Autor Thema: "Wenn Medien randalieren"  (Gelesen 38944 mal)

Offline Esca

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Re: "Wenn Medien randalieren"
« Antwort #30 am: 07. Dezember 2011, 14:39 »
@ Esca: Hm, ist wohl viel wahres dran an deiner Darstellung. Die kriechen eben durch alle Ritzen in die Mitte der Gesellschaft. Und tun das wohl raffinierter als man glauben mag. Weißt du welches Problem ich immer noch habe. Ich kann mich schwer von dem Neonazi-Bild lösen, in dem das ziemlich dumpfe Gestalten sind, die mit der Komplexität einer globalisierten Welt nicht zu recht kommen, sich daher in ihre nationalistische Traumwelt verkriechen und wenn se zu viel trinken auch mal jemanden der inicht ins Bild paßt totschlagen. Aber das scheint halt überholt zu sein. Und das scheint gerade nicht nur mich sondern ganz Deutschland durcheinanderzubringen.  :gruebel:

Halte dir immer vor Augen das die Verbrecher des 3. Reiches auch eine Wandlung durch machten, bevor sie 1933 die Macht an sich rissen. Hitler hat z.B. auch seine Straßenschläger der SA zurückgepfiffen, später sogar entmachtet weil selbst dieses Arschloch wußte das man ein Imageproblem bekommt wenn man nur mit blanker Gewalt agiert. Also ging die braune Brut durch die Parlamente und gab sich staatsmännisch bieder. Das Ende ist bekannt. Krieg, Massenmord und ein zertrümmertes Europa...
Was klein anfing, endete in der Katastrophe.
Bei den "gebildeten" braunen Kadern von heute sind ähnliche Erkenntnisse zu beobachten. Erst Kampf um die Straße, dann Kampf um die Parlamente (einhergehend mit dem Kampf um die sogenannte Mitte der Gesellschaft) und am Ende Kampf um Blut und Boden...
Die gefährlichen Nazis sind nicht die braunen Schlägerhorden ansich, sondern die Leute die dahinter verdeckt planen und agitieren. Die "gebildeten" Nazis sind eine immernoch unterschätze Gefahr in der Gesellschaft. Sie sind wieder da. In Sportvereinen, gemeinützigen Organisationen oder anderen Institutionen. Und sie sind genau so gefährlich!
Wehret den Anfängen!!!
« Letzte Änderung: 07. Dezember 2011, 20:42 von ChristianS »

Offline ChristianS

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Re: "Wenn Medien randalieren"
« Antwort #31 am: 07. Dezember 2011, 20:45 »
Stimmiger Beitrag, Esca! Ich habe mir erlaubt, einen schlimm aussehenden Rechtschreibfehler zu korrigieren. Das passt net zu dem Beitrag.
„In schlechten Zeiten müsst ihr Chemiker sein. In guten haben wir genug davon.“
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Offline Esca

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Re: "Wenn Medien randalieren"
« Antwort #32 am: 07. Dezember 2011, 20:59 »
Stimmiger Beitrag, Esca! Ich habe mir erlaubt, einen schlimm aussehenden Rechtschreibfehler zu korrigieren. Das passt net zu dem Beitrag.

Danke!

P.S. Ich schreibe mit großer Tippfrequenz und zwischen Kundenaufkommen.  :yes

Offline T. aus FF

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Re: "Wenn Medien randalieren"
« Antwort #33 am: 07. Dezember 2011, 22:23 »
...Wehret den Anfängen!!!
Mensch, @esca, das ist Sch**sse,...


...dass Du Recht hast.  :yes
"Ein Volk das solche Boxer Fußballer Tennisspieler und Rennfahrer hat kann auf seine Uniwersitäten ruhig verzichten"
(Plakattext von Klaus Staeck)

Offline Kasper

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Re: "Wenn Medien randalieren"
« Antwort #34 am: 26. Februar 2012, 16:49 »
...und die Medien "randalieren" weiter. Diesmal ein polemischer Text von Detlef Hartlap, Chefredakteur der prisma-Zeitung.
Ich habe selten einen so hetzerischen Artikel gelesen, aber lest ma selbst:

Zitat von: Prisma

Elefant im Raum

Eine aggressive Minderheit nimmt Deutschlands Fußballstadien in Geiselhaft. Die Bundesliga findet kein Gegenmittel

Ein Gespenst geht um in der Fußball-Bundesliga. Es handelt sich um ein gut sichtbares Gespenst, das die Mitternachtsstunde scheut und dafür schon tagsüber, vorzugsweise samstags um halb vier, Angst und Schrecken verbreitet.
Das Gespenst der Bundesliga leuchtet in allen Schattierungen rot, es blitzt und zischt in hellen Tönen, senkt sich von den Fankurven auf den Rasen nieder und verbreitet unangenehmen Gestank.

