Eventpublikum und Klatschpappenhools latschen jeder Möglichkeit hinterher, sich im Erfolg zu baden.
Das ist typisch und überall im Fußball zu sehen. Der Klientel ist keinerlei Bindung zum Verein nachzusagen, weil sie weder mitgestalten noch überhaupt den Verein darstellen. Warum? Es gibt keinen Verein im klassischen Sinn! Das bricht seit Monaten über Hannover herein und wird überall da (Leverkusen/Hoffenheim/Wolfsburg) in Form leeren Reihen ersichtlich, wo die Vereinsbindung im Kern nur einen überschaubaren Kreis in Form von Betriebszugehörigkeit oder/und Regionalität abbildet. Genau das fehlt den österreichischen Besatzern aber. Da gibt es weder Unternehmensbindung noch den krampfhaft von Rathaus, Jung-Kampfblatt und scheinheiligen Regionalakteuren inszenierten Standortfaktor. Auf Dauer wird der Fußball sich nicht als Implantat verkaufen lassen, denn ein nicht unwesentlicher Teil der Vereinsbindung entsteht aud Standortaffinität: Das "gemeine" Publikum will die eigenen Jungs sehen und sich so auf dem Platz wiederfinden. Nur mit Glitter und Dosen-Schnickschnack wird auf Dauer nichts zu erreichen sein.
Jetzt kann man sich a.G. des Vergleichs zwischen 2 bis 3 Tausend Zuschauern bei Lok und Chemie sowie den 30 bis 40 Tausend beim Konstrukt verwundert die Augen reiben und von Größenwahn sprechen. Aber die Bindung derer, die von der gleichen Rathausclique ruinierte Stadien mühsam instand setzen, den langen Marsch von der Kreisklasse in Liga 4 überhaupt erst möglich machen und immer für den Verein da sind, hat nun mal eine andere Qualität = Nachhaltigeit über Generationen hinweg.
Es geht doch nicht nur mir so, dass ein Stündchen mit Schere oder Manner mehr bringt als ein Tag mit dem "Welteroberer" aus Schwaben. Zugegeben: Da gelingt mit einer Unmenge Geld und auf dem Fundament verbrannter Vereinserde + Kinderhandel mal ein Sieg in Neapel....oder eine Vizemeisterschaft. Aber es wird halt ein "Vize" bleiben und es haben schon andere gg. Neapel gewonnen, um anschließend kläglich am eigenen Größenwahn zu scheitern. Meint denn wirklich einer ernsthaft, dass sowas auch nur den Hauch einer realen Chance gg. VEREINE wie Bayern oder Dortmund hat? Die Ursache des Erfolgs liegt dort nicht allein im Geld. Soziale und regionale Verwurzelung sind nun mal das Fundament und so lange es (Gott sei Dank!) Leute wie Hoeneß und Watzke, Trainer wie Kovac bei Frankfurt oder meinen absoluten Favoriten Streich in Freiburg gibt, kann der Burnoutzwerg im Dreieck springen: Es wird nicht reichen!
Für mich war und ist Fußball immer eine Charakterfrage. Darum wundern mich leere Ränge bei Charakterlosen, selbst wenn sie den Namen unserer Stadt missbräuchlich verwenden, in keiner Weise. Da hilft auch die tägliche Bestrafung des LVZ-Lesers mit dem Geschmiere der schreibenden Pferdedecke oder die Müllersche Speichelleckerei beim 50 Zuschauer Konstrukt mit begrenzter internationaler Ausstrahlung nicht. Es ist nämlich ureigene Eigenschaft des Fußballs, dass er nun mal keine Kometen sondern ausschließlich beständig leuchtende Planeten mag.
Es ist wie es ist: An der Jahn-Alle hat sich für einen begrenzten Zeitraum ein Besatzungsregime ohne Bindung und Charakter eingenistet. Ich mache mir ziemlich wenig daraus; nur dann, wenn es offensichtlich wird, dass auf Kosten der Leipziger Vereine mit dem Rathauspanzer alles platt gemacht wird, was mühsam aufgebaut wurde.
Meine Themen dabei sind: Die planmäßige und gezielte Vernichtung des FCS durch die Profiteure des Besatzungsregimes und der nun mal nach wie vor ziemlich emotionale Teil des einstigen Insolvenzmassekinderhandels zu dessen Gunsten. Ansonsten können die (bis auf ein absehbares Treffen mit dem von mir ebenfalls heiß geliebten FC Arsenal) von mir aus mit goldenen Glöckchen in den Haaren Walzer auf dem sowieso schon entweihten Rasen des Zentralstadions tanzen = ES BERÜHRT MICH NICHT! (...., weil es nun mal kein Fußball ist, wie wir ihn verstehen und wollen.)
Am Ende kackt die Ente!
Warten wir mal ab, was der Fußballmafia in den Verbänden noch so alles einfällt, um unseren Sport im Wege eiskalt vollzogenen Diebstahls immer mehr denen zu rauben, die Fußball sind. Es wird sich alles zeigen, denn jedes Spiel hat 2 Halbzeiten und selbst dann bleiben Verlängerung und Elfmeterschießen. Backhaus, Rangnick und Konsorten kommen und gehen und wo ihre 16%-Helfer im Rathaus inzwischen gelandet sind, kann jeder sehen. Schlimmstenfalls bleiben 2 "herrenlose" Häuser mehr in Leipzig und es dürfte ein Leichtes sein, die Kleinmesse am Rande des Naturschutzgebietes in Gänze zu renaturisieren und das Zentralstadion wieder einem sauberen Zweck zuzuführen. Entscheidend wird in den kommenden Monaten sein, wie solidarisch die Vereine für den Erhalt von 50+1 und bei der Bewahrung der Interessen des Amateurfußballs zusammenstehen werden. Dabei wird sich die Spreu vom Weizen trennen und wenn alle Stricke reißen, wird es halt einen Operettenverband mit Operettenliga UND einen neuen, fußballaffinen Verband geben müssen. Die Einen machen dann halt "DSDS mit Fußball" für die RTL II - Klientel und die Anderen ihren "altmodischen" Vereinsfußball...