Unglaublicher Tag... mit Erinnerungen vom Zeitungsartikel aus Zonenzeiten "Englische Atmosphäre" in Leutzsch. ( ich glaube allerdings bei Dauerregen damals...)
Einfach Danke an die Jungs , Danke an die Fans , Danke an den Fussballgott - Mythos CHEMIE LEIPZIG
Dauerregen? Du meinst bestimmt das Aufstiegsspiel vom 21. Juni 1975 gegen Union. Pelka machte beide Tore vor der Pause. Angeblich vor 17.000 Zuschauern, aber es waren wohl deutlich mehr. Bis kurz vor Spielbeginn schien noch die Sonne. Doch dann zog ein Gewitter auf und es goß aus Eimern. Dennoch eine Wahnsinnsstimmung. Irgendjemand wird noch den damaligen Sportecho-Spielbericht haben: „Englische Atmosphäre“.
Und gestern fühlten sich manch Ältere daran erinnert. Das ist einfach wunderbar!
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Eine Anmerkung noch, nur scheinbar off-topic, aber weil es im unmittelbaren Umfeld des Spieltages geschah, sei es hier erwähnt, wofür ich um Verständnis bitten möchte:
Die Leutzscher Kirchgemeinde hat mit der BSG Chemie manche Gemeinsamkeit. Eine nicht ganz unbedeutende ist die Begrenztheit finanzieller Eigenmittel, man ist in beiden Fällen auf das Engagement der Mitglieder angewiesen.
Das alte Dorf Leutzsch besaß in seiner Kirche das Zentrum des Dorfes. Bis 1853 wurden alle Leutzscher auf dem Gottesacker neben der Kirche begraben, danach erst entstand der Friedhof an der Rückmarsdorfer Straße.
Kirche wie einstiger Friedhof sind umgeben von einer Backsteinmauer, die bis vor kurzem über und über mit Grafitti verunstaltet war. Jeder, der sich dazu berufen fühlte, schmierte daran, was er wollte. Respekt, Achtung? Fehlanzeige.
Mit Spendengeldern wurde die Mauer vor einiger Zeit gereinigt. Wochen und Monate blieb sie verschont. Bis nun in riesengroßen Lettern BSGE zu lesen ist und noch etwas mehr. Vermutlich wird die Mauer irgendwann erneut mit Spendengeldern gereinigt werden. Geld, welches dann an anderer Stelle fehlt, Geld, das die Gemeinde dann nicht mehr für die Alten-, Obdachlosen- und Behindertenarbeit oder die Flüchtlingshilfe u.a. verwenden kann.
Vielleicht kennt ja einer eine, die wiederum einen kennt, der es jenen sagen kann, die für die neue „Beschriftung“ der Mauer zuständig sind. Die können ja mal auf den Leutzscher Friedhof gehen zum Grab von Pfarrer Lösche – ja jenem Pfarrer, der nach einem Derbysieg so sehr geschrien hat, daß er am nächsten Tag nicht die Predigt halten konnte –, vielleicht spüren sie da, daß ein Schriftzug am gänzlich falschen Ort so falsch ist, als wenn irgendwelche Fremde die Leutzscher Tribüne oder Geschäftsstelle verunzieren würden.
Sie könnten auch einen Geldschein in einen Briefumschlag stecken und diesen in den Briefkasten der Gemeinde einwerfen. Oder es fällt ihnen noch etwas besseres ein. Schließlich heißt es doch:
Niemand wie wir …