Betterplace ist ja auch so eine Sache. Da bin in die letzten Tage zufällig durch die Webseite mal wieder darauf gestoßen. Auf der MV gab es da, wie mir im Nachhinein klar wurde, kein Wort, nicht mal von Kevin Hochler, der das sonst ja immer auf dem Schirm hatte bei seinem Vortrag.
Dort zählt im übrigen das Argument der Transparenz und Aktualität nicht, dort ist jederzeit für jeden ersichtlich, wie viel noch benötigt wird und wie viel bereits gespendet wurde. Und trotzdem geht es sehr gemächlich voran, wenn man es man vorsichtig formuliert. Ich würde mal die Behauptung aufstellen, dass es daran nicht liegt und auch bei offensivere Bewerbung des Flutlicht-Projektes nicht plötzlich das Konto überlaufen würde.
Ich hätte dafür eine andere These zur Erklärung: Übersättigung. Es gibt, wie hier jeder weiß, jederzeit mehr als genug im AKS zu tun. Und demzufolge gibt es auch immer und pausenlos Spendenaktionen:
- Kassenhäuschen bei betterplace (etwa seit Saisonbeginn, also ein knappes Jahr)
- direkt vorher gab es ein anderes Projekt über betterplace, irgendwas mit Nebenplätzen?
- Flutlicht über Becherpfand (etwa seit Saisonbeginn, also ein knappes Jahr)
- Flutlicht generell + Merchandising (punktuell über die Spiele Schalke, 1860)
- Sanierung Schere (zu 2 Heimspielen, außerplanmäßig)
- Mannschaftsetat kommende Saison über Alcatraz initiiert (ich nehme das nur mal der Vollständigkeit halber dazu, auch wenn es vermutlich nicht mal so viele mitbekommen haben)
Ich will gar nicht sagen, dass die Spenden nicht wichtig sind. Denn klar ist, wir brauchen bestimmt etwa 80% oder mehr unserer regulären Einnahmen für den laufenden Spielbetrieb (Mannschaft, weitere Mitarbeiter, generelle Instandhaltung Stadion, Strom, Wasser, usw. ...). Das heißt, alles was wir zusätzlich machen wollen, muss irgendwie auch zusätzlich eingenommen werden und da sind Spenden natürlich extrem wichtig. Die Frage ist doch, wie man für alle eine befriedigende Situation herstellt (Fan = Eindruck, dass Spende etwas bewirkt, Verein = möglichst viele Spenden). Da habe ich halt, wie andere auch das Gefühl, dass das aktuell nicht optimal funktioniert.
Ich stelle einfach mal das Gegenmodell zur Diskussion: Genau einmal (oder zweimal) im Jahr eine Spendenaktion über einen möglichst beschränkten Zeitraum und diese dann aber entsprechend bewerben. Ggf. in Verbindung mit einer ebenfalls mal angesprochenen Aktion, etwas größeres (außer Unkraut beseitigen) im Stadion von den Fans machen zu lassen. Da hieß es zuletzt, das gehe nicht solange es keinen Pachtvertrag gibt? Naja, wie nun auf der MV rauszuhören war, wird das noch dauern können. Wenn wir so lange wirklich keine größeren Aktionen durchführen können, wo die Fans mal sinnvoll mit Anpacken können, haben wir wohl auch noch ein Problem, aber das ist ein anderes Thema und wollte ich jetzt gar nicht in den Mittelpunkt stellen.
Ich habe nun auch kein Patentrezept zur Hand, aber vielleicht würde man damit eine höhere Mobilisierung erreichen können, als jederzeit und überall auf Spendenmöglichkeiten hinzuweisen. Sind nur mal meine Gedanken dazu..