Chemie verpflichtet "Bomber von Leutzsch" Andy MüllerDie chemische Abteilung „Sturm und Drang“ darf sich über Verstärkung freuen. Goalgetter Andy Müller wechselt zur neuen Saison von der SG Sachsen zur BSG Chemie Leipzig.
Über die Nachwuchsstationen Hausdorfer SV und BC Hartha fasste Müller nach der Zwischenstation SV Ostra 90 beim SV 1919 Grimma Fuß im Männerbereich, bis 3 Jahre später der große 1.FC Magdeburg an die Tür klopfte. In den 3,5 Spielzeiten, in denen er beim einstigen Europapokalsieger unter Vertrag stand, bestritt er – damals noch vorrangig im Mittelfeld eingesetzt – insgesamt 92 Pflichtspiele und schoss 11 Tore.
Im Frühjahr 2008 endete seine Zeit beim FCM, fortan lief er beim Oberligisten VfB Oldenburg auf. Sein Aufenthalt in Niedersachsen war jedoch nicht von Dauer, zu Beginn der Saison 2008/09 zog es ihn zurück in die sächsische Heimat, vorerst zum FSV Zwickau (Oberliga), anschließend zum VFC Plauen (Regionalliga).
Erst bei seiner letzten Station, der SG Leipzig Leutzsch, kam seine Torgefährlichkeit so richtig zum Vorschein. Während den 3 Landesligajahren bei der SGL bzw. der SG Sachsen klingelte es in 66 Ligaspielen ganze 49-mal (!) dank der Tore von Andy Müller, die entspricht einer Quote von fast 0,75 Toren pro Spiel (quasi 3 Tore in 4 Spielen). Auch in schon etwas fortgeschrittenem Fußballeralter scheint der heute 33-jährige wenig Torgefährlichkeit eingebüßt zu haben: In 16 Spielen erzielte er immerhin 9 Treffer.
Die grün-weiße Anhängerschaft darf also guter Dinge sein, dass es im Alfred-Kunze-Sportpark auch in der kommenden Saison ordentlich „müllern“ wird.
Unser Neuzugang war bereit, uns einen kurzen Einblick in sein Leben als Fußballer zu gewähren:
Andy, deine Vita als Fußballer weist viele namhafte Klubs wie den 1.FC Magdeburg, den VfB Oldenburg, den FSV Zwickau oder auch den VFC Plauen auf. Danach ging es zurück nach Leipzig zur SG Leutzsch. Welche war für dich die schönste Station, woran erinnerst du dich besonders gern zurück?
Andy Müller: Meine schönste Station war der 1. FC Magdeburg, denn dort konnte ich meine größten Erfolge verbuchen. Wir schafften einen Drittligaaufstieg und in der Folgesaison fast den Durchmarsch in die 2. Liga. Leider wurden wir am letzten Spieltag noch vom Aufstiegsplatz verdrängt und mussten dem FC St. Pauli und dem VfL Osnabrück den Vortritt überlassen. Desweiteren gewannen wir 2-mal den Landespokal und spielten demzufolge 2-mal im DFB-Pokal.
Gab es auch Erlebnisse, die weniger schön waren?
Müller: Natürlich gibt es im Fußball auch Momente, die weniger schön sind, aber rückblickend kann ich behaupten, dass der Großteil meiner Laufbahn als Fußballer sehr positiv verlief.
Warum hast du dich nach dem voraussichtlichen Ende der SG Sachsen für die BSG Chemie entschieden? Mit Sicherheit gab es doch auch Angebote anderer Vereine...
Müller: Ja, es gab auch andere Anfragen, aber die Gespräche mit Herrn Kühne haben mich überzeugt. Auch berufliche Gründe spielen bei meiner Entscheidung eine große Rolle, da ich durch meinen Beruf zeitlich sehr eingeschränkt bin. Dadurch ist etwas weniger Trainingspensum bzw. der kürzere Anfahrtsweg auch Mitbestandteil meiner Entscheidung, dass ich mich wieder für den grün-weißen Fußball entschieden habe.
Mit deinen 33 Lenzen wirst du vermutlich der älteste Spieler im Kader der BSG Chemie Leipzig sein. Hand aufs Herz: Bemerkt man selbst seine doch schon etwas fortgeschrittenes Alter und muss seine Spielweise etwas anpassen oder läuft das eigentlich wie früher?
Müller: Natürlich nagt auch der Zahn der Zeit auch an mir, jedoch fühle ich mich noch fit genug, um in der Landesliga zu bestehen.
Du gehörst mit insgesamt 49 Toren in 66 Einsätzen zu den torgefährlichsten Stürmern der Sachsenliga in den letzten 3 Jahren. Was ist dein Geheimnis?
Müller: Da gibt es kein wirkliches Geheimnis.
Zum Trefferkonto gehören auch 16 Buden vom Elfmeterpunkt, nur 2 Strafstöße hast du verschossen. Neben deinem Torinstinkt ein weiteres Charakteristikum, das wir von Nationalspieler Thomas Müller kennen. Würdest du sagen, dass ihr euch in eurer Art und Weise, zu spielen und Tore zu schießen ähnelt oder hast du einen anderen Stil?
Müller: Thomas Müller spielt auf einer ganz anderen Ebene, somit haben wir leider nur den Familiennamen gemeinsam.
Was sind deine sportlichen Ziele in der neuen Saison und für die Zukunft? Setzt du dir eine Zielmarke, wie viele Tore es 2014/15 mit Chemie werden sollen?
Müller: Sportlich würde ich gern noch einmal einen Aufstieg verbuchen. Beruflich möchte ich mich stetig weiter entwickeln, um damit auch beruflich weiter aufzusteigen. Eine Tor-Zielmarke setze ich mir nicht, aber natürlich würde ich gern wieder ähnlich erfolgreich agieren.
Viele Chemie-Fans interessiert auch die private Seite ihrer Spieler. Was treibt ein Andy Müller, wenn er nicht auf dem Fußballplatz steht?
Müller: Ich arbeite als Objektleiter in zwei großen Gewerbeobjekten in Taucha und Leipzig, wo unter anderem die Vermietung der Gewerbeflächen zu meinen Aufgaben gehört.
Vielen Dank für das Interview und natürlich viele (Tor-)Erfolge mit unserer BSG Chemie Leipzig!
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