Erklärung

Leutzscher Freundeskreis (ehemalige IG für einen geeinten grün-weißen Verein unter dem Namen BSG Chemie Leipzig e.V.)

Der von allen in unserem Freundeskreis, vereins- und fanclubunabhängig, mit Bestürzung und Trauer zur Kenntnis genommene Prozess beim FC Sachsen Leipzig 1990 e.V. ist uns Anlass und Verpflichtung, alle Chemiker erneut zur Einigung aufzurufen!

Nicht in Trauer zu erstarren, sondern jetzt die Chance für den Neuanfang zu nutzen, liegt ausschließlich in unser aller Hand!
Jetzt erweist sich, wer sich mit dem Verein identifiziert.
Jetzt erweist sich, wer wirklich über Grenzen denken und handeln kann.
Jetzt erweist sich, wer wirklich Zukunft in Leutzsch mitgestalten will.

Wir sehen in der Gründung und den Aktivitäten einer „SG Leipzig-Leutzsch“ ein falsches und fatales Signal, gespeist aus dem Ungeist der Trennung, Spaltung und persönlicher Interessen.
Wir gehen vor allem aufgrund nachvollziehbarer Abläufe davon aus, dass mit diesem Schritt eine interessengesteuerte Spaltung endgültig zementiert werden soll.

Diese Stadt hat es verdient, dass die BSG Chemie Leipzig e.V. den Neuanfang im Alfred-Kunze-Sportpark verkörpert.
Hinter diesem Namen und an diesem Ort ist gewährleistet, dass sich alle Grün-Weißen guten Willens zusammenfinden und einbringen können.

Alle anderen „Konzepte“ sind zum Scheitern verurteilt, weil sie, wie eine „SG Leipzig-Leutzsch“, zu keinem Zeitpunkt alle Chemiker vertreten und widerspiegeln können und werden.

Wir appellieren daher an alle Leutzscher guten Willens, Fans, Mitglieder, Sponsoren, Freunde und Interessenten, vor allem aber an alle NachwuchsspielerInnen beider Vereine (FC Sachsen und BSG Chemie), die Chance BSG Chemie Leipzig e.V. zu nutzen, statt wieder falschen Götzen mit hohlen Versprechen zu glauben und in ein (schon von vornherein leckgeschlagenes) Schnellboot zu steigen und in ein erneutes und nicht mehr aufzuhaltendes Desaster zu fahren.

Das Machbare ehrlich zu erarbeiten, auch ehrlich gegenüber der Vergangenheit, heißt vor allem zu vereinen und das geht nur als BSG Chemie Leipzig e.V. im AKS – ohne Vorurteile und ohne Vorwürfe, aber mit dem Willen, Großes zu leisten und zu erreichen.

CHEMIE! CHEMIE! NUR NOCH CHEMIE!

Die Mitglieder des Leutzscher Freundeskreises aus beiden Vereinen und aus unterschiedlichen Fanclubs (u.a. Feinherb, Die Sorglosen, Diablos, Ultra Youth, ehemals Dreiländereck, West, etc.)

Erklärung

Die Interessengemeinschaft für einen geeinten grün-weißen Verein unter dem Namen BSG Chemie Leipzig stellt ihre Tätigkeit ein. Nach den Gesprächen am vergangenen Mittwoch steht fest, dass der Vorstand und große Teile der FCS-Fangemeinde nicht an einer Vereinigung mit der BSG Chemie interessiert sind.

Für diese Tatsache spricht auch, dass trotz des Auftrags der Mitgliederversammlung zu ergebnisoffenen Gesprächen mit der BSG solche nie ernsthaft stattgefunden haben sowie der skandalöse und mehr als fragwürdige Umgang mit dem Antrag der IG zur Bildung einer paritätisch besetzten, mit den Vorständen des FCS und der BSG zusammenarbeitenden Kommission.
Im Gegenteil: Mit der bevorstehenden Unterschrift unter den Kooperationsvertrag / Kollaborationsvertrag mit RB Leipzig wird die Spaltung der ehemals starken grün-weißen Gemeinschaft bewusst und dauerhaft zementiert.

