Rudolstadt wurde vor Saisonbeginn ganz oben erwartet, nach Inter und Halberstadt zusammen mit Schiebock als einer der vier besten Clubs eingeschätzt. Nach acht Spielen noch ungeschlagen zu sein und dabei nur 3 Gegentore gefangen zu haben, ist dennoch keine Selbstverständlichkeit. Genauso wenig, dass Chemie seine Spiele gegen die Mannschaften aus der zweiten Tabellenhälfte gewinnt. Von den acht besten Teams der Liga (Inter mal mitgerechnet) haben wir bisher nur gegen Schiebock gespielt und dennoch helfen die gesammelten Punkte, um jetzt in der zweiten Hälfte der Hinrunde auch gegen die Spitzenteams den ein oder anderen Punkt zu holen.
Rudolstadt hat eine bärenstarke Mannschaft, ein Punkt wäre schön, ein Sieg besser.
Aufpassen auf Mittelstürmer Bahner, einer der erfolgreichsten Torjäger in der Oberliga (über 40 Tore, traf in den letzten vier Spielen fünfmal). Das Herzstück der Mannschaft sind aber die früheren Zweit- und Drittligaprofis Sträßer (mittlerweile 36) und Riemer (28), für Fußballbegeisterte sicherlich beide ein Begriff. Während der erfahrene Sträßer mit seiner Routine das Spiel von Rudolstadt ordnet, ist es Riemer, der mit seinen Ideen das Spiel nach vorn gestaltet und selbst dabei neue Torjägerqualitäten an sich entdeckt hat (6 Pflichtspieltreffer diese Saison). Jetzt könnte man denken, dass Rudolstadt dafür hinten nicht die große Qualität hat, weit gefehlt und erst 3 Gegentreffer sind ja kein Zufall. In der Viererkette stehen mit Innenverteidiger Derbich (32, früher 1. Liga Polen) und Rechtsverteidiger Seturidze (31, früher Dinamo Tiflis und Nationalspieler Georgiens) erfahrene Leute, die den Laden dicht halten. Der Rest des Kaders besteht aus Spielern aus dem Erfurter und Jenaer Nachwuchs, zudem wurde sich in den vergangenen Jahren gern bei Schott Jena bedient.
Also zusammengefasst: Wir können punkten, sollte es aber nicht klappen, wäre es auch keine Schande. Nicht gegen alle Gegner ohne glorreichen Vereinsnamen ist man immer automatisch Favorit. Unsere Trumpfkarte ist Kampf und Leidenschaft, übertragen aufs Publikum und wieder auf den Platz zurück - und hier könnte der ein oder andere Spieler von Rudolstadt durchaus beeindruckbar sein.
Tipp: 2:1 (1564 Zuschauer).