Autor Thema: 10.5. Chemie gg. Delitzsch  (Gelesen 11471 mal)

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Antw:10.5. Chemie gg. Delitzsch
« Antwort #15 am: 11. Mai 2014, 12:07 »
So, der Telefonjoker is wieder heeme.
Einfach nur Klasse!  :nad :nad :nad
Deutscher Meister wird nur die BSG, nur die BSG, nur die BSG!

Danke an alle Beteiligten!
"Ein Volk das solche Boxer Fußballer Tennisspieler und Rennfahrer hat kann auf seine Uniwersitäten ruhig verzichten"
(Plakattext von Klaus Staeck)

Offline chemical brother †

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Antw:10.5. Chemie gg. Delitzsch
« Antwort #16 am: 11. Mai 2014, 17:57 »
Der Autor von Unterwegs-in-Sachen-Fussball auf FB, hat mich gebeten dies zu veröffentlichen und zu teilen.


10.05.14 (15:00) BSG Chemie Leipzig – ESV Delitzsch 1:0
vor 3 Stunden aktualisiert · Hier aufgenommen: Alfred-Kunze-Sportpark

10.05.14 (15:00)
Bezirksliga Nord
BSG Chemie Leipzig – ESV Delitzsch 1:0
Alfred-Kunze-Sportpark
1.964 Zuschauer

Fotos & Text: RI

Am 10. Mai 1964, also vor exakt 50 Jahren, wurde der “Mythos von 1964? geboren. In diesem Jahr konnte eine Mannschaft den DDR-Meistertitel erringen, die abwertend “Rest von Leipzig” genannt wurde. Sportfunktionäre hatten versucht die Qualität des Leipziger Fussballs anzuheben, in dem sie, die vermeintlich besten Fussballer der Stadt, zum neugegründeten SC Leipzig, aus dem später der FC Lok wurde, deligierten. Spieler, die diesen Weg nicht würdig schienen, schickte man zur BSG Chemie nach Leutzsch. Am Saisonende stand dann für den “Rest von Leipzig” die, von kaum jemanden auch nur im Ansatz für möglich gehaltenden, Meisterschaft. Mit Tugenden wie Kampfkraft, Einsatz, mannschaftlicher Geschlossenheit und absolutem Siegeswillen konnte die Mannschaft, um ihren Trainer Alfred Kunze, welcher ebenfalls “abgeschoben” wurde, den Meistertitel erringen, und so zu Legenden aufsteigen. Man war zwar nicht das erste Mal Meister (auch 1951 gewann Chemie den Titel) aber die Ereignisse, die diese Mannschaft zusammenkommen ließ, ließ diesen Titelgewinn zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte werden. Heute, 50 Jahre danach, spielt die BSG Chemie in der Bezirksliga Nord (7. Liga) und spielt um den Aufstieg in die Landesliga Sachsen. Bei diesem Spiel, an diesem für alle Beteiligten besonderen Tag, wollte man die “64´er” Meistermannschaft ehren. Zu Spielbeginn gab es eine Choreo auf dem “Norddamm”. Über den Köpfen wurde ein überdimensionaler Wimpel gezogen, flankiert von Folienbahnen in Clubfarben und einigen Blinkern. Dazu prangte am Zaun die Botschaft “Lasst uns den Geist bewahr´n – Meister vor 50 Jahr´n”. Dazu gab es etwas Rauch in Grün und Weiß. Als der Wimpel runtergelassen wurde, ließ man hunderte grüne und weiße Luftballons steigen. Auch zwei große Luftballons waren dabei, wo eine “6? und eine “4? dran hing. Bis auf die Tatsache das die Raucheinlage etwas an Wirkung verlor, eine sehr gute Aktion. Das trifft sowohl auf die Idee, als auch die Umsetzung zu. In Hälfte Eins war der Support der Chemie-Fans sehr ordentlich. Die sehr melodischen Gesänge wurden mit guter Dauer vorgetragen. Zudem spielte das Team gut und ging mit einer Führung in die Kabine. Im zweiten Durchgang ließ man den Gast aus Delitzsch mehr Fussball spielen, und so wurde es noch einmal eng. Auch der Support ließ etwas nach. Wobei dies kein “Gemecker” sein soll, denn das wäre “Meckern auf hohem Niveau”. Immerhin ist dies ein Spiel der 7. Liga. Man macht aus seinen Möglichkeiten schon sehr sehr viel im “Leutzscher Holz”. Nach Abpfiff zogen die Fans auf den Dammsitz, wo es dann in der Folgezeit zu emotionalen Momenten kam. Alle noch lebenden Spieler der Meistermannschaft von 1964 betraten den Rasen des “AKS” und wurde unter dem Beifall der Zuschauer gefeiert. 50 Fackeln leuchteten auf dem Dammsitz auf, und rundeten dieses Bild ab. Nicht wenige, der Meistermannschaft, hatten vor Rührung Tränen in den Augen. Man konnte den Stolz in ihren Augen sehen. Ungläubisch schaute man sich das Spektakel auf den Rängen an, und beide Seiten spendeten der jeweils anderen Applaus. “Die Zeiten haben sich geändert”, meinte einer der Meisterspieler danach zu einem Mannschaftskameraden von damals. Im Anschluss wurde noch ein Gedenkstein enthüllt, der neben der bereits vorhandenen, in Beton gegossenen Meisterelf, seinen Platz findet. Die Feierlichkeiten wurden im Anschluss u.a. mit einem Konzert der Band “City” fortgeführt.

