Autor Thema: Regionalliga Nordost 2020/21  (Gelesen 146962 mal)

Offline Dantel

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Re: Regionalliga Nordost 2020/21
« Antwort #510 am: 18. April 2021, 14:08 »
Der Flutlichtzwang in der Regionalliga ist sicher, wenn man die Regio separat betrachtet, nicht notwendig. Aber denn kann man auch über die überdachte Zahl von Sitzplätzen oder diverse andere Auflagen diskutieren.
Aber im Kontext mit der 3. Liga sieht das meiner Meinung nach etwas anders aus. Denn dort sind die Auflagen ja noch höher, z.B. Rasenheizung, Zuschauerzahl von mehr als 10.000 usw. das hat dann aber auch was mit Fernsehverträgen und Auflagen in der 2. Liga zu tun.
Also ich finde es schon nicht verkehrt, daß die Infrastruktur mit den sportlichen Aufstieg "mitwächst". Denn wenn man nur finanziell in den sportlichen Bereich investiert und nicht in die Infrastruktur, dann kommt sowas wie Victoria Berlin (ohne drittligataugliches Stadion) oder KFC Uerdingen, die von einem zum nächsten Fremdstadion ziehen dabei heraus und das kann nicht wirklich sinnvoll sein. Außerdem finde ich, das man mit guter Infrastruktur auch mehr Zuschauer in ein Stadion locken kann. Sicher spielt da auch Attraktivität des eigenen Spiels oder auch attraktive Gegner eine grosse Rolle. Aber es macht schon einen Unterschied ob ich 2 Stunden im Regen stehem muss oder ob man ein Dach über den Kopf hat.

Alles schön und gut, aber es ist nicht die Aufgabe der Regionalliga, die Bedingungen für die 3. Liga vorzubereiten. Oder anders: Wenn die Regionalliga dafür da ist, Bedingungen für höhere Spielklassen vorzubereiten, dann muss sie den Vereinen auch die Zeit dafür geben und kann nicht so massiven Druck auf die Vereine entwickeln. Schon die Genehmigungsverfahren für Flutlicht machen sowas zur knappen Kiste, wie wir an uns sehen. Theoretisch müsste man das Flutlicht sogar schon aus der Oberliga mitbringen. Das ergibt so keinen Sinn. Es reicht, wenn man Mannschaften wie Viktoria oder Altglienicke sagt: Leute, ihr seid Regionalligameister. Gratulation. Aber wenn ihr denkt, ihr könnt ohne die Infrastruktur aufsteigen, dann falsch gedacht. In der 3.Liga spielt man die Heimspiele zu Hause oder man spielt eben nicht 3. Liga. Treten Sie bitte zur Seite.

Außerdem gibt es auch jetzt schon trotz der Auflagen Mannschaften wie Viktoria oder den KFC Uerdingen an der Tür von bzw. in Liga 3, denen der Spielort wurscht ist. Auf der anderen Seite sollte die Regonalliga aber auch Platz bieten für Vereine, die erstmal angekommen sind und keine Ambitionen auf die 3.Liga haben, sondern die in der Regionalliga ihre Champions-League sehen, wie Eilenburg das gerade formuliert hat.
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Offline T. aus FF

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Re: Regionalliga Nordost 2020/21
« Antwort #511 am: 18. April 2021, 15:06 »
Sehr richtig.
Wenn man in der 3. Liga Flutlicht braucht, dann braucht man es eben in der 3. (und nicht schon in der 4.). Eine Fahrerlaubnis brauche ich ja auch erst, wenn ich Auto (oder Motorrad/Moped) fahren will, und nicht Fahrrad.
Wenn man Regionalligameister wird und kein Flutlicht hat, steigt man eben nicht auf und fertig.

Allerdings befürchte ich hier, dass der Verband auf dem komplett falschen Weg ist, weil er sich die 4. Liga als (reine) Profiliga wünscht.
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Offline Hanseat

