Autor Thema: Coronakrise und was es mit uns macht  (Gelesen 6236 mal)

Offline Esca

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Coronakrise und was es mit uns macht
« am: 13. November 2020, 16:42 »
"Erstmal generell. Wir sprechen uns alle wieder, wenn Anfang Dezember die Intensiv-Betten überlaufen und Demo-Jaqueline und Demo-Micha flennend vorm Krankenhaus stehen, weil Oma Sieglinde auf der ITS ihrem Ende entgegen röchelt. Auch eine Möglichkeit, Demut vor der Schöpfung zu lernen. Aber eben auf die ganz harte Tour. Oma Sieglinde hatte sich nämlich bei Sohnemann Micha unbemerkt angesteckt, nachdem er Donnerstag nach der Querdenker-Demo die Einkäufe für seine Mama erledigte, und ihr ganz stolz am Kaffeetisch von seiner kleinen Rebellion letzten Samstag berichtete. „War wie 89...“ Hoarhoar.

Es ist natürlich immer scheinbar leicht zu urteilen, wenn man dann die martialischen Bilder von brennenden Barrikaden und Wasserwerfern aus Connewitz, für die morgendliche Aufmachung in den Zeitungen und in den Fernsehanstalten sieht. Ja, die Linken haben auch Stress gemacht. Aber eben, weil ihr Stadtteil bereits Tage vor diesem Umzug offen bedroht wurde. Nazihools drohten offen mit einer Wiederholung von 2016, als ein Sammelsurium rechter Berufsschläger und aktive Neonazikader organisiert den alternativen Connewitzer Kiez überfielen. Ein Fanal, was jeden Überfall auf die Sachsenstube 2007, den Überfall auf den RSL in Brandis oder den Straßenbahnüberfall am Brühl 2014 in den Schatten stellte. Obwohl jedes Ereignis für sich schon ein an Brutalität kaum zu überbietendes Szenario darstellte und wohl heute noch allen damals Beteiligten in den Knochen steckt. Und gerade der Naziangriff in Brandis oder der Überfall auf Connewitz mit mehreren teils Schwerverletzten Opfern, hatten maximal nur im kleinsten Ansatz was mit Fußball zu tun. Hier kamen Nazis und Nazihools von verschiedensten, eigentlich sogar rivalisierenden Vereinen, aus ideologischen Gründen zusammen um Linke, Antifaschisten und linke Fußballfans zu bedrohen, anzugreifen und nach Möglichkeit schwerstens zu verletzen. Oder warum zieht man mit Äxten, Gaspistolen, Zaunlatten und anderen Waffen los? Warum vereinigen sich Nazihools von Lok Leipzig, Hallescher FC, RW Erfurt, Dynamo Dresden, Hansa Rostock, Chemnitzer FC, Energie Cottbus, 1.FC Magdeburg, BFC, Borussia Dortmund usw. wenn sie doch sonst abseits mancher Freundschaften oder Allianzen gerne für sich allein ihre Dinger bestreiten? „Fußball ist Fußball und Politik ist Politik?“ Am Arsch! Hier geht es nur noch darum, politische Gegner und Andersdenkende schwerstens gesundheitlich zu schädigen. Eine Demo für „Frieden – Freiheit – Demokratie“ zu kapern und in der Masse der Besorgten, Schwurbler und politisch Rechten unterzutauchen. Es den „Zecken“ oder auch wahlweise der erstarkten, antifaschistisch geprägten Chemiesultrazene mal so richtig zu zeigen. Natürlich vereint, denn alleine ist man mittlerweile ziemlich angreifbar und schon lange nicht mehr „Der Größte der Welt“. Und dann ziehen eben 500 Nazihools verschiedener Vereine samt Nazikader los. Mit dem Ziel, am Ende des Demotages Connewitz anzugreifen oder in Plagwitz alternative Wohnprojekte zu attackieren. Alles so passiert am letzten Wochenende. Wahrlich ein Hauch der Wendejahre, als regelmäßig Nazihools besetzte Häuser in der Stadt angriffen und quasi erst einen Stadtteil wie Connewitz, als Rückzugsort für alternatives Leben ermöglichten. Irgendwie klingt dies fast wie eine Ironie des Schicksals. Fest steht, der Stadtteil Connewitz, wie auch alternative Wohngruppen im Stadtteil Plagwitz, werden jetzt wieder aktiv von organisierten rechten, in Kampfsport trainierten Gruppen, auch unter dem versteckten Jubel der sogenannten bürgerlichen Mitte heraus bedroht und angegriffen. Natürlich ist die Connewitzer Szene unter Zugzwang und greift zur Hilfe als Selbsthilfe, organisiert sich und wird unter allen Umständen ihren Kiez gegen diese Horden verteidigen. So weit so schlecht. Aber eben für Menschen, die Zeit ihres Lebens um Anerkennung ihres Gesellschafts- und Lebensweges kämpfen müssen weder was Neues noch Überraschendes. Überraschend wird es, wenn der Freistaat Sachsen, das Oberverwaltungsgericht Bautzen und die Bundesrepublik Deutschland als solche, diesen braunen Schlägertrupps noch die Tür aufhalten. Statt sich mit den „Querdenker“-Problemen in der Innenstadt zu beschäftigen, schickt Sachsens Innenminister Wöller und der Leipziger Polizeipräsident Wasserwerfer, Räumpanzer und mehrere Hundertschaften Bereitschaftspolizei gegen die, die ohnehin schon den Tag über verzweifelt ihren Stadtteil gegen Übergriffe rechter Schläger, angereist aus ganz Deutschland, verteidigen müssen. In Plagwitz mussten sich Linke in ihren Wohnprojekten verschanzen. Ja, soweit sind wir wieder in Leipzig...