On 10 May 1964, exactly 50 years ago , the ” mythos of 1964? was born . This year a team could win the East German championship , which was pejoratively called “Rest of Leipzig ” . Sports officials had tried to raise the quality of the football in Leipzig , when they delegates the best Players of the City to , the newly formed SC Leipzig, later FC Lok . Players who did not seem that way worthy , he was sent to BSG Chemie to Leutzsch . At the end of the season there was the championship for the “rest of Leipzig “. Absolutly impossible . With virtues like fighting power , use , mannschaftlicher unity and absolute will to win was the team to their coach Alfred Kunze , which has also been “dumped “, the championship title win , and so rise to legends. It was not the first time masters (also in 1951 they won the title) but the conditions how that team come together , this title could be the biggest moment in club history . Today , 50 years later , the BSG plays in the Bezirksliga Nord (7th Division) and plays for the promotion to the Landesliga Sachsen. In this game , on the special day for all involved people , they wanted honor the ” 64?er ” champion team . When the game starts , there was a choreography on the “Norddamm ” (North-Stand) . Over the heads a giant pennant was pulled , flanked by films in club colors and some blink-lights. These emblazoned on the fence the message “Let’s preserve the Spirit- Champion 50 Years ago” . In addition there was some smoke in green and white . As the pennant was let down , allowed to rise hundreds of green and white balloons . Also two large balloons were in the process where a “6? and “4? on it hung . A very good action. In first half the support of chemie fans was very nice. The very melodic songs were sung with good duration . In addition, the team played good and went with a 1-0 in the cabin. In the second half was allowed to the guest from Delitzsch able to play football , and so it was again difficult for Chemie. Also the support abated somewhat . After the match the fans going to the West Stand , where it came to emotional moments in the subsequent period . All living players of the championship team of 1964 entered the Pitch of the ” AKS ” and they got standing Ovations . 50 flares shine also , and rounded out this file. Some Players of the championship team , had emotion tears in his eyes. You could see the pride in theres eyes. Unbelieveble they looked to the spectacle on the stands , and both sides spend Respect of each other . ” The times have changed ,” said one of the masters player to a teammate at the time. A memorial stone was unveiled in following time , the , takes its place alongside the existing cast in concrete eleven champions . The celebrations were , inter alia, in connection continued with a concert of the band ” City”.

