Autor Thema: 11. Spieltag: DERBYTIME - BSG Chemie Leipzig – 1. FC Grabesstille  (Gelesen 53625 mal)

Offline Double1982

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Re: 11. Spieltag: DERBYTIME - BSG Chemie Leipzig – 1. FC Grabesstille
« Antwort #105 am: 27. September 2019, 16:38 »
Man könnte ja auch 500 Chemiker bl**g*lb anziehen und L * K bläken lassen. :nad
Achtung: Das ist Satire (muss man ja hier manchmal dazu sagen).

Der AKS bleibt grünweiss. Überall.

Ich dachte schon du willst dich freiwillig in diesen kasperfarben melden  :D :lol
Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern .

Offline Esca

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Re: 11. Spieltag: DERBYTIME - BSG Chemie Leipzig – 1. FC Grabesstille
« Antwort #106 am: 27. September 2019, 16:44 »
Die hatten sich damals in P. bei L. am vermeintlichen Niedergang des Leutzscher Fußballs geweidet. Nicht offiziell, aber hinter verschlossenen Türen schon. Als Krönung wurde dieses hässliche Eidotterlogo auf ein blaues Fünfeck im Trikot aufgebracht. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Die dachten wirklich, wir sind tot. Nur hatten die Blinsen inklusive Rathaus ihre Rechnung ohne die Chemiefans gemacht. Ohne einige Quertreiber und ein paar Verräter (ja, ich nenne sie so denn man wechselt nie und nimmer zum Erzfeind) die nach Probstheida abwanderten oder andere die RB für sich entdeckten, kam Chemie stärker und geschlossener als zuvor sogar auf der Überholspur zurück. Es hat schon tiefere Gründe, warum man in Probstheida auf Gedeih und Verderb in die 3. Liga möchte und hofft, wir steigen wieder in die Oberliga ab. Weil man dort genau um das coolere Image, das urigere Stadion, die kreativere Fanszene und das insgesamt bessere Potenzial der Chemiker weiß. Die Lokis, welche das lesen, werden jetzt sicherlich überheblich lachen und das natürlich als Quatsch abtun. Aber insgeheim wissen sie genau was mit dieser Aussage gemeint ist. Sagen wir es so. Das schlechte Image eines Investoren-Vereins am Rande der Pleite inklusive Nazischlägercombo und Dammsitzdinosaurierer (vom Intellekt und Auftreten) reizt nicht wirklich junge Leute. Das kann man maximal mit einer sportlich höheren Liga und einem entsprechenden Absetzen von der BSG Chemie erreichen.
« Letzte Änderung: 27. September 2019, 17:16 von Esca »

Offline Esca

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Re: 11. Spieltag: DERBYTIME - BSG Chemie Leipzig – 1. FC Grabesstille
« Antwort #107 am: 28. September 2019, 10:04 »

Offline knutole

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Re: 11. Spieltag: DERBYTIME - BSG Chemie Leipzig – 1. FC Grabesstille
« Antwort #108 am: 28. September 2019, 12:44 »
Hab heute den Derbysieg erträumt. Bury in der 92. Minute zum 1:0, danach rissen alle Dämme. Mit dem Platzsturm bin ich dann leider auch aufgewacht. :(

Offline Dantel

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Re: 11. Spieltag: DERBYTIME - BSG Chemie Leipzig – 1. FC Grabesstille
« Antwort #109 am: 28. September 2019, 12:55 »
Hab heute den Derbysieg erträumt. Bury in der 92. Minute zum 1:0, danach rissen alle Dämme. Mit dem Platzsturm bin ich dann leider auch aufgewacht. :(

Dann hast Du ja den Teil verpasst, wo wir die Punkte am grünen Tisch aberkannt bekommen, wegen Platzsturm.

