Verlange ich auch nicht.
Für was eigentlich? Weil ich schreibe wie es ist? Weil ich schreibe, dass wir uns in solchen Spielen gegen Mitkonkurrenten selbst ein Bein stellen und uns diese verschenkten Punkte bei vielleicht 6 Absteigern noch am Ende das Genick brechen? Weil ich es nicht kapiere, warum man aus 12 Metern wiederholt das leere Tor nicht trifft? Weil ich mich frage, warum es gegen die Favoriten läuft und wir aber gegen direkte Konkurrenten einfach insgesamt keine gute Figur abgeben? Weil ich sage, wir machen mit unserer Schludrigkeit Tote lebendig? Weil ich der Meinung bin, wir sollten im Falle einer erneuten Quotientenregelung so viel Punkte wie möglich eingesackt haben? Weil ich mich frage, warum wir gegen offensivschwache Mannschaften keinen offensiveren Matchplan verfolgen sondern auch dort den gleichen Stiefel wie gegen Favoriten spielen? Und warum unsere Ecken und Freistöße in der Ausführung meist, nennen wir es "ausbaufähig" sind? Wenn wir eine Ecke oder einen Freistoß haben, kann man wirklich in Ruhe aufs Klo oder an den Bierstand gehen. Da ist der daraus eventuell resultierende Konter meist gefährlicher als die Standardsituation von uns. Es ist Augenwischerei, wenn man die offensichtlichen Mankos negiert und alles grünweiß schicki schreibt nur weil es vielleicht ner Nase nicht passt. Werde ich auch nicht tun!
Den Frust kann ich nachvollziehen, aber du rasierst hier wieder über die Mannschaft drüber, als wären die letzten Spiele wie gegen Eilenburg und Halberstadt gelaufen. Vielleicht kannst du auch versuchen, deine vielen Fragen konstruktiv zu beantworten. Oder vielleicht gibt es einfach keine Antwort darauf, warum man aus 10m nicht trifft. Der Offensivdrang gegen Tasmania fürhrte zu Beginn von Hälfte 2 zum Tor. Da hast du auch nicht gefragt, warum das in Hälfte 1 nicht passiert ist. Diesmal hat es eben nicht geklappt mit einem schnellen Tor. Wäre es gefallen, z.B. der Schuß von Kirsche, wäre das Spiel vielleicht gekippt. Aber alles Spekulation und das bringt meist nicht viel.
In der ersten Hälfte hat man gesehen, dass das Mittelfeld irgendwie spielerisch überwunden werden sollte. Dass das gegen einen tief stehenden Gegener schwer ist und das nicht grad zu unseren Stärken gehört, dürfte jedem klar sein. Das was an "Tikitaka" versucht wurde, ging in die Hose. Sei es wegen Ungenauigkeiten oder einfachen Stockfehlern. Am Ende geht es eben oft mit langen Bällen und/oder über die Außenbahn. Was auch ok ist und zu Chancen geführt hat. Ich würde daher nicht von "Defensivgebolze" sprechen. Man kann sicher nicht von Beginn an offensiv volles Rohr gehen, wie es vielleicht zu Beginn der zweiten Hälfte der Fall war.
Ich weiß nicht, ob ein "Spielgestalter" im Mittelfeld immer die Lösung ist. Das klingt immer sehr nach einem Spieler, dessen Niveau immer etwas höher einzuschätzen ist, als dass der Mannschaftskameraden. Vielleicht war das bei Rintaro so, als er in der Oberliga bei uns war und das Spiel gestaltet hat. Oder ein Schlosser aus Auerbach fällt mir noch ein, der gefühlt jeden Ball im Mittelfeld weiterverarbeitet hat. Unsere Mannschaft ist da recht ausglichen und das finde ich gut.
Wenn Jäpel nach der Flanke von Karau trifft, kippt das Spiel zu uns... wie in den letzten Spielen. Letzte Saison war jeder Ball drin, dieses Saison ist es eben anders. Schaut euch mal Luckenwalde gegen Babelsberg an, da bleiben auch einige 100%ige liegen. Sureks Kopfball wird von der Linie gekratzt, bei Bury kullert der Ball durch die Beine. Unvermögen, Peinlich, Unverantwortlich... kannst man man alles bringen, bringt aber nichts. Keiner schießt mit Absicht vorbei. Und die Einstellung hat diesmal gepasst.
@juliuscaesar
Du hast schon gesehen, dass sich in der ersten Halbzeit Reinhard mittig zwischen Karau und Kessler zurückfallen lassen hat?! Somit gab es eine 3er-Kette (bzw. verkappte 5er-Kette) und Wendt und Wajer haben außen weit nach vorn geschoben. Weiterhin hat sich Brügmann immer wieder zurückfallen lassen und die Bälle abgeholt. Bitte korrigiert mich, wenn ich da falsch liege.