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Antw:10.5. Chemie gg. Delitzsch
« Antwort #17 am: 11. Mai 2014, 22:18 »
Boah!

Was schreibt man jetzt nach so einem Tag, für den es keine ausreichenden Worte gibt?

Dieser Tag war von der ersten bis zur letzten Minute ein Erlebnis, das mir in meinem jungen Leben noch nie vergönnt war. Und ich gehe auch erstmal nicht davon aus, daß ich jemals etwas vergleichbar geiles erleben werde.

Fangen wir mit dem Morgen an, als vor um sieben mein Wecker klingelte. Die Sonne schien und versprühte so eine Vorahnung von etwas ganz Großem. Endlich wer dieses nervende Warten auf den 10. Mai zuende, dieser zermürbende seelische Zustand zwischen Anspannung und Vorfreude, Angst, daß irgendwas schief geht und Erwartung eines rauschenden Festes.

Geschäftiges Treiben bis um 10 auf dem Festplatz hinter der Tribüne, Softeisladen und Kräppelchenbäcker klappen ihre Buden auf, man grüßt sich freundlich. Immer mehr Helfer kommen dazu, die Arbeit mit dem Aufbau geht leicht von der Hand. Die ersten Gäste treffen ein, zerstreuen sich im weiten Gelände. Gegen 13 Uhr ist die Festwiese ordentlich gefüllt, etwa 100 Kinder vergnügen sich bei den vielfältigen Spielen und Angeboten, etliche bekannte Gesichter natürlich (man kennt sich aus dem Familienblock) aber auch viele, die sich etwas unsicher im Gelände gewegen und sicher noch nie bei Chemie waren. Mich hat gefreut, daß auch viele "einfache Leute" den Weg zum Familienfest fanden, denn ab und ann hatte ich das Gefühl, daß die meisten der kleinsten Besucher bei Chemie vor allem Kinder von Akademikern oder Alt-Ultras sind. Alle Vergnügungen kostenlos anzubieten war dahingehend besonders wichtig und richtig, so konnte wirklich jedermann Teilhaben an dem Fest. Was natürlich genauso für den Abend galt. Soccerfeld, Hüpfburgen und Kinderschminken waren die Renner, permanent besetzt. Die große Kiste mit Chemie-Tattoos wurde fast leer. Etwas weniger angenommen wurden die Sportspiele (die Torwand aber auch durch Erwachsene gut genutzt), der Malwettbewerb (etwa so viele Teilnehmer wie Hauptpreise), die Handabdruck-Erinnerungsfahne (knapp 20 Kinderhände) und das Ponyreiten (was den Ponys aber egal gewesen sein dürfte). Auf Schatzsuche gingen leider nur 5 Kinder. Vielleicht waren es einfach zu viele Angebote für zu kurze Zeit. Schwer einzuschätzen, so ganz ohne Vorerfahrung bei Kinderfesten.

Zwischendurch fanden sich Punkt 11 Uhr drüben vorm Familienblock ca. 150 Leute ein, um bei der offiziellen Eröffnung dabei zu sein. Sehr schön, daß der Sozialbürgermeister Herr Fabian dabei war und mit mir nach kurzen Reden auch von Frank Kühne und ein paar Bautechnischen Daten das grüne Band durchschnitt. Danach neugieriges Umherschlendern im neuen Block und kurze Schwätzchen, bis sich rasch alles wieder Richtung Fest verlor. Zum Bau an sich braucht man nichts mehr zu sagen: Wer den Block einmal von Nahem gesehen hat, bekommt Erfurcht vor der Leistung der Freiwilligen und den Spendern. Und als Familienpapa kann mans gar nicht erwarten, hier ein Spiel von Chemie zu erleben. Jemand neben mir sage: "Der wohl einzigartigste Familienblock der Welt und auf jeden Fall der mit dem besten Blick aufs Feld."
 