Ähm...Hallo??? Erfurt oder was???
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Offline knutole

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Re: 11. Spieltag: DERBYTIME - BSG Chemie Leipzig – 1. FC Grabesstille
« Antwort #110 am: 28. September 2019, 14:17 »
Dann hast Du ja den Teil verpasst, wo wir die Punkte am grünen Tisch aberkannt bekommen, wegen Platzsturm.

Ähm...Hallo??? Erfurt oder was???

Platzsturm nach Spielende führt zu Aberkennung des Ergebnisses? Neugersdorf? Regensburg?  :lesen

Offline Esca

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Re: 11. Spieltag: DERBYTIME - BSG Chemie Leipzig – 1. FC Grabesstille
« Antwort #111 am: 28. September 2019, 14:20 »
Platzsturm nach Spielende führt zu Aberkennung des Ergebnisses? Neugersdorf? Regensburg?  :lesen

Natürlich nicht!

Offline Dantel

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Re: 11. Spieltag: DERBYTIME - BSG Chemie Leipzig – 1. FC Grabesstille
« Antwort #112 am: 28. September 2019, 14:25 »
Platzsturm nach Spielende führt zu Aberkennung des Ergebnisses? Neugersdorf? Regensburg?  :lesen

Du hast ja nichts von Platzsturm NACH SPIELENDE geschrieben, sondern nach dem 1:0.
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Offline knutole

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Re: 11. Spieltag: DERBYTIME - BSG Chemie Leipzig – 1. FC Grabesstille
« Antwort #113 am: 28. September 2019, 15:06 »
Du hast ja nichts von Platzsturm NACH SPIELENDE geschrieben, sondern nach dem 1:0.

Fiel passenderweise mit dem Schlusspfiff zusammen.  :D

Offline clubschwein

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Re: 11. Spieltag: DERBYTIME - BSG Chemie Leipzig – 1. FC Grabesstille
« Antwort #114 am: 28. September 2019, 15:36 »
...fahr mal nach Tottenham, Ipswich, Wolverhampton - die ehren ihre Gegner von 1974 immer noch. Wir wurden vom Staat gebeutelt, konnten uns keine internationale Teilnahmen mehr durch "Leistungszentren" erschleichen. Erklär das mal einen in England, interessiert die gar nicht. Was solls, über uns lacht trotzdem die Sonne. Zum Beispiel morgen wieder.

Also mal von der Tatsache abgesehen, das du einem englischem "Standart-Fan" Höchstens 1 Stunde vorm Spiel mit solch Tiefgründigen Themen kommen kannst, wegen des ansonsten zu hohen Alkohol Pegels...würde mich mal interessieren, was du denen denn erzählt hast? Das Jugendzentren der letzte Rotz sind? Einem Engländer, die seit X-Jahrzehnten nichts anders kennen als dass. Die schon 1990 ein solches internationales Scouting-System hatten, das sie einen gewissen Stefan Beinlich aus der DDR-Liga geholt haben, den in der Oberliga mit Sicherheit keine Sau gekannt hatte.

Dagegen und gemessen, was heute so abgeht wirkte das Leistungszentrum von Lok ja absolut Infantil. Das hat sich ja gerade mal auf Bezirksebene erstreckt. Aber auch da musste kein Nachwuchsspieler von Chemie zu Lok wechseln. Das waren freiwillige wahrscheinlich in aller Regel nach sportlichen Maßstäben getroffenen Entscheidungen der Spieler bzw. der Eltern. Mir ist kein Fall bekannt, dass allein wegen eines Nichtwechsels von Chemie zu Lok ein Nachwuchsspieler Probleme bekommen hätte.

Was den Männerbereich angeht, so ist der von dir angesprochene Hans-Bert Matoul übrigens der ist der einzige Fall, in dem Chemie als Oberligamannschaft durch Lok geschwächt wurde. Die restlichen (gerade mal) sechs Wechsel/Delegationen (1970-1990) fanden statt, nachdem Chemie gerade in die Liga abgestiegen war. Soviel zu den Fakten und gegen die Legendenbildung.