Und jeder Chemiker und jede Chemikerin sollte sich bewusst sein, dass er oder sie im Rahmen dieser Querdenker-Demo sich mit Leuten gemein gemacht haben, die entweder im Rahmen brutalster Angriffe schon körperlich übergriffig auf Chemiefans wurden oder dies zumindest billigend in Kauf genommen haben. Hätten wir bei Chemie keine intelligente, wehrhafte Ultraszene und nicht die eine oder andere Sportgruppe, nennen wir diese meinetwegen auch Hooligans, man könnte wohl nicht so entspannt zu Chemie gehen wie man es heute eben kann. Eben weil die Jungs und Mädels innerhalb der Fanszene einen guten „Job“ machen."

Offline DenDen

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Re: Coronakrise und was es mit uns macht
« Antwort #1 am: 13. November 2020, 17:16 »
"Erstmal generell. Wir sprechen uns alle wieder, wenn Anfang Dezember die Intensiv-Betten überlaufen und Demo-Jaqueline und Demo-Micha flennend vorm Krankenhaus stehen, weil Oma Sieglinde auf der ITS ihrem Ende entgegen röchelt. Auch eine Möglichkeit, Demut vor der Schöpfung zu lernen. Aber eben auf die ganz harte Tour. Oma Sieglinde hatte sich nämlich bei Sohnemann Micha unbemerkt angesteckt, nachdem er Donnerstag nach der Querdenker-Demo die Einkäufe für seine Mama erledigte, und ihr ganz stolz am Kaffeetisch von seiner kleinen Rebellion letzten Samstag berichtete. „War wie 89...“ Hoarhoar.

