Meine kritischen Bemerkungen bezogen sich allein auf die erste Halbzeit. Da haben wir viel zu tief gestanden, um vernünftig mitzuspielen. Im übrigen hat selbst MJ dies in der PK ja festgestellt. Man hätte in der Aufstellung auch S. Dhaliwal als IV neben St. Karau und B. Schmidt in das defensive MF stellen können oder P. Horschig von Beginn an auf eine der Postitionen spielen lassen können. Das hätte nicht zwingend sein müssen, aber wäre durchaus eine Möglichkeit. Deshalb auch meine Wortwahl "hätte und punktuell". Das wir mit den Spielern auf den Platz nicht eingespielt sein können und Konterspiel quasi nicht möglich war, ist schon sehr weit hergeholt. Denn nur zur Erinnerung, unsere Offensive war mit F. Kirstein, A. Kanter, D.Mast und T.Mauer ja nicht mit lauter Newcomern besetzt, die noch nie miteinander gespielt haben. Im übrigen haben sie in der zweiten Halbzeit ja gezeigt, daß es viel besser geht und richtig guten Fußball gespielt. Das Anlaufen der gegnerischen Verteidigung macht meiner Meinung auch nur dann Sinn, wenn die ganze Mannschaft viel höher steht, damit man die Anspielstationen im MF auch richtig abdecken kann, wie es zum Teil in der zweiten Hälfte ja auch gelungen ist. In der ersten Hälfte war das aber auch ziemlich nutzlos, weil wir da sehr tief gestanden haben.
Fazit aus meiner Sicht ist eigentlich, daß wir es unbedingt erreichen müssen mal wieder 90 Minuten eine gute konstante Leistung zu bringen, wie z.B. gegen Bablesberg. Denn mit nur einer guten Halbzeit werden wir es überall schwer haben.
Ok, dann will ich nochmal sachlich nachlegen und auf deine Ideen eingehen. Ich versuche es zumindest, denn tatsächlich bin ich auch nur ein "gefährlicher Halbwissender".
Das wir in HZ 1 sehr tief standen, hat man deutlich gesehen. Ich denke, so etwas ergibt sich auch erst während des Spiels, auch wenn man es sich vor dem Spiel anders vornimmt. Chemnitz hatte ein individuell besser besetztes Mittelfeld. Wenn da Bälle hinter die letze Reihe kommen weil die Abwehr zu hoch steht, brennt es lichterloh. Dann netzt dir der Brügmann 2 einige Hütten ein. Zudem halte ich so eine Variante für wesentlich kraftraubender (aber das ist wirklich nur eine Interpretation). Gegen eine tief stehende Abwehr taten die sich dagegen schwer, dass hat man an den vielen Querpässen gesehen.
Auf der einen Seite möchtest du spielerischer und offensiver agieren, schlägst aber vor, Schmidt und Horschig ins Mittelfeld zu stellen. Bei allem Respekt, beides sind gute Spieler. Aber Ihre Stärke ist vordergründig sicher nicht das Finden spielerischer Lösungen. Neben Bury und Brügmann 1, die beide nicht zur Verfügung standen, blieb für die Position eigentlich nur Osmanowski übrig und gepaart mit Reinhardt haben beide ihre Sache ordentlich gemacht.
Natürlich musst du irgendwann auch Akzente nach vorn setzen. Das passiert bei uns ja häufig erst in HZ 2 oder wenn wir in Rückstand geraten. Chemnitz war dann vielleicht auch etwas genervt vom erfolglosen Agieren nach vorn, so dass eventuell auch ein Überaschungsmoment möglich gewesen wäre.