Auf dem Höhepunkt des Familienfestes nach 14 Uhr zogen das Spielzeug und viele Familien dann ins Stadion um, nahmen also den neuen Block in Besitz. An die 30 Kinder spielten zwischenzeitlich dort und traten sich unterm Holzunterstand fast über den Haufen. Trotzdem ist die Hütte nicht zu klein, denn die bisherige Resonanz lag ja um die 5 Kinder und wenn mans in naher Zukunft über die 10 pro Spiel bekommt, wäre das schon zufriedenstellend. Nur diesmal verstellten die vielen Kinderwagen fast den EIn- und Ausgang zum Block. Ganz treffend formuliert (mit Augenzwinkern): "Wir haben beim Bauen nen Kinderwagen-Parkplatz vergessen".

Schade, daß die schöne Tonreportage von 1964 so zeitig vorm Spiel lief, die hätte noch mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt. Vorm Anpfiff starrten viele gespannt auf den Norddamm. Der Einlauf dann nicht mit gigantischer, aber respektabler Stimmung. Gefreut hab ich mich über etliche neue (oder besser: mal wieder aufgehangene alte) Zaunfahnen, auch mal überm oberen Norddamm, gab ein schönes Bild ab. Die auch zu normalen Spielen schon ordentliche Spielbegleitung vom Dammsitz war gestern wirklich fein, Sahnehübchen mit Gänsehaut natürlich "Steht auf ...", und schön daß es diesmal sogar im Familienblock zahlreiche Mitklatscher und einige Mitbrüller gab (sonst bin ich da nämlich immer der Einzige  :D).

Die Mannschaft hat sich niemanden in Extase versetzt, aber sie haben ihre Aufgabe pflichtgemäß erfüllt. Ein dem großen Tag angemessenes Zweikampfverhalten, frühes Attackieren und fast sämtlich gewonnene Sprintduelle sind da positiv hervorzuheben.

Als im Spielgang gleich neben dem Familienblock tatsächlich die Meister auftauchten, hatte ich einen ziemlichen Kloß im Hals. Hab bis zuletzt nicht richtig geglaubt, daß sie uns die Ehre geben wollen. Und von dieser Minute an steigerte sich auch nochmal die Teilnahme der Zuschauer deutlich, bis zum rhythmischen Anfeuern aus allen Stadionecken, Wahnsinn!

Beim Run auf den Dammsitz großes Gedränge hunderter vor dem engen Tor, sehr respektvoll und gelassen ließ man anfangs noch Abstand zueinander, als die ersten roten Fackeln brannten, quetschten sich nurnoch alle durchs Tor um nichts zu verpassen. Was dann folgte war nur noch pure Euphorie. Man merkte es vielen Leute an, daß sie hier Einmaliges erleben und daß es wohl keine zweite Chance mehr gibt, eine Würdigung unserer Helden in diesem Rahmen durchzuführen. "Oh mein Schere, oh mein Schere, ..." "Laßt uns den Geist bewahrn...", "Hoch solln se leben..." Jeder vierte, dem ich ins Gesicht blickte, hatte feuchte Augen oder nasse Wangen. HELDEN AUF EWIG steht auf den Geschenkbildern für die Meister. So wurde sie auch empfangen um ehrfürchtig wurde vor und nach Einweihung der Gedenktafel ein Spalier auf dem Dammsitz gebildet und ohne Pause applaudiert.

Mir tut so weh, wenn ich höre, wie sich einige der Meisterhelden über die BSG von heute äußern. Was ich mir zutiefst wünsche, ist, daß bei ihnen durch diese beide Seiten bewegende Begegnung eine Ahnung entstanden ist, daß die BSG Chemie von heute ein würdige und genauso wild entschlossene Truppe (Verantwortliche, Spieler und Anhänger) ist wie die alte. Vieles, fast alles ist in der Vergangenheit schief gelaufen, aber daß der Mythos von 1964 unverändert fortbesteht und das Leben dieses Vereins prägt, das ist vielleicht ein bisschen in ihre Herzen gedrungen. Die Bilder von gestern werde ich nie vergessen.