Es ist natürlich immer scheinbar leicht zu urteilen, wenn man dann die martialischen Bilder von brennenden Barrikaden und Wasserwerfern aus Connewitz, für die morgendliche Aufmachung in den Zeitungen und in den Fernsehanstalten sieht. Ja, die Linken haben auch Stress gemacht. Aber eben, weil ihr Stadtteil bereits Tage vor diesem Umzug offen bedroht wurde. Nazihools drohten offen mit einer Wiederholung von 2016, als ein Sammelsurium rechter Berufsschläger und aktive Neonazikader organisiert den alternativen Connewitzer Kiez überfielen. Ein Fanal, was jeden Überfall auf die Sachsenstube 2007, den Überfall auf den RSL in Brandis oder den Straßenbahnüberfall am Brühl 2014 in den Schatten stellte. Obwohl jedes Ereignis für sich schon ein an Brutalität kaum zu überbietendes Szenario darstellte und wohl heute noch allen damals Beteiligten in den Knochen steckt. Und gerade der Naziangriff in Brandis oder der Überfall auf Connewitz mit mehreren teils Schwerverletzten Opfern, hatten maximal nur im kleinsten Ansatz was mit Fußball zu tun. Hier kamen Nazis und Nazihools von verschiedensten, eigentlich sogar rivalisierenden Vereinen, aus ideologischen Gründen zusammen um Linke, Antifaschisten und linke Fußballfans zu bedrohen, anzugreifen und nach Möglichkeit schwerstens zu verletzen. Oder warum zieht man mit Äxten, Gaspistolen, Zaunlatten und anderen Waffen los? Warum vereinigen sich Nazihools von Lok Leipzig, Hallescher FC, RW Erfurt, Dynamo Dresden, Hansa Rostock, Chemnitzer FC, Energie Cottbus, 1.FC Magdeburg, BFC, Borussia Dortmund usw. wenn sie doch sonst abseits mancher Freundschaften oder Allianzen gerne für sich allein ihre Dinger bestreiten? „Fußball ist Fußball und Politik ist Politik?“ Am Arsch! Hier geht es nur noch darum, politische Gegner und Andersdenkende schwerstens gesundheitlich zu schädigen. Eine Demo für „Frieden – Freiheit – Demokratie“ zu kapern und in der Masse der Besorgten, Schwurbler und politisch Rechten unterzutauchen. Es den „Zecken“ oder auch wahlweise der erstarkten, antifaschistisch geprägten Chemiesultrazene mal so richtig zu zeigen. Natürlich vereint, denn alleine ist man mittlerweile ziemlich angreifbar und schon lange nicht mehr „Der Größte der Welt“. Und dann ziehen eben 500 Nazihools verschiedener Vereine samt Nazikader los. Mit dem Ziel, am Ende des Demotages Connewitz anzugreifen oder in Plagwitz alternative Wohnprojekte zu attackieren. Alles so passiert am letzten Wochenende. Wahrlich ein Hauch der Wendejahre, als regelmäßig Nazihools besetzte Häuser in der Stadt angriffen und quasi erst einen Stadtteil wie Connewitz, als Rückzugsort für alternatives Leben ermöglichten. Irgendwie klingt dies fast wie eine Ironie des Schicksals. Fest steht, der Stadtteil Connewitz, wie auch alternative Wohngruppen im Stadtteil Plagwitz, werden jetzt wieder aktiv von organisierten rechten, in Kampfsport trainierten Gruppen, auch unter dem versteckten Jubel der sogenannten bürgerlichen Mitte heraus bedroht und angegriffen. Natürlich ist die Connewitzer Szene unter Zugzwang und greift zur Hilfe als Selbsthilfe, organisiert sich und wird unter allen Umständen ihren Kiez gegen diese Horden verteidigen. So weit so schlecht. Aber eben für Menschen, die Zeit ihres Lebens um Anerkennung ihres Gesellschafts- und Lebensweges kämpfen müssen weder was Neues noch Überraschendes. Überraschend wird es, wenn der Freistaat Sachsen, das Oberverwaltungsgericht Bautzen und die Bundesrepublik Deutschland als solche, diesen braunen Schlägertrupps noch die Tür aufhalten. Statt sich mit den „Querdenker“-Problemen in der Innenstadt zu beschäftigen, schickt Sachsens Innenminister Wöller und der Leipziger Polizeipräsident Wasserwerfer, Räumpanzer und mehrere Hundertschaften Bereitschaftspolizei gegen die, die ohnehin schon den Tag über verzweifelt ihren Stadtteil gegen Übergriffe rechter Schläger, angereist aus ganz Deutschland, verteidigen müssen. In Plagwitz mussten sich Linke in ihren Wohnprojekten verschanzen. Ja, soweit sind wir wieder in Leipzig...

