LeiVoZ von heute...
1. FC Lok geht "volle Pulle" ins Pokalgeschehen
Oberligist bei LVB-Elf klarer, aber vorsichtiger Favorit / Chemie genießt Heimrecht gegen Radebeul / Inter mit Respekt in Zwenkau
Von Frank Müller
Leipzig. Am Wochenende steht die 2. Runde um den Fußball-Landespokal an, nur Chemie Leipzig muss sein Spiel aus Runde 1 gegen den Radebeuler BC noch nachholen. In der Karl-May-Stadt konnte zunächst wegen fehlender Polizei nicht gespielt werden, dann stand eine schier unaufschiebbare Kunstrasen-Pflege an. Der RBC schien in jeder Hinsicht froh, dass in Leipzig gespielt wird - Anstoß Sonnabend, 15 Uhr.
Beide Kontrahenten haben nicht nur den Heimvorteil getauscht, sondern auch die Spielklasse: Chemie ist in die Sachsenliga aufgestiegen, Radebeul von da abgestürzt. Ergo sind jetzt die Leipziger Favorit, was Chemie-Vorstand Frank Kühne jedoch relativiert: "Im Pokal hat das ja nicht soviel zu sagen." Mit dem 0:0 gegen Görlitz zum Saisonauftakt sei er aber vom Ergebnis abgesehen zufrieden gewesen. "Wir haben gegen eine starke Abwehr viele Chancen herausgespielt und hinten selbst gut gestanden." Auch Trainer André Schönitz gab der Auftakt Zuversicht: "Keine Frage, wir wollen und können in Runde zwei."
Landesklasse-Vertreter SG LVB zog mit einem 2:1 gegen IFA Chemnitz in die nächste Runde. Dagegen genoss der 1. FC Lok Leipzig als Oberligist zum Start ein Freilos. Nun treffen beide am Sonnabend, 15 Uhr, in Runde 2 aufeinander. Die Rollen sind hier erst recht klar verteilt, Lok spielt zwei Klassen höher. Bei aller Vorsicht kündigt Lok-Coach Heiko Scholz an: "Wir werden volle Pulle spielen und wollen natürlich weiterkommen. Was nicht heißt, dass wir irgendeinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen können." Sebastian Zielinsky und Carlos Brinsa stehen Scholz verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Damian Paszlinskis Einsatz ist zumindest fraglich, ebenso der von Torwart Julien Latendresse-Levesque, beide sind angeschlagen.
Gastgeber LVB hatte im Vorfeld des Stadtderbys eine Sicherheitsberatung mit Verband und Polizei. "Es war aber alles ganz entspannt", S.rt LVB-Fußballchef Steve Büchner das Treffen. "Es sind keine getrennten Fanblöcke nötig, was uns die Sache sehr erleichtert." Noch in der vorigen Saison mussten die Connewitzer beim Spiel gegen Regionalligist FSV Zwickau auf dem Sportplatz "Neue Linie" weit mehr Aufwand betreiben, doch diesmal wird keine Fan-Konfrontation befürchtet. "Unsere paar Hanseln können sich ruhig mit den Lok-Anhängern mischen", sieht Büchner die Sache locker. Sportlich sei sein Team natürlich eindeutig Außenseiter.
So klar scheint die Konstellation zur gleichen Anstoßzeit bei der Begegnung zwischen dem Bezirks-Vizemeister VfB Zwenkau und Neu-Sachsenligist FC Inter nicht. Zwar taten sich die Zwenkauer zum Landesklasse-Auftakt gegen den Bornaer SV ziemlich schwer (1:0), doch Inter-Trainer Heiner Backhaus warnt: "Zwenkau ist eine kompakte Truppe, die von Coach Frank Baum auch in den vorjährigen Pokalspielen eindrucksvoll eingestellt worden war. Für uns wird das ein Charaktertest werden", glaubt der 32-Jährige. Backhaus wird auf Stammtorwart Christian Schmedtje, der bei einer beruflichen Weiterbildung weilt, verzichten müssen. Zudem sind ein paar andere der durchweg neuen Akteure noch immer nicht spielberechtigt.