Autor Thema: SARS-CoV-2 / COVID-19 / „Coronavirus“  (Gelesen 83075 mal)

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Re: SARS-CoV-2 / COVID-19 / „Coronavirus“
« Antwort #150 am: 14. März 2020, 16:28 »
Nun, in Ländern wie Dänemark ist die Politik schon seit geraumer Zeit eher von Vernunft denn von Moral geprägt. In Deutschland würde es im Falle einer Grenzschließung für nicht-deutsche Staatsbürger (Dänen dürfen ja durchaus weiterhin in ihr Land zurückkehren) wieder einmal einen #Aufschrei sondergleichen geben.

Dabei wäre eine vorübergehende Politik der Eindämmung (Containment) bzw. "Abschottung", wie sie China im Kampf gegen das Virus erfolgreich betreibt und wozu neben innenpolitischen Einschränkungen eben auch die Schließung der Grenzen gehört, das einzig geeignete Mittel, um Schadensbegrenzung zu betreiben.

Es wird sich zeigen, ob unsere Regierung in der Lage ist, die Kraft und den Mut hat, die richtigen Entscheidungen zu treffen und in der Folge auch den sicher markerschütternden Schrei der Empörung eines Teils der Leute hierzulande auszuhalten.

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Re: SARS-CoV-2 / COVID-19 / „Coronavirus“
« Antwort #151 am: 14. März 2020, 16:44 »
Nun, in Ländern wie Dänemark ist die Politik schon seit geraumer Zeit eher von Vernunft denn von Moral geprägt. In Deutschland würde es im Falle einer Grenzschließung für nicht-deutsche Staatsbürger (Dänen dürfen ja durchaus weiterhin in ihr Land zurückkehren) wieder einmal einen #Aufschrei sondergleichen geben...

Falsch. Das Virus wurde ja (auch) von zurückgekehrten Deutschen (oder Dänen) in die jeweiligen Heimatländer mitgebracht.
Wir leben in einer globalisierten Welt mit internationalen Lieferketten. Grenzen (für gesunde) Ausländer zu schließen führt genau zu den von den  Panikmachern und Populisten prognostizierten Versorgungsengpässen.
Man sollte also schon abwägen, was wirklich sinnvoll ist und was nur hilflose Symbolik.
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Re: SARS-CoV-2 / COVID-19 / „Coronavirus“
« Antwort #152 am: 14. März 2020, 16:47 »
Nun, in Ländern wie Dänemark ist die Politik schon seit geraumer Zeit eher von Vernunft denn von Moral geprägt. In Deutschland würde es im Falle einer Grenzschließung für nicht-deutsche Staatsbürger (Dänen dürfen ja durchaus weiterhin in ihr Land zurückkehren) wieder einmal einen #Aufschrei sondergleichen geben.

Dabei wäre eine vorübergehende Politik der Eindämmung (Containment) bzw. "Abschottung", wie sie China im Kampf gegen das Virus erfolgreich betreibt und wozu neben innenpolitischen Einschränkungen eben auch die Schließung der Grenzen gehört, das einzig geeignete Mittel, um Schadensbegrenzung zu betreiben.

Es wird sich zeigen, ob unsere Regierung in der Lage ist, die Kraft und den Mut hat, die richtigen Entscheidungen zu treffen und in der Folge auch den sicher markerschütternden Schrei der Empörung eines Teils der Leute hierzulande auszuhalten.
Wenn die Länder ringsherum die Grenzen schließen kommt dadurch ja auch kaum jemand nach Deutschland rein. Zumindest nicht aus Ländern, welche mehr infizierte hat.

Zu deinem vorhergehendem Post...
Wer solche Aussagen macht wie in deinen verlinkten Beiträgen, das ist ekelhaft und vor allem, wenn es gebührenfinanziert ist oder von Personen , welche in der Öffentlichkeit stehen. AAAber... warum das nun angeblich alles "linke" oder "linksextreme" sind, erschließt sich mir nicht. Auch sehe ich weder das der durch gebühren bezahlte Rundfunk irgenwie "links" ist. Das ist aber durchweg der Tenor in den Kommentaren darunter. Das ist so ne neue Masche der rechten, dass sie behaupten, dass jeder der gegen sie ist, ein linker ist.