Das, wofür Chemie einmal stand – Einigkeit, Kreativität, Eigenständigkeit-, wird nun dem neuen Machtfaktor im Leipziger Fußball geopfert.
Die IG hat versucht, eine Alternative aufzuzeigen. Sie ist, ähnlich wie Jens Fuge, am fehlenden Verständnis für die tatsächliche Situation und an festgefahrenen Strukturen gescheitert.

Die IG verwahrt sich gegen den Versuch der Kriminalisierung ihrer Mitglieder, denen (seitens der BILD-Zeitung und Verantwortlichen des FCS ) vorgeworfen wird, während der Protestaktion Böller gegen den Vorstand geworfen und so eine Geldstrafe gegen den FCS verursacht zu haben. Diese Aktion ging nicht von Mitgliedern der IG aus und wird von ihr verurteilt.

Die Mitglieder der IG werden teilweise zur BSG, andere weiterhin zum FCS gehen. Wiederum andere werden sich vom Fußball in Leipzig ganz verabschieden. In der IG hat sie der Traum und die Überzeugung geeint, „Chemie“ sei der Lage, den Roten Bullen eine selbstbewusste, eigenständige, traditionsbezogene grün-weiße Macht als Alternative entgegenzustellen und sowohl alte Fans zurück- als auch neue hinzuzugewinnen.

Ein User schrieb im Forum des FC Sachsen: „Der FCS ist unser Verein. Ihm ist entgangen, dass dem Verein viele der Menschen, die das „unser“ einmal ausgemacht hat, längst abhanden gekommen sind.“

Der FCS mag auf dem Papier der rechtliche Nachfolger des zweifachen DDR-Meisters BSG Chemie Leipzig sein. Aber spätestens mit der Unterschrift unter dem Kollaborationsvertrag hat er seine Tradition erneut mit Füßen getreten, verbrannt und die Asche im Wind zerstreut.

PS: Da wir in den letzten Monaten feststellen mussten/durften, dass sich in unserer IG eine gesunde Mischung aus jungen und „alten“ Chemikern zusammenfand, die ja doch irgendwie alle dufte sind, werden wir dieses Blog auch weiterhin am Leben erhalten, ebenso wie unser Forum. Dieses möchten wir auch weiterhin allen offen halten, die Redebedarf in Sachen „RB Sachsen Leipzig“, der BSG oder anderen Themen wie „Wie kommt das Schild „Rasen betreten verboten!“ auf den Rasen, den man nicht betreten darf?“ haben.

IG Chemie
Leutzscher Freundeskreis – Das Schlupfloch für alle Gehörnten!

„Ergebnisse“ Internes FCS-Fanforum

Teilnehmer: 47

1. Stand der Verhandlungen

– Gespräche mit RB werden fortgesetzt, noch ist nichts unterschrieben (allerdings wurde in einem 4 Augen-Gespräch mitgeteilt, dass der Vertrag nächste Woche unterzeichnet wird….)
– der Vorstand machte deutlich, dass es sich lediglich nur um einen Nachwuchskooperationsvertrag handelt
– Abwanderung des NW will man mit einer Koop. eindämmen
– Vertrag würde 3 Jahre laufen (es gibt keine Klausel für eine Verlängerung)
– Seemann enttäuscht über Kritik am Kooperationsvertrag

2. Warum dieser Vertrag?

– Insolvenzverwalter muss diese 10.000 € annehmen
– Förderung und Austausch von Jugendspieler
– regionale Anbindung (kein Spieler muss aus Leipzig weg)
– Spielermangel in der B- und C-Jugend
– Hallenutzung

3. Nachteile?

– Vorstand sieht KEINE Nachteile

4. Stellungnahme zum offenen Brief der IG

– es gab KEINE Stellungnahme

Review 2. Stammtisch – 26.02.2011

Anwesend: 65 Chemiker 
Beginn 19:00
Ende: gegen 1 Uhr

Ablauf des Abends

– 30-45 Minuten gemütliches Kennenlernen
– danach Themenrunde
– ab 22 Uhr wieder lockere Gespräche untereinander

