Autor Thema: 09. Spieltag, 21.09.2024, 16:00 Uhr: FC Rot Weiß Erfurt - BSG Chemie Leipzig  (Gelesen 4240 mal)

Offline Kemio

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Jetzt ist die Stunde, in der Zusammenhalt in Verein und Fanszene zählt. Sachliche Kritik ja. Trainer und Mannschaft müssen sich ordentlich strecken, damit das Spiel kein Knackpunkt war. Löffeleien helfen nicht weiter. Gegenseitiger Respekt und Achtung sollten nicht nur Credo sein, sondern auch gelebt werden. Wenn "Niemand wie wir" eine leere Blase ist, brauche ich sie nicht. Der Stachel der Enttäuschung sitzt auch bei mir unheimlich tief. Habe ich aber in 40 Jahren Stadionbesuch alles schon erlebt. Wir kommen nur gemeinsam aus dem Tief. Was eine interne Schlammlacht bewirkt, konnte man im Südosten der Stadt gut beobachten. Einigkeit macht stark, bedeutet aber auch nicht Kritiklosigkeit. Der Ton macht die Musik.

Offline Hanseat

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Das so eine Niederlage bevorsteht, war doch abzusehen. Sicher nicht in dieser Höhe, aber in dieser Art und Weise. Seitdem Hertha 03 Spiel ist doch klar gewesen, daß wir gegen tiefstehende Mannschaften keine Lösungen haben. Das hat sich gegen den GFC und VFC fortgesetzt und auch das unsere Innenverteidigung in der Besetzung kein stabiler Rückhalt ist.
Das hat der Trainer von Erfurt vorher gut analysiert und seinen Matchplan dementsprechend gemacht und der wurde voll umgesetzt. Diesbezüglich hat er uns komplett ausgecoacht.
Wir haben auch in diesem Spiel, trotz einem Ballbesitz von ca. 67 %  kaum echte Torgefahr erzielen können. Erst ab der 60. Minute hat man dann mit Krawall versucht, das 0:2 zu revidieren. Dann hat man sich glatt das 0:3 nach einem Konter eingefangen. Wenn man P.Horschig da als letzten Mann agieren lässt, ist das schon reichlich naiv. Denn er war noch nie der Antrittsschnellste und wer sich an das VFC Spiel erinnert, hat das auch gesehen, da gegen Martynets in der Schlussphase, der ihm auch weggelaufen ist. Wenn man hinten aufmacht, braucht man als letzten Spieler einen schnellen Mann. Bei den beiden letzten Toren, hatte die Abwehr wohl auch nicht mehr den absoluten Willen noch zu verteidigen.
Nun stellt sich die Frage, warum läuft es so und was kann man anders machen. Denn ein weiter so, kann ja nicht die Lösung sein.
Zum warum sehe ich mehrere Ansätze.
Wir spielen seit Jahren dasselbe System, mit teilweise unterschiedlichen Spielern.
Dazu fehlen in dieser Saison drei wichtige Säulen. P.Harant als Fels in der IV, der bis jetzt noch nicht ersetzt werden konnte. L.Surek, der den Schienenspieler links top ausgefüllt hat, mit eigener Torgefahr, aber auch mit defensiven Akzenten in Zusammenarbeit mit P.Wendt. Diese Abgänge konnten auch nicht ersetzt werden. Ein E.Oke mag ja vieles sein, aber ein linker Schienenspieler ist er nicht, weder offensiv noch defensiv, T.Asare kann das zwar offensiv, aber defensiv geht da auch nichts und F.Rüth als linker Verteidiger wurde auch schon überall eingesetzt.
Ausserdem fehlt ein Stürmertyp wie D.Jäpel, der technisch, schusstechnisch gut ist und schnell den Abschluss sucht.
Unsere Abwehr ist kaum eingespielt und die Zuordnung bei gegnerischen Flanken ist fast in jedem Spiel ziemlich chaotisch.
Unsere Stürmer haben ihre Stärken fast nur in der Schnelligkeit und nimmt man ihnen die Räume weg, bleibt da nicht viel.
Eigentlich ist das bisherige System für diesen Kader nicht geeignet. Denn man braucht Topschienenspieler und eine eingespielte Abwehr und beides haben wir nicht.
Deswegen wäre mein Wunsch mal wieder eine Viererkette im 4 - 2 - 3 -1.

