Autor Thema: Regionalliga Nordost 2022/2023  (Gelesen 52562 mal)

Offline Esca

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Re: Regionalliga Nordost 2022/2023
« Antwort #30 am: 30. Mai 2022, 17:45 »
Der BFC bzw. seine Fanszene ist eine Wundertüte. Mal kommen die mit 150 Leuten auswärts und spielen daheim vor 1.200 Leuten. Und wenn es um was geht stehen plötzlich 2.000 auf der Matte. Der eine Teil rekrutiert sich aus Althools und der andere Teil aus Hippster. Dazwischen sind dann noch ein paar Ultras und die Junghools. Insgesamt besetzen die ihre Nische, natürlich weitweg von Hertha oder Union. Und genau diese Gemengenlage hat Zerberus dort vorgefunden.
In Oldenburg schlagen die Minimum mit 1.000 Leuten auf, eher mit 1.500 wenn das überhaupt reicht. 

Offline Schreber

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Re: Regionalliga Nordost 2022/2023
« Antwort #31 am: 30. Mai 2022, 18:56 »
Der eine Teil rekrutiert sich aus Althools und der andere Teil aus Hippster. Dazwischen sind dann noch ein paar Ultras und die Junghools.

Interessant.

Da erinnerte ich mich, wie ich Anfang der 80er Jahre extra mal auf den Hauptbahnhof gefahren bin, um die mal ankommen zu sehen, als sie gegen die Falschen in der Stadt spielten. Ich konnte einfach nicht glauben, daß dieser Verein überhaupt Anhänger hatte; ich wollte es mit eigenen Augen aus der Nähe sehen. Was ich nicht im Blick hatte, war der Umstand, daß BFC-Anhänger zu sein, vielleicht die größte Provokation im Ost-Fußball überhaupt war.

Aber daß haben jene Typen, die 1987 die Zionskirche in Ost-Berlin anläßlich eines Element-of-Crime-Konzertes überfielen, mit-und-ohne-Fußball-Bezug, aber auf die DDR bezogen, wohl ebenfalls von sich gedacht ...

Jedenfalls stiegen zahlreiche junge Burschen aus, die angeberisch ihre Intershop-Johnnie-Walker-Flaschen schwenkten. Den Alten, die sich sogleich an den Bierverkaufständen der Mitropa versammelten, sah man teilweise ihre Knasterfahrung deutlich an. Jedenfalls sind diese Typen damals selten mit einer Niederlage im Gepäck wieder nach Hause gefahren ...

PS: Dank an @Zerberus für seine Neuzeit-Eindrücke.
« Letzte Änderung: 30. Mai 2022, 18:59 von Schreber »

Offline Halbschuh

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Re: Regionalliga Nordost 2022/2023
« Antwort #32 am: 30. Mai 2022, 19:15 »
Da erinnerte ich mich, wie ich Anfang der 80er Jahre extra mal auf den Hauptbahnhof gefahren bin, um die mal ankommen zu sehen, als sie gegen die Falschen in der Stadt spielten. Ich konnte einfach nicht glauben, daß dieser Verein überhaupt Anhänger hatte; ich wollte es mit eigenen Augen aus der Nähe sehen. Was ich nicht im Blick hatte, war der Umstand, daß BFC-Anhänger zu sein, vielleicht die größte Provokation im Ost-Fußball überhaupt war.

Aber daß haben jene Typen, die 1987 die Zionskirche in Ost-Berlin anläßlich eines Element-of-Crime-Konzertes überfielen, mit-und-ohne-Fußball-Bezug, aber auf die DDR bezogen, wohl ebenfalls von sich gedacht ..

