Die wirtschaftliche Seite ist die Basis für jede sportliche Entwicklung, also auch für das leidige Thema Stadionkapazität.
Angesichts der zunehmenden Debatte um 50+1 und des GmbH-und AG-Wahns, inkl. Investorengefasel, muss j e t z t der strukturelle Grundstein für jede weitere Entwicklung gelegt werden. Bis jetzt hat alles mittels "operativem Gewürge" a.G. der uns übergeholfenen Situation mit dem AKS nur deshalb funktioniert, weil Vorstand, Mitglieder, Fans und viele kleine Sponsoren absolut an die Grenzen des Machbaren gegangen sind. Das ist viel mehr, als wir auf dem 99er vor 10 Jahren zu träumen gewagt haben = Die eigentliche Sensation ist nämlich nicht dass wir noch leben sondern eindeutig, WIE wir das zusammen geschafft haben, was jetzt als Riesenchance vor uns liegt. Besonders freut mich daran, dass Stolz und Ehre zurück sind und keiner sich (wie früher), bis auf die üblichen Spitzen, mit den Schaffnern oder den Besatzern beschäftigt und eigentlich die Familie auf sich schaut!
Aber jetzt muss, bei aller Euphorie und allem Stolz, der nächste Schritt folgen und wirtschaftliche Struktur in den "Laden", um das Erreichte zu schützen und Neues angehen zu können. Es geht schlichtweg um die Zukunft des Vereins!
Ja, es gibt immer mehrere Wege nach Rom! Entweder man "Hellmicht" oder lässt sich auf irgendwelche Chemnitz-Erfurt-Modelle mit dem AKS ein. Man kann sich auch mit Ziegengebalke in die eigene Tasche lügen oder die Seele des Ganzen auf Kosten des Charakters nach Österreich verkaufen. Das aber kann niemals u n s e r Weg sein!
Dazu gibt es eine Grundidee, die dem Vorstand seit Jahren bekannt ist und sich grundsätzlich von allem unterscheidet und abhebt, was da in anderen Vereinen mehr oder weniger erfolgreich praktiziert wird, weil es alle (Sponsoren, Mitglieder, Fans, Investoren und Kommune als Angebot zur Übernahme tatsächlicher Verantwortung außerhalb von SPD-Sprechblasen ohne Substanz) in e i n Boot setzt, damit unter strategischer, wirtschaftlicher und organisatorischer Aufsicht/Führung des Vereins das operative Geschäft bis hin zum Ausbau und der Betreibung des AKS unter demokratischen Gesichtspunkten gewährleistet werden kann. Dabei handelt es sich um eine qualifizierte Genossenschaftsidee und allein DAS wird uns als Alleinstellungsmerkmal nicht nur von allen anderen (NIEMAND WIE WIR!) unterscheiden sondern eine moderne, charmante (weil auf die genannten Akteure bauende) Alternative sein. Das muss jetzt diskutiert und angegangen werden; auch weil die Philosophie der UNABHÄNGIGKEIT gesichert werden muss.
Die Genossenschaft ist der Dienstleister des Vereins und sie gehört ihm gleichzeitig mehrheitlich, weil der 1. Anteil dem Verein gehört und jeder von anderen erworbene Anteil parallel den Erwerb eines Anteils für den Verein (als Spende) zwingend macht. Damit ist der Verein immer "+1" und fertig ist die Laube.
So ganz "nebenbei" sollte man sich das zunehmende Engagement der Genossenschaftsbanken (z.B. SPARDA) in dem Zusammenhang mal auf der Zunge zergehen lassen....
Der Verein wird überrollt von seiner eigenen Dynamik und wir müssen gemeinsam aufpassen, dass es uns nicht überfährt. Vorstand und die anderen engagieren Leute werden aus meiner Sicht immer wieder vom nächsten Schritt der Mannschaft überholt (siehe Aufwand Pokalfinale z.B. oder der ganze Derbyaufwand). Die Kraft reicht aber nicht für a l l e s zur gleichen Zeit und davon 99% ehrenamtlich. Wir können dankbar sein, dass wir solche "Irren" an vielen Stellen des Vereins sitzen haben. Aber irgendwann wird auch bei denen Ende der Fahnenstange sein. Man kann Vollzeit nicht permanent von jemandem verlangen, der "nebenbei" um einen ordentlichen Studienabschluss kämpft, ein mittelständisches Unternehmen führt oder "einfach nur" einen Job machen muss, um seine Familie zu ernähren.
Klar, ich war immer auch ein harter Kritiker bestimmter Dinge und es nervt einfach, wenn Dinge versprochen werden (aoMV z.B.) und am Ende einfach unter den Tisch fallen. Aber man muss die Kirche auch mal in Leutzsch lassen, denn wer soll denn diesen ganzen Aufwand stemmen? Also müssen wir j e t z t diskutieren, wie wir neue Strukturen schaffen können, damit die Idee = der Verein nachhaltig in seiner Entwicklung geschützt wird.
Wenn ich sage diskutiert, dann meine ich, dass es nicht "die" Lösung gibt. Man muss sich halt schleunigst zusammenfinden und Ideen (auch mit Fachleuten von außen) diskutieren, damit eine g e m e i n s a m e Lösung nicht nur neue wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnet sondern vor allem das Erreichte schützt. Dem Verein einfach nur eine GmbH vor die Nase zu setzen oder dubiose Aktien an den Mann oder die Frau zu bringen = kalter Kaffee = das kann jeder dahergelaufenen Hörgerätemechaniker. Nee, Leute, was Neues = allen ein Angebot machen = viele mit- und in die Verantwortung nehmen UND auch auf diesem Weg einen neuerlichen Motivationsschub auslösen.
Manchem wird allerdings äußerst schmerzhaft bewusst werden, dass ein entscheidender "Nachteil" in der Genossenschaft besteht: Totale inhaltliche, wirtschaftliche, personelle und strukturelle Transparenz nach innen ggü. den Genossenschaftsmitgliedern und nach außen in Form der Genossenschaftsbilanz UND DAS auch noch zeitnah und permanent (also nicht nach 1 Jahr, wenn die Eulen verflogen sind und der Insolvenzgeier da ist). Nix mehr mit 3 GmbH-Gesellschaftern, die keiner im Verein kennt und die sich vom Acker machen, wenn das Geld der Leute verbrannt wurde.
Neben den für den Verein unverzichtbaren Notwendigkeiten würde mich an dieser Grundidee vor allem freuen, dass in einem bestimmten Rathaus und gewissen Verbandszentralen die gemütlichen Büros sich mit einschlafenden Gesichtern füllen würden. Wir sind Wir, verdammt noch mal!