                                                                         Ratifo
                                                                      (Kirstein)

       Asare                                                         Mast                                          Mäder
       (Mauer)                                                    (Bunge)                                        (Oke)
                                                       Kaymaz                   Weigel

           Rüth                            Reithmeier                        Horschig                      Brügmann
       (Koeberer)                        (Kohn)                                                                  (Marino) 
                                                                        Bellot

Den defensiven Sechser spielt J.Weigel und C:Kaymaz den offensiveren Part, d.h. bei eigenen Ballbesitz geht er weiter nach vorne. Leider haben wir zu D.Mast keine wirkliche Alternative, denn er macht das Spiel auch nur selten mal schnell. Das ist aber zwingend notwendig, wenn mann gegen tiefstehende Mannschaften spielt.
« Letzte Änderung: 22. September 2024, 20:32 von Hanseat »
Den Fortschritt verdanken wir den Nörglern. Zufriedene Menschen wünschen keine Veränderung!     H.G. Wells

Offline volley77

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@Hanseat:
sehr gut analysiet. Hatte es ja auch schon geschrieben. Asare ist kein Verteidiger und Oke sehe ich auch eher offensiv. Könnte mir Rüth auch gut auf der 6 vorstellen. Er hat gezeigt, dass er, wie auch Kaymaz, aus der zweiten Reihe für Gefahr sorgen kann.

Offline Connewitzer Chemiker

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Das so eine Niederlage bevorsteht, war doch abzusehen. Sicher nicht in dieser Höhe, aber in dieser Art und Weise. Seitdem Hertha 03 Spiel ist doch klar gewesen, daß wir gegen tiefstehende Mannschaften keine Lösungen haben. Das hat sich gegen den GFC und VFC fortgesetzt und auch das unsere Innenverteidigung in der Besetzung kein stabiler Rückhalt ist.
Das hat der Trainer von Erfurt vorher gut analysiert und seinen Matchplan dementsprechend gemacht und der wurde voll umgesetzt. Diesbezüglich hat er uns komplett ausgecoacht.
Wir haben auch in diesem Spiel, trotz einem Ballbesitz von ca. 67 %  kaum echte Torgefahr erzielen können. Erst ab der 60. Minute hat man dann mit Krawall versucht, das 0:2 zu revidieren. Dann hat man sich glatt das 0:3 nach einem Konter eingefangen. Wenn man P.Horschig da als letzten Mann agieren lässt, ist das schon reichlich naiv. Denn er war noch nie der Antrittsschnellste und wer sich an das VFC Spiel erinnert, hat das auch gesehen, da gegen Martynets in der Schlussphase, der ihm auch weggelaufen ist. Wenn man hinten aufmacht, braucht man als letzten Spieler einen schnellen Mann. Bei den beiden letzten Toren, hatte die Abwehr wohl auch nicht mehr den absoluten Willen noch zu verteidigen.
Nun stellt sich die Frage, warum läuft es so und was kann man anders machen. Denn ein weiter so, kann ja nicht die Lösung sein.
Zum warum sehe ich mehrere Ansätze.
Wir spielen seit Jahren dasselbe System, mit teilweise unterschiedlichen Spielern.
Dazu fehlen in dieser Saison drei wichtige Säulen. P.Harant als Fels in der IV, der bis jetzt noch nicht ersetzt werden konnte. L.Surek, der den Schienenspieler links top ausgefüllt hat, mit eigener Torgefahr, aber auch mit defensiven Akzenten in Zusammenarbeit mit P.Wendt. Diese Abgänge konnten auch nicht ersetzt werden. Ein E.Oke mag ja vieles sein, aber ein linker Schienenspieler ist er nicht, weder offensiv noch defensiv, T.Asare kann das zwar offensiv, aber defensiv geht da auch nichts und F.Rüth als linker Verteidiger wurde auch schon überall eingesetzt.
Ausserdem fehlt ein Stürmertyp wie D.Jäpel, der technisch, schusstechnisch gut ist und schnell den Abschluss sucht.
Unsere Abwehr ist kaum eingespielt und die Zuordnung bei gegnerischen Flanken ist fast in jedem Spiel ziemlich chaotisch.
Unsere Stürmer haben ihre Stärken fast nur in der Schnelligkeit und nimmt man ihnen die Räume weg, bleibt da nicht viel.
Eigentlich ist das bisherige System für diesen Kader nicht geeignet. Denn man braucht Topschienenspieler und eine eingespielte Abwehr und beides haben wir nicht.
Deswegen wäre mein Wunsch mal wieder eine Viererkette im 4 - 2 - 3 -1.

