LVZ 10.08.2011
BSG Chemie
"Lichtblicke" mit Folgen
Leipzig. Die respektable Kulisse von 1690 Zuschauern zum erfolgreichen Sachsenliga-Saisonauftakt der BSG Chemie Leipzig beim 2:0-Sieg gegen den FC Eilenburg erhält nachträglich einen bitteren Beigeschmack für den Traditionsverein. Die "Leutzscher Lichtblicke" auf dem Norddamm des Alfred-Kunze-Sportparks am vergangenen Sonnabend können unangenehme Folgen haben.
"Die Anwendung von Pyrotechnik im Stadion ist nach wie vor verboten", erklärt Lutz Mende, beim Sächsischen Fußball-Verband (SFV) verantwortlich für Spielbetrieb und Sicherheit. Aus diesem Grund eröffnete der SVF ein entsprechendes Sportgerichtsverfahren. Bis Freitag muss die BSG Chemie eine schriftliche Stellungnahme zu der Lichtshow einiger Fans abgeben.
Dem Leutzscher Verein droht nun eine Strafe. Über das Maß wollte sich Mende aber gestern nicht äußern. "Möglich ist eine Verwarnung, eine Geldstrafe, eine Platzsperre oder auch ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit", weiß der Sicherheitsexperte des Fachverbandes.
Oliver Krause, Sportlicher Leiter der Chemiker, hofft, dass es keine Folgen gibt für seinen Verein. "Es ist doch niemand gefährdet worden, auch wenn so etwas verboten ist. Die Bengalos sind abseits gezündet worden. Und Emotionen gehören nun mal zu unserem Fußball." nt
Meine Gedanken dazu:
Man sollte das Recht immer auch auf Legitimität prüfen. Was illegal ist ist noch lange nicht illegitim. Ein generelles Verbot von Pyro halte ich genausowenig für vernünftig, wie nachts um drei an einer roten Ampel nicht rechts abzubiegen, weil kein grüner Pfeil da ist.
Was tun?
1. Dem Vorstand und den Choreographen und Zündlern Solidarität zusichern. Ist sicher fast überflüssig. Man hat zum Spiel gesehen, daß alle begeistert waren.
2. Evtl. Strafe für den Verein kreativ kompensieren. Lohnt sich aber erst, wenn ein Urteil gefallen ist.
3. Sich noch offensiver für die Legalisierung von Pyrotechnik in Stadien einsetzen. Da sollten sich die Diablos auskennen was man da tun kann.