Ich schließe mich meinem Vorschreiber gern an was das Gesamtbild angeht.
Mit Blick auf Samstag weise ich mal darauf hin, dass Gera die letzten drei Auswärtsspiele (Rudolstadt, Jena, Plauen) alle gewonnen hat, überhaupt von den fünf Siegen vier auswärts erzielt wurden. Es bringt also nichts, wutschnaubend in ein offenes Messer zu laufen, weil wir jetzt Tabellenzweiter sind, sondern die Sache muss mit klarem Verstand, mit Ehrgeiz und mit Spielfreude angegangen werden, wenn die Wende gelingen soll.
Im Grunde: Eine Niederlage in Luckenwalde kann passieren. Eine Niederlage in Eilenburg kann auch passieren, genauso wie ein Unentschieden zu Hause gegen Inter Torgau. Jedes für sich genommen ist über die Saison gesehen unproblematisch. Das Problem ist die Serie, die entstanden ist, weil diese Spiele eben auch dicht aufeinander folgten und der Frust, der so hochkommt. Eine einzelne Niederlage kann nicht am Selbstbewusstsein kratzen, eine Sieglosserie schon. Ich würde mich deshalb freuen, wenn der Blick sich erstmal wieder von der Tabelle lösen würde und die Freude am Spiel zurückkehrt, man sich also wieder auf das Grundlegende konzentrieren könnte. Das ist viel erhofft. Im Ligaalltag, im grauen November keine einfache Sache.
Aber man will doch als Fußballer immer lieber einen schönen Pass spielen und den Ball nicht einfach hoch und weit nach vorne ballern, man will in den Strafraum dribbeln und nicht wie ein Kreisläufen drum herum, man will aufs Tor schießen ohne Nachdenken, Warten, Zögern, weil der Ball könnte daneben gehen. Der nächste ist dann eben drin, so what! Und zur Hölle, wenn man schon im Spätherbst im kalten Halbdunkel auf einem Fußballplatz rumrennt, dann weil man gewinnen will. Dieser Geist muss nochmal wach werden. Mannschaft, Trainerteam und wir, wir müssen ihn wecken. Das macht kein anderer für uns. Alle müssen sich grade machen, dann klappt das auch.