Dass vergleich dann mal bitte mit Bayern München, die alles Transferieren, was ihnen auf nationaler vor die Flinte kommt. Oftmals hat der abgebende Verein dann auch nichts davon, wenn es nur um den Gehaltspoker geht.

Offline Günni

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Re: 11. Spieltag: DERBYTIME - BSG Chemie Leipzig – 1. FC Grabesstille
« Antwort #115 am: 28. September 2019, 17:09 »
...Das hat sich ja gerade mal auf Bezirksebene erstreckt. Aber auch da musste kein Nachwuchsspieler von Chemie zu Lok wechseln. Das waren freiwillige wahrscheinlich in aller Regel nach sportlichen Maßstäben getroffenen Entscheidungen der Spieler bzw. der Eltern. Mir ist kein Fall bekannt, dass allein wegen eines Nichtwechsels von Chemie zu Lok ein Nachwuchsspieler Probleme bekommen hätte.
Freiwillig? Da gabs keine Diskussion, Lok hatte spätestens nach dem Fussballbeschluss des DFV von 1970 ungehindert und nach eigenem Belieben Zugriff auf sämtliche Talente, das "System" funktionierte von den Kleinsten an.
Was den Männerbereich angeht, so ist der von dir angesprochenen Hans-Bert Matoul übrigens der ist der einzige Fall, in dem Chemie als Oberligamannschaft durch Lok geschwächt wurde. Die restlichen (gerade mal) sechs Wechsel/Delegationen (1970-1990) fanden statt, nachdem Chemie gerade in die Liga abgestiegen war. Soviel zu den Fakten und gegen die Legendenbildung...
Zu Lok wurde ab den 70ern nicht nur aus dem Männerbereich "delegiert", den Kern der im EC erfolgreichen Mannschaft hat man sich auch mit "Wechsel" im späten Juniorenalter gesichert, Altmann, Roth, Zötzsche fallen mir da auf Anhieb ein, es waren noch einige mehr. Auch mit den Delegierungen von J. Schubert oder Sigi Stötzner, der Chemies Torwartproblem nach der Oberliga-Sperre für Heine hätte lösen können und stattdessen auf der Reservebank bei Lok saß - auch Leitzke wechselte später nicht ganz "freiwillig", der wollte lieber nach Aue.
Abgesehen davon gab es seit 1970 auch Festlegungen zur "Entlohnung" der Spieler im Herrenbereich, welche die Klubs eindeutig bevorzugten.

Offline Dantel

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Re: 11. Spieltag: DERBYTIME - BSG Chemie Leipzig – 1. FC Grabesstille
« Antwort #116 am: 28. September 2019, 17:23 »
Das Jugendzentren der letzte Rotz sind? Einem Engländer, die seit X-Jahrzehnten nichts anders kennen als dass. Die schon 1990 ein solches internationales Scouting-System hatten, das sie einen gewissen Stefan Beinlich aus der DDR-Liga geholt haben, den in der Oberliga mit Sicherheit keine Sau gekannt hatte.

Ich glaube, hier liegt Deinerseits ein Mißverständnis vor, weil Du Leistungszentrum als Jugendzentrum interpretierst. Es geht in diesem Zusammenhang aber auch und vor allem um den Herrenbereich.

Und was Beinlich angeht: Dessen Anlagen waren unübersehbar. Nicht umsonst lief der durch die ganze BFC-Fußballschule, den konnte man nicht übersehen. Der kam mit Ansage. Aber er hatte Westverwandtschaft, was ihn für das System uninteressant machte. Und dann hatte er Glück mit der Wende, wie so viele meiner Generation.

Aber auch da musste kein Nachwuchsspieler von Chemie zu Lok wechseln. Das waren freiwillige wahrscheinlich in aller Regel nach sportlichen Maßstäben getroffenen Entscheidungen der Spieler bzw. der Eltern. Mir ist kein Fall bekannt, dass allein wegen eines Nichtwechsels von Chemie zu Lok ein Nachwuchsspieler Probleme bekommen hätte.

