Paxelander schreibt selber von „in anderen Regionen“, weil das entscheidend ist. In Leipzig ist bisher das Corona-Virus nur sehr selten nachgewiesen worden. Die beschriebenen Vorsichtsmaßnahmen sind in den betroffenen Gebieten notwendig, aber nicht flächendeckend.
Die systemrelevanten Leitwarten im Raum Leipzig hatten im April ähnliche Arbeitsbedingungen:
"Auf jeden Fall bereiten wir uns im Kraftwerk speziell auch darauf vor, dass wir über einen längeren Zeitraum hier arbeiten müssen, ohne dass die Kollegen das Kraftwerk dann wieder verlassen, damit wir Infektionen vermeiden. Wir haben dafür gesorgt, dass es Unterkünfte geben wird, Betten sind schon da und es gibt Versorgungspakete, in denen alles drin ist, was man braucht, wenn man spontan übernachten muss, also Zahnbürste, Zahnpasta, Duschgel, Handtuch, es ist alles vorbereitet. Die ärztliche Versorgung ist abgesichert und natürlich auch die Versorgung mit Lebensmitteln."
https://www.mdr.de/nachrichten/panorama/kritische-infrastrukturen-kritis-100.html Allein die Wortwahl "Vorsichtsmaßnahme" würde im politischen Betrieb glatt als Framing durchgehen. Klingt nach übertriebener Angst. Tatsächlich werden die beschriebenen Versorger einfach nur ihrem Auftrag gerecht:
jederzeit die
Grundversorgung sicherstellen. Oder wer soll das machen, wenn zwei Wochen lang (im besten Fall) eine Schicht ausfällt?
Und mir wäre es wirklich lieber, wenn ihr mich hier in zwei Wochen als auswärtigen, sinnlos nervenden Bedenkenträger bezeichnen dürft, weil in Leipzig weiterhin Fußballspiele vor Zuschauern stattfinden. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass dann auch Leipziger Leitwarten-Mitarbeiter isoliert arbeiten und wohnen werden.
PS: Gelacht haben die Auerbacher.
Was ändert das? Sie haben gelacht, weil der VfB Auerbach offensichtlich die Zuschauerbegrenzung nicht eingehalten hat. In einem Stadion, das von den Behörden für 999 Zuschauer zugelassen war. In dem Menschen aus schätzungsweise fünf sächsischen Land- und Stadtkreisen zusammengekommen sind. Die TV-Bilder zeigen ja, dass die Chemiker sich auch unter die Heimzuschauer gemischt haben.
Natürlich ist die Verantwortung der Fans groß und wer sich nicht gut fühlt, muss zu Hause bleiben. Da vertraue ich aber unseren Fans, denn jeder von uns möchte, dass diese geile Saison der Chemiker weder abgebrochen noch ohne Zuschauer gespielt werden muss.
Relativieren, auf kritische Beiträge mit "fühlt sich unwohl" reagieren, Präsenz durchziehen, gerade noch so erlaubte Mobilität, darauf warten, dass "die Zahlen" sich auch vor Ort verschlechtern: In meinen Augen sind das gute Pandemie-Verbündete.