Während Eisenheinrich spielte wurde im Stadion aufgeräumt und dann hatte ich die große Freunde, meine Eltern zu treffen, bei Bier und Gulaschsuppe und später mit CITY. Beide waren noch nie im AKS und mein Papa hat bis zuletzt mit sich gerungen, ob er wirklich mitkommt. Er war sein 56jähriges Leben bisher nur in Probstheida oder im ZS und oft hatte ich das Gefühl, ihm ist suspekt, daß ich so viel für Chemie arbeite und mache. Aber an diesem Abend hat sich irgendetwas versöhnt, seine blau-gelb-angehauchte Vergangenheit mit meiner grün-weißen Euphorie. Danke, daß ihr an diesem großen Tag dabei wart!!!

Das CITY-Konzert in der Dämmerung trotz leichtem Regen ein echter Genuß, gediegene bis feierliche Stimmung mit etlichen Schääämie-Rufen und Gesängen. Wie die Band damit umging, bei und für Chemie zu spielen, hat mir sehr gefallen, nicht distanziert (sie trugen allle Trikots) aber auch nicht anbiedernd, genau richtig. Nahe ging mir ein bekanntes Lied, das sie an diesem Abend Chemie gewidmet haben, u.a. mit folgendem Text: "Grade, klare Menschen wär´n ein schönes Ziel. Leute ohne Rückgrat hab´n wir schon zuviel." Das trifft es, sich mit Rückgrat in die Tradition der Meisterhelden stellen, das werden wir auch weiterhin tun, seit gestern erst recht!

Nach einem stimmungsvollen Abschluß mit "Am Fenster", begleitet von etlichen Bengalos und einem kleinen Feuerwerk, ging die Party im Zelt weiter. Meine Eltern waren weg und so für mich allein fiel plötzlich die ganze Anstrengung und Aufregung und Umtriebigkeit des Tages von mir ab. Da war plötzlich Platz für tiefe Emotion und als ich dann meine vielen Weggefährten, Mit-Chemie-Verrückten, Mit-Chemie-Gestalter und Für-Chemie-Abrackerer traf, konnte ich nur noch eines: In die Arme fallen, fest drücken, manchmal flennen vor Glück über diesen unfaßbar geilen Verein und diesen einzigartigen Tag. Ich glaube diese Gesten, diese tiefste Verbundenheit mit Menschen, die so verschieden sind, mit denen man sonst im Leben wohl nie was anfangen könnte, können nur entstehen, wo man gemeinsam gegen alle Widerstände einen Weg geht, gemeinsam schwere Rückschläge durchlebt, gemeinsam und unermüdlich weiterkämpft für die gemeinsame Sache, den gemeinsamen Traum.
DA ist die große Parallele zu 1964. Alfred Kunze sagte vorm Spiel in Erfurt: "Jeder hat sich mit nie versagender Willenskraft einzusetzen für die gemeinsame Sache, für die Sache der anfangs belächelten, für die Sache einer Mannschaft, die als verlorener Haufen galt!" DAS haben viele von uns die letzten drei Jahre gemacht (einige schon 6 Jahre). DAS hat uns hierher geführt, zu diesem unvergeßlichen Festtag, und DAS wird uns weiterführen unserem Traum entgegen. Mögen uns alle Belächeln für unser Hochhalten der 64er Tradition, wir wissen um die Erfülllung, die dieser gemeinsame Weg jedem einzelnen schenken kann!

