Sorry, dies wiederum kann ich nicht so stehen lassen.
Die Verteilung von Bellots Bällen auf die Außenverteidiger erfolgt lediglich wenn er durch unser Rückwärtsgespiele die Bälle selber am laufen halten muss. Ich schrieb jedoch von seinen vorausschaubaren Abschlägen und diese sind wiederum einfallslos und berechenbar. Schon beim zurechtlegen des Balles ist erkennbar wie sich Mannschaft und Gegner auf die rechte Seite des Spielfeldes konzentrieren und dies hat nichts mit dem Geläuf zu tun.
Ein Vergleich mit dem Gegner halte ich jetzt nicht für notwendig, aber dort wurde ein gehaltener Ball auch mal mit der Hand auf die rechte oder linke Seite abgeworfen, was einen anderen Spielaufbau möglich macht. Harte und verletzungsanfällige Zweikämpfe somit vermieden werden.
Vielleicht sind die Betrachtungsweisen auch durch den Blick aufs Spielfeld unterscheidlich, ich jedenfalls sehe dies von der Dammsitzseite aus.
Also man kann sich ja das Spiel nochmal anschauen. Ich hab es jetzt mit doppelter Geschwindigkeit nochmal durchlaufen lassen, weil ich dadurch komprimierter sehen kann was was bewirkt, wo die Ursache wofür liegt. Und weil ich heute Zeit habe.
Allgemein war unser Spiel vor allem in HZ1 stark rechtslastig, das von denen stark linkslastig. Damit konzentrierte sich alles auf einer Seite. War auch nicht anders zu erwarten, denn bei denen war es die Seite von Ziane (der völlig blass blieb) und Sirch, bei uns die von Brügge und Hilßner. Horschig war als der erfahrenste unserer Verteidiger auch nicht zufällig auf der Seite. Für uns ergaben sich daraus ein paar gute Gegenstöße auf der linken Seite. Die wollten auf der umkämpften rechten Seite mit der "Gewalt" ihrer Qualität den Durchbruch erzwingen. Das hat ja dann auch für den Ausgleich "gereicht". Besonders einfallsreich war das nicht, aber die von da haben eben bei weitem nicht mehr die Qualität vergangener Jahre.
Das Gesamtbild führt dann vielleicht zu der selektiven Wahrnehmung. Es waren nicht viele lange Abschläge bei Bellot dabei, die kamen meist so zentral, halbrechts und waren keineswegs verlorene Bälle. Das war nur anfangs ein zweimal der Fall. Insgesamt gesehen war es schon etwas (halb)rechtslastig, aber nicht so übertrieben, dass es durchschaubar gewesen wäre und dort waren nun mal eben die ganzen Spieler. Viel öfter, vor allem in HZ2, hat er mit feinen Abwürfen unser Spiel je nach Gelegenheit eröffnet und schnell gemacht. Also ich konnte jedes einzelne Abspiel klar nachvollziehen und häufig hat er das Spiel schnell richtig gelesen. Aus meiner Sicht war es insgesamt ein starkes Torwartspiel von Bellot. Anders als sein Gegenüber, der als Rechtsfuß nach links spielen musste und den Abschlag dann auch mal direkt ins Aus gedroschen hat. Möglicherweise mit ein Grund für seine kurzen Abwürfe. Auch sind unsere Stürmer, anders als deren, nicht oder sehr selten hoch angelaufen.
Ergänzung abseits davon: Das Kartenspiel war wild. Weigel hätte schon in HZ1 mit Rot vom Platz gemusst. Spätestens beim zweiten Mal. Gelb für Oke war genauso unsinnig vom Schieri wie das Rot für Mauer. Deshalb war es keine gute Schierileistung. Überhaupt ist es eine Sache, einen talentierten Schiedsrichter mit wenig Erfahrung in einem solchen Spiel an den Start zu schicken. Das war sicher eine gute Idee. Ihn dann allerdings gleich unter Beobachtung zu stellen als Drittligakandidat war dann andererseits dumm, denn es hat seiner Qualität sicher geschadet.