Interessanterweise thematisiert Konrad Weiß in einem Text aus dem Jahr 1988, den ich schon einmal geteilt hatte und den er hier irgendwann in der Taborkirche vorgetragen hat, Union und nicht den BFC.

https://www.bln.de/k.weiss/tx_gefahr.html


"Ungefähr seit 1983 scheinen sich die neuen Faschisten dann organisiert zu haben. Zuerst sind solche rechten Gruppen in den Fußballstadien in Erscheinung getreten; hier verlief die Entwicklung bei uns ähnlich wie in anderen Ländern. Blieb es zunächst bei scheinbar unpolitischen Randalen und Prügeleien, zumeist unter dem Einfluß von Alkohol, so gehört es inzwischen durchaus zum Fußballalltag in der DDR, daß Gewalttaten mit rassistischen und antisemitischen Beschimpfungen gepaart sind. Auch im irrationalen Haß zwischen Sachsen und Berlinern, der eigentlich immer nur belächelt wird, manifestiert sich faschistische Ideologie. Ein vorläufiger trauriger Höhepunkt war das Spiel zwischen Lok Leipzig und Union Berlin am 23. April 1988 in Leipzig, bei dem die Volkspolizei mit Gummigeschossen gegen die verfeindeten "Fans" vorgehen mußte."


Mit meiner Erinnerung deckt sich das nicht. Ich habe die BFC-Fans als Rechtsradikale in Erinnerung, denen ein entsprechender Ruf voraus eilte, wobei mein Vater meint, die Union Fans seien die schlimmsten gewesen.

Offline Schreber

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Re: Regionalliga Nordost 2022/2023
« Antwort #33 am: 30. Mai 2022, 19:34 »
Interessanterweise thematisiert Konrad Weiß in einem Text aus dem Jahr 1988, den ich schon einmal geteilt hatte und den er hier irgendwann in der Taborkirche vorgetragen hat, Union und nicht den BFC.

https://www.bln.de/k.weiss/tx_gefahr.html


Nun, Konrad Weiß erwähnt in dem von Dir eigestellten Artikel zwar den 1. FC Union, aber nicht konrekt bezogen auf seine eigentliche Thematik, sondern lediglich auf ein einziges Oberliga-Spiel. Ohne daß er dabei auf Einzelheiten einging. Aber vielleicht gibt es hier ja sogar mitlesende Auskunftskundige vom falschen Ufer, die persönliche Eindrücke beitragen können. Oder Leute, die damals wie @Zerberus heute unterwegs waren ...

Offline Zerberus

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Re: Regionalliga Nordost 2022/2023
« Antwort #34 am: 30. Mai 2022, 20:04 »
@Dantel:

Das es hier auf Grund der Besonderheit des Spiels und damit einhergehend deutlich mehr Publikum zu Wahrnehmungsverschiebungen kommen kann ist doch vollkommen klar. Deshalb schrieb ich abschließend auch von einer "Momentaufnahme". Schon allein deshalb war das auch nicht mein letzter Besuch dort. Ich werde das weiter verfolgen, mich interessiert sowas, das drumherum.
Trotzdem lässt sich auch unter diesen Rahmenbedingungen eine gewisse Tendenz erkennen. Es liegt mir dabei fern, das "alte" Klientel dort schön zu reden, geschweige denn zu rechtfertigen. Ein solcher Eindruck soll hier nicht entstehen.

Die Stasi-Vergangenheit blende ich keineswegs aus, nur sind meine Befindlichkeiten andere. Wie @Halbschuh ganz richtig schreibt, haben Prägungen aus Kinder- & Jugendtagen für die individuelle Wahrnehmung eine volkommen andere- & ganz entscheidenden Bedeutung. Gleichwohl bin auch ich der Meinung, dass es hier nichts zu vergessen gibt und stets der kritische Diskurs zu suchen ist.

Ansonsten halte ich es wie u.a. @Esca. Ich gehe nicht nur zum Fußball, um mich dort hinzusetzen und das Spiel zu sehen, Fußball ist viel mehr. Das ganze Drumherum, die Befindlichkeiten untereinander usw. Fußball ist immer auch eine Spirale. Wir erfreuen uns an guter Stimmung, an Choreos, sinnvoll eingesetzter Pyro... das alles birgt Emotionen und Leidenschaft inne und wo Emotionen, doofe Gegner und schlechte Schiris sind, da belöffelt man sich auch mal und wenn's ganz kurios wird, gibt's ggf. auch mal was auf die Nase! Soweit muss es natürlich nicht kommen, ist aber die nicht unlogische Konsequenz einer Wirkungskette.