Offline Sündenbock

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Re: SARS-CoV-2 / COVID-19 / „Coronavirus“
« Antwort #153 am: 14. März 2020, 16:55 »
Wir sind uns aber schon einig, dass durch eine Grenzschließung die Anzahl der ins Land einreisenden Personen und damit auch der potenziellen Virusträger und -verbreiter signifikant sinken würde, oder? Was wiederum dazu beitragen würde, die Ausbreitung von Corona quantativ stark zu reduzieren bzw. einzudämmen. Oder habe ich da einen Denkfehler? Dann kläre mich bitte auf.

Im Übrigen geht es bei der Grenzschließung auch nicht um Transporteure, Lieferanten wichtiger Technik und Güter usw., sondern um Touristen, Geschäftsleute etc., die aktuell nicht hier sein müssen.

Genauso, wie eine Ausgangssperre nicht bedeuten muss, dass man seine eigenen vier Wände grundsätzlich nicht verlassen darf. Für wichtige Gründe wie Lebensmitteleinkäufe oder Arztbesuche wäre es ja auch durchaus weiterhin gestattet.
« Letzte Änderung: 14. März 2020, 17:39 von Sündenbock »

Offline Esca

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Re: SARS-CoV-2 / COVID-19 / „Coronavirus“
« Antwort #154 am: 14. März 2020, 17:03 »
Am „schärfsten“ war die 50jährige Frau, die gestern in der ZDF-Sondersendung nach ihrem Fahrradurlaub mit ihrem Mann Anfang April in Südtirol fragte und ob sie ihn antreten darf weil er ja schon komplett bezahlt ist. Sie würde den Urlaub gerne antreten und ob es zu verantworten ist. Da möchte man am liebsten durch den Fernseher springen und antworten: „Ja, dann bleib dort und leg dich gleich ins Behandlungszelt... Aber bitte bleib weg!“
So viel Dämlichkeit kann man kaum ertragen! Wie man jetzt noch an den Urlaub in Hotspots denken kann, erschließt sich mir nicht.

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Re: SARS-CoV-2 / COVID-19 / „Coronavirus“
« Antwort #155 am: 14. März 2020, 17:12 »
Wir sind uns aber schon einig, dass durch eine Grenzschließung die Anzahl der ins Land einreisenden Personen und damit auch der potenziellen Virusträger und - verbreiter signifikant sinken würde, oder? Was wiederum dazu beitragen würde, die Ausbreitung von Corona quantativ stark zu reduzieren bzw. einzudämmen. Oder habe ich da einen Denkfehler? Dann kläre mich bitte auf.

Im Übrigen geht es bei der Grenzschließung auch nicht um Transporteure, Lieferanten wichtiger Technik und Güter usw., sondern um Touristen, Geschäftsleute etc., die aktuell nicht hier sein müssen.

Genauso, wie eine Ausgangssperre nicht bedeuten muss, dass man seine eigenen vier Wände grundsätzlich nicht verlassen darf. Für wichtige Gründe wie Lebensmitteleinkäufe oder Arztbesuche wäre es ja auch durchaus weiterhin gestattet.
99 Prozent der Leute die aus gefährdeten Regionen vom Skiurlaub gekommen sind, waren (ich eingeschlossen) Deutsche. Ob man es als "signifikant" bezeichnen würde, das 1 % , die sicher auf dem Transit durch Deutschland  ist, wag ich zu bezweifeln.
Aber ich bin kein Experte. Zumindest ist es doch nicht so, dass Deutsche nicht wiede rein dürfen, obwohl die es ja einschleppen. :str3

Offline Sündenbock

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Re: SARS-CoV-2 / COVID-19 / „Coronavirus“
« Antwort #156 am: 14. März 2020, 17:36 »
@Meinereiner: Man kann eine Grenze auch auf dem Luftweg überqueren. Da ist es dann völlig wurscht, welche Nachbarländer schon dicht sind. Auch führt das RKI immer nur die besonders gefährdeten Länder und Regionen auf. Die Nachrichten zeigen aber, dass Corona längst überall auf der Welt angekommen ist, mit ungemein großer Dunkelziffer, aufgrund der 14-tägigen Inkubationszeit und dem Umstand, dass es bei manchen Infizierten gar keinen Ausbruch bzw. keine Symptome gibt.

