Wenn man dieser Argumentation folgt, sollte man wohl auch Verständnis für "Gegenaktionen" zu den üblichen Aktionen gegen Rassismus und Diskriminierung oder Regenbogenarmbinden haben. Hier wird wieder von Seiten des NOFV versucht Links und Rechts auf eine Stufe zu stellen. Für gewöhnlich diskriminieren Linke niemanden wegen deren Herkunft, Sexualität, Religion, Hautfarbe. Sondern Typen, die genau dies tun. Also bitte nicht auf diesen plumpen Versuch der selbsternannten "Mitte" hereinfallen.
Zu Teilen der Begründung des Verbands hatte ich ja bereits geschrieben: "hanebüchen".
Etwas anderes ist es, politische Botschaften – und nichts anderes ist die Werbung für einen Fonds zugunsten von Opfern politisch motivierter Gewalt – auf dem Trikot in Satzung und/oder Spielordnung zu genehmigen. Hier geht es nicht darum, "Verständnis" für Gegenaktionen aufzubringen, sondern darum, dass Regeln, Verbote und Genehmigungen immer für alle gelten. Egal, ob mir persönlich die Botschaft passt oder nicht.
Wenn beispielsweise ein Thüringer Verein auf seinem Trikot für den rechtsradikalen Antaois-Verlag wirbt, ohne, dass der verwendete Aufdruck an sich eine diskriminierende oder beleidigende Botschaft enthält, so werden viele wahrscheinlich zurecht aufschreien und DFB/NOFV/TFV auffordern, dagegen einzuschreiten. Es wäre sehr ungünstig, wenn die Verbände dann keine Handhabe mehr hätten.
Abschließend von meiner Seite zu diesem Thema: Niemand bestreitet, dass nazistische oder faschistische Ideologien schon in ihren Kernmotiven menschenverachtend sind. Linke Bewegungen haben zumindest in der Vergangenheit das Ziel verfolgt, die Lebensbedingungen der Mehrheit der Menschen zu verbessern. Da bin ich vollkommen bei dir. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass irgendjemand hier in diesem Forum auf irgendwelche "plumpen Versuche der selbsternannten 'Mitte'" reinfällt. Dafür sind die meisten hier glaube ich reflektiert genug und des Denkens selbst mächtig.