Das Seltsame daran ist: Das Gespenst wird trotzdem gern ignoriert. Man will es nicht sehen. Der Bundesliga-Normalo ist ein Biedermann, der die Brandstifter so lange als folkloristische Zugabe zum Spiel betrachtet, bis sie ihm den Schalensitz unter dem Hintern wegsprengen. Ultras sind der sprichwörtliche "Elefant im Raum" – anwesend, aber irgendwie unbeachtet. Die Bundesliga und auch die 2. und 3. Liga laufen Gefahr, von einer radikalen Minderheit terrorisiert zu werden.

Diese Minderheit nennt sich "Ultras". Ihre Mitgliederzahl wird auf 10000 bis 20000 geschätzt. Eigentlich ein Klacks, wenn man bedenkt, dass pro Spieltag mehr als 400000 Fans in die Stadien strömen; oder auch viel zu viel, wenn man bedenkt, was sie an Schaden anrichten.
Eine Ehrenbezeichnung war die Vorsilbe Ultra (deutsch: äußerst, jenseits) nie. Ob Ultra-Rechte oder Ultra-Orthodoxe, stets haftet ihnen der Geruch des gewaltbereiten Stö­renfrieds an.

Die Bundesliga-Ultras sind irgendwo zwischen Fan und Hooligan anzusiedeln. Mit fließenden Übergängen. Der Fan ist so normal bekloppt wie du und ich. Den Hooligan dürstet es nach der Straftat wie den Zecher nach dem Bier. Der Ultra sieht sich selbst fanatischer als den Fan und im Notfall auch mal als Hooligan. Was den Notfall ausmacht, bestimmt er selbst. Ultras behaupten: Der Verein, das sind wir! Nur dass der Verein davon nichts weiß und die meisten Ultras nicht mal Vereinsmitglieder sind.
Ratlos versuchte sich das Deutschland-Radio an einer Definition: "Als Ultras werden im Fußball jene Anhänger bezeichnet, die ihren Verein bedingungslos unterstützen.“ Was heißt "bedingungslos“? Und was meint das überhaupt – "unterstützen“?

Tatsache ist, dass Ultras zahlende Stadionbesucher sind und dass sie Stimmung machen. Ihre Entertainer-Qualitäten prägen die Atmosphäre. Die Gesänge entlehnen sie teils dem Hip-Hop, teils den traditionellen Schwulen-Hymnen von Queen und Pet Shop Boys. Für die Vereine gehören sie zur stimmungsmäßigen Ausstattung, fallen also in die Kategorie nützliche Idioten. Aber das ist nur eine Seite der Medaille.

Zu jedem Bundesligaspiel rücken Hundertschaften Polizei aus, um die Fanissimos in Zaum zu halten. Für den harmlosen Teil des Publikums, der 90 bis 95 Prozent der Zuschauer ausmacht, wäre das nicht nötig. Es ist die Minderheit, die dem Geschehen ihren Stempel aufnötigt. Eine Million Einsatzstunden leistet die Polizei pro Fußballsaison. Das verursacht über den Daumen 100 Millionen Euro Kosten. Den Spaß der Ultras bezahlt der Steuerzahler.

Im Grunde seines Wesens aber befindet sich der Ultra stets im Recht. Gewalt? "Selbstverständlich gibt es auch Ultras, die zu Gewalt greifen. Alles andere zu behaupten wäre Blödsinn“, sagt Philipp Markhardt, ein "bedingungsloser“ Unterstützer des Hamburger SV. Gewalt als Naturgesetz; da kann man nichts machen.
Feuerwerkskörper auf dem Spielfeld, Bengalisches Feuer auf den Rängen?
"Wenn Pyrotechnik mit Gewalt gleichgesetzt wird“, winkt Markhardt ab, "ist es klar, dass Ultras mit Gewalt in Verbindung gebracht werden.“ Aber die Gruppen seien zu Zugeständnissen bereit, jetzt müssten halt Vereine, Verbände und Polizei reagieren.
Was für eine Sprache! Der Schwanz wedelt mit dem Hund. Die Ultras führen sich als Autonome auf und nehmen den Fußball in Geiselhaft. In Mönchengladbach bedrohten sie den Trainer Jupp Heynckes mit dem Tod. Er trat von seinem Amt zurück. In Stuttgart skandierten sie: "Wenn ihr absteigt, schlagen wir euch tot.“ Das galt der Mannschaft. Aber der Verein trennte sich, um Schlimmeres zu verhüten, von Trainer Markus Babbel.
Das Feuerwerken ist den Ultras so grundlegend wichtig wie den Muslimen das Bilderverbot. Die Liga soll nach ihrer Pfeife tanzen. Die sind die Imame im Fanblock, die Vorbeter des wahren Glaubens.

