der aktuelle Kreuzer :
Don´t kick and rush
Chemie-Trainer Dietmar Demuth über Leutzscher Fußball
Nachdem sich die Vereinsführung der BSG Chemie Anfang Dezember vom Trainer Andrè Schönitz trennte, musste ein neuer Sportlehrer gefunden werden. Die Ansprüche in Leutzsch sind klar formuliert: Am Ende der vergangenen Saison als Liganeuling klappte der Aufstieg aus der Sachsenliga in die Oberliga nicht und dies soll den Chemikern zum Ende dieser Spielzeit gelingen.
Dafür engagierten sie nun mit Dietmar Demuth einen Trainer, der sich eher in oberen Ligen auskennt. Er spielte für St. Pauli 141 Partien in der 1. sowie 192 in der zweiten Bundesliga und schoß das erste Tor für Bayer Leverkusen in der 1. Bundesliga. Später war er als Trainer am Millerntor tätig und führte St.Pauli 2000/2001 in das Fußballoberhaus. Über Eintracht Braunschweig ging es weiter nach Babelsberg, zum Berliner AK und vergangene Saison zum ZFC Meuselwitz.
Nun ist er in der sechsten Liga in Leutzsch angekommen.
Sein erklärtes Ziel ist der Oberliga-Aufstieg im Wissen darum, dass es eine schwierige Aufgabe werden wird.
Attraktive Spiele besitzen hier eher Seltenheitswert, zu oft stellen sich Gästemannschaften einfach hinten rein.
Die Tücken der unteren Ligen musste der "Große da drüben" ja auch erst mal meistern. Da drüben- das meint den zehn Autominuten östlich stationierten RB. Der wiederum wirbt damit, dass junge Fußballer ausgebildet werden, die -wenn sie keine Verwendung in den eigenen Reihen finden- den lokalen Vereinsfußball bereichern. Das sieht Demuth eher kritisch, denn obwohl physisch gut ausgebildet, bemerkt er bei ehemaligen RB-Spielern gewisse Defizite , wenn andere Systeme gespielt werden sollen als das von Ralf Rangnick favorisierte Kick and Rush im volloffensiven 2-3-5-System.
Mit Fußball hat das für Demuth nichts zu tun. Er bevorzugt das Spiel mit ein bisschen Auge und einem variablen , taktischen Verständnis.
Seine ideale Mannschaft harmoniert und funktioniert untereinander auf das Aufstiegsziel hin, sodass der Trainer nicht immer alles vorgeben muss.
Grundtugenden in einem Team bilden dafür die Basis, denn "wir gewinnen und verlieren zusammen".
von Britt Schlehahn