Themen

– RB-Kooperationsvertrag
– Fusion BSG+ FCS
– Benefizspiel

Einschätzungen des Abends

– erstmals mehr Kritiker anwesend -> hitzige Diskussion (pro/contra RB)
– auffällig: nach wie vor werden die IG-Mitglieder als BSGer angesehen, obwohl oft genug am Abend betont wurde, dass zu 90 % die IG aus FCS-Fans besteht
– Ernüchterung, weil man der Meinung ist, dass der Vertrag schon unterschrieben sei
– Benefizspiel ist nur ohne RB-Deal möglich -> Annäherung -> Fusion -> grün-weiße Zukunft
– grundsätzliche Zustimmung für eine Vereinigung beider Vereine
– Respekt für die Anwesenheit des nahezu kompletten BSG-Vorstandes
– auch zollte man (dem leider nicht anwesenden) FCS-Vorstandes Respekt für das Geleistete trotz aller Insolvenz-Nebenerscheinungen
– ABER: FCS-Vorstand steht auch in der Kritik, weil:

1. keine schriftliche Stellungnahme auf offenen Brief
2. RB-Deal wurde nur über Presse kommuniziert
3. M. Weiß glaubt an einer Vereinigung auch mit RB-Deal
4. „Erpressung“ Seemanns ( à la „Ich springe ab, wenn der Vertrag nicht zustande kommt.“ -> Mitspracherecht der Fans/Mitglieder wird quasi unterbunden)
5. Einladungen der IG wurden seitens des FCS-Vorstandes ignoriert


„Warum sammelt ihr für ’ne Spende? Sammelt für ’ne Kna***!“

„Die Mauer muss weg!“

An dieser Stelle möchten wir gerne einen an uns herangetragenen Brief eines Chemikers veröffentlichen:

Die Mauer muss weg!

Ein Chemiker ist seit dem Leutzscher Mauerbau vor drei Jahren nicht mehr ins Stadion gegangen. Jetzt hält er es nicht mehr aus und ruft zur Wiedervereinigung auf.

Liebe Mitglieder und Freunde des FC Sachsen Leipzig,
liebe Mitglieder und Freunde der BSG Chemie Leipzig,

seit Sommer 2008 gehen wir nun zu zweit durch die Fußballgeschichte. Dass es noch keine ernsthaften Zwischenfälle an der innerleutzscher Grenze gab, ist fast schon an ein Wunder. An verbalen Tretminen, ideologischen Selbstschussanlagen und betonkopfharten Mauern fehlt es allerdings nicht. Und für viele Chemiker gibt es nicht mehr DEN Leutzscher Verein, den sie mit heißerer Stimme zum Sieg brüllen können. Ich gehöre dazu. Seit dem Sommer 2008 habe ich kein Spiel mehr im Alfred-Kunze-Sportpark gesehen. Was nicht nur daran liegt, dass 513 Kilometer zwischen Leutzsch und meiner Wahlheimat Reutlingen liegen. Sondern auch daran, dass ich die Leutzscher Trennung nie anerkannt habe.

Nun ist gut! 20 Jahre nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung werden die Leutzscher Sturköpfe doch mal beweisen können, dass außerdem noch Helden in ihnen stecken. Und vielleicht kriegen wir das ja auch ohne Montagsdemos, Gebeten in der Nikolaikirche und Begrüßungsgeld hin. Die Gegner der Wiedervereinigung halte ich allerdings schon für ausgemacht: Sie heißen „persönlicher Grabenkampf“, „politische Meinungsverschiedenheit“, „verfestigtes Vorurteil“ und „verletzte Eitelkeit“. Alles keine Tugenden, mit denen Bauchspieß, Scherbarth, Walter und Co. 1964 Meister geworden sind.

