Autor Thema: Regionalliga (4. Liga)  (Gelesen 457428 mal)

Offline T. aus FF

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Re: Regionalliga (4. Liga)
« Antwort #1440 am: 13. Oktober 2022, 13:54 »
Dann steigt ja wieder einer nicht auf, ist ja ein direkter Widerspruch innerhalb eines Satzes.
In einem Satz mit "oder" kann man das machen, oder?
"Ein Volk das solche Boxer Fußballer Tennisspieler und Rennfahrer hat kann auf seine Uniwersitäten ruhig verzichten"
(Plakattext von Klaus Staeck)

Offline UrBöhlener

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Re: Regionalliga (4. Liga)
« Antwort #1441 am: 13. Oktober 2022, 15:27 »
Wenn man etwas ändern will, trotz großen Widerstand seiner Gegner, muss man immer auch Kompromisse anbieten. Von daher sehe ich eine Relegation von ALLEN Meistern nicht als Widerspruch, sondern als letzter Versuch, Gerechtigkeit herbeizuführen.

Wir sollen uns nun endlich mal mit den Argumenten unserer Gegner auseinandersetzen! Da der sportliche Aspekt derzeit nicht zieht, nehmen wir uns doch mal das Argument der großen Anzahl der Vereine im Westen vor. Keiner hat bisher darüber diskutiert, dass dieses Argument eigentlich keins ist! Die Wessis haben seit dem Kriegsende Zeit gehabt, ihrer Vereinsmeierei zu fröhnen und haben dies auch ausgelassen getan (vom Kegeln bis zur Brieftaubenzucht...die vermutlich auch als "Sport" verstanden wird).

Dies war doch im Osten nicht möglich. Da gab es im Vergleich dazu nur paar ASKs, BSGs... die immer unter staatlicher Kontrolle standen.
Und nach der Wende hatten die Leute im Osten anderes zu tun, als ohne Ende neue Sportvereine zu gründen...

Deshalb zählt das Argument der größeren Anzahl der Vereine im Westen für mich nicht.

Offline M. Stelzer

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Re: Regionalliga (4. Liga)
« Antwort #1442 am: 13. Oktober 2022, 15:57 »
Ich denke, die Situation ist zeitlich gut gewählt. Es gibt eine RL, welche nicht ins Schema passt. Ich meine die RL Bayern. Als einzige ist hier nicht ein Regionalverband sondern ein Landesverband für die Organisation zuständig. Die RL Bayern ist in seiner Existenz eng mit dem Namen und Wirken eines Umtriebigen Vizepräsidenten des DFB verbunden. Dieser ist jedoch zumindest im DFB Geschichte. Daher kann nunmehr dere Anagronismus RL Bayern zur Disposition gestellt werden. Das Grundschema ist doch seit 1991; Regionalverbände Nord, Nordost, West, Südwest und Süd.
Daraus entstand 1995 die RL Süd, RL West, Südwest, RL Nord / Nordost  Die letztere Spielte mit 2 Staffeln. So war der Grundansatz bei Einführung der RL. Es gab 3 Aufstiegsplätze für die 3 Meister und ein 4. Aufsteiger rotierte.

Daraus kann bei gutem Willen entstehen; 4 RL =  Süd, West/Südwest, Nord und Nordost
Bayern käme wieder zu RL Süd. Die Vereine aus Saarland und Rheinland Pfalz gehen zur RL West/SW

Wie könnte ein Übergang aussehen. Für eine Übergangszeit von x Jahren spielen die 4 RL mit mehr als 18 Vereinen, da ja eine Staffel entfällt. Die Aufteilung in dieser Übergangszeit, es geht immerhin um derzeit 93 Vereine statt in 5 auf 4 Staffeln verteilt werden, muss die Möglichkeit enthalten zeitweise auch gebietsfremd einer Staffel zugeteilt zu werden.

Kommt es nicht zu diesem Geschenk an den Osten und Norden, zu Lasten Bayern

bliebe nur die Aufteilung der Vereine aus dem Nordosten auf die Liga Nord und Bayern.

Damit würde die Existenz des NOFV fraglich, da seine Finanzierung zu einem guten Teil auf der Spielabgabe der Vereine der RL NO beruht.