Folglich geht es hier nicht nur um dich und die anderen Skiurlauber aus Südtirol.

Zu der Rundfunk-Sache: Ich habe bewusst keine Verortung der Beiträge auf der "Links-Rechts-Skala" vorgenommen, denn meinem Verständnis von "links" im Sinne von "sozial" entsprechen diese Machwerke ganz bestimmt nicht. Das, was in Deutschland als die "Linke" (nicht nur die Partei) gilt, hat sich in den letzten Jahrzehnten jedoch auch stark gewandelt, und Ansichten, wie sie in den Beiträgen zum Ausdruck kommen, werden in diesem Teil unserer politischen Landschaft zunehmend salonfähig. Schade.

Die Dämonisierung des "alten, weißen Mannes" oder der "Boomer" wird jedenfalls eher selten von konservativen Kreisen oder anderen Strömungen rechts der Mitte betrieben. Und mit der von dir geäußerten Behauptung, die Masche, den Widersprecher als ansässig im politisch entgegengesetzten Lager bzw. in dessen "extremem Flügel" anzusiedeln und somit zu stigmatisieren, sei ein (exklusives) Phänomen der Rechten, wäre ich dann doch sehr vorsichtig.
« Letzte Änderung: 14. März 2020, 17:38 von Sündenbock »

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Re: SARS-CoV-2 / COVID-19 / „Coronavirus“
« Antwort #157 am: 14. März 2020, 17:42 »
Wir sind uns aber schon einig, dass durch eine Grenzschließung die Anzahl der ins Land einreisenden Personen und damit auch der potenziellen Virusträger und - verbreiter signifikant sinken würde, oder? Was wiederum dazu beitragen würde, die Ausbreitung von Corona quantativ stark zu reduzieren bzw. einzudämmen. Oder habe ich da einen Denkfehler? Dann kläre mich bitte auf. ...
Mit der Logik müsstest Du in Deutschland den Zugverkehr einstellen und die Autobahnen sperren, und die Landstraßen und die Feldwege...
Schließlich kann ein potentiell infizierter Frankfurter den Virus nach Sachsen tragen oder nach MeckPomm oder Hamburg...

Einem globalen Problem kannst Du nicht mit der Schliessung (zufällig festgelegter) Staatsgrenzen beikommen. Eher wäre es sinnvoll gewesen, (innerstaatliche) Risikogebiete abzugrenzen (wie Wuhan in China).
In Italien hat man die Norditaliener in den Süden "flüchten" lassen. Eher kontraproduktiv.

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Re: SARS-CoV-2 / COVID-19 / „Coronavirus“
« Antwort #158 am: 14. März 2020, 17:57 »
In Italien, Spanien und demnächst noch anderen Ländern (zuallerletzt vermutlich Deutschland, denn wir wissen ja immer alles besser als die anderen) wurde mittlerweile oder wird demnächst eine Ausgangssperre verhängt und durchgesetzt. Nur für essenzielle Anliegen darf das Haus verlassen werden. Die Frage der Einstellung des inländischen Verkehrs über die Grenzen der Bundesländer hinaus würde sich damit überhaupt gar nicht erst stellen.

Hätten die Italiener vorher gewusst, was ihnen blüht, hätten sie den Exodus von Nord- nach Süditalien natürlich gar nicht erst zugelassen. Hinterher ist man immer schlauer. Wir jedoch hätten die Chance, jetzt schon die notwendigen Entscheidungen zu treffen, um gar nicht erst in diese beschissene Situation zu kommen, in der Ärzte selektieren müssen, wer eine lebensnotwendige Behandlung erhalten kann und wer nicht...

Was der Vergleich mit China soll, verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Die chinesische Verwaltungseinheit Hubei, zu der die Stadt Wuhan gehört, ist flächenmäßig mehr als doppelt so groß wie Österreich, mehr als halb so groß wie Deutschland. Die Bevölkerungsdichte dort beträgt 321 Personen pro km² (Deutschland: 232). Nach europäischem Maßstab ist Hubei verwaltungstechnisch quasi so etwas wie ein eigener Staat. Im europäischen Fall sind es eben die Nationalstaaten, die die Maßnahmen für ihre jeweiligen Außengrenzen und ggf. auch Inlandsgrenzen zu treffen haben.
« Letzte Änderung: 14. März 2020, 18:55 von Sündenbock »