Aber besinnen wir uns nicht fast schon religiös auf dieses Fußballmärchen? Und waren wir nicht mal ein Verein mit einer grün-weiße Fangemeinde? Waren wir uns nicht mal darin einig, dass wir Anhänger des genialsten Fußballclubs auf der ganzen Welt sind? Haben wir nicht im Alfred-Kunze-Sportpark nebeneinander gestanden, Siege bejubelt, Niederlagen weggesteckt, Lizenzentzüge ertragen und Aufstiege gefeiert? Jetzt sind wir es dem Leutzscher Fußball schuldig, uns wieder die Hände zu reichen.

An den Folgen von 40 Jahre Trennung haben die beiden deutschen Staaten noch heute zu kauen. Lasst es nicht so weit kommen, dass sich die beiden grün-weißen Vereine noch weiter entfremden. Denkt daran, dass die Leutzscher Legende wohl nur am Leben bleibt, wenn nicht an zwei Enden an ihr gezerrt wird.

Ich glaube an die Leutzscher Einheit. Wenn wir die geschafft haben, fahre ich nach Leutzsch und begrüße die Maueröffnung – natürlich nicht mit einer schwarz-rot-goldenen, sondern mit einer grün-weißen Fahne in der Hand.

Hoffnungsvolle Grüße

Alex

Nachtrag zum offenen Brief / „theoretischer Spendenticker“

Nachfolgend eine kleine Zusammenfassung über mögliche Spenden von Mitgliedern und Sympathisanten unserer IG. Voraussetzungen für diesen noch „theoretischen Spendenticker“ sind:
– NIE mit RB!
– sofortiger Beginn ernsthafter Verhandlungen mit der BSG!

Aktueller (theoretischer) Stand, 28.02.2011, 19 Uhr:
€ 3375,-
 

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Da es hier und „drüben“ darum geht, die 10.000 Ocken aufzutreiben, mache ich mal den Anfang.
Wir hamm 420 € auf dem IG-Konto. Ich arme Sau runde mal mit 580 € auf 1.000 auf.
Nachahmer gesucht. PS. Und kommt mir jetzt bitte nicht mit 20€-Summen, Ihr Brote!!!

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Sind doch alles Studenten und Ex-Studenten hier… da muss doch was gehen! Allein die CVs sind doch bestimmt schon `ne Mio wert.
PS: Wenn vor der Spendenaktion in Aussicht gestellt wird, dass RB-Koop nicht kommt, dann gibbet 250 EUR vom Delitzscher Freundeskreis (siehe BSG-FCS Match).

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Ich als Ex Delitzscher leg noch nen 50er mit rein. […] Bei einem Spiel wohlgemerkt.
= 1300

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1550 € (inkl 250 von den Kamarilla Dschungz so wie ichs verstanden habe)
Bei einem Freundschaftspiel versteht sich

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nen 50er hätte ich auch noch.
1600

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Bei ne‘m erkennbaren Kurswechsel der Ausrichtung Richtung grün-weiße Einheit gebe ich ebenfalls 50 Eier.
1650,00 €

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50 Glocken aus dem Nest vor kurz vor Prag bei Kurswechsel
1700€

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50 von mir, wenn sich endlich was tut. Und einen RB-Vertrag meine ich da nicht…
1750 EUR

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scheiß gruppenzwang… :)
50 glocken – wenn andere richtung.

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Dem schließe ich mich an, vor allem den mit „der anderen Richtung“ aber auch dem Rest! 
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Ich lege mal eine Rückstellung von 50 EUR an, wenn sich der Kurs dreht.
Dann wären wir bei 1900 EUR

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Von mir auch 50€, bei Freundschaftsspiel (wären dann 1.950, wen ich mich nicht verrechnet habe. Ohne Eintrittsgelder).
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so, 50€ auch von mir, wenn Verhandlungen mit der BSG aufgenommen werden und RB eine Absage erteilt wird.
2000€