Und jeder Chemiker und jede Chemikerin sollte sich bewusst sein, dass er oder sie im Rahmen dieser Querdenker-Demo sich mit Leuten gemein gemacht haben, die entweder im Rahmen brutalster Angriffe schon körperlich übergriffig auf Chemiefans wurden oder dies zumindest billigend in Kauf genommen haben. Hätten wir bei Chemie keine intelligente, wehrhafte Ultraszene und nicht die eine oder andere Sportgruppe, nennen wir diese meinetwegen auch Hooligans, man könnte wohl nicht so entspannt zu Chemie gehen wie man es heute eben kann. Eben weil die Jungs und Mädels innerhalb der Fanszene einen guten „Job“ machen."


Sorry, mir persönlich ist das alles etwas zu pauschal "Linke haben sich nur verteidigt und die böse Polizei hat nur Linke angegriffen, die natürlich friedlich bei einer gemeinsamen Mate über Weltfrieden diskutiert haben."
So pauschal war es nämlich eben auch nicht. Wie immer gibt es dazu nicht umsonst viele Wahrheiten. Gemeinsam haben sie alle, dass der politische Gegner schuld ist. Am Ende war dieser Tag insgesamt vollkommen überflüssig, von Links, Rechts & Polizei!
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Offline suchantke

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Re: Coronakrise und was es mit uns macht
« Antwort #2 am: 13. November 2020, 19:51 »
"pauschal", "viele Wahrheiten", was druckst Du so rum, dann schreib doch Deine Wahrnehmung hier nieder... Für mich war dieser Tag ein völliges Versagen der Exekutive und Judikative und damit ein Staatsversagen... Die noch noch größere Katastrophe ist das völlig fehlende Unrechtsbewusstsein von Wöller und Friends in der Aufarbeitung... Dort wurde vor Nazis kapituliert und Schwurblern noch Daumen der Anerkennung gezeigt.. Deine Sicht der Dinge ist für mich doch sehr gewagt....
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Re: Coronakrise und was es mit uns macht
« Antwort #3 am: 13. November 2020, 22:51 »
Sorry, mir persönlich ist das alles etwas zu pauschal "Linke haben sich nur verteidigt und die böse Polizei hat nur Linke angegriffen, die natürlich friedlich bei einer gemeinsamen Mate über Weltfrieden diskutiert haben."
So pauschal war es nämlich eben auch nicht. Wie immer gibt es dazu nicht umsonst viele Wahrheiten. Gemeinsam haben sie alle, dass der politische Gegner schuld ist. Am Ende war dieser Tag insgesamt vollkommen überflüssig, von Links, Rechts & Polizei!

Man muss nicht "Mate trinken und über Weltfrieden diskutieren". Man kann auch jemanden aus dem Stadion werfen, weil er Affenlaute macht, irgendwas von Juden oder dem Führer singt, ohne ein Linksextremist zu sein. Dazu sollte es genügen, wenn man sich selbst in der Mitte der Gesellschaft sieht. Du stellst hier Leute auf eine Stufe, das geht gar nicht.

Offline DenDen

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Re: Coronakrise und was es mit uns macht
« Antwort #4 am: 14. November 2020, 14:45 »
sorry, ich wurde offenbar missverstanden.
mir ging es darum aufzuzeigen, dass es der von mir zitierte Redner etwas zu pauschal die "Schuld" auf Rechts und Polizei/Staat geschoben hat. Meine persönliche Wahrnehmung ist tatsächlich, dass dieser Tag natürlich ein Armutszeugnis von Allen Seiten war, ja auch von der Linken Seite.
@ Meinereiner: Diese Diskussion hatten wir schon und natürlich hast du völlig recht. Allerdings lasse ich mich nun auch nicht in irgendeine Ecke drängen nur weil ich die Linke Seite ganz klar auch in die "Schuldblase" einbeziehe und sie eben nicht nur als Die Seite sehe die sich gegen irgendwas verteidigen muss.
Alle Seiten provozieren den Konflikt, den pauschal schuldigen gibt es nunmal nicht.
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Offline DenDen

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Re: Coronakrise und was es mit uns macht
« Antwort #5 am: 14. November 2020, 14:48 »
"pauschal", "viele Wahrheiten", was druckst Du so rum, dann schreib doch Deine Wahrnehmung hier nieder... Für mich war dieser Tag ein völliges Versagen der Exekutive und Judikative und damit ein Staatsversagen... Die noch noch größere Katastrophe ist das völlig fehlende Unrechtsbewusstsein von Wöller und Friends in der Aufarbeitung... Dort wurde vor Nazis kapituliert und Schwurblern noch Daumen der Anerkennung gezeigt.. Deine Sicht der Dinge ist für mich doch sehr gewagt....

