Sozialwesen, Rechtswesen, ÖPNV, Bildung, Gesundheitswesen und Verteidigung sind Sache eines Staates. Alles andere nicht. Meine Meinung.
Ich stimme Dir in vielen Dingen zu, aber nicht bei der Bildung.
Bildung braucht Freiheit. Was Bildung in Verantwortung des Staates anrichten kann, haben verschiedene Staatsformen auf deutschem Boden bereits ausführlich gezeigt. Ohne sie gleichsetzen zu wollen, hatten alle das Ziel, jeweils die benötigten guten Staatsbürger zu erziehen: kaisertreue Christen, gehorsame Soldaten, jubelnde Kommunisten..., in jedem Fall obrigkeitshörig und kritiklos.
Bildung muss sich aber an den individuellen (geistigen, sozialen, körperlichen) Bedürfnissen der Kinder/Jugendlichen orientieren, nicht an den Interessen von Staaten oder Organisationen. Das braucht flexible Lehrpläne, Kreativität und insbesondere gut ausgebildete, vom Staat unabhängige Lehrer (so wie auch Juristen und Journalisten unabhängig sein sollen).
Ich habe viele Jahre für eine Waldorfschule gearbeitet und sage bewusst nicht, das Waldorf ideal wäre. Aber es gibt dort sehr interessante Ansätze, genau so wie bei anderen freien Trägern. In den Gesetzen der Bundesländer werden freie Schulträger übrigens oft als Privatschulen bezeichnet, obwohl es sich um öffentliche Schulen in freier Trägerschaft handelt.
Was ich eigentlich sagen will: Bildung braucht nicht Zentralismus, sondern Schulvielfalt und freie Wahlmöglichkeit der Eltern.
P.S. Nicht ohne Grund waren Waldorfschulen im "dritten Reich" verboten und in der DDR nicht zugelassen.