Jeder sieht das, was er sehen will. Ich für meinen Teil sehe seit Jahren in Sachsen außer bei der Linken und den Grünen keinerlei Aktivität, wenn es darum geht, kritische Parlamentsarbeit zur Polizei zu machen. Irgendjemand muß die Exekutive kontrollieren. Und wenn schon die Judikative regelmäßig auf dem rechten Auge, bei Persönlichkeitsrechten und überzogenen Polizeieinsätzen blind ist, bin ich froh, daß irgendjemand diese Themen beackert. Ohne politische Unterstützung hätte vielleicht auch Zwenkau nicht so hohe Wellen geschlagen (die natürlich bald verebbten). Über Inhalt und Zweckmäßigkeit dieser einen Anfrage kann man streiten, aber es ist ja auch ein verzweifelter Kampf gegen eine alles lähmende sächsische Große Koalition anzuopponieren. Unangemessen ist vielmehr, daß du, Jan, so einen Wind um eine kleine Anfrage im Landtag machst, Parlamentsalltag. Und um zum zweiten Punkt zu kommen, hat jeder Politiker das recht, seine Freizeit zu gestalten, ohne eine politische Aussage damit zu tätigen. (Fast) alle die sich diesen Scheißjob antun haben meine Hochachtung, da sollte aufpassen, aus einem Menschen, der seine Arbeit und Freizeit tut, ein einziges politisches Statement abzuleiten. Das ist unfair. ich kann doch auch in meiner Freizeit saufen und kiffen und meinen Patienten trotzdem ein guter Arzt sein. Welche politische Aussage ist denn dahinter, daß ich einen grünen Stadtrat mit zum Derby genommen hat, weil er Chemie fetzig findet? Ist doch alles Quatsch und Winterpausenmüll.