Und dass der Staat versagt hat, rechtfertigt brennende Stadtviertel?
Natürlich fängt der Fisch am Kopf an zu stinken, letztlich stinkt er aber überall!
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Offline Seegeritzer

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Re: Coronakrise und was es mit uns macht
« Antwort #6 am: 14. November 2020, 18:04 »
Und dass der Staat versagt hat, rechtfertigt brennende Stadtviertel?
Natürlich fängt der Fisch am Kopf an zu stinken, letztlich stinkt er aber überall!

"Brennende Stadtteile", das ist wie Hamburg in Schutt uns Asche beim G20. Es hat ne Barrikade gebrannt, nicht mehr und nicht weniger. Immer wieder sinnlose Übertreibungen.
Über die Gründe ist das Forum aber die falsche Plattform zum darüber diskutieren.
"Die wohlfeilste Art des Stolzes ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt." Arthur Schopenhauer

Offline Meinereiner

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Re: Coronakrise und was es mit uns macht
« Antwort #7 am: 14. November 2020, 19:19 »
Allerdings lasse ich mich nun auch nicht in irgendeine Ecke drängen nur weil ich die Linke Seite ganz klar auch in die "Schuldblase" einbeziehe und sie eben nicht nur als Die Seite sehe die sich gegen irgendwas verteidigen muss.
Alle Seiten provozieren den Konflikt, den pauschal schuldigen gibt es nunmal nicht.
Klar mussten die sich an dem Tag verteidigen. Nicht gegen "Irgendwas", sondern gegen Nazi Hools. Gegen was mussten sich den die Nazis verteidigen? Für welche Ehrenwerte Ziele sind die eigentlich in die Stadt gekommen? 

Offline Hanseat

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Re: Coronakrise und was es mit uns macht
« Antwort #8 am: 14. November 2020, 22:25 »
"pauschal", "viele Wahrheiten", was druckst Du so rum, dann schreib doch Deine Wahrnehmung hier nieder... Für mich war dieser Tag ein völliges Versagen der Exekutive und Judikative und damit ein Staatsversagen... Die noch noch größere Katastrophe ist das völlig fehlende Unrechtsbewusstsein von Wöller und Friends in der Aufarbeitung... Dort wurde vor Nazis kapituliert und Schwurblern noch Daumen der Anerkennung gezeigt.. Deine Sicht der Dinge ist für mich doch sehr gewagt....

Zum Staatsversagen mal eine andere Meinung.
Das die Judikative (OVG) versagt hat, sehe ich eigentlich nicht, denn es wurde eine Demonstration mit Auflagen (Anzahl und Hygienekonzept) genehmigt, wie soviele andere Demos auch. Auf welcher Grundlage hätte man das denn verbieten sollen?
Diese Auflagen durchzusetzen war Aufgabe der Exekutive (Polizei/Stadt Leipzig). Da könnte man durchaus von Staatsversagen reden. Wenn man sich aber mal die Vorgehensweise der Polizei/Verfassungsschutz in Sachsen der letzten 30 Jahre beim Vorgehen gegen Nazis und Rassisten in Erinnerung ruft, kann man nicht wirklich überrascht sein, das gegen diese Horden nicht vorgegangen wurde.
Wie lannge konnten sich Nazis in der Sächsischen Schweiz, Freital, Chemnitz usw. austoben, bis mal ernsthaft dagegen vorgegangen wurde? Das die Behörden auf dem rechten Auge blind waren und auch noch immer sind, ist doch auch keine neue Erkenntnis. Von den Nazis und Rassisten innerhalb der Polizei und ähnlichen Organisationen ist da noch nicht mal die Rede. Dank Corona sind diese Auswüchse auch wieder schnell aus der Medienlandschaft verschwunden.
Ich finde es zumindestens nicht überaschend, daß die Polizei die Nazis in Leipzig mehr oder weniger gewähren ließ.
Dies betraf ja nun nicht alle Demonstranten, sondern wirklich nur die Faschisten und Rassisten, die daran teilgenommen haben.
Den Fortschritt verdanken wir den Nörglern. Zufriedene Menschen wünschen keine Veränderung!     H.G. Wells