                                                                         Ratifo
                                                                      (Kirstein)

       Asare                                                         Mast                                          Mäder
       (Mauer)                                                    (Bunge)                                        (Oke)
                                                       Kaymaz                   Weigel

           Rüth                            Reithmeier                        Horschig                      Brügmann
       (Koeberer)                        (Kohn)                                                                  (Marino) 
                                                                        Bellot

Den defensiven Sechser spielt J.Weigel und C:Kaymaz den offensiveren Part, d.h. bei eigenen Ballbesitz geht er weiter nach vorne. Leider haben wir zu D.Mast keine wirkliche Alternative, denn er macht das Spiel auch nur selten mal schnell. Das ist aber zwingend notwendig, wenn mann gegen tiefstehende Mannschaften spielt.

Bei enigen Sachen gehe ich mit, aber bei ein paar deiner Äußerungen sträuben sich mir die Haare. Gegen Erfurt waren die individuellen Fehler (Bellot hatte nach Wochen der Topform bspw. einer weniger guten Tag, von den IV ganz schweigen) einer der Hauptgründe, warum wir am Ende 5 Kirschen fangen. Da von "ausgecoacht" zu sprechen, sehe ich schlicht weg als nicht zutreffend. Dass sich die Gegner gegen uns tief reinstellen stimmt dagegen sehr wohl.

Bei der Verteidigung in einer Kette - wo siehst du da einen letzten Mann? Meinst du als Absicherung bei Ecken? Ansonsten ist es ja ein Verbund. Dass Horschig Defizite in der
Geschwindigkeit hat, sehe ich wiederum auch so. Seine Vorzüge sind andere, wie bspw. das Kopfballspiel.

Ich glaube auch nicht, dass der Wegfall altgedienter Spieler (wenn man das bei Harant nach 2 Jahren, von denen er auch 6 Monate Anlaufzeit brauchte und zwischendrin mal 3 Monate fehlte, überhaupt sagen kann) eine allzu große Rolle spielt. Wir haben dieses Jahr in der Abwehr aus mehreren Gründen viel rotieren müssen (Sperren, Verletzungen, späte Verpflichtungen) und sind v. a. deswegen etwas unsicher unterwegs in der Defensive in meinen Augen.

Weigel deswegen auf die 6 zu sehen - für meinen Geschmack klares Nein. Er ist extrem robust, schaltet sich trotzdem offensiv mit ein, ist Gold wert für den Spielaufbau. Ich sehe ihn als prädestiniert für einen IV und ehrlich gesagt fand ich ihn bei Klo nicht so stark im MF. Das wiederum kann aber durchaus auch deren Grundausrichtung liegen, die sich von unserer schon unterscheidet.