Ich schätze mal, Du warst dann so zwanzig Jahre lang Nachwuchsleiter/-trainer bei Lok, oder? Also  ich kenn da schon ein paar Geschichten, und ich war nur kurze Zeit da, wo etwa ein Spieler zu Lok kam (jetzt nicht von Chemie), den Lok eigentlich gar nicht brauchte und der dann dort in einer zweiten(!) Nachwuchsmannschaft spielen durfte, mehr oder weniger nur, damit er nicht in der ersten Nachwuchsmannschaft in Leutzsch oder schlimmer noch später in deren Herrenmannschaft auflief. Bestimmt nur ein Einzelfall, aus Sorge, damit er nicht immer so weit fahren muss. Es gab da auch den Fall, wo ein Spieler aus dem Nachwuchszentrum aussortiert wurde mit der Ansage, dass er gern zu Motor Stötteritz wechseln durfte, aber besser nicht in Leutzsch anklopfen sollte. Sicher hat er und hab ich das damals fehlinterpretiert. Ebenso wie später mal ein Nachwuchsspieler bei Chemie auf der Kippe zur ersten Mannschaft zufällig zur NVA eingezogen wurde, aber auch damit hatte Gießner sicher nichts zu tun. Alles Einzelfälle. Kann passieren. Wäre ihm bei Lok wohl nicht passiert, aber da war er ja nicht.

Und fürs Protokoll, ich war selber (nur) ein halbes Jahr bei Lok Jugendspieler Anfang der 80er. Auch wenn ich mich an die Namen nicht mehr erinnere, kenne ich diese Sachen doch aus erster Hand. Sie gehörten, natürlich nach dem Erleben der Atmosphäre von Leutzsch, mit zu den Gründen, die mich zum Chemie-Fan gemacht haben.

Was den Männerbereich angeht, so ist der von dir angesprochene Hans-Bert Matoul übrigens der ist der einzige Fall, in dem Chemie als Oberligamannschaft durch Lok geschwächt wurde. Die restlichen (gerade mal) sechs Wechsel/Delegationen (1970-1990) fanden statt, nachdem Chemie gerade in die Liga abgestiegen war. Soviel zu den Fakten und gegen die Legendenbildung.

Lok hat eine ganze Reihe Spieler überhaupt nur bekommen, weil sie als Leistungszentrum Veto- bzw. Weisungsrechte hatten. Das hat Gießner ja ganz freimütig immer mal so fallen lassen. O-Ton: "Sollen wir sie denn für andere Mannschaften spielen lassen?" Und das nicht nur mit Tunnelblick auf Chemie. Aber Leitzke, der sich schon im Wismut-Trikot vorstellen lassen hatte, ist da schon ein gutes Beispiel. Und er hat seinen Fall ja auch im TV-Interview unmißverständlich beschrieben.

Fazit: Ihr wart aktiver Teil eines Unrechtssystems, ihr habt profitiert. Ihr wart Täter, auf sportpolitischer Ebene. Euer ganzer Erfolg gründet sich darauf. Werdet damit fertig. Ihr habt sehr gut vom DDR-System gelebt. Und ihr habt das nie aufgearbeitet. Im Gegenteil: Ihr feiert euch dafür. Euer Hass auf uns ist eigentlich ein projizierter Selbsthass, weil ihr tief im Innern wisst, dass die Basis für euren Erfolg Unrecht und Unfairness war. Und weil es uns trotzdem gibt.
« Letzte Änderung: 28. September 2019, 19:31 von Dantel »
"Frage nicht, was Chemie für Dich tun kann, sondern was Du für Chemie tun kannst."