Und sind wir doch mal ehrlich, das war in den 80er und 90er Jahren bei weitem schlimmer. Was da für Schlachten geschlagen wurden, dagegen sind die paar Kanthölzer, die beim Derby geflogen sind, doch Kindergeburtstag. Gerade in Deutschland ist doch in der Hinsicht kaum noch was los. Da wird aus dem Dresdner Abstieg wieder ein riesen Ding gemacht, weil da ein paar Fackeln auf's Feld geflogen sind. Meine Güte, fahrt mal gen Osten, da habt ihr solche Verhältnisse beim Damen-Volleyball!

Ich schweife gerade vollkommen ab ...


Ich habe vor Vereinen wie dem FC Eilenburg den allergrößten Respekt und natürlich ist es bedauerlich, wenn die nun absteigen. Was dort für Arbeit geleistet wird ist herausragend und verdient den entsprechenden Erfolg. Trotzdem, als Gegner sind die sterbenslangweilig.
Das meinte ich mit meiner Frage im Bericht - "Was bin ich für ein Fußballfan?" (...oder Damen-Volleyball?)  :nad




Mit meiner Erinnerung deckt sich das nicht. Ich habe die BFC-Fans als Rechtsradikale in Erinnerung, denen ein entsprechender Ruf voraus eilte, wobei mein Vater meint, die Union Fans seien die schlimmsten gewesen.

Wie es in den 90ern war, da kann ich leider nichts zu sagen, aber heute?

Die nehmen sich beide nichts, um es mal stupide auf den Punkt zu bringen. Für Union Berlin herrscht aber seit vielen Jahren diese gewisse Grundsympathie des Underdogs. Der traditionsreiche Emporkömmling. Da fragt irgendwie auch keiner mehr, wer oder was sich dort rumtreibt.

Ich würde mal folgende These aufstellen. Du hast heute bei Union mindestens genau so viel politisch verirrte wie beim BFC, wenn nicht sogar deutlich mehr.

Nur 500 unter 2.000 ist ne ganz andere Wahrnehmung als 500 unter 20.000. Selbst 1.000 unter 20.000 würden bei weitem nicht so unter's Radar fallen wie das in den Größenverhältnissen beim BFC der Fall ist.

Davon abgesehen, dass du das "Drumherum" aus der 1. Liga heute längst nicht mehr so mitgeteilt-, geschweige denn zu sehen bekommst. Ich will mir gar nicht ausmalen, was da bei den Spielen gegen Hertha z.T. los ist. Gehört hat man davon nicht viel.

« Letzte Änderung: 31. Mai 2022, 06:23 von Zerberus »

Offline Esca

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Re: Regionalliga Nordost 2022/2023
« Antwort #35 am: 30. Mai 2022, 23:22 »
Nur kurz was zu den Befis Ende der 90er. Könnt mich jetzt steinigen, aber ich habe deren Zusammenhalt ehrlich bewundert. 300 - 400 Jungs, alle in einem Zug. Und bei weitem nicht nur Rechte oder Nazis. Sportler im Unterhemd mit schwarzen und bunten Sonnenbrillen, Technomucke am Zugfenster. Erst scheppern sich einige von denen nach dem Spiel in Leutzsch mit wem auch immer (20 vs. 20) am alten Leutzscher Straßenbahnhof. Weit und breit keine Bullen zu sehen und die Straßenbahn voll mit Normalos sah interessiert zu... Da war das alles noch entspannter und nicht hysterisch aufgeladen durch Presse, Funk und Fernsehen. Auf dem HBF dann auch alles entspannt. Spiel in Leutzsch ging glaube ich damals 3:3 aus. Ehrlich. Ich fand die so als eingeschworene Gemeinschaft ganz cool.

Ja, dort gibt es finstreres Nazipack. Aber das ist nicht die Mehrheit. Sie fallen unter 1.500 Zuschauern im Ligaalltag nur eher auf.

