@BRM Dein Beitrag bei Euch im Forum ist an Arroganz wieder mal nicht zu überbieten. Für die dortigen Nichtleser hier der Erguss:
"Ich würde mich als Sportler wahrscheinlich zumindest nicht ernst genommen, wenn nicht gar verarscht fühlen, wenn meine Leistung keinen Einfluss auf den Auftritt meiner Fans hat, wenn die, egal ob ich wie ein Gott spiele oder totale Gülle abliefere, das immer gleiche Programm abziehen. Die einzige Erklärung für mich ist, auch wenn ich mich wiederhole, dass der Sport dort nicht im Zentrum steht, sondern nur schmückendes Beiwerk (für Selbstbeweihräucherung) ist."
Also kompletter Unsinn ist das für mich jetzt nicht. Es zeigt vielmehr einen grundlegenden Unterschied zwischen denen und uns. Was er da falsch beschreibt, weil er es nicht verstehen kann, ist die
bedingungslose Unterstützung der eigenen Mannschaft. Die erfährt man bei uns eben eher als bei denen. Was er als Selbstbeweihräucherung und Indifferenz deutet, sehe ich als eine positivere Herangehensweise an den Wettkampf.
Das ist kompliziert. Da spielen viele Faktoren rein. Ich hab es mal auf "simpel" runtergebrochen:
Ich meine, ein Lok-Fan unterstützt seine Mannschaft, wenn sie erfolgreich spielt. Ist sie es nicht, dann setzt er sie mit Pfiffen und Beleidigungen unter Druck (Füs Protokoll: Solche Leute gibt es bei uns auch, nur ist das eben nicht derart ausgeprägt.). Denn er will seinen Erfolg, auch wenn er nur durch sein Geschrei daran beteiligt ist. Der Lok-Fan weiß um die hohe Qualität seiner Mannschaft. Die Erwartungshaltung ist sehr hoch. Deshalb verzeiht er auch kein Ruckeln im System und kann sehr unwillig werden, wenn etwas schiefgeht. Es ist gar nicht so lange her, dass wir das sehen durften. Deshalb sehe ich das Verhältnis Mannschaft - Fans dort eher weniger eng, es ist ein loses Bündnis, das nur im Erfolgsfall funktioniert.
Das hat dem entsprechend mit der Leistung von Lok eigentlich gar nichts zu tun, denn vor allem weiß die Mannschaft um ihre Qualität. Es haben in letzter Zeit nicht so doll viele Mannschaften dort gewonnen. Die Mannschaft dort zieht eine beachtliche Motivation aus der Vorsaison und dem letztendlichen Scheitern an Havelse. Sie wollen es nochmal versuchen, also an Unterhaching scheitern. Seitz ist ein sehr guter Trainer und offenbar auch ein guter Motivator, eigentlich unverständlich, dass er immer noch einen Viertligisten trainieren muss, aber ich denke, es ist sein letztes Jahr in dieser Liga. Wie auch immer auf dieser Welle schwimmen die im Moment und dass sie das Orkvolk um sich herum damit glücklich machen ist eher sekundär.
Die Unterstützung für unsere Mannschaft hingegen ist, ob gewollt oder nicht, weitgehend ohne diesen Druck. Sie ist nicht so stark an die Resultate gebunden, sondern an einen gewissen Realismus: Solange die Spieler alles raushauen, was sie haben, erfahren sie auch die volle Unterstützung und hinterher wird geschaut, was dabei rumkommt. Im Idealfall, den es nicht gibt, sollte dieser positive Rückhalt Sperren lösen, es sollte positive Leistungen herausfordern. Gefühlt führt es eher umgekehrt dazu, dass der unbedingte Wille, für die Unterstützung etwas zurückzugeben, unsinnigerweise Blockaden aufbaut.
Hinzu kommt, dass man in Mordor durch die letzten Erfolge schon etwas verwöhnt ist und deshalb mit Rückschlägen, so sie denn kommen, nicht so gut umgehen kann. Wir sind die Rückschläge gewohnt und sollten deshalb um so mehr Freude daran haben, wenn sich Erfolge einstellen. Also ich kann damit gut leben. Aber das muss natürlich jeder mit sich ausmachen.