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Re: Regionalliga Nordost 2020/21
« Antwort #512 am: 18. April 2021, 19:14 »
Was den Faktor Zeit betrifft, bin ich ja vollkommen dabei. Da sind 2 Jahre viel zu wenig. Denn alleine das Genehmigungsverfahren kann man ja schon mit minimum 2 Jahren ansetzen. Also da wären 4-5 Jahre sicher viel realistischer.
Die andere Argumentation teile ich nicht so ganz. Denn es ist ja einfach so, daß es mit steigenden Ligen immer höhere Ansprüche an die Stadien gibt. Damit das nicht alles auf einmal kommt, hat man das ja auch aufgeteilt. So ist erst in der Regionalliga ein separater abgesperrter Auswärtsfanblock , eine erhöhte Zuschauerkapazität von 3000 Plätze und davon 300 Sitzplätze und davon 100 überdacht (auch mit einer Übergangsfrist von 1 Jahr) festgelegt. Auch das würde bedeuten, das man eine überdachte Tribüne mit 100 Sitzplätzen in einem Jahr bauen müsste, das ist genau so unrealistisch. Die Anforderungen für die 3. Liga sind dann auch noch höher und für die 2. Liga sicher auch.
Da ja gerade Investitionen in das Stadion natürlich lange dauern, ist ein rechtzeitiger Beginn immer sinnvoll. Da ist auch egal in welche Liga man dann irgendwann hin will. Da die Anforderungen steigen, kann man diese Investitionen auch vernünftig planen und muss es nicht alles auf einmal machen.
Ich finde es zumindestens nicht richtig, wenn in unserer Liga vielleicht 3-4 Vereine oben stehen würden, die ihr Geld nur in die Mannschaft gesteckt haben und nichts in die Infrastruktur ihrer Stadien. Während andere Vereine, die auch Geld in die Infrastruktur stecken und damit nicht soviel in die Mannschaft, dann nur unter ferner liefen in der Tabelle stehen. Auch da kann man von Wettbewerbsverzerrung reden. Es ist ja auch wenig sinnvoll, daß der Ligavierte aufsteigt, weil die davor stehenden Vereine kein Drittligataugliches Stadion haben.
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Re: Regionalliga Nordost 2020/21
« Antwort #513 am: 18. April 2021, 20:07 »
... Es ist ja auch wenig sinnvoll, daß der Ligavierte aufsteigt, weil die davor stehenden Vereine kein Drittligataugliches Stadion haben.
Das halte ich eher für eine nur theoretische Möglichkeit. Praktisch gibt es dafür zu viele Vereine, die aufsteigen wollen. Ein Verein, der nicht aufsteigen will, wird nicht dauerhaft sportlich überlegene Mannschaften finanzieren können und wollen.
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Re: Regionalliga Nordost 2020/21
« Antwort #514 am: 18. April 2021, 20:40 »
Ich finde, es gibt gar nicht so viele Vereine die berechtigte Aufstiegshoffnungen haben können.

Hertha BSC II, Cottbus, Jena und Chemnitz können die Infrastruktur aufweisen.

Zur Erinnerung: Lok wollte auch schon in Dessau(!) spielen, Viktoria und Altglienicke haben scheinbar gar keinen Plan gehabt. Die Tabellenspitze ist schon jetzt voll mit Mannschaften von zweifelhafter Aufstiegsberechtigung, ganz abgesehen von denen, die gar nicht höher wollen, wie wir. Insofern kann man den Aufstieg schon jetzt ruhig von der Meisterschaft ansich lösen.
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Re: Regionalliga Nordost 2020/21
« Antwort #515 am: 20. April 2021, 20:08 »
Das halte ich eher für eine nur theoretische Möglichkeit. Praktisch gibt es dafür zu viele Vereine, die aufsteigen wollen. Ein Verein, der nicht aufsteigen will, wird nicht dauerhaft sportlich überlegene Mannschaften finanzieren können und wollen.
Das ist mitnichten nur theoretisch. Man schaue sich nur die letzten beiden Saisons an.
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1. Lok - kein drittligataugliches Stadion
2. VSG - kein drittligataugliches Stadion
2020/2021
1. Victoria - kein drittligataugliches Stadion
2. VSG - siehe oben

Wenn diese Vereine sich um ihre Infrastruktur bemüht hätten und auch dementsprechend investieren würden, wäre das ja in Ordnung. Aber das ist nun wirklich nicht zu sehen. Dort wird dann das Vollprofitum ausgerufen und der Etat dementsprechend eingesetzt. Während sich um die Infrastruktur kaum bzw. gar nicht gekümmert wird. Diese Vereine feiern dann noch großartig ihre "Leistung". Während andere Vereine Teile ihrer Finanzen in die Infrastruktur stecken, ob nun mit hohen Stadionmieten für bestehende Stadien oder andere Vereine die Bautätigkeiten durchführen. Diese Geld kann dann natürlich nicht in den Spieleretat gesteckt werden. Diese Diskrepanz ist eigentlich schwer erträglich. Aber eine Lösung sehe ich da auch nicht wirklich.
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Re: Regionalliga Nordost 2020/21
« Antwort #516 am: 21. April 2021, 07:09 »
Eben das meine ich ja.
Wäre es von Anfang an klar, dass man nur mit einem bereits zum Zeitpunkt der Meisterschaft vorhandenem drittligatauglichem Heimstadion aufsteigen kann, ohne Ausweichmöglichkeiten (nach Dessau) oder einer verzweifelten Stadionsuche nach der Meisterschaft, würde (glaube ich) kein Verein in einen Aufstiegskader investieren und hoffen, den Rest dann schon irgendwie hinzutricksen.
Jedenfalls kein seriöser Verein.
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Re: Regionalliga Nordost 2020/21
« Antwort #517 am: 21. April 2021, 12:38 »
@T aus FF; Ich denke, so einfach ist es leider nicht. Demnach hätten wir ja ohne die passende Infrastruktur keine Aufstiege in die Regionalliga machen dürfen. Oder verstehe ich dich da jetzt falsch?