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Re: SARS-CoV-2 / COVID-19 / „Coronavirus“
« Antwort #159 am: 14. März 2020, 18:10 »

Die Dämonisierung des "alten, weißen Mannes" oder der "Boomer" wird jedenfalls eher selten von konservativen Kreisen oder anderen Strömungen rechts der Mitte betrieben. Und mit der von dir geäußerten Behauptung, die Masche, den Widersprecher als ansässig im politisch entgegengesetzten Lager bzw. in dessen "extremem Flügel" anzusiedeln und somit zu stigmatisieren, sei ein (exklusives) Phänomen der Rechten, wäre ich dann doch sehr vorsichtig.
Und deshalb ist von der GEZ finanzierter Rundfunk "links"?

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Re: SARS-CoV-2 / COVID-19 / „Coronavirus“
« Antwort #160 am: 14. März 2020, 18:50 »
Und deshalb ist von der GEZ finanzierter Rundfunk "links"?

Nein, nicht per se. Habe ich auch - im Gegensatz zu rechten Trollen in sozialen Medien - auch nie behauptet. Man kann sich jedoch vorstellen, was im Falle von solch, in meinen Augen menschenverachtendem Müll aus der Autorenfeder eines als rechts geltenden Medienschaffenden passieren würde:

1. Ein solcher Beitrag würde gar nicht erst erscheinen.
2. Würde derartiges doch erscheinen, wäre für den Urheber - zurecht - alsbald Feierabend, Ende Gelände, Schicht im Schacht.
3. Der oder die Verantwortliche würde - wie jetzt bspw. Uwe Steimle - sozial und vor allem medial über seine aktive journalistische Laufbahn hinaus geächtet.

Ganz allgemein: Innerhalb der "Linken" gab es schon immer Hasardeure an den Rändern, die mit verrückten, realitätsfernen bis menschenfeindlichen Ansichten und Parolen aufgefallen sind. Kollateralschäden einer pluralistischen Gesellschaft, auch der Vielfältigkeit im linken Lager. Konnte man mit leben, war okay. Ebenso wie es in der CDU/CSU immer Hardliner gab (und gibt), denen es gar nicht reaktionär genug zugehen konnte (und kann).

Mein Problem ist, dass die angesprochenen Strömungen innerhalb der "Linken", meiner eigentlichen politischen Heimat, zunehmend an Einfluss und mancherorts sogar die Oberhand gewinnen. Und wer dies etwa im Bereich öffentlich-rechtlicher Rundfunk kritisch sieht, für den gibt es neuerdings das "Framing".

Das führt jetzt aber alles zu weit. Ich war heute Vormittag zugegeben etwas emotional mitgenommen wegen dieser Beiträge. Zufälligerweise kenne ich nämlich einige "alte, weiße Männer" (übrigens auch "alte, weiße Frauen", die von Corona ebenso besonders betroffen sind, was die coolen Dudes von KIZ offenbar vergessen haben), die mir sehr am Herzen liegen. Sowohl bei Chemie als auch in der Familie. Vielleicht geht es euch ja ähnlich.

PS: Bin mir noch nicht ganz im Klaren, ob @thommy schon unter "alter, weißer Mann" fällt ;-)
« Letzte Änderung: 14. März 2020, 18:54 von Sündenbock »

Offline thommy

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Re: SARS-CoV-2 / COVID-19 / „Coronavirus“
« Antwort #161 am: 14. März 2020, 18:59 »

PS: Bin mir noch nicht ganz im Klaren, ob @thommy schon unter "alter, weißer Mann" fällt ;-)

Würde ich Dir denn am Herzen liegen  :shocked: ?
Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der Andere könnte am Ende vielleicht doch Recht haben.

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Re: SARS-CoV-2 / COVID-19 / „Coronavirus“
« Antwort #162 am: 14. März 2020, 18:59 »
...