Offline Esca

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Re: Coronakrise und was es mit uns macht
« Antwort #9 am: 14. November 2020, 22:30 »
Am 21. haben die Doofen eine bundesweite Großdemonstration in Leipzig angemeldet.
Die Gegenseite wird natürlich ebenfalls bundesweit mobilisieren. Soviel Polizei gibt es gar nicht, um einen großen Knall zu verhindern.
Schlimmstenfalls droht sogar ein zweites Hamburg.
Man darf gespannt sein, wie das OVG Bautzen entscheidet.
Die Leugner berufen sich auf Artikel 8 des Grundgesetzes, würden wahrscheinlich sogar vorm BVG als allerletzte Instanz juristisch Recht bekommen. Das GG kann man nicht außer Kraft setzen. Daher tut ein OVG Bautzen diesmal gut daran, die Auflagen entsprechend massenuntauglich zu formulieren. Wenngleich der gesellschaftlich rechte Bodensatz trotzdem anwesend sein wird. Die politische Rechte möchte Staat und Gesellschaft destabilisieren und der Freistaat Sachsen soll wohl als Vehikel dafür herhalten. Unverantwortlich! Vom gesundheitlichen Aspekt reden wir hier noch gar nicht.
Den martialischen Demoaufruf der Leugner spare ich mir, da ich keine Werbung für diese Menschen und deren unsolidarisches Verhalten machen möchte.
« Letzte Änderung: 14. November 2020, 22:32 von Blackbird »

Offline suchantke

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Re: Coronakrise und was es mit uns macht
« Antwort #10 am: 14. November 2020, 22:38 »
Zum Staatsversagen mal eine andere Meinung.
Das die Judikative (OVG) versagt hat, sehe ich eigentlich nicht, denn es wurde eine Demonstration mit Auflagen (Anzahl und Hygienekonzept) genehmigt, wie soviele andere Demos auch. Auf welcher Grundlage hätte man das denn verbieten sollen?
Diese Auflagen durchzusetzen war Aufgabe der Exekutive (Polizei/Stadt Leipzig). Da könnte man durchaus von Staatsversagen reden. Wenn man sich aber mal die Vorgehensweise der Polizei/Verfassungsschutz in Sachsen der letzten 30 Jahre beim Vorgehen gegen Nazis und Rassisten in Erinnerung ruft, kann man nicht wirklich überrascht sein, das gegen diese Horden nicht vorgegangen wurde.
Wie lannge konnten sich Nazis in der Sächsischen Schweiz, Freital, Chemnitz usw. austoben, bis mal ernsthaft dagegen vorgegangen wurde? Das die Behörden auf dem rechten Auge blind waren und auch noch immer sind, ist doch auch keine neue Erkenntnis. Von den Nazis und Rassisten innerhalb der Polizei und ähnlichen Organisationen ist da noch nicht mal die Rede. Dank Corona sind diese Auswüchse auch wieder schnell aus der Medienlandschaft verschwunden.
Ich finde es zumindestens nicht überaschend, daß die Polizei die Nazis in Leipzig mehr oder weniger gewähren ließ.
Dies betraf ja nun nicht alle Demonstranten, sondern wirklich nur die Faschisten und Rassisten, die daran teilgenommen haben.
Ein Verbot stand doch nie zur Debatte.... Die angenommene Teilnehmerzahl war ein Witz, aber selbst bei diesen 16000 wären Mindestabstände nicht einhaltbar gewesen... Da wurden Straßenzüge in der Innenstadt mit eingerechnet, die durch die genehmigten Gegendemonstrationen nicht mal theoretisch in Frage kamen... Bei dem von Dir erwähnten Hygienekonzept fällt mir einfach nix mehr ein, es wurde von den Schwurblern im Vorfeld lautstark erklärt, dass man sich an gar nix hält... Unter diesen Vorzeichen wäre eine Schadensbegrenzung durch die Verlegung die einzige Möglichkeit gewesen... Das Kind in den Brunnen geworfen hat im Endeffekt natürlich unsere braune Trachtentruppe, da geb ich Dir völlig recht...
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Re: Coronakrise und was es mit uns macht
« Antwort #11 am: 15. November 2020, 08:02 »
Aus meiner Sicht hat schon die Judikative versagt: Wenn im Vorfeld bekannt ist, dass sich Veranstalter und Teilnehmer bewusst nicht an Auflagen halten (weil sie ja genau gegen diese demonstrieren), ist es relativ braunäugig, die Demonstration mit Auflagen zuzulassen.
"Ein Volk das solche Boxer Fußballer Tennisspieler und Rennfahrer hat kann auf seine Uniwersitäten ruhig verzichten"
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Offline Hanseat