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wie stellt ihr euch das vor? ..die IG spendet Summe xxxx nur, wenn unser Vorstand vor allen anwesenden Vertretern der Fanclubs bei dem Treffen nächsten Mittwoch verspricht, dass Verhandlungen mit der BSG geführt werden? ..erstens hat man das vorher schon bei der vorletzten MV besiegelt und nix ist passiert und 2. wird uns damit Erpressung vorgeworfen. WIR wissen zwar, dass die Abwendung des RB-Angebots durch Spendengelder erstma wichtig ist, aber die Rettung des Leutzscher Fussballs geht nur über Zusammenführung FCS/BSG! Soweit wird bei dem Treffen nächsten Mittwoch doch bestimmt nicht gedacht oder?! ..außerdem sollten wir bei einer möglichen Spende ausdrücklich betonen (schriftlich bestätigen lassen), dass damit nur gegen das RB-Angebot gearbeitet werden darf! ..von mir 150€, macht…
2150€

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Bin mit 150 € für den Leutzscher Nachwuchs (!!!) dabei ! Klare Ansagen sind Voraussetzung (nie mehr RB + sofort Beginn ernsthafter Verhandlungen mit der BSG).
Macht in der Summe: 2.300 €

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50€ von mir aufs Spendenkonto unter genannten Bedingungen.
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wenns endlich klappen sollte , gibts von mir auch nen 100er . 
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…Fortsetzung folgt(!):

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Von mir gibts übrigens auch nen fetten 50er aufs virtuelle Konto + Summe X Anschubfinanzierung bei erfolgreicher Vereinigung.
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ich will och.. also nen Fuffi (Voraussetzung bekannt)
macht: 2.400 €

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… ich möchte privat 50€ dazu geben.
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ich (vielleicht auch unser Fanclub) würde auch spenden, aber wie bekannt ist unter Voraussetzung…
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von mir gibt es auch einen fuffi
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Über den Blog-Kontakt: „Nachricht: Für euren Spendenticker: 100 Euro von mir. „
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..50 Glocken vom *********!
..macht 2650€

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..75 Glocken vom *********!
..macht 2725€

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Ich haue 150 Eus rein, wenn es zu verhandlungen kommt und RB nicht kommt!
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habe eine mündliche und verbindliche Zusage 250,- (Sponsorenpaket Spiel FCS-BSG)
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Ich würd auch 50€ dazugeben, bei bekannten Voraussetzungen..
>> 3375,-

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Offener Brief an die Vorstände des FC Sachsen Leipzig 1990 e. V. und der BSG Chemie Leipzig e. V.

Sehr geehrte Sportfreunde,

Mit großem Entsetzen haben wir die Berichterstattung der Bild-Zeitung und die darauf folgende Stellungnahme des FC Sachsen Leipzig zu den Verhandlungen über eine Kooperation mit Rasenballsport Leipzig zur Kenntnis genommen.
Wir sehen uns daher verpflichtet, die Verantwortlichen des FC Sachsen auf die großen Gefahren einer Vertragsunterzeichnung hinzuweisen und einen Alternativvorschlag zu unterbreiten.

Unsere Fassungslosigkeit über diesen plötzlichen Sinneswandel erklärt sich vor allem aus den Geschehnissen der letzten Monate. Deshalb zunächst ein kurzer Rückblick:

Im Mai 2010 beschließen 97% der anwesenden Mitglieder der BSG Chemie auf der Mitgliederversammlung, dass es zur Vereinigung beider Vereine kommen solle, wenn der FC Sachsen sich zu seinem historischen Namen bekennt und eine Umbenennung beschließt. Das beschließen die Mitglieder des FC Sachsen im selben Monat zwar nicht, doch beauftragen 2/3 der anwesenden Mitglieder ihren Vorstand, ergebnisoffene Gespräche mit dem Vorstand der BSG Chemie Leipzig zu führen. Es kommt zu einem einzigen, vorerst ergebnislosen Treffen.
Im November 2010 wird ein weiterführender Antrag unserer IG von den Mitgliedern des FC Sachsen abgelehnt – unter anderem mit Verweis auf den bereits bestehenden Gesprächsbeschluß vom Mai. Unter Applaus der Mitglieder verkündet Vorstand Lars Ziegenhorn, dass der Verein auf einem guten Weg sei, man im Fall der Fälle auch aufsteigen wolle, das von RB vorliegende Kooperationsangebot vorerst nicht unterzeichnet werde, und auf Nachfrage, dass eventuelle 6.000 € aus der Nutzung des AKS durch die BSG Chemie für die Etatplanung irrelevant seien.

