Union Berlin? Da kenne ich nur Geschichten von brutalen Schlachten zwischen Chemikern und Unionern am Leutzscher S-Bahnhof mit Zaunlatten, Fahrradketten, abgeschlagene Bierflaschen usw., Schottersteine auf deren Sonderzüge (ein schwerverletzter Unioner am Zugfenster hierdurch), ein von Union besetzter Oberer Norddamm, Flaschenwürfe, Schlägereien im gesamten Stadion, 1984 eine kurze enge Allianz zwischen Sorglose (Chemie) und Club der Raben (Lok) gegen Union (und BFC), Krawalltour in der Relegation nach Berlin mit abschließender Evakuierung (durch Volkspolizei in Lastwagen/Elos genannt) des Gästeblocks wegen brutaler Gewalt rundherum, ein Lokführer mit Herzinfarkt auf der Rückfahrt usw. Das nur als kurzer Auszug von einigen Ereignissen im Zusammenhang von Spielen zwischen Chemie und Union. Schwerpunkt 80er Jahre.
Unzählige Alte haben mir diese Storys immer wieder auf Auswärtsfahrten oder bei Kneipenrunden erzählt und die Chemiebücher (auch Hooliganbücher wie bspw. „Stadionpartisanen“) sind voll davon. Ich kann ob des ähnlichen Werdegangs beider Vereine und der damaligen Größe beider Fanszenen gewisse Sympathien nachvollziehen, teilen kann und werde ich sie jedoch definitiv nie. Auch ob dieser Geschichten und eigener Erlebnisse gegen Berliner Vereine, habe ich absolut gar nichts für Hauptstadtvereine übrig. Und damit bin ich sicherlich nicht alleine. Zumindest in meinem persönlichen Umfeld höre ich oft ähnliche Töne wenn es um Hertha, Union oder BFC geht.
Nur fürs Protokoll. Ich freue mich wirklich über das Testspiel und eine große Kulisse. Und natürlich habe ich Respekt vor dem was bei Union in den letzten 25 Jahren geleistet wurde. Aber ansonsten gehen die mir am Allerwertesten vorbei. Hass ist es nicht aber eine ausgeprägte Gleichgültigkeit ob all der aufgezählten Punkte.