P.S. Die „Juden-Berlin“-Rufe und Führerlieder vom Dammsitz fand ich in den 90ern auch finster. Deswegen sollten wir rückblickend nicht zu sehr auf andere zeigen.
« Letzte Änderung: 30. Mai 2022, 23:42 von Esca »

Offline Dantel

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Re: Regionalliga Nordost 2022/2023
« Antwort #36 am: 31. Mai 2022, 09:37 »
Für alle anderen nochmal zur Erinnerung:



"Frage nicht, was Chemie für Dich tun kann, sondern was Du für Chemie tun kannst."

Offline Esca

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Re: Regionalliga Nordost 2022/2023
« Antwort #37 am: 31. Mai 2022, 18:01 »
Der BFC hat wohl seine 900.000 Euro zusammen. Wie auch immer. Sportlich wirds wohl eher nicht reichen. Und wenn Zwickau nicht bis morgen die geforderten 400.000 Euro hinlegt, wird die Regionalliga Nordost noch voller, hochklassiger aber eben auch ein Haifischbecken. Die Bullerei schwitzt wahrscheinlich jetzt schon wenn sie auf die kommenden Spielpläne gucken wird.

Offline Double1982

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Re: Regionalliga Nordost 2022/2023
« Antwort #38 am: 31. Mai 2022, 18:12 »
Man kann ja a sofort auch seine eignen Hools als Einlasskontrolleure und Sicherheitspersonal mit Schlagringen Sandhandschuhen und Tasern bewaffnet mit Winklers und SFV  Duldung einsetzen .. de Bullerei guckt zu und das spart Steuern... Ironie aus
Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern .

Offline LeChiffre

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Re: Regionalliga Nordost 2022/2023
« Antwort #39 am: 31. Mai 2022, 18:59 »
Es ist kein Vergleich,aber so sehen Fans in anderen Ländern den Misserfolg der Mannschaft.Nicht zu verstehen,aber würde dann Herr W. an einem Herzkasper sterben? Habe das Spiel live,also im Stream,gesehen.Da wurde es einem schon anders...

« Letzte Änderung: 31. Mai 2022, 19:02 von LeChiffre »
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Offline Double1982

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Re: Regionalliga Nordost 2022/2023
« Antwort #40 am: 01. Juni 2022, 07:13 »
Es ist kein Vergleich,aber so sehen Fans in anderen Ländern den Misserfolg der Mannschaft.Nicht zu verstehen,aber würde dann Herr W. an einem Herzkasper sterben? Habe das Spiel live,also im Stream,gesehen.Da wurde es einem schon anders...


Da iss ja nur de Hälfte auf dem Video drauf  :gr
https://youtu.be/M_2TazH22M0
Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern .

Offline Zerberus

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Re: Regionalliga Nordost 2022/2023
« Antwort #41 am: 01. Juni 2022, 07:29 »
Der BFC hat wohl seine 900.000 Euro zusammen. Wie auch immer. Sportlich wirds wohl eher nicht reichen. Und wenn Zwickau nicht bis morgen die geforderten 400.000 Euro hinlegt, wird die Regionalliga Nordost noch voller, hochklassiger aber eben auch ein Haifischbecken. Die Bullerei schwitzt wahrscheinlich jetzt schon wenn sie auf die kommenden Spielpläne gucken wird.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass so eine vorab gesicherte Finanzierung nochmal ordentlich puscht, als wenn man da aufläuft und noch gar nicht weiß, wofür es gut ist.

https://www.berliner-kurier.de/fussball/bfc_dynamo/bfc-dynamo-ein-veilchen-fuer-die-weinroten-li.230715

« Letzte Änderung: 01. Juni 2022, 07:42 von Zerberus »

Offline Esca

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Re: Regionalliga Nordost 2022/2023
« Antwort #42 am: 01. Juni 2022, 17:35 »
Es ist kein Vergleich,aber so sehen Fans in anderen Ländern den Misserfolg der Mannschaft.Nicht zu verstehen,aber würde dann Herr W. an einem Herzkasper sterben? Habe das Spiel live,also im Stream,gesehen.Da wurde es einem schon anders...