Ebenso ist Asare zwischendrin verletzt gewesen und war zu Beginn um einiges stärker als zuletzt - offensiv wie defensiv.

Der Jäpel-Ersatz ist in Ratifo (technisch/schusstechnisch stark, sucht schnell den Abschluss) auch schon da.

Dass unsere Stürmer die Stärken in der Geschwindigkeit haben, liegt auch ein bisschen in der Natur der Sache -> der Stürmer muss am Abwehrspieler vorbeikommen, um ein Tor zu schießen. Das hat Toni Schumacher ("Anpfiff") schon in den 80ern sogar schriftlich festgehalten und es hat bis heute Bestand.

Außerdem würde ich mal behaupten, dass bspw. Ratifo schon über sehr gute technische Fähigkeiten kommt und auch Janik Mäder im Dribbling kein schlechter ist.

Dass ein 4-4-2 eine weitere Variante sein kann - gehe ich voll mit. Bin selbst ein großer fan davon, weil mir unsere Spiele, wenn wir im Spiel umgestellt haben, auch oft gut gefallen haben in dieser Formation. Ich habe dann immer den Eindruck, dass wir im MF etwas kompakter unterwegs sind und dadurch hinten der Baum nicht ganz so schnell brennt, weil bspw die Außenbahnen etwas besser zugestellt werden.
« Letzte Änderung: 23. September 2024, 12:35 von Connewitzer Chemiker »

Offline Hanseat

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Bei enigen Sachen gehe ich mit, aber bei ein paar deiner Äußerungen sträuben sich mir die Haare. Gegen Erfurt waren die individuellen Fehler (Bellot hatte nach Wochen der Topform bspw. einer weniger guten Tag, von den IV ganz schweigen) einer der Hauptgründe, warum wir am Ende 5 Kirschen fangen. Da von "ausgecoacht" zu sprechen, sehe ich schlicht weg als nicht zutreffend. Dass sich die Gegner gegen uns tief reinstellen stimmt dagegen sehr wohl.

Bei der Verteidigung in einer Kette - wo siehst du da einen letzten Mann? Meinst du als Absicherung bei Ecken? Ansonsten ist es ja ein Verbund. Dass Horschig Defizite in der
Geschwindigkeit hat, sehe ich wiederum auch so. Seine Vorzüge sind andere, wie bspw. das Kopfballspiel.

Ich glaube auch nicht, dass der Wegfall altgedienter Spieler (wenn man das bei Harant nach 2 Jahren, von denen er auch 6 Monate Anlaufzeit brauchte und zwischendrin mal 3 Monate fehlte, überhaupt sagen kann) eine allzu große Rolle spielt. Wir haben dieses Jahr in der Abwehr aus mehreren Gründen viel rotieren müssen (Sperren, Verletzungen, späte Verpflichtungen) und sind v. a. deswegen etwas unsicher unterwegs in der Defensive in meinen Augen.

Weigel deswegen auf die 6 zu sehen - für meinen Geschmack klares Nein. Er ist extrem robust, schaltet sich trotzdem offensiv mit ein, ist Gold wert für den Spielaufbau. Ich sehe ihn als prädestiniert für einen IV und ehrlich gesagt fand ich ihn bei Klo nicht so stark im MF. Das wiederum kann aber durchaus auch deren Grundausrichtung liegen, die sich von unserer schon unterscheidet.

Ebenso ist Asare zwischendrin verletzt gewesen und war zu Beginn um einiges stärker als zuletzt - offensiv wie defensiv.

Der Jäpel-Ersatz ist in Ratifo (technisch/schusstechnisch stark, sucht schnell den Abschluss) auch schon da.

Dass unsere Stürmer die Stärken in der Geschwindigkeit haben, liegt auch ein bisschen in der Natur der Sache -> der Stürmer muss am Abwehrspieler vorbeikommen, um ein Tor zu schießen. Das hat Toni Schumacher ("Anpfiff") schon in den 80ern sogar schriftlich festgehalten und es hat bis heute Bestand.