Ich möchte auch daran erinnern, dass der 4. Auf-/Absteiger aus 3. Liga auf der Forderung des DFB und der Vereine der 3. Liga beruht, dass es nach einer Übergangszeit 4 Staffeln gibt.

Dies hätte der NOFV unter seiner Selbstaufgabe ja bereits haben können.
Und natürlich hat er sich nicht selbst zur Bedeutungslosigkeit verdammt, indem er seine RL aufgegeben hätte.

Daher kann dieser 4. Auf/Absteiger auch wieder entzogen werden.
Die Forderung nach 5 Auf/Absteiger ist sinnfrei.
Keine bezahlte Liga kann einen Abstieg von 25 % der Teilnehmer ins Amateuerlager freiwillig zur Norm setzen.
Der 4. Absteiger ist daher schon ein grosses Entgegenkommen.

Die Stimmverhälltnisse auf dem DFB Bundestag sind bekannt.
Anderes ist somit im Ergebnis nicht erwartbar.



« Letzte Änderung: 13. Oktober 2022, 15:59 von M. Stelzer »

Offline Meinereiner

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Re: Regionalliga (4. Liga)
« Antwort #1443 am: 13. Oktober 2022, 16:01 »
Ich denke mal, dass Taubenzuchtvereine nicht in die Auflistung mit hinein gezogen wurden. Zum Anderen hatte auch in der DDR jedes Dorf mindestens einen Fußballverein. Da gab es in meiner Gegend damals mehr Vereine als jetzt.

Offline Sündenbock

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Re: Regionalliga (4. Liga)
« Antwort #1444 am: 13. Oktober 2022, 16:37 »
Wenn man etwas ändern will, trotz großen Widerstand seiner Gegner, muss man immer auch Kompromisse anbieten. Von daher sehe ich eine Relegation von ALLEN Meistern nicht als Widerspruch, sondern als letzter Versuch, Gerechtigkeit herbeizuführen.

Wir sollen uns nun endlich mal mit den Argumenten unserer Gegner auseinandersetzen! Da der sportliche Aspekt derzeit nicht zieht, nehmen wir uns doch mal das Argument der großen Anzahl der Vereine im Westen vor. Keiner hat bisher darüber diskutiert, dass dieses Argument eigentlich keins ist! Die Wessis haben seit dem Kriegsende Zeit gehabt, ihrer Vereinsmeierei zu fröhnen und haben dies auch ausgelassen getan (vom Kegeln bis zur Brieftaubenzucht...die vermutlich auch als "Sport" verstanden wird).

Dies war doch im Osten nicht möglich. Da gab es im Vergleich dazu nur paar ASKs, BSGs... die immer unter staatlicher Kontrolle standen.
Und nach der Wende hatten die Leute im Osten anderes zu tun, als ohne Ende neue Sportvereine zu gründen...

Deshalb zählt das Argument der größeren Anzahl der Vereine im Westen für mich nicht.

Hervorragendes Beispiel für die Maximalmischung von Ahnungslosigkeit und Ignoranz, gepaart mit großem Sendungsauftrag, dieser Beitrag.

Du darfst gern einmal die westdeutschen und südwestdeutschen Regionalverbände bei Wikipedia aufsuchen. Dort steht jeweils die Zahl der aktiv (!) fußballspielenden (!) Mitglieder. Nix Tauben- oder Kaninchenzüchter. Und dass die westdeutsche Gesellschaftsform das Aufblühen der dortigen Vereinslandschaft begünstigt hat, kann man ihnen ja wohl kaum zum Nachteil auslegen.

Was passiert eigentlich, wenn die West- und Südwestdeutschen dein überaus großzügiges und vor allem tatsachenbasierendes Angebot zum Gang nach Canossa nicht annehmen? Ertränken wir sie dann in unseren dicken Ossitränen?