Offline Schreber

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Re: 11. Spieltag: DERBYTIME - BSG Chemie Leipzig – 1. FC Grabesstille
« Antwort #117 am: 28. September 2019, 17:49 »
Ihr wart aktiver Teil eines Unrechtssystems, ihr habt profitiert. Ihr wart Täter, auf sportpolitischer Ebene. Euer ganzer Erfolg gründet sich darauf. Werdet damit fertig. Ihr habt sehr gut vom DDR-System gelebt. Und ihr habt das nie aufgearbeitet. Im Gegenteil: Ihr feiert euch dafür. Euer Hass auf uns ist eigentlich ein projizierter Selbsthass, weil ihr tief im Innern wisst, dass die Basis für euren Erfolg Unrecht und Unfairness war. Und weil es uns trotzdem gibt.
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Danke, - Gänsehaut !
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PS: Daß Kommentator @Clubschwein hier gänzlich ungeniert und absolut unkritisch das Unwort des Leipziger SED-Vorwende-Fußballsystems verwendet - Delegierung, denn das dürfte er mit "Delegation" auszudrücken versucht haben -unterstreicht eindrücklich die Feststellung der unterbliebenen Unrechts-Aufarbeitung am Ort des ehemaligen "Leistungszentrums".

Offline Double1982

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Re: 11. Spieltag: DERBYTIME - BSG Chemie Leipzig – 1. FC Grabesstille
« Antwort #118 am: 28. September 2019, 18:18 »
Ich glaube, hier liegt Deinerseits ein Mißverständnis vor, weil Du Leistungszentrum und Jugendzentrum interpretierst. Es geht in diesem Zusammenhang aber auch und vor allem um den Herrenbereich.

Und was Beinlich angeht: Dessen Anlagen waren unübersehbar. Nicht umsonst lief der durch die ganze BFC-Fußballschule, den konnte man nicht übersehen. Der kam mit Ansage. Aber er hatte Westverwandtschaft, was ihn für das System uninteressant machte. Und dann hatte er Glück mit der Wende, wie so viele meiner Generation.

Ich schätze mal, Du warst dann so zwanzig Jahre lang Nachwuchsleiter/-trainer bei Lok, oder? Also  ich kenn da schon ein paar Geschichten, und ich war nur kurze Zeit da, wo etwa ein Spieler zu Lok kam (jetzt nicht von Chemie), den Lok eigentlich gar nicht brauchte und der dann dort in einer zweiten(!) Nachwuchsmannschaft spielen durfte, mehr oder weniger nur, damit er nicht in der ersten Nachwuchsmannschaft in Leutzsch oder schlimmer noch später in deren Herrenmannschaft auflief. Bestimmt nur ein Einzelfall, aus Sorge, damit er nicht immer so weit fahren muss. Es gab da auch den Fall, wo ein Spieler aus dem Nachwuchszentrum aussortiert wurde mit der Ansage, dass er gern zu Motor Stötteritz wechseln durfte, aber besser nicht in Leutzsch anklopfen sollte. Sicher hat er und hab ich das damals fehlinterpretiert. Ebenso wie später mal ein Nachwuchsspieler bei Chemie auf der Kippe zur ersten Mannschaft zufällig zur NVA eingezogen wurde, aber auch damit hatte Gießner sicher nichts zu tun. Alles Einzelfälle. Kann passieren. Wäre ihm bei Lok wohl nicht passiert, aber da war er ja nicht.

Und fürs Protokoll, ich war selber (nur) ein halbes Jahr bei Lok Jugendspieler Anfang der 80er. Auch wenn ich mich an die Namen nicht mehr erinnere, kenne ich diese Sachen doch aus erster Hand. Sie gehörten, natürlich nach dem Erleben der Atmosphäre von Leutzsch, mit zu den Gründen, die mich zum Chemie-Fan gemacht haben.