Wenn Misserfolg in solch einen Hass auf das eigene Team umschlägt, muss mehr dahinter stecken als reines sportliches Versagen. Man sollte hier nicht Hooliganismus oder Gewaltanwendung von bzw. unter Ultras mit Zerstörungswut aus tiefster Enttäuschung verwechseln. Auf der einen Seite stehen die Fans eines großen, alten Traditionsvereins in ihrer tiefen Enttäuschung, ja Verachtung für lustlose Millionäre in deren Vereinsfarben über den Platz stolpernd und auf der anderen Seite eben beschriebene, überbezahlte, unnahbare Spieler, die nach ihrer Flucht noch plaudernd durch den Spielertunnel schlendern. Ein Stück weit sind diese Szenen ein gutes Beispiel für die völlige Entrückung des (Profi)Fußballs, ja die Entfremdung der Fußball spielenden "Oberen 10.000" vom Durchschnittsbürger/fan/pöbel. Die Spieler als Dienstleister repräsentieren eben nicht mehr den eigenen Verein. Und wenn sie mit vorgeworfener Lustlosigkeit vollends versagen, dieser Verein deswegen sogar noch absteigt, dann kann es zu ganz hässlichen Szenen kommen. Die Fans bleiben und die vollgefressenen Herrn Millionäre ziehen weiter. So sehen die Fans in diesem Moment die Lage und ticken aus. Gabs auch schon bspw. in Frankfurt, Köln, Hamburg, Berlin oder Dresden. Und wird wohl in Zukunft leider zunehmen.

Der ganze (Profi)Fußball und seine Verbände haben zukünftig ein riesiges, hausgemachtes Problem!
« Letzte Änderung: 01. Juni 2022, 19:21 von Esca »

Offline LeChiffre

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Re: Regionalliga Nordost 2022/2023
« Antwort #43 am: 01. Juni 2022, 18:06 »
@Double1982  ... hast ja Recht,aber die Kurzversion reicht auch schon aus.

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Offline Esca

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Re: Regionalliga Nordost 2022/2023
« Antwort #44 am: 01. Juni 2022, 20:28 »
Wenn Misserfolg in solch einen Hass auf das eigene Team umschlägt, muss mehr dahinter stecken als reines sportliches Versagen. Man sollte hier nicht Hooliganismus oder Gewaltanwendung von bzw. unter Ultras mit Zerstörungswut aus tiefster Enttäuschung verwechseln. Auf der einen Seite stehen die Fans eines großen, alten Traditionsvereins in ihrer tiefen Enttäuschung, ja Verachtung für lustlose Millionäre in deren Vereinsfarben über den Platz stolpernd und auf der anderen Seite eben beschriebene, überbezahlte, unnahbare Spieler, die nach ihrer Flucht noch plaudernd durch den Spielertunnel schlendern. Ein Stück weit sind diese Szenen ein gutes Beispiel für die völlige Entrückung des (Profi)Fußballs, ja die Entfremdung der Fußball spielenden "Oberen 10.000" vom Durchschnittsbürger/fan/pöbel. Die Spieler als Dienstleister repräsentieren eben nicht mehr den eigenen Verein. Und wenn sie mit vorgeworfener Lustlosigkeit vollends versagen, dieser Verein deswegen sogar noch absteigt, dann kann es zu ganz hässlichen Szenen kommen. Die Fans bleiben und die vollgefressenen Herrn Millionäre ziehen weiter. So sehen die Fans in diesem Moment die Lage und ticken aus. Gabs auch schon bspw. in Frankfurt, Köln, Hamburg, Berlin oder Dresden. Und wird wohl in Zukunft leider zunehmen.

Der ganze (Profi)Fußball und seine Verbände haben zukünftig ein riesiges, hausgemachtes Problem!

Das hier hätte ich fast vergessen. Wer immer mehr Millionen verdient, wird in Zukunft auch noch mehr daran gemessen und Versagen kaum noch toleriert werden. Meine Befürchtung.