Was der Vergleich mit China soll, verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Die chinesische Verwaltungseinheit Hubei, zu der die Stadt Wuhan gehört, ist flächenmäßig mehr als doppelt so groß wie Österreich, mehr als halb so groß wie Deutschland. Die Bevölkerungsdichte dort beträgt 321 Personen pro km² (Deutschland: 232). Nach europäischem Maßstab ist Hubei verwaltungstechnisch quasi so etwas wie ein eigener Staat. Im europäischen Fall sind es eben die die Nationalstaaten, die Maßnahmen für ihre jeweiligen Außengrenzen und ggf. auch Inlandsgrenzen zu treffen haben.
Gut. Dann mal zu Ende gedacht:
Nachdem China bemerkt hat, wie gefährlich das Virus ist, hat es niemanden mehr aus der Region rausgelassen.
Folgerichtig wäre also, wenn man sich schon an den Grenzen der Nationalstaaten orientieren will, niemanden (also jedenfalls keinen Deutschen) ausreisen zu lassen, weil der ja potentiell ein Virenträger sein könnte...
Aber bei den bisherigen Grenzschliessungen (USA, Dänemark, Tschechien, Polen...) geht es ja eher um das Nichtreinlassen.
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Re: SARS-CoV-2 / COVID-19 / „Coronavirus“
« Antwort #163 am: 14. März 2020, 19:05 »
@T. aus FF: Ja, das wäre - aus Nächstenliebe für unsere Nachbarländer - der angemessene Weg. In der Regel entscheiden das die betroffenen (Nachbar-)Staaten jedoch für sich, indem sie eben Einreiseverbote verhängen. Läuft ja auf das Gleiche hinaus, ist vor allem eine staatsrechtliche Frage.

@thommy: Och, ich glaub schon :D

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Re: SARS-CoV-2 / COVID-19 / „Coronavirus“
« Antwort #164 am: 14. März 2020, 19:09 »
Nein, nicht per se. Habe ich auch - im Gegensatz zu rechten Trollen in sozialen Medien - auch nie behauptet. Man kann sich jedoch vorstellen, was im Falle von solch, in meinen Augen menschenverachtendem Müll aus der Autorenfeder eines als rechts geltenden Medienschaffenden passieren würde:

1. Ein solcher Beitrag würde gar nicht erst erscheinen.
2. Würde derartiges doch erscheinen, wäre für den Urheber - zurecht - alsbald Feierabend, Ende Gelände, Schicht im Schacht.
3. Der oder die Verantwortliche würde - wie jetzt bspw. Uwe Steimle - sozial und vor allem medial über seine aktive journalistische Laufbahn hinaus geächtet.

Ganz allgemein: Innerhalb der "Linken" gab es schon immer Hasardeure an den Rändern, die mit verrückten, realitätsfernen bis menschenfeindlichen Ansichten und Parolen aufgefallen sind. Kollateralschäden einer pluralistischen Gesellschaft, auch der Vielfältigkeit im linken Lager. Konnte man mit leben, war okay. Ebenso wie es in der CDU/CSU immer Hardliner gab (und gibt), denen es gar nicht reaktionär genug zugehen konnte (und kann).

Mein Problem ist, dass die angesprochenen Strömungen innerhalb der "Linken", meiner eigentlichen politischen Heimat, zunehmend an Einfluss und mancherorts sogar die Oberhand gewinnen. Und wer dies etwa im Bereich öffentlich-rechtlicher Rundfunk kritisch sieht, für den gibt es neuerdings das "Framing".

Das führt jetzt aber alles zu weit. Ich war heute Vormittag zugegeben etwas emotional mitgenommen wegen dieser Beiträge. Zufälligerweise kenne ich nämlich einige "alte, weiße Männer" (übrigens auch "alte, weiße Frauen", die von Corona ebenso besonders betroffen sind, was die coolen Dudes von KIZ offenbar vergessen haben), die mir sehr am Herzen liegen. Sowohl bei Chemie als auch in der Familie. Vielleicht geht es euch ja ähnlich.

PS: Bin mir noch nicht ganz im Klaren, ob @thommy schon unter "alter, weißer Mann" fällt ;-)

Ich bin echt begeistert ob Deines Realismus. Wir haben uns ja schon vor 10 Jahren sehr sachlich und argumentativ über Politik austauschen und streiten können. Das beispielsweise ein CDU-er damals ein normaler Konservativer, ein politischer Gegner war, und heute mitunter schon ohne nachzudenken per se unter den Bereich "Nazi" eingeordnet wird ( obwohl die CDU in den letzten Jahren wohlgemerkt sogar noch den Schwenk nach links vollzogen hat ),unterstreicht letztendlich Deine Einschätzung.




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