Phrasen, Anmerkungen und abermals: Dankeschön
Phrasen. Aus einer sicheren Abwehr wurde noch vorn gespielt. Selbst nach dem 2:0 wurde m.E. die taktische Ausrichtung nicht verändert. Hinten sollte die Null stehen und sie stand.
Viel Geplänkel im Mittelfeld wäre die zweite Phrase. Großchancen waren bis zum 2:0 absolute Mangelware. Dritte Phrase. Spiele gewinnt man im Sturm, Meisterschaften in der Abwehr.
Anmerkungen: Dass im Leutzscher Sportpark der Arbeitersport beheimatet war (und ist), ist beileibe kein Geheimnis. Insofern war und ist dies auch die Heimstatt der Blutgrätsche. Bei uns sind nun mal die Ruß- und ölbeschmierten Malocher beliebter als Schönlinge, Traumtänzer und Milchtrinker. Im Heiz- und Maschinenraum herrscht ein raues Klima – wie in unserer Abwehr, jedoch stets fair und mannhaft im Kampf. Guter englischer Stil.
Unser Defensivverhalten hat glänzend unter Beweis gestellt, dass auch zukünftig mit uns zu rechnen ist. M.E. wären zuerst Markus Wolf und Kapitän Kaurau zu nennen, die Max G. (die Nr.9 von Zwickau) fast immer in Griff hatten. Wolf hat eine glänzende kämpferisch-defensive Vorstellung abgeliefert. Höchstnoten im Maschinenraum ebenso für Schmidt, Jentzsch und vor allem für Tobias Haufe, die kämpferisch (und teilweise auch spielerisch) glänzend aufgelegt waren. Hauf wurde letztlich rausgeholzt, hoffentlich ist es nichts Ernsthaftes!
Die technische Abteilung hatte es bis zum 2:0 bedeutend schwerer. Erst danach kamen Max Heyse und seine Mitstreiter (Schönitz) in Schwung. Unter den Technikern glänzend: Vincent Markus. Sehr mannschaftsdienlich und unglücklich im Abschluss – Andy Müller (Pfosten um die 30., eine schöne Kopfballchance in der 2. HZ.).
Zwickau war eine Mannschaft die immer spielen wollte. Nicht ein solch erbärmliches Zeitschinden samt Schauspielerei wie Heidenau und Görlitz. Dies hat natürlich sehr vieles erleichtert. Die ersten 10 Minuten dominierte nur Zwickau und man musste bis zum 3:0 immer befürchten, dass sie zuschlagen.
Letztlich ein sehr verdienter Sieg gegen gute Zwickauer, die Rote Karte war natürlich ein Witz.
Fast zu Letzt: über 1.000 Volks ist ok., obgleich es vom Dammsitz nicht nach einer solchen Zuschauerzahl aussah. Der Zuspruch zum Dammsitz, zur Tribüne sowie zum Familienblock und dem Bereich zwischen Familienblock und Norddamm (wo früher die Verrückten aus Taucha standen) ist unübersehbar. Es sind anscheinend die alten Kämpfer, welche die Treue halten.
Diese Kämpfer stimmen gelegentlich auch mal ein Ständchen an. So wie nach dem 3:0, als ca. 30 bis 40 Altgardisten nach der Melodie „Der Steiger kommt …“ sangen, … Chemie steigt auf, Chemie steigt auf, denn wir halten die Tabelle in der Hand, denn halten die Tabelle in der Hand…“. Das hatte Klang. Whiskygeölte Stimmen aus Leibern mit Resonanzraum!
Dank: Abermals und immer wieder. An den Trainer und die Verantwortlichen, die eine Mannschaft geformt haben, die Potential für große Fußballschlachten besitzt. Dies nötigt Respekt ab! Chemie macht endlich wieder uneingeschränkt Freude und lässt hoffen!