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Re: Coronakrise und was es mit uns macht
« Antwort #12 am: 15. November 2020, 09:15 »
Das die genehmigte Anzahl von 16000 für die Innenstadt vielleicht zu hoch war, mag ich glauben und das ist sicher diskussionswürdig. Aber die gesamte Demo aus der Innenstadt auf das alte Messegelände zu verlegen, wie es die Stadt glaube ich wollte, kann ja auch nicht die Lösung sein. Denn Sinn einer Demo ist es nun einmal, viele andere Menschen auf die dort angesprochenen Dinge aufmerksam zu machen. Wenn man jetzt anfangen würde Demos in Gebiete zu verlegen, die der jeweiligen Kommune und der Polizei gerade so passen, landet man irgendwann am Rande der Stadt. Denn kann man in Berlin ja auch sagen, die Demos am Brandenburger Tor oder in der Innenstadt sind zu aufwendig und die werden dann nach Tempelhof oder jetzt auch Tegel auf die ehemaligen Flugplätze verlegt. Man sollte sich auch dann immer im Klaren sein, das es dann auch Demos betreffen könnte, die wirklich sinnvollere Themen ansprechen (Klima, Frieden, Abrüstung).
Also schon aus diesem Grund halte ich eine Verlegung des Demonstrationsortes für schwierig.
Wenn dann im Vorfeld Teilnehmer bekunden sich nicht an Auflagen halten zu wollen, kann das nicht Aufgabe des Gerichtes sein, deswegen keine Demo stattfinden zu lassen. Sondern das ist wiederum Aufgabe der Polizei die Auflagen durchzusetzen. Im übrigen könnte man dann ja fast jede Nazidemo im Vorfeld verbieten, denn da ist ja auch mit Leuten zu rechnen, die z.B. verfassungswidrige Symbole tragen.
Ich will ja hier nicht die Gerichte unbedingt verteidigen, aber es ist in dieser Republik nun mal so, das es eine Gewaltenteilung gibt, wenn auch mit erheblichen Einschränkungen.
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Offline Meinereiner

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Re: Coronakrise und was es mit uns macht
« Antwort #13 am: 15. November 2020, 10:01 »
Am 21. haben die Doofen eine bundesweite Großdemonstration in Leipzig angemeldet.
Ist mit bundesweit nicht gemeint, dass in vielen Städten an dem Tag Demonstrationen statt finden sollen?

Offline Esca

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Re: Coronakrise und was es mit uns macht
« Antwort #14 am: 21. November 2020, 01:13 »
Ist mit bundesweit nicht gemeint, dass in vielen Städten an dem Tag Demonstrationen statt finden sollen?

Wie auch immer.
Es steht zu befürchten, dass es am Samstag den ganzen Tag über wieder sehr gewalttätig werden kann und wohl auch wird.