Mit dem Wissen von heute (!) hätte man die Bauvoranfrage fürs Flutlicht evtl eher stellen können.

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Re: Regionalliga Nordost 2020/21
« Antwort #518 am: 21. April 2021, 15:37 »
Nein
@T aus FF; Ich denke, so einfach ist es leider nicht. Demnach hätten wir ja ohne die passende Infrastruktur keine Aufstiege in die Regionalliga machen dürfen. Oder verstehe ich dich da jetzt falsch?

Mit dem Wissen von heute (!) hätte man die Bauvoranfrage fürs Flutlicht evtl eher stellen können.

Nein, weil die Stadt alle Baumaßnahmen speziell zur Infrastruktur abgelehnt hatte, in Bezugnahme auf das Landschaftsschutzgebiet und erst eingelenkt hat, nachdem der Verein in den Zuschauer und Mitgliederzahlen so explodiert sind. Außerdem war vor ein paar Jahren nicht abzusehen, das es so kontinuierlich nach oben gehen würde...
Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern .

Offline T. aus FF

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Re: Regionalliga Nordost 2020/21
« Antwort #519 am: 21. April 2021, 16:38 »
@T aus FF; Ich denke, so einfach ist es leider nicht. Demnach hätten wir ja ohne die passende Infrastruktur keine Aufstiege in die Regionalliga machen dürfen. Oder verstehe ich dich da jetzt falsch?

Mit dem Wissen von heute (!) hätte man die Bauvoranfrage fürs Flutlicht evtl eher stellen können.
Ja. Du verstehst mich falsch.
In einem früheren Beitrag hatte ich geschrieben, dass, wenn man Flutlicht in der 3. Liga braucht, es natürlich auch erst dort verpflichtend sein kann.
Das heißt also, dass Regionalligisten, die in die Dritte wollen, während ihrer Zeit in der Regio sich nicht nur sportlich, sondern auch infrastrukturell entwickeln können (müssen). Wollen sie nicht hoch, brauchen sie auch kein drittligataugliches Stadion.
In der 4. Liga aber schon allen Vereinen Flutlicht vorzuschreiben, zumal mit unrealistischen zeitlichen Vorgaben, ist (vorsichtig ausgedrückt) unglücklich.
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Re: Regionalliga Nordost 2020/21
« Antwort #520 am: 21. April 2021, 20:10 »
Vielleicht kann man mit einer Art Vorlizensierung, die sich ausschließlich auf die Infrastruktur für die nächsthöhere Klasse bezieht, die Vereine zu mehr Aktivität in diese Richtung zwingen. Wenn man diese Vorlizensierung gleich nach Saisonbeginn durchführt, haben alle die Gewissheit, wer überhaupt aufsteigen darf. Dann hätte man diese Ungewissheit, wie sie jetzt mal wieder vorherrscht beseitigt. Die Endlizensierung kann man ja dann trotzdem in der zweiten Saisonhälfte durhführen.
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Re: Regionalliga Nordost 2020/21
« Antwort #521 am: 22. April 2021, 15:14 »
Danke für Antworten. Dass die Stadt vor einiger Zeit eine komplette Blockadehaltung hatte, hatte ich echt verdrängt. Das Alter :ren

Der Ansatz mit den Investitionen in die Infrastruktur für die dritte Liga frühzeitig beginnen zu müssen, macht sicherlich Sinn. Gerade beim Thema Rasenheizung, die ja glaube ich noch mehr kostet, als unser Flutlicht.

Ich übertreibe jetzt etwas: angenommen unser Flutlicht steht im Sommer 22 und die Mannschaft spielt unerwartet derart gut, dass wir in die dritte Liga aufsteigen, ohne zu den größten Gehaltszahlern zu gehören. Was dann? Ist der AKS dann ohne weiteres drittligatauglich?

Offline thommy

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Re: Regionalliga Nordost 2020/21
« Antwort #522 am: 22. April 2021, 15:17 »
Ist der AKS dann ohne weiteres drittligatauglich?

Natürlich nicht.
Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der Andere könnte am Ende vielleicht doch Recht haben.

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Re: Regionalliga Nordost 2020/21
« Antwort #523 am: 22. April 2021, 16:11 »
Das hätte ich mir natürlich auch selbst beantworten können :p050

Ich formuliere es etwas anders: wer das Ziel Aufstieg ausgibt, sollte auch die Infrastruktur für die höhere Liga haben. Weil auch bei unserem ersten Aufstieg in die Regionalliga gab es schon die Auflage Flutlicht. Das Ziel war aber vorher Klassenerhalt. Gibt halt viele Grautöne...

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Re: Regionalliga Nordost 2020/21
« Antwort #524 am: 22. April 2021, 16:12 »
... Ist der AKS dann ohne weiteres drittligatauglich?
Selbst wenn es so wäre, hätten wir nicht die finanziellen Möglichkeiten, einen drittligatauglichen Profi-Kader aufzustellen. Und gleich wieder runter willst Du, wenn Du so weit bist, ja auch nicht.
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