Auch diese Tatsache verstehe ich überhaupt nicht!
Dahinter steckt womöglich der (Irr-?)Glaube, dass ein Mensch, der - in welchem Zusammenhang auch immer - Zeit mit einem oder mehreren anderen Menschen verbringt, automatisch auch deren politische Überzeugungen teilt oder übernimmt. Wäre dem tatsächlich so, wäre bspw. der Autor des äußerst lesenswerten Buches "Eine Saison mit Verona", Tim Parks, ein absoluter Faschist (in dem Buch erzählt er von der Zeit, die er mit den Ultras von Hellas Verona verbracht hat).
Natürlich kann und sollte man Daniel Frahn für seine zumindest unreflektierte Haltung gegenüber Teilen der CFC-Fanszene mit offen rechter Gesinnung kritisieren. Aber ich kenne ihn schon aus seiner Zeit beim SVB 03, und auch damals war er für seine "Fanvolksnähe" bekannt - übrigens zu jenen Teilen der Babelsberger Fanszene, die zwar ebenfalls antifaschistisch auftreten, gewalttätigen Auseinandersetzungen in Hooliganmanier aber keinesfalls abgeneigt waren und sind.
Diese Nähe zum harten Kern der Fanszene seines jeweiligen Arbeitgebers hatte er bei all seinen Arbeitgebern gesucht. Frahn kommt meines Wissens aus einfachen Verhältnissen, war nie abgehoben und hat auch auf dem Platz immer die unbedingte Identifikation mit dem Verein demonstriert. Deshalb war er auch überall der Publikumsliebling - übrigens auch bei RB Leipzig, wo er ebenfalls einen (verhältnismäßig) engen Draht zu deren bekanntlich explizit links orientierten Möchtegern-Ultras hatte. Macht diese Tatsache Frahn eigentlich zu einem Kommunisten?
Kurz zusammengefasst: Daniel Frahn war und ist letztlich wurscht, in welchem politischen Spektrum der harte Kern der Fans desjenigen Vereins angesiedelt ist, für den er kickt. Der Chemnitzer FC war nun der erste Verein, bei dem sich die Fanszene in leider nicht geringen Teilen politisch rechts orientiert - blöd gelaufen. Frahn hat zurecht die Quittung für seine Gedankenlosigkeit bei der Wahl seiner Zeitgenossen erhalten - zu einem Nazi macht ihn dies allerdings noch lange nicht.