Außerdem würde ich mal behaupten, dass bspw. Ratifo schon über sehr gute technische Fähigkeiten kommt und auch Janik Mäder im Dribbling kein schlechter ist.

Dass ein 4-4-2 eine weitere Variante sein kann - gehe ich voll mit. Bin selbst ein großer fan davon, weil mir unsere Spiele, wenn wir im Spiel umgestellt haben, auch oft gut gefallen haben in dieser Formation. Ich habe dann immer den Eindruck, dass wir im MF etwas kompakter unterwegs sind und dadurch hinten der Baum nicht ganz so schnell brennt, weil bspw die Außenbahnen etwas besser zugestellt werden.

Dann versuche ich es mal deutlicher zu erklären.
1. Wenn der Matchplan des Gegners so eindeutig mit 5:1 aufgeht, hat er uns ausgecoacht. Der Matchplan war ja auch deutlich zu sehen, hinten tief stehen - schnelle Konter fahren und daraus Tore erzielen. Warum der Matchplan von Erfurt genau so war, ist doch auch klar, die haben unsere Schwächen bei Ballbesitz und Durchschlagskraft vorher gut analysiert und dementsprechend gehandelt.
Was hatten wir gdagegenzusetzen? Eigentlich wie immer, versuchen zu spielen und ein Tor zu erzielen, wie zuletzt auch mit mäßigen Erfolg.
2. Bei P.Horschig ging es nicht um die Kette, sondern konkret um die Situation beim 0:3. Da war er der letzte Mann oder auch die letzte Absicherung oder auch die Restverteidigung und das war von der Aufstellung her sehr naiv. Weil man gegen Plauen schon gesehen hat, daß er dafür nicht der Richtige ist. Nach dem 0:3 wurde das ja auch geändert, allerdings eben zu spät.
3. Der Vergleich mit den Spielern der letzten Saison drängt sich einfach auf, weil es sehr schmerzhafte Abgänge waren und bisher konnten diese auch nicht ersetzt werden. Unsere linke Seite mit ehemals P.Wendt und L.Surek ist heute bei weitem nicht so stabil und torgefährlich, weil alle Spieler dort nicht die Qualität haben. E.Oke und T.Asare haben defensiv ihre Schwächen und auch F.Rüth ist nun nicht unbedingt ein Fels in der Brandung, dazu passieren ihm auch zu viele Fehler.
Mit D.Jäpel ist eigentlich gemeint, daß wenn man viel Ballbesitz hat und der Gegner tiefer steht, wir mehr technisch gut und schnellentschlossene Stürmer brauchen und nicht nur die Sprinter.
Im Übrigen hat auch der mdr Reporter und L.Lindemann festgestellt, daß unseren schnellen Stürmern bei tiefstehenden Gegnern der Platz fehlt.
Der Abwehrverbund ist sicher nicht eingespielt und untereinander abgestimmt, aber trotzdem muss da mehr Einsatz kommen und vor allen Dingen die hohen Bälle in den Strafraum müssen konsequent verteidigt werden, zumal das ja alles gute Kopfballspieler sind.
4. Das mit J.Weigel als Sechser ist sicherlich Geschmackssache, aber vielleicht sollte man es erstmal probieren, bevor man sich ein Urteil darüber erlauben kann.

