Als (noch-) Nichtmitglied stellt sich die Situation nach all den öffentlichgemachten Berichten (BSG-HP, Augenzeugenberichte, Zeitung) von der MV so dar, als dass die "Veranstaltung" am Sonntag noch längst nicht der gewünschte Befreiungsschlag für eine neue, bessere Zukunft der BSG war. Manches liest die wie der Bericht der SED nach einem Parteitag von vor 40 Jahren. Wo bleibt das "Niemand wie wir" (Ehrlichkeit, reiner Tisch, Aufbruchstimmung, Begeisterung für die BSG...) ???
Dann hast Du wohl die Berichte falsch interpretiert.
Natürlich wurden auch Fehler benannt, aber das eben ohne sich selbst zu zerfleischen, wie mancher das vielleicht gehofft hatte.
Gerd Kroll z. B. sagte, dass es (aus heutiger Sicht) sein größter Fehler war, den Verlängerungsvertrag für MJ zu unterschreiben, Im Bericht des Aufsichtsrates wurde kritisch angemerkt, dass dieser die Differenzen zwischen Teilen der ersten Mannschaft und dem Cheftrainer nicht rechtzeitig bemerkt hatte.
Dazu sei anzumerken: Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten ehrenamtlich. Beide Gremien haben den höchsten Respekt verdient. Fehler passieren, schlimm wäre nur, nicht daraus zu lernen. Richtig ist aber auch, dass dieser Lernprozess intern erfolgen muss und nicht pressewirksam im früheren Zentralorgan der SED.
Vom Aufsichtsrat schon längere Zeit angemahnt war die Erarbeitung einer Vereinsvision. Diese wurde zwar nicht mehr im Berichtszeitraum 2024 fertiggestellt, aber auf der MV zumindest vorgestellt. Jetzt gilt es, diese zu verschriftlichen und zu veröffentlichen, sozusagen das Knochengerüst mit Fleisch zu füllen. Diese Vision enthält aus meiner Sicht sehr anspruchsvolle, aber realistische Ziele. Dieses und die Wahl zweier junger, kreativer Vorstandsmitglieder empfinde ich durchaus als Aufbruchsstimmung.
Und die im Anschluss an die Wahl beschlossene Stärkung des Frauen- und Mädchenfußballs bei der BSG geht auch in die richtige Richtung.
Man kann jetzt mitmachen (z.B. indem man Mitglied wird), man kann auch alles schlechtreden. Die Entscheidung liegt bei jedem Einzelnen.
Dazu passt, dass ich in Leipzig am WE einen Brunnen gefunden habe, auf dem steht sinngemäß: Wasser nimmt alles weg, nur schlechte Rede nicht.