M. Stelzer: Dass der BFV eine eigene RL hat, könnte daran liegen, dass in seinem Gebiet fast dreimal so viele Menschen Fußball spielen wie im gesamten NOFV-Gebiet. Aber ich bin mir ganz sicher, dass wir nur lange genug die Opferkarte spielen müssen, bis die Verbände Bayerns und Baden-Württemberg (insgesamt über 2,8 Mio Fußballer) genügend guten Willen für eine umgestaltete RL Süd entwickelt haben werden, die dann genau die gleichen Aufstiegsvoraussetzungen hat wie der NOFV (weniger als 700 000 aktive Fußballer).
« Letzte Änderung: 13. Oktober 2022, 16:38 von Sündenbock »

Offline ReinerUnsinn

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Re: Regionalliga (4. Liga)
« Antwort #1445 am: 13. Oktober 2022, 16:44 »
Ich denke mal, dass Taubenzuchtvereine nicht in die Auflistung mit hinein gezogen wurden. Zum Anderen hatte auch in der DDR jedes Dorf mindestens einen Fußballverein. Da gab es in meiner Gegend damals mehr Vereine als jetzt.
Der UrBöhlener brauch ja nur mal als Bsp. in seinem eigenen Ort nach einer Herrenmannschaft suchen :cof
Gerade außerhalb der Städte geht es mit den Mannschaftsmeldungen seit Jahren bergab. Warum dass auch immer so ist. Es ist aber halt Fakt, dass dem in West- + Süddeutschland nicht so ist.

@Sündenbock hat es schon richtig beschrieben. Die Ossi-Wessi Opferrolle wird einem 32 Jahre nach der Wende nicht mehr weiterhelfen, da sollte man sich schon mal paar sinnvollere Argumente überlegen.
« Letzte Änderung: 13. Oktober 2022, 16:58 von ReinerUnsinn »
Jeden Tag den ich neu beginne, erhöht sich zwangsläufig die Zahl derer, die mich am Arsch lecken können.

Offline Meinereiner

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Re: Regionalliga (4. Liga)
« Antwort #1446 am: 13. Oktober 2022, 18:27 »
Auf der anderen Seite ist es allerdings auch so, dass Aufstiegsregelungen nicht an demokratischen /demographischen Merkmalen bemessen werden, sondern nach Leistung. Und wenn diese großen Verbände sich so stark fühlen, spricht auch nichts dagegen, dass sie sich in die Aufstiegsspiele einfügen.
Die Größe dieser Verbände ist ja ein Wettbewerbsvorteil, warum sollen daraus noch besondere Ansprüche entstehen? So wie es von Vorteil ist wenn ein Verein sehr viele Mitglieder hat, er sich aber trotzdem sportlich den Herausforderungen stellen muss.
« Letzte Änderung: 13. Oktober 2022, 19:17 von Meinereiner »

Offline Dantel

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Re: Regionalliga (4. Liga)
« Antwort #1447 am: 13. Oktober 2022, 20:19 »
Also ganz ehrlich: Ich kann nicht verstehen, warum das Thema hier bei uns so triggert. Interessiert uns das in naher Zukunft? Hab ich was verpasst?

PS.: Warum sollen Mitgliederzahlen sooo wichtig sein? Geht es nicht eher um Qualität? Gibt es hier Regionalligen zweiter Klasse oder wie? Wenn alle fünf RL so heissen, dann sind sie auch von der gleichen Spielklasse, völlig egal, wieviele Truppen durch die Kreisligen stolpern. Und dann spielen entweder alle Meister um den Aufstieg oder keiner.
« Letzte Änderung: 13. Oktober 2022, 20:21 von Dantel »
"Frage nicht, was Chemie für Dich tun kann, sondern was Du für Chemie tun kannst."

Offline Scherben und Steine

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Re: Regionalliga (4. Liga)
« Antwort #1448 am: 13. Oktober 2022, 21:30 »
Also ganz ehrlich: Ich kann nicht verstehen, warum das Thema hier bei uns so triggert. Interessiert uns das in naher Zukunft? Hab ich was verpasst?

Immerhin war im September und Oktober 2022 mehrfach zu lesen bzw. zu hören, "dass wir dann die Ernte einfahren" werden. (Miro). Einen zweiten, dritten oder sechsten Platz wird er wohl kaum gemeint haben.