Aber das alles sind ja auch nur meine persönlichen Gedanken zu den ganzen Themen und eine Idee, wie man es ändern könnte. Wenn es andere Ideen gibt und diese dann funktionieren, ist es doch auch okay.
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Offline Connewitzer Chemiker

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Dann versuche ich es mal deutlicher zu erklären.
1. Wenn der Matchplan des Gegners so eindeutig mit 5:1 aufgeht, hat er uns ausgecoacht. Der Matchplan war ja auch deutlich zu sehen, hinten tief stehen - schnelle Konter fahren und daraus Tore erzielen. Warum der Matchplan von Erfurt genau so war, ist doch auch klar, die haben unsere Schwächen bei Ballbesitz und Durchschlagskraft vorher gut analysiert und dementsprechend gehandelt.
Was hatten wir gdagegenzusetzen? Eigentlich wie immer, versuchen zu spielen und ein Tor zu erzielen, wie zuletzt auch mit mäßigen Erfolg.
2. Bei P.Horschig ging es nicht um die Kette, sondern konkret um die Situation beim 0:3. Da war er der letzte Mann oder auch die letzte Absicherung oder auch die Restverteidigung und das war von der Aufstellung her sehr naiv. Weil man gegen Plauen schon gesehen hat, daß er dafür nicht der Richtige ist. Nach dem 0:3 wurde das ja auch geändert, allerdings eben zu spät.
3. Der Vergleich mit den Spielern der letzten Saison drängt sich einfach auf, weil es sehr schmerzhafte Abgänge waren und bisher konnten diese auch nicht ersetzt werden. Unsere linke Seite mit ehemals P.Wendt und L.Surek ist heute bei weitem nicht so stabil und torgefährlich, weil alle Spieler dort nicht die Qualität haben. E.Oke und T.Asare haben defensiv ihre Schwächen und auch F.Rüth ist nun nicht unbedingt ein Fels in der Brandung, dazu passieren ihm auch zu viele Fehler.
Mit D.Jäpel ist eigentlich gemeint, daß wenn man viel Ballbesitz hat und der Gegner tiefer steht, wir mehr technisch gut und schnellentschlossene Stürmer brauchen und nicht nur die Sprinter.
Im Übrigen hat auch der mdr Reporter und L.Lindemann festgestellt, daß unseren schnellen Stürmern bei tiefstehenden Gegnern der Platz fehlt.
Der Abwehrverbund ist sicher nicht eingespielt und untereinander abgestimmt, aber trotzdem muss da mehr Einsatz kommen und vor allen Dingen die hohen Bälle in den Strafraum müssen konsequent verteidigt werden, zumal das ja alles gute Kopfballspieler sind.
4. Das mit J.Weigel als Sechser ist sicherlich Geschmackssache, aber vielleicht sollte man es erstmal probieren, bevor man sich ein Urteil darüber erlauben kann.

Aber das alles sind ja auch nur meine persönlichen Gedanken zu den ganzen Themen und eine Idee, wie man es ändern könnte. Wenn es andere Ideen gibt und diese dann funktionieren, ist es doch auch okay.

um auf 1. einzugehen: Erfurts Plan war wohl tief zu stehen und uns auszukontern -> ja, das ist ihnen partiell gelungen, aber eben unter der Prämisse, dass wir krasse individuelle Fehler bzw. ein mehr als mangelhaftes Zweikampfverhalten an den Tag gelegt haben. In Normalform geschweige denn an einem guten Tag unsererseits fallen mindestens 2, eher 3-4 Tore weniger.

2. Horschig: beim 3:0 war eigentlich schon alles geklärt - bis er neben den Ball haut. Ansonsten bekommt der Erfurter Stürmer gar nicht den Ball. Dass ein Spieler den Ball trifft, wenn er vollkommen unbedängt ist, darf man in Liga 4 allerdings erwarten (das weiss er auch selbst). Das ist für mich kein taktischer Fehler bzgl. der Einschätzung der Geschwindigkeit, weil es zu dieser Situation normalerweise gar nicht kommt.

3. Die Abwehr: dazu hatte ich bereits meine Meinung gesagt. Rüth bspw. sehe ich als ziemlich stark (kam nicht umsonst von einem Drittligisten). Das Problem bei ihm könnte sein, dass er ewig verletzt war und vermutlich ne kleine Ruhephase bräuchte. Er musste, weil ja gleich unsere IV reihenweise ausfielen, ohne Vorbereitung durchspielen. Das sollte man nicht vergessen.