Ich glaube der 10. Mai 2014 war nicht nur ein gelungenes Fest und eine Belohnung für bisherige Arbeit. Ich glaube, er ist die Initialzündung für eine Entwicklung, die niemand mehr stoppen wird. WIR haben alles in den Händen, WIR werden Chemie wieder zu einer Größe machen, WIR werden unser Wohnzimmer in Besitz nehmen und Stück für Stück werden alte und neue Chemiker dazukommen. Mit Stolz blicken wir auf bisher erreichtes und mit Entschlossenheit gegen wir die nächsten, gewaltigen Aufgaben an. Und wißt ihr, woran ich wirklich glaube? Am 10. Mai 2024 werden WIR in der 4. Liga spielen, gegen unsere alten Freunde und Feinde aus Magdeburg, Zwickau, Jena und Probstheida spielen, in einem strahlenden Alfred-Kunze-Sportpark. Dann wird etlichen in der Stadt das Lächeln vergehen und WIR werden wieder da sein wo wir hingehören!!!

NURNOCH CHEMIE!!! AMEN! :doppel
« Letzte Änderung: 11. Mai 2014, 22:30 von Grimmaer »
Make Chemie great again!

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« Antwort #18 am: 11. Mai 2014, 22:45 »
Zitat von @FC Presse aus dem freien chemiefanforum:

Ein denkwürdiger Tag in Leutzsch
 Mai 11, 2014 By: Jens

 Von vielen erhofft, von manchen aber auch nicht mehr für möglich gehalten: Chemie Leipzig schreibt wieder positive Schlagzeilen! Der 10. Mai und die Feierlichkeiten zum 50. Meisterschaftsjubiläum der BSG Chemie Leipzig haben gezeigt: Dieser Verein ist nicht tot. Im Gegenteil, er präsentierte sich quicklebendig, zeigte sich gereift und verantwortungsbewusst, kreativ und engagiert, kurzum: Als würdiger Erbe des großen Namens und der reichen Tradition der “alten Chemie”.
Spätestens, als die alte Dame, die am Stand um ein Signum im Buch “Leutzscher Legende” gebeten hatte, offenbarte, dass sie seit 1951 nach Leutzsch kommt, war mal wieder einer dieser Momente gekommen, in denen man einfach weiß: Es ist richtig, hier zu sein, und man kann stolz sein auf diese große Familie. Denn als solche präsentierte sie sich endlich wieder, die grün-weiße Gemeinde, die in den letzten Jahren eher auf beschämende und befremdliche Art und Weise von sich reden machte. Die Verursacher versuchen, den Todeskampf ihres Konstruktes zu händeln, nicht ohne dem eigentlichen Zweck ihrer obskuren wie überflüssigen Vereinsgründung noch einmal nachzukommen, indem sie versuchen. der BSG Chemie so viele Steine wie möglich in den Weg zu legen.
 Die Spielabsage gegen Wurzen ist so überflüssig wie weltfremd und dient nach Ansicht vieler Beobachter dem einzigen Zweck, die sportliche Situation der BSG Chemie zu beeinflussen, sprich, den Aufstiegskampf zu erschweren, indem man den Spielrhythmus stört und eine Situation schafft, in der viele Nachholespiele in kurzer Zeit zu spielen sind. Ein unglaublicher Skandal, der vielleicht einigen Wenigen Befriedigung verschafft, einer breiten Öffentlichkeit jedoch endlich nach und nach die Augen öffnet, wer welche Spielchen treibt und vor allem, wessen Geistes Kind da am Werke ist.
 Auf der anderen Seite die “neue Chemie”, ein “Mitmachverein” und damit der Typ Verein, den schon die letzten Macher des FC Sachsen gewollt hatten.
 Es ist basisgeführte Wirklichkeit, die aber den Kinderschuhen der rein ultrageführten Anfangszeit längst entwachsen ist. Und das ist gut so, denn so öffnet sich der Verein verstärkt wahrnehmbar allen Interessierten. Und die Ultras sind trotzdem da, auch sie reifer, erwachsener, verantwortungsvoller. Das ist auch der große Unterschied zum FC Sachsen der Endzeit, der für die Jugend selten unattraktiv und langweilig geworden war. Hier tummelt sich eine kreative und willige Jugend, die mehr als nur ihren Spaß sucht. Sie hat längst eine echte Heimat gefunden, eine Heimat im Verein, der der ihre geworden ist. Und was kann es besseres geben als das?
 Als dann der Bus mit den Meisterspielern vorgefahren war und wir uns begrüßten, sah ich in den Augen der meisten den Zweifel, die Skepsis, die Fragen.
 Was würde sie hier erwarten? Die wenigsten hatten sich selbst die Mühe gemacht, sich mal in Leutzsch umzusehen und ein eigenes Bild zu machen – verständlich. Das Ende des dramatischen Delitzsch-Spieles verfolgten sie dann interessiert mit, und beim Lattenschuss kurz vor dem Ende raufte sich auch mancher der alten Kämpen die wenigen noch verbliebenen Haare. Den dicken Kloß im Hals gab es dann, als Männer, Schere und Co. auf dem heiligen Rasen zum Dammsitz schritten und die Fans wie aus einer Kehle sangen. Das war nicht nur Gänsehaut pur, sondern an Emotionalität nicht zu überbieten. Und nun glänzten auch die Augen der Zweifler, denn sie registrierten, dass hier alles so war, wie sie es kannten: die Leidenschaft, die Stimmung, die Emotionen. “Das ist schon ein bisschen wie früher”, strahlte “Männer” Walter, “das ist einfach überwältigend”.
Aufgereiht vor der imposanten Wand des Dammsitzes, bekamen die Spieler einige Geschenke überreicht, während die Fans mit Pyroshow und Leutzscher Liedgut diese Ehrung eindrucksvoll untermalten. Manche Träne wurde dabei verdrückt, und selbst der als eisenharter Hund bekannte Manfred Walter gab zu: “Das hätte ich mir niemals vorstellen können, vor allem, dass die vielen jungen Leute, die uns ja nie gesehen haben, so mit der Sache verbunden sind!” Durch ein enges Spalier hunderter begeisterter Anhänger betraten die 64er Meister dann die Area, wo ihre Ebenbilder aus Beton das Spielfeld beobachten, denn dort wurde dann ein Gedenkstein anlässlich des Jubiläums enthüllt.
 Es ist einerseits das Geschichtsbewusstsein, andererseits diese unglaubliche Identifikation mit den Geschehnissen, das es vermag, aus scheinbar Abgelegtem, Abgehalftertem, hundert mal Totgesagtem, etwas Neues, Lebendiges, Kreatives entstehen zu lassen. Das ist das eigentliche Wunder. Wieder mal ein Wunder von Leutzsch? Wir werden es sehen. Möglich scheint es zumindest wieder. Es ist ein Wunder, dass der Verein überhaupt noch lebt. Jetzt wächst wieder etwas, es gedeiht und wird stärker. Kann es schöneres geben?
 Dieser Verein lebt definitiv - ein Wendepunkt der jüngeren Historie.


 Quelle: Backroad-diaries.de   

(Zitat Ende)

Ja, Chemie lebt!
Und ich bin stolz darauf, ein paar von den Leuten zu kennen, die das möglich gemacht haben. Danke!

Das 0:5 wird unsere Zweite verkraften, der 1:0-Sieg der Ersten war erkämpft und mit chemischen Tugenden verdient (vielleicht wäre ein zweites Tor dem Spielverlauf angemessen gewesen), und der Auftritt unserer Meistermannschaft war einfach grandios!

Das macht uns niemand kaputt!
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Offline Cortex

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Antw:10.5. Chemie gg. Delitzsch
« Antwort #19 am: 11. Mai 2014, 23:00 »
Ein rundum gelungener Tag, der bei allen Anwesenden in Erinnerung bleiben wird.

An dieser Stelle sei noch ein Video vom Auftritt unserer Meistermannschaft verlinkt:

https://www.youtube.com/watch?v=zLtZfvCXnt4