Offline ReinerUnsinn

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Re: Regionalliga (4. Liga)
« Antwort #1449 am: 13. Oktober 2022, 21:51 »
Also ganz ehrlich: Ich kann nicht verstehen, warum das Thema hier bei uns so triggert. Interessiert uns das in naher Zukunft? Hab ich was verpasst?
Leutzscher Freundeskreis Forum >> OffTopics >> Fussball Allgemein :039:

Davon mal abgesehen, dass im Zuge der Diskussion ja auch eine Reduzierung der Regionalligen debattiert werden könnte (reine Spekulation). Freitagabend 18 Uhr in Burghausen würden wir alle sicher nicht so Pralle finden. Deswegen sollten wir da mal nicht einfach zuguggen und sehen was rauskommt.
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Offline Sündenbock

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Re: Regionalliga (4. Liga)
« Antwort #1450 am: 13. Oktober 2022, 21:52 »
Mich "triggert" (ärgert), dass von Seiten der Beschwerdeführer seit den letzten derartigen "Vorstößen" in den vergangenen Jahren keine neuen, brauchbaren Argumente dazugekommen zu sein scheinen und das Ergebnis des angestrebten DFB-Bundestags somit ziemlich vorhersehbar sein wird. Und dann wird man sich wieder angucken und mokieren, wie ungerecht alles zugeht.

Und natürlich gibt es – mal stark heruntergebrochen – einen Unterschied zwischen
a) zu den besten 40 Sportlern von insgesamt 65 000 zu gehören und
b) zu den besten 40 Sportlern von insgesamt 180 000 zu gehören.

Man könnte es noch radikaler herunterbrechen, um es noch deutlicher zu machen: Es ist unweit einfacher, Fußballmeister des Vatikans zu werden als italienischer Meister.

Mal rein hypothetisch: In einem Paralleluniversum sind es nicht der Westen und Südwesten, sondern der (Nord-)Osten der Republik, der prosperiert, in dem die Bevölkerungsdichte viel höher ist als in anderen Landesteilen. Im Westen und im Südwesten (NRW, Rheinland-Pfalz, Hessen und das Saarland) führten schlechtere Lebensumstände über Jahrzehnte dazu, dass insgesamt nur noch 15 Millionen Menschen dort leben und die Vereinslandkarte ebenfalls dünn besiedelt ist (nur 500 000 aktive Fußballer). Und um überhaupt einen sinnvollen Spielbetrieb mit entsprechendem Unterbau aufzustellen, organisieren der fiktive Fußballverband NRW und der fiktive Fußballverband Rheinland-Pfalz-Saarland-Hessen eine gemeinsame Regionalliga West-Südwest samt entsprechendem Unterbau (Oberligen, Landesligen, Bezirksligen, Kreisligen etc.).

Im (Nord-)Osten dagegen leben – sagen wir mal – 40 von bundesweit insgesamt 80 Millionen Menschen, 10 Millionen von ihnen spielen Fußball. Der (Nord-)Osten hat wegen der hohen Mitgliederzahlen keine Landesverbände (MV/LVFM, BRB/FLB, Sachsen/SFV etc.), sondern Regionalverbände (z. B. Mecklenburg, Vorpommern, Brandenburg Nord, Brandenburg Süd, Westsachsen, Ostsachsen etc.). Und der (Nord-)Osten stellt gleich zwei Regionalligen: eine Regionalliga Nordost-Nord (Regionalverbände von MV, BRB und Berlin) und eine Regionalliga Mitteldeutschland (Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen). Jede der beiden Regionalligen stellt einen direkten Aufsteiger. Die anderen beiden Aufsteiger werden durch das bekannte Rotations- und Relegationsmodell aus der Regionalliga Nord und der Regionalliga Bayern (beide identisch mit den RLs in unserem Universum) sowie der fiktiven Regionalliga West-Südwest ermittelt.

Und nun kommen die Vereine der Regionalliga West-Südwest (mit Unterbau 500 000 Fußballer) daher, um sich über das ungerechte Aufstiegssystem zu beschweren. Sie fordern, dass die beiden Nordost-Regionalligen (Nordost-Nord und Mitteldeutschland, mit Unterbau insgesamt 10 Millionen Fußballer) zusammengelegt werden, so dass es nur noch vier Regionalligen (Nord, Nordost, West-Südwest und Bayern) gibt, deren Meister dann jeweils direkt aufsteigt.

