Durch die zunehmende Vereinheitlichung der Spielstätten im Profifussball kennen viele junge Spieler die "alten" Stadien gar nicht mehr. Ich glaube sowas wie in Leutzsch, also englischer Baustil, alter Stehdamm und alte Tribüne findest du nur noch ganz ganz selten in Deutschland. Das kann einen jungen Kerl schon inspirieren und vielleicht sogar 5 oder 6 Prozentpunkte mehr herauskitzeln. Für technische Raffinesse und exzellente Ballbehandlung ist unser Rasen nun nicht wirklich geeignet.
Normalerweise müsste man bei eventuellen Nachfragen bzgl. des Zustandes von Rasen und Infrastruktur an die Schusseligkeit und das Desinteresse der Stadt verweisen. An sich ist es eine Schande der Leipziger Sportpolitik, so lange untätig geblieben zu sein. Einerseits hofiert man einen externen Player von Außerhalb und rühmt sich als Bundesligastandort. Andererseits kümmert man sich nur stiefmütterlich um die Vereine, die Jahrzehnte lang die Fahne der Stadt hochhielten.
Ohne jetzt politisch werden zu wollen.
Aber Burkhard Jung kann wirklich sehr froh sein, dass sein konservativer Gegenspieler Gemkow Null für Chemie und/oder alternatives Leben innerhalb der Stadt übrig zu haben scheint und ihn diese Tatsache neben seinen Law and Order-Wahn für viele Teile der jungen Leipziger Wählerschaft schlicht unwählbar macht. Jung wird nicht gewählt weil viele diese Wirtschafts/RB-Hofiererei besonders toll finden oder man seiner Gespensterdiskussion um Leipziger „Linksterrorismus“ (in einem schwarzblauen Sachsen wohl bemerkt) viel abgewinnen kann. Jung wird am Ende nur von einer Mehrheit gewählt weil es der Gegenkandidat wohl noch viel schlimmer machen und diese Stadt endgültig spalten würde.
Diese nackte Tatsache sagt insgesamt viel über die Leipziger Stadtpolitik/Sportpolitik der letzten Jahre aus.
Will sagen. Es geht nicht darum das es irgendwie besser wird sondern eigentlich nur darum, dass nichts schlechter wird! Traurig.