Überzogene Kritik fördert stets nur die Gegenseite. Das übersehen die, die überall sooo gern "rechtes Gedankengut" wittern. Steimle hat damit gewiss nichts am Hut.
Wer Uwe Steimle in die rechte Ecke drängen will hat seine beißende intelligente Satire auf gesellschaftlichen Zustände nicht begriffen. Steimles Satire setzt voraus, dass man sie erfasst, versteht - und somit richtig interpretiert. Politisches Kabarett soll der Gesellschaft schonungslos den Spiegel vor das Gesicht halten. Steimle ist einer der ganz Wenigen, der das tut, ziemlich kompromißlos - aber alles wird so interpretiert, dass es entweder in die linke- oder in die rechte Schublade paßt.
Wie will man Demokratie leben, wenn man nicht mal den Steimle aushält, wenn man immer nur in denen, die anderer Ansicht sind, die Wutbürger und Verschwörungstheoretiker entdeckt? Mit Stereotypen wie Nazi, Antisemit, werden keine Diskussionen geführt, sondern abenteuerliche Gedankenkonstrukte gepflegt und die eigene Meinung oder gar Ideologie gegen Kritik imunisiert.