LVZ 28.10.14
"Im Winter vielleicht ein, zwei Neue"
Chemie-Trainer André Schönitz über Verstärkungen, gute und schlechte Spiele sowie die Fans
Leipzig. Chemie Leipzig ist als Wiederaufsteiger zur Fußball-Sachsenliga ziemlich gut in die Saison gestartet. Nach acht Spielen - eine Partie haben die Leutzscher noch offen - liegt die Mannschaft von André Schönitz aussichtsreich auf Rang vier, nah an den Spitzenteams. Der 41-jährige Coach stellte sich im Interview einer Art Startbilanz.
Ist der Chemie-Trainer mit dem Saisonverlauf bislang zufrieden?
Eigentlich kann man zufrieden sein. Die Mannschaft zieht gut mit. Dennoch sollten wir im Winter vielleicht versuchen, noch ein, zwei Verstärkungen zu holen, um oben dranzubleiben.
Im Sommer waren acht neue Spieler gekommen. Wie haben sie sich integriert?
Ja, das waren viele Neue, die sich aber alle gut eingepasst haben. Es ist eine gute Truppe entstanden, jeder macht seinen Kram, auch die Neuen. Nun müssen wir alle ruhig weiterarbeiten, dürfen nicht nachlassen oder gar abheben.
Welche Ihrer Spieler haben ihre Sache bislang besonders gut gemacht?
Ich möchte keinen hervorheben.
Über welches Spiel haben Sie sich besonders gefreut?
Bislang eigentlich über alle außer über das gegen den Heidenauer SV und über das Pokalspiel beim BSC Freiberg.
Warum der Ärger mit diesen beiden Partien?
Naja, gegen Heidenau haben wir zu Hause trotz eigener Großchancen 0:1 verloren, und im Pokal haben wir bei den Freibergern völlig unnötig eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben, um gar noch auszuscheiden.
Wie empfinden Sie die beachtliche Unterstützung, gegebenenfalls aber auch die Kritik der Chemie-Anhänger?
Chemie kann sich glücklich schätzen, solche Fans zu haben, die uns immer unterstützen. Eine große Anzahl kommt sogar überall mit hin. Das macht logischerweise viel mehr Spaß, als wenn da nur um die hundert Leute stünden. Natürlich müssen die Spieler und ich auch Kritik aushalten, wenn es mal nicht so läuft.
Vor der Saison hat die Vereinsführung den Klassenerhalt als Saisonziel ausgegeben, sie wünschten sich einen einstelligen Tabellenplatz. Korrigieren Sie nun die Ambitionen?
Nein, das machen wir nicht. Denn es wird auch mal einen Rückschlag geben. Aber wir lassen uns bezüglich unserer Ziele auch gern positiv überraschen.
Ihre Konkurrenten haben mit neun Spielen fast schon ein Drittel der Meisterschaft gespielt. Wen sehen Sie als Titelanwärter?
Ich bin ehrlich erstaunt über den FC International, dass er ganz vorn steht. Stahl Riesa (Platz 2/Anm. d. A.) hatte ich mit vorn erwartet. Den FC Grimma (3.) und Görlitz (6.) habe ich in etwa da gesehen, wo sie jetzt stehen. Der FC Eilenburg (7.) wird noch stärker kommen, vielleicht auch andere.
Interview: Frank Müller