Lohnenswert ist der Blick auf die Rückrundentabelle:
1. BSG Chemie 5-1-0 20:3 16 Punkte
2. Ludwigsfelder FC 5-0-2 12:6 15 Punkte
3. FSV Luckenwalde 4-2-1 22:5 14 Punkte
Bemerkenswert, (a) dass wir das Ding trotz eines Spieles weniger anführen und (b) wie Ludwigsfelde derzeit abgeht; hätten die mal in der Hinrunde schon so gespielt, wäre es oben vielleicht ein Dreikampf. Luckenwaldes Bilanz finde ich angegesichts dessen, wie sie hier in den letzten Wochen starkgeredet wurden, jetzt eher durchwachsen. Holt die Herztropfen raus, es wird wieder eine typische Chemie-Saisonschlussphase...
Ich möchte da nicht altklug wirken, aber ich habe die Saison ein paar Spiele von Ludwigsfelde und auch Luckenwalde gesehen. Luckenwalde hat tatsächlich ganz andere, spielerische Qualitäten als Ludwigsfelde (was Ludwigsfelde als Gegner jetzt nicht angenehmer macht). Das Problem bei Luckenwalde ist aktuell der Ausfall von Tanio und Becker, die zusammen mit Flath eine Art "magisches Dreieck" im letzten gegnerischen Drittel gebildet haben. Zumindest Tanio wird im Spiel gegen Chemie sicherlich wieder dabei sein, bei Becker ist es nicht ganz klar, was er hat? Es wird immer nur von einer Langzeitverletzung gesprochen.
Die aktuelle Elf von Luckenwalde ist noch immer brandgefährlich. Hennig ist auf den Außen trickreich und schnell, Borowski setzt immer mehr offensive Akzente. Müller agiert als Sechser, der wohl in Abwesenheit von Becker das Spiel nach vorne antreiben soll, allerdings ist er qualitativ in dieser Position kein Ersatz zu Becker. Sobald Luckenwalde aber den Ball im gegnerischen Drittel festmachen kann, sind sie weiterhin sehr gefährlich.
Ludwigsfelde spielt im Gegensatz zu Luckenwalde eher ein klassisches "Kick and Rush" und hier haben sie mit van Humbeeck eine 1,90m Kante, die technisch versiert und physisch wie ein Berg ist. Ludwigsfelde kämpft die Gegner eher nieder, der Sieg gegen Luckenwalde war wohl auch eher als "glücklich" zu verbuchen (zumindest laut Personen, die beim Spiel damals anwesend waren). Man darf da jetzt auch nicht komplett verblendet sein, die letzten vier Siege wurden gegen Zorbau, Plauen, Eilenburg und Halle erzielt, also gegen den Tabellenletzten und -vorletzten. Plauen hat nach 25 Minuten nur zu zehnt gespielt und waren in der zweiten Halbzeit gegen Ludwigsfelde das wesentlich stärkere Team (im 10 gegen 11 auswärts). Eine richtige Überraschung ist wohl nur der Auswärtssieg gegen Eilenburg und der angesprochene Sieg gegen Luckenwalde.
Keine Frage, das Auswärtsspiel in Ludwigsfelde wird knüppeldick. Ludwigsfelde hat ein sehr robustes und physisch starkes Team, aber ich bin mir sicher, dass die Chemie-Elf gut eingestellt dort durchaus dreifach punkten kann.