Anbei noch die Sicht der Freiburgerinnen mittels der dortigen Badischen Zeitung:
Fußballerinnen des FC Freiburg St. Georgen scheiden nach langer Reise und großem Kampf aus
BZ-Plus Beim großen Highlightspiel der Fußballerinnen des FC Freiburg-St. Georgen bleibt das Happy End aus. Der Oberligist scheiterte in den Playoffs zur DFB-Pokal-Hauptrunde mit 2:3 an Chemie Leipzig.
Als südbadischer Pokalsieger hatten sich die Fußballerinnen des FC Freiburg St. Georgen für die Playoffs im DFB-Pokal qualifiziert. Am Samstag war es dann soweit: Im Alfred-Kunze-Sportpark ging es gegen die BSG Chemie Leipzig um den Einzug in die erste Hauptrunde, in der auch die Bundesligateams eingreifen. Die Reise zum Landesligisten nach Leipzig, dem DDR-Meister der Männer von 1951 und 1964, war gerade für Trainer Steven Rohrbach eine ganz besondere. Der Coach der Freiburgerinnen ist in der Nähe von Leipzig aufgewachsen, es zog ihn vor drei Jahren wegen des Studiums seiner Freundin nach Freiburg.
"Ich habe mich riesig über das Los gefreut. Auch wenn es 700 Kilometer für uns nach Leipzig waren", so Rohrbach. Neben der Mannschaft machten sich auch etwa 100 Fans aus dem Freiburger Stadtteil mit auf den Weg nach Ostdeutschland. "Ich glaube, es war für alle ein unvergessliches Erlebnis. Schade, dass wir es sportlich nicht krönen konnten", sagte Rohrbach. So darf nun die BSG Chemie Leipzig bei ihrer ersten DFB-Pokalteilnahme auf ein großes Los aus der Bundesliga hoffen. Gezogen werden die Paarungen am Dienstagabend.
Dabei lief zu Beginn alles nach Plan für die Grün-Weißen: Jule Bianchi blockte den angedachten Befreiungsschlag ihrer Gegenspielerin Lysann Schneider und hämmerte den Ball anschließend aus spitzem Winkel unter die Latte (3.). Wenige Minuten später kam es zur Schlüsselszene der Partie: Der südbadische Pokalsieger bekam einen Strafstoß zugesprochen und ließ binnen weniger Sekunden gleich zwei Mal das scheinbar sichere 2:0 liegen (8.). Chemie-Keeperin Lina Bredereck parierte den unplatzierten Foulelfmeter von Franziska Dorer, den Nachschuss setzte Hannah Pfändler über den leeren Kasten. "Wenn der Elfmeter reingeht, dann weiß ich nicht, ob wir zurückkommen", sagte Heimcoach Ingo Steeb.
So lief die Partie aus Sicht der Breisgauerinnen langsam aber sicher in die falsche Richtung: Lysann Schneider egalisierte im Anschluss an einen Eckball per Hacke die frühe Gästeführung (14.). Hoffnung keimte beim Anhang der Gäste im weiten Rund auf, nachdem der FC Freiburg St. Georgen in der 20. Minute ein zweites Mal in Führung ging: BSG-Kapitänin Fenja Schönball unterlief nach einer scharfen Hereingabe von Tamara Smigic ein Eigentor. Es ging mit einer 2:1-Führung für die Mannschaft von Steven Rohrbach in die Kabine. "Das war zu wenig, wir müssen in der ersten Halbzeit den Deckel draufmachen", so Rohrbach, dessen Mannschaft nach dem 2:1 weiter klar spielbestimmend war.
Schwache 15 Minuten nach der Pause
Und der Chancenwucher der Freiburgerinnen vor dem Seitenwechsel sollte sich rächen: "Die 15 Minuten nach der Halbzeit haben uns das Genick gebrochen", sagte Rohrbach rückblickend. Der Trainer des FC Freiburg St. Georgen, der in der zweiten Spielhälfte nach seiner zweiten Gelben Karte auf die Tribüne verwiesen wurde, musste mitansehen, wie die BSG Chemie Leipzig die Begegnung mehr und mehr an sich riss. Lucy Hüllmann köpfte eine Freistoß-Eingabe von Marlene Haberecht gegen die Laufrichtung von Torfrau Sarah Berger zum 2:2-Ausgleich ein (51.). Das Spiel drohte aus Gästesicht zu kippen – und es kippte: Die eingewechselte Stella Koster erzielte per Elfmeter den 3:2-Siegtreffer (71.). "Uns haben hintenraus dann die Kräfte gefehlt", so der enttäuschte Gästecoach.
Was bleibt: Tolle Eindrücke, ein Spiel vor großer Kulisse in einem tollen Stadion und der Wunsch nach einer Wiederholung des Erlebten. Für die Fußballerinnen des FC Freiburg St. Georgen beginnt die Oberligsaison am 14. September in Heidenheim. Eine Woche davor geht es in der ersten Hauptrunde des südbadischen Verbandspokals gegen die SG Renchtal.
St. Georgen: Berger, Eyjolfsdottir, Göttsching, Freund, Bianchi, Braun (86. Kiefer), Pfändler (80. Rogee), Wallem, Heuschert (72. Schönstein), Smigic, Dorer. Tore: 0:1 Bianchi (2.), 1:1 Schneider (14.), 1:2 Schönball (20./ET), 2:2 Hüllmann (50.), 3:2 Koster (69./FE). SRin: Wildfeuer (Viechtach). ZS: 759. Bes. Vorkommnisse: Bredereck hält Elfmeter von Dorer (8.).