Wie würde in diesem fiktiven Fall wohl unsere Reaktion aussehen?
« Letzte Änderung: 13. Oktober 2022, 21:55 von Sündenbock »

Offline Artchi

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Re: Regionalliga (4. Liga)
« Antwort #1451 am: 14. Oktober 2022, 01:07 »
Argumente sollten vermieden werden, sie sind immer vulgär und oft überzeugend.   
Oscar Wilde
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Offline Günni

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Re: Regionalliga (4. Liga)
« Antwort #1452 am: 14. Oktober 2022, 08:47 »
...Freitagabend 18 Uhr in Burghausen würden wir alle sicher nicht so Pralle finden. Deswegen sollten wir da mal nicht einfach zuguggen und sehen was rauskommt.
  :undecided: Hehe...vergiss es , zu dieser/m Zeit/Ort spielt schon die SG Bienitz-Ü40...
..Dass der BFV eine eigene RL hat, könnte daran liegen, dass in seinem Gebiet fast dreimal so viele Menschen Fußball spielen wie im gesamten NOFV-Gebiet. Aber ich bin mir ganz sicher, dass wir nur lange genug die Opferkarte spielen müssen, bis die Verbände Bayerns und Baden-Württemberg (insgesamt über 2,8 Mio Fußballer) genügend guten Willen für eine umgestaltete RL Süd entwickelt haben werden, die dann genau die gleichen Aufstiegsvoraussetzungen hat wie der NOFV (weniger als 700 000 aktive Fußballer).
Also, ich weiß ja nicht, auf welche Zahlen/Statistiken du dich berufst, aber das Kriterium, dass die West/Südwest-dominierten DFB-Granden Anfang der 90er plötzlich zum Maßstab gemacht haben, lautet : "Anzahl der gemeldeten Herrenmannschaften". Und laut DFB-Statistik von 2020 hatte Bayern 8346 gemeldete Herrenmannschaften und der Nordosten 7573 - also von wegen, fast dreimal soviel...
Sicher, die GbR Südwest (also Süd + Südwest, aber ohne Bayern) hatte mit da mit 15310 fast das Doppelte vom NOFV und auch West hatte mit 11667 deutlich mehr Mannschaften (zur Vollständigkeit: Nord hatte 8970 MS), aber das sind beileibe keine Mengenunterschiede a' "Vatikan - Italien"!
Mich "triggert" (ärgert), dass von Seiten der Beschwerdeführer seit den letzten derartigen "Vorstößen" in den vergangenen Jahren keine neuen, brauchbaren Argumente dazugekommen zu sein scheinen und das Ergebnis des angestrebten DFB-Bundestags somit ziemlich vorhersehbar sein wird. Und dann wird man sich wieder angucken und mokieren, wie ungerecht alles zugeht.
Und natürlich gibt es – mal stark heruntergebrochen – einen Unterschied zwischen
a) zu den besten 40 Sportlern von insgesamt 65 000 zu gehören und
b) zu den besten 40 Sportlern von insgesamt 180 000 zu gehören...
Das ist eben der Fehler vor allem vom NOFV und vom NFV gewesen, solche halben! Milchmädchenrechnungen über viele Jahre hin zu akzeptieren, offensichtlich war man unfähig, diese "Argument" mit den ja vorhandenen und schlüssigen Gegenargumenten zu konfrontieren:
Zum einen müsste die "Gegenseite" endlich mal nachvollziehbar bzw. empirisch darlegen können, inwiefern tatsächlich dieser relativ geringe Unterschied der Quantität an Kreisklassemannschaften sich direkt auf die Leistungsstärke eines Regionalligameisters auswirken soll (der Terminus "Quantität an Kreisklassemannschaften" klingt polemisch, ist aber legitim, da ca. 90% aller gemeldeten Herrenmannschaften im Kreismaßstab spielen). Der beste empirische Beleg ist immer die Praxis, und da spricht eine nun doch schon gut belastbare langjährige Statistik der Relegation zur 3.Liga eindeutig  f ü r  die NOFV-RL (5:3 Siege/Niederlagen in den Relegationen gegenüber bspw. den vermeintlich ach so überlegenen Südwesten  - 3:9 !).
Aber selbst bis hierher ist das "Mannschaftszahlen-Argument" nur die halbe Milchmädchenrechnung bzw. die eine Seite der Medaille! Die andere Seite ist doch: Es geht nicht darum, den "Teich" neu zu befüllen (in diesem Fall wären paritätische Unterschiede ja durchaus akzeptabel), sondern lediglich um den Zu- und Abfluss zum "Teich" (mit "Teich" meine ich hier die 1.bis 3. Liga mit seinen insgesamt 56 Mannschaften), in welchem sich das Mengen/Kräfteverhältnis der Regionen ja längst widerspiegelt! Auf diese Weise (durch Auf-/Abstieg) hat sich das Leistungsniveau an der Schnittstelle 3.Liga/Regionalliga längst auf gleichem Level eingepegelt, trotz der quantitativen Unterschiede im Unterbau!
Also ganz ehrlich: Ich kann nicht verstehen, warum das Thema hier bei uns so triggert. Interessiert uns das in naher Zukunft? Hab ich was verpasst?...
Immerhin war im September und Oktober 2022 mehrfach zu lesen bzw. zu hören, "dass wir dann die Ernte einfahren" werden. (Miro). Einen zweiten, dritten oder sechsten Platz wird er wohl kaum gemeint haben.
Nunja, jedenfalls gehört unser Verein auch zu den Antragstellern.  ;-)

