Was folgt: Der zustaendige Ausschuss bewilligt die Anschaffung der 4 Dauerkarten!
Die Kosten hierfuer duerften ca. 2/3 eines KiTa- Platzes entsprechen.
Aber was sind schon Eltern in dieser Stadt, die haenderingend einen solchen suchen....
Und die Hofberichterstattung setzt noch einen drauf: Jetzt gab's auch noch den "Tourismuspreis" fuer die Vertriebsaktivitaeten eines zweifelhaften Getraenks.
Das liest sich alles, wie ein Stueck aus dem Tollhaus.
Kennt man den noch:
"Keine Fliese an der Wand, keine Schraube fuer'n Trabant.
Uberall im Land nur Flauten, aber eine Kosmonauten!"
Man(n) (und Frau natuerlich auch) mache sich selbst seinen Reim auf Muttis Jung regierte Messestadt.
Aber es gibt auch noch erfreuliche Zeilen, denn die "schreibende Pferdedecke" bekam wenigstens vom Schalker Manager eine passende Antwort, die so gar nichts mit Dauerkartengeschacher und Pseudopreisen zu tun hat: "Sie wollen doch nicht ernsthaft Schalke 04 mit XX vergleichen?"! Man muss die Revierkaempfer ja nicht unbedingt moegen, aber so bissel Schalker bin ich am Wochenende dann schon.....
Noch einmal zurueck zum eigentlichen Aufreger fuer mich: Wo ist eigentlich die Neutralitaet geblieben, die man als gewaehlter Buergervertreter aller Leipziger an den Tag zu legen hat? Sie ist wie eine Seifenblase geplatzt und wenn man dann mal den Bogen weiter zieht, muss sich nun wirklich niemand mehr ueber gewisse Wahlergebnisse wundern oder aufregen. Schade, dass Verkommenheit in Bezug auf bestimmte Hemmschwellen so gar keine Rolle mehr spielt. Also verkommt erst die Stadt und dann das ganze Land.
Tja, und um den Medienkreis mal zu schliessen: Fuer die Jubeljournallie gab es gestern ebenso den Spiegel der Verkommenheit vor's Gesicht, wie fuer eine bestimmte, sich wie Sumpfdotterblumen ausbreitende Gruppe Politiker. Mutig, was die ARD da 20:15 ueber den Sender gelassen hat.
Und die Moral von der Geschicht'? Gibt keine! Mal sehen, was da noch so alles in Richtung Grundstuecksgeschacher und Stadionneubauten auf das Leipziger Stadtsaeckel zukommt. Aber das Beobachten von bestimmten Prozessen, inkl. Hinterfragen von Entscheidungen, war noch nie die Staerke des "gemeinen" Bewohners unserer Stadt.
"Laeuft doch...." Klar, aber grundsaetzlich in die falsche Richtung!
Und keiner soll spaeter sagen, er haette "DAS" nicht gewusst. Man lese hin und wieder mal 11 Freunde - Meister Koester, beschaeftige sich mit dem Aushebeln des Vereinsrechts und sehe auf die sich stetig und wie von Zauberhand erweiternde Ermittlungsliste eines "Sommermaerchens"..... Aber: "Was geht uns das denn an? Hauptsache die Show war gut!" ; sprach Otto Normalo und ging zu seiner "Montags-Demo".... Bis, ja bis dann mal wieder einer ueber die Straenge schlaegt und einen Boateng als Nachbarn "abwaehlt". Den Aufschrei hab ich jetzt schon im Ohr. Ich will weder Boateng, noch einen anderen als Nachbarn abwaehlen, weil bunt einfach gut ist und man sich in einer Demokratie nicht immer raussuchen kann, wer denn da mehrheitsbedingt regiert. Aber es wird Zeit, dass man mal bestimmte Leute und Parteien abwaehlt. Ist so ein Ding mit der alten Dame Demokratie: Wird sie verbogen und benutzt (man nennt das Manipulation), kann man getrost auch irgendwann von einer "Mehrheit" sprechen, die Woche fuer Woche zur Marketingveranstaltung an die Jahn-Allee pilgert. Sportlich verstaendlich; in Bezug auf Moral und Charakter aber zumindest zweifelhaft.
Aber die aus dem Dorf der Gallier gehoeren ins Comic und laengst hat uns alle die Sucht nach der "Moderne" und "Geiz ist geil" erfasst. Alle? Nee, ich bin und bleibe altmodisch und glaube an einstuerzende Tribuenen, kaltes Wasser, Supertechniker auf Hamsterhuegelplaetzen und an meinen Fussball! Wer wird schon auf die billige und missbrauchte Kopie setzen, wenn er das Original haben kann... Nun ja, auch etwas geschichtlich bedingte Skepsis gegenueber bestimmte "Importen" aus Oesterreich ist dann auch dabei. Man muss ja keine Tierkadaver hinter Fussballtore legen, um wenigstens an einen Rest an konservativem Fussballverstand zu glauben.
Nein, es ist kein Hass! Der ist naemlich ein Gefuehl und das Letzte, was ich mir anzutun gedenke ist, dass ich Gefuehle fuer das entwickle, was da an der Jahn-Allee und in den Amtsstuben dieser Stadt passiert. Man koennte es verzweifelten Sarakassmus nennen oder als frustrierten Ueberlebenskampf eines alterstarrsinnigen Traditionalisten bezeichnen.
Gut, dann schaffen wir das "Scheiss-Weihnachten" auch gleich ab und haengen doch alljaehrlich Dosen an "Deutsche" Eichen, statt bunte Kugeln an Nordmanntannen. Aber dann bitte konsequent: Nicht am 24.12. sondern zum Geburtstag vom Dosenprinzen.