Aber ein 4:1-Auswärtssieg?
01.10.2018, Stadion am Bergzoo, VFL Halle. Chemie macht 5 Tore, der
VfL keines. Punktspiel.
Aber - das war bei Freunden - kann man das wirklich als Auswärtssieg
bezeichnen? Herrlicher Spätsommertag, bin mit dem Rad hin und weg.
Zu gestern: Wir kommen schon immer schlafmützig in die 1. Halbzeit,
das wird auch Jena bemerkt haben. Die Mäusel hätten schon in der 1. Minute
treffen müssen. In der 2. machen sie es dann. Aus der Kabine kommen
wir wie verwandelt. Über einen Rückstand hätten wir uns nicht beschweren
dürfen. Klar, das ist auch Heldenhaft, wie da mehrmals auf der Linie
gerettet wird; nicht nur Glück. Ein Gegentor wirft uns aber nicht mehr aus der
Bahn, im Gegenteil, es stachelt uns an, dient uns sogar, weil es die neuen,
brutalen Stärken der Offensive wach kitzelt.
Um so großartiger ist der Wille unserer Truppe, das Spiel zu drehen.
Der Rest der 1. Halbzeit könnte in die Lehrbücher eingehen, ganz groß.
So insgesamt war das schon eine absolut geile Mannschaftsleistung,
da gibts es nichts. Der Moderator vom MDR macht einen sehr guten Job,
und wenn man auf die Untertöne hört, ist das grün/weiße Herz deutlich
zu vernehmen. Er muss neutral berichten, und natürlich hat Zipsendorf
kein Fortune gehabt, der Wille war da, das Können eigentlich auch.
Aber sie haben nicht nur kein kein Fortune, sondern Pech: Der Gegner
war Chemie Leipzig! Mit einer Spiel- und Kombinatsionsfreude, wie
ich sie so bei uns lange nicht mehr gesehen habe. Da gehen gleich 3
auf den Ballführenden des Gegners, da wird kein Ball verloren gegeben,
da gibt es Querpässe und Verlagerungen vom Feinsten. MJ zeigt, was
er taktisch drauf hat. Mit jedem Tor, mit jedem guten guten Spielzug
wächst das Selbstvertrauen.
Wir haben die beste Defensive. Wenn wir erkennen, das unsere Offensive
sogar noch einen Tick besser kann, als sie es sich zur Zeit ohnehin
bravourös gestattet, dann ... immer weiter!