Selbsterkenntnis findet sich nur in Ausnahmefällen. Eine Ultragruppe schreibt im Internet: "Einen großen Teil seines Charmes hat Ultra eingebüßt. Ultra ist heute ohne Regeln. Es gibt Regeln des Staates, die gebrochen werden, aber keine Grenze, an der Ultra aufhört ...“

Auch über Port Said, wo 70 Ägypter mutmaßlich infolge politischer Strippenziehereien starben, brannte das Licht der ­Ultras: Bengalisches Feuer. Ähnlich war es 1985 im Brüsseler Heysel-Stadion, wo 39 Menschen ums Leben kamen.
Im Wohnzimmer der Bundesliga steht ein Elefant. Noch denken die Vereine: Der will doch nur spielen.


Detlef Hartlap


Reaktionen:

http://www.preussenfieber.de/2011/die-prisma-packt-heisse-elefanten-an,314

http://www.facebook.com/prisma.tvguide/posts/305157259543201
« Letzte Änderung: 26. Februar 2012, 16:58 von Kasper »
„Hoffnung ist eben nicht Optimismus, ist nicht Überzeugung, daß etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, daß etwas Sinn hat - ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht.“

Vaclav Havel

Offline suchantke

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Re: "Wenn Medien randalieren"
« Antwort #35 am: 26. Februar 2012, 17:18 »
Unfaßbar, statt ins Stadion zu gehen, liest der Kasper Fernsehzeitungen... :cheesy:
Mannschaftsversteher

Offline carlito

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Re: "Wenn Medien randalieren"
« Antwort #36 am: 26. Februar 2012, 19:53 »
Unfaßbar, statt ins Stadion zu gehen, liest der Kasper Fernsehzeitungen... :cheesy:



.......so wie er leute einlädt und selber nicht da ist  :grin:  :098:

Offline Struppi

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Re: "Wenn Medien randalieren"
« Antwort #37 am: 19. März 2012, 19:25 »
Ein Leben ohne Chemie ist möglich, aber sinnlos. (bei Loriot geklaut)

Offline Paxelander

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Re: "Wenn Medien randalieren"
« Antwort #38 am: 19. März 2012, 23:51 »
Trägt die Leipziger Stadtreinigung nicht auch blau-gelb?

Offline carlito

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Re: "Wenn Medien randalieren"
« Antwort #39 am: 20. März 2012, 08:21 »
Trägt die Leipziger Stadtreinigung nicht auch blau-gelb?

orange ist die neue frühjahrsmode :grin:

Offline macmoeckern

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Re: "Wenn Medien randalieren"
« Antwort #40 am: 20. März 2012, 11:36 »
http://www.lvz-online.de/leipzig/polizeiticker/polizeiticker-leipzig/rb-anhaenger-in-leipzig-nach-hertha-spiel-bedroht-maenner-mit-lok-schals-fordern-fanutensilien/r-polizeiticker-leipzig-a-129860.html

Puuuh, so langsam beginnen in Leipzig wieder Straßenschlachten!!!
Einer wurde sogar schon zu Boden geschubst.  :grin:

Und ist das was Neues ? Ich denke diese Ratten wollen ein Fussball Verein sein ? Da muss man auch m.E. mit solchen Randerscheinungen fertig werden .
« Letzte Änderung: 20. März 2012, 12:05 von macmoeckern »

Offline Sündenbock

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Re: "Wenn Medien randalieren"
« Antwort #41 am: 20. März 2012, 12:15 »
Mit dieser Argumentation wirst du bei der Allgemeinheit nicht auf Verständnis stoßen, Markus.

Offline macmoeckern

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Re: "Wenn Medien randalieren"
« Antwort #42 am: 20. März 2012, 12:34 »
Mit dieser Argumentation wirst du bei der Allgemeinheit nicht auf Verständnis stoßen, Markus.

Da hast Du sicher Recht. Die Allgemeinheit wünscht Fussball ala DFB, RB , usw.  Am Besten Leipzig spielt in der BULI.....   Aber ist dies unser Fussball ?

(Ich finde das Schalgezocke auch nicht gut, aber es gehört dochs chon immer dazu.)

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Re: "Wenn Medien randalieren"
« Antwort #43 am: 20. März 2012, 12:53 »
Da hast Du sicher Recht. Die Allgemeinheit wünscht Fussball ala DFB, RB , usw.  Am Besten Leipzig spielt in der BULI.....   Aber ist dies unser Fussball ?

(Ich finde das Schalgezocke auch nicht gut, aber es gehört dochs chon immer dazu.)

Naja...manchmal frag ich mich wirklich wozu es Fanshops gibt... :grr wenn sie so heiß auf die Dinger sind!!! :lol_hitting:
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Offline Tasmane

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Re: "Wenn Medien randalieren"
« Antwort #44 am: 20. März 2012, 13:35 »
Ich halte von der Schlazoggerei oder dem Klauen von anderen Fanmaterialien auch überhaupt garnix und sehe das nun nicht unbedingt als positiven Bestandteil des "unsrigen" Fußballs an!
"Gehe du deinen Weg und laß die Leute reden."