Lok hat eine ganze Reihe Spieler überhaupt nur bekommen, weil sie als Leistungszentrum Veto- bzw. Weisungsrechte hatten. Das hat Gießner ja ganz freimütig immer mal so fallen lassen. O-Ton: "Sollen wir sie denn für andere Mannschaften spielen lassen?" Und das nicht nur mit Tunnelblick auf Chemie. Aber Leitzke, der sich schon im Wismut-Trikot vorstellen lassen hatte, ist da schon ein gutes Beispiel. Und er hat seinen Fall ja auch im TV-Interview unmißverständlich beschrieben.

Fazit: Ihr wart aktiver Teil eines Unrechtssystems, ihr habt profitiert. Ihr wart Täter, auf sportpolitischer Ebene. Euer ganzer Erfolg gründet sich darauf. Werdet damit fertig. Ihr habt sehr gut vom DDR-System gelebt. Und ihr habt das nie aufgearbeitet. Im Gegenteil: Ihr feiert euch dafür. Euer Hass auf uns ist eigentlich ein projizierter Selbsthass, weil ihr tief im Innern wisst, dass die Basis für euren Erfolg Unrecht und Unfairness war. Und weil es uns trotzdem gibt.

das war nicht nur bei Leitzke , am schlimmsten traf es 85/86 Ferl , nur weil er bei dem Kloisten nicht spielen wollte und nach Brandenburg ging , wurde er sogar 1 Jahr gesperrt gesperrt ... dem gießner sei Dank ... nur auf Grund eines mächtigen Direktors der Stahlwerke in Brandenburg wurde diese Sperre nach einem Jahr wieder aufgehoben ... Aber  so etwas wollen diese KLO Büttel nicht hören ..

Zitat Dantel :Fazit: Ihr wart aktiver Teil eines Unrechtssystems, ihr habt profitiert. Ihr wart Täter, auf sportpolitischer Ebene. Euer ganzer Erfolg gründet sich darauf. Werdet damit fertig. Ihr habt sehr gut vom DDR-System gelebt. Und ihr habt das nie aufgearbeitet. Im Gegenteil: Ihr feiert euch dafür. Euer Hass auf uns ist eigentlich ein projizierter Selbsthass, weil ihr tief im Innern wisst, dass die Basis für euren Erfolg Unrecht und Unfairness war. Und weil es uns trotzdem gibt.

besser kann man das nicht sagen ... Danke
« Letzte Änderung: 28. September 2019, 18:24 von Double1982 »
Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern .

Offline R. Polter

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Re: 11. Spieltag: DERBYTIME - BSG Chemie Leipzig – 1. FC Grabesstille
« Antwort #119 am: 28. September 2019, 18:33 »
Zita
Zitat
t Dantel :Fazit: Ihr wart aktiver Teil eines Unrechtssystems, ihr habt profitiert. Ihr wart Täter, auf sportpolitischer Ebene. Euer ganzer Erfolg gründet sich darauf. Werdet damit fertig. Ihr habt sehr gut vom DDR-System gelebt. Und ihr habt das nie aufgearbeitet. Im Gegenteil: Ihr feiert euch dafür. Euer Hass auf uns ist eigentlich ein projizierter Selbsthass, weil ihr tief im Innern wisst, dass die Basis für euren Erfolg Unrecht und Unfairness war. Und weil es uns trotzdem gibt.

Auch von mir: danke! genau so war es. Da reden wir noch gar nicht von all jenen, die von der NVA retour kamen (Dessau, Frankfurt) und dann von Giessner teils monatelang nicht freigestellt wurden, oder von Chemie mitten im Abstiegskampf auf Empfehlung Giessners zur NVA-Reserve delegiert wurden, oder von jungen Spielern, die Chemie Fans waren, aber wo man auf Eltern und Großeltern eingewirkt hat, einer Delegierung zu Lok zuzustimmen. Du spielst für Lok, oder du wirst nie wieder irgendwo spielen!

Lok hätte sich längst für all das entschuldigten müssen! Warum sie uns hassen? Weil wir ihr lebendiges, schlechtes Gewissen sind, und bleiben.