieren. Das ist aber egal, weil juristische Fachsprache ungleich Umgangssprache.
Ich halte das Bremer Gesetz auch unabhängig davon für problematisch. Die Aussage "die verdienen so viel, sollen sie doch den Polizeieinsatz selbst bezahlen" ist klassischer Populismus aus dem Lehrbuch. Die Polizei hat den Auftrag, die öffentliche Ordnung zu gewährleistet, wird aus Steuern finanziert und arbeitet ansonsten "kostenlos". Das ist einfach so. Und es gibt dafür auch gute Gründe: Wenn die Polizei auf einmal nolens volens von privaten Akteuren finanziert wird, werden die auf kurz oder lang auch Einfluss auf das Handeln der Polizei nehmen und z.B. sich das Recht herausnehmen allein zu entscheiden, was ein Hochrisikospiel ist und was nicht und wie die Einsätze genau laufen sollen. Die DFL, der NOFV und der SFV sind aber kein Innenministerium, das - bei aller gerechtfertigten Kritik - immernoch demokratisch legitimiert ist und das ich als Wähler im Prinzip (indirekt) anders besetzen kann, wenn mir die Art des Umgangs der Polizei mit Fußballfans auf den Keks geht. Herrn Rauball und Konsorten habe ich nicht gewählt und er hat deshalb nicht "meine" Polizei zu finanzieren, das ist kurzgefasst mein Argument.