Dass man für ein Spiel mit mehr Ballbesitz spielstarke Spieler braucht, ist auch kein Geheimnis. Aber: da spielt der Faktor Geld eine Rolle und außerdem beschreiten wir den Weg zu einem professioneller aufgestellten Team/Verein. Irgendwann kommt der Punkt, da gehst du automatisch andere spielerische Lösungen an. Dies wird jedoch ein Prozess, der keinesfalls kurzweilig ist.



Sei es drum. Das Momentum ist derzeit nicht bei uns. Ich hoffe auf eine Trendwende gegen Altglienicke. Immerhin ist mein Gefühl gegen die Truppe nicht mehr ganz so miserabel wie früher, als Cigerci die Liga noch auseinandergenommen hat.

Offline Double1982

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oh ja ... mehrere 2 stellige bfc resultate ,9 Stück in Dresden ,zu dem Erfurt spiel ist alles gesagt , mein Fazit , das sollte so nicht wieder passieren ...Spieler sind keine Maschinen , nicht jeder Tag ist der gleiche  .. Chemiefans gehen viel mit , verzeihen vieles ,wollen helfen , aber überstrapazieren sollte man das auch nicht..
Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern .

Offline Artchi

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1:5 ! Wie konnte es nur dazu kommen ?
Ganz klar, nach den z.T. starken Vorstellungen unserer IV an den ersten Spieltagen, gab es Befürchtungen, dass es schon im Winter erste Profiangebote für Rüth und Reithmeier geben könnte.- Hiermit erledigt. Clever von Miro.  :cof
Tradition schießt keine Tore. - Sie stiftet Identität und Heimatgefühl.

Offline Castle of Colditz

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Aus Niederlagen lernt man mehr als aus Siegen... Und das war der Fall in Erfurt. Es wird die Woche alles angesprochen wurden sein. Die Fehlerquote im Defensivspiel  , der Aufbau zu lethargisch und langsam und im letzten Drittel müssen wieder Tempoläufe mit im 1:1 gewonnen Zweikämpfen über die Flügel her. Alles trainierbar. Für mich selber 1 Woche vorm Derby vielleicht gerade ein richtiger Schuß vor den Bug und ein Wachrüttler. Am Sonntag gegen Altglinicke ist die Mannschaft in der Pflicht. Come on Chemie.

Offline Dantel

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Wir sind den Erfurtern in ein offenes Messer gelaufen, weil sie eben so tief gestanden haben und wir ein Spiel versucht haben zu machen das wir (noch) nicht drauf haben. Es war deren Stadion, sie hätten das Spiel machen müssen. Und wenn sie das nicht wollen, dann gibt es eben kein Spiel. Fertig. Wir hatten keinen Grund dazu, für die Unterhaltung zu sorgen. Hinterher ist man immer schlauer. Richtiger wäre es wohl gewesen, das Angebot der Erfurter nicht anzunehmen und stattdessen ein querpassgeschobenes 0:0 mitzunehmen. Ich hätte der Mannschaft keinen Vorwurf gemacht.

Wenn man es positiv sehen will, dann könnte man sagen:

Es ist ein Fortschritt, wenn Mannschaften wie Erfurt gegen uns nicht mehr wie früher ihr eigenes Spiel entfalten und versuchen, uns an die Wand zu drücken, wenn sie stattdessen so die Hosen voll vor uns haben, dass sie ihr Spiel an UNS ausrichten. Das ist eine neue Qualität. Aber wir sind da momentan auf der Kante, dieser Respekt kann schnell wieder verloren gehen. Jetzt müssen wir deshalb lernen, wie man auf der anderen Seite der Macht agiert. Denn die anderen Mannschaften haben das ja nun gesehen.
"Den Fortschritt verdanken wir den Machern. Nörgler sorgen nur für schlechte Stimmung und Frustration." Ich