Keine drei Monate später ist im Bezug auf das Vertragsangebot von RB Leipzig plötzlich von einer „wirtschaftliche Entscheidung, die der Insolvenzverwalter Heiko Kratz nicht ablehnen kann“ die Rede, von dringend benötigten Einnahmen und fehlenden Helfern.

Diese Kehrtwende mutet sehr skurril an. Anstatt wie von den Mitgliedern beauftragt Gespräche mit der BSG Chemie voranzutreiben und so den Verein auf eine breitere finanzielle und ehrenamtliche Basis zu stellen, verhandelt man jetzt lieber mit RB, einem Verein, der bei den meisten Chemiefans bekanntlich auf keine positive Resonanz stößt. Anstatt sich u.a. um 6.000 € Platzmiete zu bemühen oder die Fans zur Mithilfe in dieser Notlage aufzurufen, greift man verzweifelt nach 10.000 € von RB (nicht einmal 2% des Etats).

Wir halten dies für eine Missachtung des Willens der Mitglieder des FC Sachsen und appellieren deshalb eindringlich an den Vorstand des FCS, von einer Unterzeichnung des Vertrages abzusehen! Darüber hinaus bezweifeln wir sowohl die kurz- als auch die langfristige Wirtschaftlichkeit dieses Geschäftes aufs Stärkste und halten sie für eine Milchmädchenrechnung. Rechnungen kann man im Fußballgeschäft nicht ohne die Emotionen der Fans machen. Zahllose Chemiker sehen jedoch durch die Zusammenarbeit mit diesem von kommerziellen Interessen geleiteten Verein ohne demokratische Strukturen ihre Tradition und Ideale verraten und verkauft. Niemals werden der strukturelle Vorteil in der Nachwuchsarbeit und die 10.000 € Mehreinnahmen den Verlust an Zuschauern, Mitgliedern und Image aufwiegen, der durch diese fatale Entscheidung entstehen könnte. Darüber hinaus wäre die Basis für eine Zusammenarbeit mit der BSG Chemie nachhaltig zerstört. Doch gerade dort muß in unseren Augen das Interesse des FC Sachsen liegen. Nur gemeinsam mit der BSG Chemie kann es eine nachhaltige Entwicklung des FC Sachsen im Einklang mit seiner großen Tradition geben. Eine Zusammenarbeit könnte auch schon kurzfristig ungeahnte Reservekapazitäten, finanziell, aber auch im Blick auf die Mitgliederzahl, den Zuschauerzuspruch, die Außendarstellung und das ehrenamtliche Engagement im Verein und für den AKS freisetzen, die die Vorteile der Kooperation mit RB Leipzig weit übertreffen.

Wir empfehlen daher, sehr zeitnah eine gemeinsame Vorstandssitzung abzuhalten, auf Wunsch auch mit einem Vertreter unserer IG, um folgende Maßnahmen zu beraten und in die Wege zu leiten:

1. Mitgliederbefragung:
Um Klarheit über das Meinungsbild der Mitglieder zu bekommen und so ein Handeln im Einklang mit den Mitgliedern zu ermöglichen, schlagen wir eine schriftliche Befragung der Mitglieder beider Vereine zu folgenden Fragen vor:

– Schaffung eines gemeinsamen Vereins? JA/NEIN
– Name eines gemeinsamen Vereins? FC Sachsen / BSG Chemie / neuer Name (mit Vorschlag)
– Kooperation des FCS mit RB Leipzig? JA/NEIN (nur an FCS-Mitglieder zu stellen)
– Kooperation eines gemeinsamen Vereins mit RB Leipzig? JA/NEIN

2. Sofortige Unterbrechung
– von Verhandlungen des FC Sachsen über eine Kooperation mit RB Leipzig
– von Aktivitäten der BSG Chemie zum Ausbau oder zur Weiterentwicklung der Nachwuchsabteilung,
bis zum Vorliegen der Ergebnisse der Mitgliederbefragung.