Offline Dantel

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Re: Regionalliga (4. Liga)
« Antwort #1453 am: 14. Oktober 2022, 09:01 »
Zugegeben alles sehr interessant.

@Steine und Scherben: Wir können die Regionalliga gewinnen, so oft wir wollen, solange keine Rasenheizung und keine Videoüberwachung und weiss der Geier was noch alles nicht im Stadion ist, werden wir nicht aufsteigen, oder? Ich meine, wir werden ja wohl nicht in Dessau spielen wollen.

@ReinerUnsinn: Das hatte ich in der Tat ausgeblendet. Danke dafür.

@Sündenbock: Ich verstehe Deine Argumentation schon. Und es ist ärgerlich, dass immer noch so platt von den Akteuren argumentiert wird. Aber warum wird dann in den Europapokalwettbewerben so rumgerechnet mit Koeffizienten, wenn es um die Startplätze geht? Man kann dort auch einfach die Mitglieder zählen. @Günni hat das viel besser beschrieben. Ich bin da grad zu müde für.

Für mich schlägt Qualität die Quantität. Wenn Quantität eine höhere Qualität bedeuten will, dann muss sie das eben auch beweisen. Wenn es eine qualitativ gleichwertige Spielklasse gibt, dann ist für den Aufstieg nicht wichtig, wie es darunter aussieht. Wie gross der Verband ist, ist wurscht. Wenn dort übertrieben nur Einbeinige spielen ist die Qualität trotzdem niedrig. Lässt man alle Meister von mir aus wieder eine Aufstiegsrunde spielen, ich weiss, wieviele andere Bereiche man dabei beachten muss, dann steigt der letzte in dieser Runde auch zurecht nicht auf. Und dann hört auch das Gejammer mal auf.

Unabhängig davon denke ich nicht, dass der Meister aus dem Nordosten, bzw. die Spitze im NO, momentan in so einer Runde eine Chance hätte. Wurde ja auch schon geschrieben. Aber das ist eine Momentaufnahme. Selbst die übermächtigen Dosen mussten durch das Nadelöhr und wären fast gescheitert, wenn sie nicht nochmal die Geldbörse gezückt hätten.
« Letzte Änderung: 14. Oktober 2022, 15:00 von Dantel »
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Offline Paparazz Locke

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Re: Regionalliga (4. Liga)
« Antwort #1454 am: 14. Oktober 2022, 13:28 »
Ein mögliches Argument kann ich in der Diskussion noch nicht finden: Die Reisewege. In der RL West muss kaum ein Verein mehr als 100 km im Schnitt zum Auswärtsspiel hinlegen. Da ist es in der RL Nordost schon deutlich weiter. Und das sind Kosten, die ein Teilnehmer der RL West in Mannschaft und Stadion steckt, die im Nordosten für Benzin und ggf. Hotel draufgehen. Bei einer Aufteilung in Nord-Nordost(Berlin +nördlich) und Bayern-Nordost(südlich von Berlin) würde das noch extremer ausarten. Das muss m.E. auch in die Verteilungsdebatte mit rein.
Wenn wir schon mal dabei sind, warum werden manch Miniverbände in den verbrauchten Bundesländern künstlich am Leben erhalten? Rheinland-Pfalz werden mit „Rheinland“ und „Südwest“ so zwei sichere DFB-Pokalplätze zugesprochen. Das Bundesland hat in etwa die Einwohnerzahl von Sachsen.

GWG Locke
Ein Ende ist auch immer wieder ein neuer Anfang!
NUR GEMEINSAM KÖNNEN WIR ÜBERLEBEN!
Alles für die BSG Chemie!