Nur Opium ist herrlicher!
So einen Fußballwettkampf hat es lange nicht im altehrwürdigen Leutzscher Sportpark gegeben. Alfred Kunze würde im Grabe hüpfen, wenn er wüsste, was heute abgegangen ist. Ein hochdramatisches, rassiges, spannendes und letztlich glücklich für Schämieee ausgehendes Match. Die ersten ca. 35 bis 40 Minuten war EB saustark, technisch und im Spielaufbau brillant und hatte nur Pech, das ein toller Volleyschuss (um die 35. Min.) an die Unterkante der Latte ging und der folgende Fallrückzieher haarscharf vorbeipfiff. Wir hatten zwar auch (sehr) viele gute Spielzüge nach vorn, aber letztlich war Eb in der 1.HZ spielerisch besser. Die Leutzscher Tugenden haben manches kompensiert und man war froh, mit 0:0 in die Pause zu kommen. Nach Punkte (isch weees, sowas gibt’s nisch im Fußball) lag EB eindeutig vor.
Wer nun dachte, dass die Leutzscher das Sau-Tempo von Eb nicht mithalten konnte, wurde eines besseren belehrt. Das Eilenburger technisch hochaufgerüstete Tanzballet wurde mit Leutzscher Kampfkraft paralysiert, letztlich in die Knie gezwungen! Bis zur ca. 65 Minute ein Klasse Spiel und man merkte, Chemie wird immer stärker. Dann setze sich Sauer herrlich im Strafraum durch und wurde mit einem Flacheisen weggesenst. Elfmeter! Denkste! Das Stadion kochte! Herrlich, ich hätte nie gedacht, das auch knapp tausend Leutz so eine Atmosphäre erzeugen können, wie weiland in den siebziger Jahren! Im Gegenzug freilich auch ein Elfer für EB, doch da hatte der Spielleiter wohl schon Dünnsch###ß in der Hose, weil der gesamte AKS SCHIBER. Schieber brüllt. Kurze Zeit später, meines Erachtens klares Handspiel vom EB-Hüter vor dem 16er. Wieder kein Pfiff. Die Kunden (allesamt alles alte Lunik-Aktivisten von 1972 (Aufstiegsrunde bei Hütte), der Dammsitz und alle anderen flippt komplett aus.
Es ging hoch und runter. Um die 85. Minute meinte man, dass nun alle mit dem 0:0 zufrieden sind. Es war bis dahin ein wirklich klasse Spiel. Und dann stand Leutzsch Kopf! 1:0. Wer sich im leutzscher Fußball auskennt, wird wissen, dass dies die Headline von 1984 nach dem 2:1 Sieg gegen Union war. - Chemie ist auf dem besten Wege! Ich bin nur ein normaler Fan! So wie heute habe ich mich lange nicht gefreut!
Danke an die Vereinsführung, die Sponsoren, die unendlichen Helfer im Hintergrund, Trainer und Trainerstab! Und natürlich an die Mannschaft! Eine Super-Leistung gegen ganz Starke Eilenburger. Heute haben wir möglicherweise einen sehr ernsthaften Anwärter auf die Meisterschaft gesehen! Eilenburg oder eben … Träumen muss erlaubt sein – so wie Opium – oder Chemie!