3. 10.000 € – Benefizspiel:
Zur Generierung kurzfristiger Einnahmen: Umgehende Ansetzung eines Benefizspiels noch im März, etwa unter dem Motto: „10.000 Euro für einen gemeinsamen, unabhängigen Verein“
Das Spiel wird von Fans beider Vereine organisiert und die unbedingt notwendigen Kosten von Sponsoren getragen. Die Einnahmen setzen sich zusammen aus 1000 × 5 Euro Eintritt plus 20 × 250 Euro Unterstützerpakete, werden 80:20 auf beide Vereine verteilt und sind dort für die Nachwuchsarbeit zweckgebunden. Weitere kurzfristige Einnahmequellen könnten ein Mottoshirt und eine Unabhängigkeits-Spendenkiste sein. Das Spiel kann, wie die positiven Erfahrungen im Ergebnis des ausschließlich von Fans organisierten Freundschaftsspiels der BSG Chemie Leipzig gegen den FSV Zwickau belegen, auch im laufenden Spielbetrieb stattfinden. Es sollte ein Vorspiel der B-Junioren und ein entsprechendes Rahmenprogramm geben.

4. Zusammenarbeit der Vereine
Ein Entwurf konkreter und denkbarer Schritte für eine Zusammenarbeit der Vereine sollte verabschiedet und sofort veröffentlicht werden.

Im Gegensatz zur momentan verfolgten Vereinspolitik halten wir diese vorgeschlagenen Maßnahmen für dem Willen der Fans entsprechend und vor allem für nachhaltig in Bezug auf die Annäherung von FCS und BSG.

Wir als IG sehen keine gangbare Alternative, neben der Übermacht von RB Leipzig zu bestehen, als wieder zusammenzuführen, was zusammen gehört und werden nicht aufhören, für einen gemeinsamen Weg beider Vereine zu streiten. Die Verantwortlichen des FC Sachsen sollten sich darüber im Klaren sein, daß mehr als nur Geld und Nachwuchschancen auf dem Tisch liegen. Man ist dabei, die Würde und das Selbstverständnis tausender Chemiker gegen einen lächerlichen Preis zu verhökern und das an einen Verein, der alles was er in Leipzig vorfindet kompromißlos seinen kommerziellen Interessen unterordnet und dem Nachwuchs des FC Sachsen allein in den letzten zwei Jahren 75 Spieler abgenommen hat.
Gemeinsam hätten wir als Leutzscher die Kraft und den Stolz, uns diesem übermächtigen Gegner entgegenzustellen. Der 1.FC Lok kann uns dafür ein Vorbild sein. Wir sind uns sicher, daß eine außerordentliche Mitgliederversammlung der Kooperation mit RB eine ähnliche Absage erteilen würde und sind fest zu diesem Schritt entschlossen, sollten die Verhandlungen mit RB fortgesetzt werden.

Wir bitten daher um eine Stellungsnahme der Vorstände zu diesem offenen Brief bis spätestens 26.02. und appellieren noch einmal eindringlich an die Verantwortlichen beider Leutzscher Vereine:

Liefern Sie unseren einzigartigen Verein mit seiner ganzen Tradition und seinen stolzen Fans nicht unüberlegt diesem vermeintlichen Retter des Fußballs aus! Gemeinsam haben wir die Kraft, unsere Vereine aus ihrer jeweils eigenen Zukunftsnot zu befreien. Stützen Sie jetzt durch Ihr entschlossenes Handeln das Fundament auf dem unsere Vereine stehen:

Tradition, Treue und Leidenschaft!

Bitte handeln Sie jetzt, bevor es für immer zu spät ist.

In großer Sorge um unsere geliebte BSG Chemie

Interessengemeinschaft für einen geeinten grün-weißen Verein unter dem Namen BSG Chemie Leipzig

Leipzig, 19. Februar 2011