Wurde heute beim Fahrradanschließen am Blutspendeinstitut mit einem "Nur ein Leutzscher ist ein Deutscher!" überrascht. Es war Meigl Hoffmann der ja in der Passage sein Kabarett hat. Es entspann sich ein kleines Gespräch. Ich wies ihn darauf hin, daß wir das nicht so gern rufen und hören. Da winkte er ab und sagte lachend: "Is doch schon soo alt! Brauch man nich so verbissen sehen". Unterschiedliche Meinungen unter den Chemikern wie über solche Sachen habe es aber schon immer gegeben, gerade im Umgang mit der Tradition. Er fühlt sich nach wie vor Chemie verbunden. Ich fragte ihn, ob er denn auch mal in Leutzsch auftauche. Da meinte er, er habe so wenig Zeit (glaub ich ihm ja) und wisse außerdem nicht, zu welchem Verein er denn ich Leutzsch gehen solle. "Zum Guten und Echten" sagte ich. Naja, er habe ja Freunde und Bekannte hier wie dort, weshalb das schwierig für ihn sei. Er hoffe, daß sich da zeitnah mal was bewege in Richtung "Reunion" (wie er es ausdrückte) und ich klärte ihn drüber auf, daß ich dran nicht glaube, sondern eher die Anderen von der Bühne verschwinden, weil die schon viel zu tief in Schlamassel steckten. Außerdem meinte er noch sinngemäß, er bewundere junge Leute wie mich, die sich zu Chemie bekennen (ich hatte Schal und Tasche dabei) und sich im Verein einbringen (da wußte ich nicht, wie er das erkannt hat, seh ich so aus?). Und daß er es schön finde, daß sich viele junge Leute um Chemie kümmern. Er verabschiedete sich mit den Worten: "Sprecht mich an, wenn mal irgendwas ist". Das hat mir imponiert.
Wir haben schon noch ein großes Potential in der Stadt. Wenn sich diese SG Sinnfrei mal endlich selbst entsorgen würde, ginge echt die Post ab. Dann kann sich niemand mehr an der Doppelexistenz stören und zu Chemie nach Leutzsch pilgern wie seit Jahrzehnten. Laßt uns dafür kämpfen, daß es bald soweit ist.