Autor Thema: 1. Bundesliga  (Gelesen 111843 mal)

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Antw:1. Bundesliga
« Antwort #180 am: 06. Februar 2017, 22:55 »
Das Schlimmste am verlogenen Artikel der verlausten Pferdedecke ist doch die Frage nach der Rolle der Ordner... Ich war damals beim Aue-Spiel, als sich 9-jährige Mädchen fast nackig machen mussten... Schaut in Euren Gästeblock mit Eurer Security.. Familienfreundlich, naja... Alkoholverbot nur im Gästebereich... Ich bin ganz, ganz pöhse, stelle aber nur mal fest, Schalke und Frankfurt kommen noch... Viel Spass...
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Antw:1. Bundesliga
« Antwort #182 am: 06. Februar 2017, 23:18 »
Das Schlimmste am verlogenen Artikel der verlausten Pferdedecke ist doch die Frage nach der Rolle der Ordner... Ich war damals beim Aue-Spiel, als sich 9-jährige Mädchen fast nackig machen mussten... Schaut in Euren Gästeblock mit Eurer Security.. Familienfreundlich, naja... Alkoholverbot nur im Gästebereich... Ich bin ganz, ganz pöhse, stelle aber nur mal fest, Schalke und Frankfurt kommen noch... Viel Spass...

Ob sie nächste Saison im Ostblock bei Legia oder Zenit auch den roten Teppich ausrollen?  :gr



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Antw:1. Bundesliga
« Antwort #183 am: 07. Februar 2017, 14:11 »
Griechenland wäre auch nett... :)

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Antw:1. Bundesliga
« Antwort #184 am: 07. Februar 2017, 20:48 »
http://www.turus.net/sport/fussball/8882-borussia-dortmund-vs-rb-leipzig-spiessrutenlauf-vor-der-roten-erde-und-spruchbandmeer-auf-der-sued.html

Guter Text
Also ich finde den von Jan besser.
Die ganzen Pressemenschen, die jetzt "erschrocken" sind, lassen doch in ihren Berichten den eigentlichen Skandal aus: Die Frage nämlich, warum ein Millionär einen Fußballverein kaufen und zur Marketingabteilung seines Wirtschaftsunternehmens umstrukturieren durfte, ohne Widerstand, sondern unter wohlwollender Begleitung der Fußballverbände und der Politik.
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Antw:1. Bundesliga
« Antwort #185 am: 08. Februar 2017, 00:45 »
Also ich finde den von Jan besser.
Die ganzen Pressemenschen, die jetzt "erschrocken" sind, lassen doch in ihren Berichten den eigentlichen Skandal aus: Die Frage nämlich, warum ein Millionär einen Fußballverein kaufen und zur Marketingabteilung seines Wirtschaftsunternehmens umstrukturieren durfte, ohne Widerstand, sondern unter wohlwollender Begleitung der Fußballverbände und der Politik.

Oh ja, wie einfach wir es uns machen, nur immer die Symptome einer Fehlentwicklung zu diskutieren, aber nie ihre Wurzeln. Und vor allem, auf diesen Symptomen rumzuhacken, statt an die Wurzel zu gehen. Oh, das war ja überhaupt nicht abzusehen, daß sich der Frust über die Entwicklungen des "moderenen Fußballs" mit seinem Präzedenzfall Rattenball bei 0,1% der Beteiligten in körperlicher Gewalt entlädt. Kann man dem einfachen Fan, dessen anvertrautes Bild vom Fußballsport durch die enthemmte Kommerzialisierung und Deregulierung immer mehr Risse bekommt (bis hin zu Schein-Vereinen zur Erfüllung der Lizenzkriterien) und deren hilflose Wut von niemandem gehört wird, denn verübeln, wenn er Haß auf dieses Objekt entwickelt? Wenn von Seiten der Verantwortlichen in der Sportpolitik nur Ermahnungen zur Disziplin kommen und der Verweis auf den Konkurrenzkampf mit den anderen europäischen Ligen? Welches Ventil soll die Wut auf diese angeblichen Zwänge denn nehmen? Fans singen doch nicht aus purer Überheblichkeit von der Treue zu ihrem Verein bis in den Tod? Diese ganzen gewachsenen Identifikationen sollen nun nach und nach an Privatleute verschachert werden? Vereine als Privatvergnügen oder perfektes Marketinginstrument? Einfach durchregieren von oben nach unten, keine Querulanten. Bei den Möglichkeiten, die sich einem Mateschitz bieten, bekommen ja selbst Erdogan, Orban und Kaczynski feuchte Träume.

Überhaupt ist doch dieser Konflikt der perfekte Spiegel der gesellschaftlichen Realität. Die Notwendigkeit des Systems (mehr Deregulierung schafft mehr Geld schafft noch besseren Fußball) vorausgesetzt, werden die Lebensrealitäten oder -bedürfnisse der einzelnen Menschen doch überhaupt nicht mehr wahrgenommen. Wer von einem Ausbruch aus diesen angeblichen Zwängen träumt, wird doch verlacht und nicht ernst genommen. Ein guter Bürger ist heute der, der sich in die Masse der Konsumenten einreiht, seine persönlichen Kanten abschleift um nicht unangenehm aufzufallen oder andere gar zu stören bei ihrer Selbstverwirklichung und bei der Suche nach der ganz eigenen Happinessformel. Aber wie kümmert sich das System denn um das Viertel, das nicht bereit oder fähig ist, dieses Tempo, diese Ideologie mitzugehen? Sanktionen, Leistungskürzungen, Ausgrenzung, Ignoranz. Und wer nicht einmal mehr dazu taugt, als Humankapital im Billiglohnsektor ausgequetscht zu werden, landet eh auf der Deponie der Gesellschaft. Wenn Politik keine grundsätzliche Kritik an diesem System zuläßt, warum wundert man sich dann über Politikverdrossenheit? Kennen wahrhaftige Fußballanhänger nicht auch die Verbandsverdrossenheit? Woher kommt die Empörung, wenn dann einer von 1000 auch mal zum Pflasterstein greift? Zumal Intelligenz, soziale Kompetenz und Empathie ja naturgegeben nicht gleichverteilt sind, es also Ausreißer nach unten geben muß (natürlich nur rein empirisch gesehen).

Wer, wenn nicht Fußballvereine haben denn noch die Kraft, auch diese Ausreißer nach unten einzubinden, zu sozialisieren? Nein, lieber Ausgrenzen, damit sie unseren reinen Sportgenuß nicht mit undurchdachten Aktionen besudeln. Es ist dieses Prinzip, diejenigen, die unsere Hilfe brauchen auszugrenzen, statt einzubinden, das z.B. aus deutschen Jugendlichen Gotteskrieger macht. Terrorismus (oder Gewalttätigkeit) ist immer ein soziales Problem mit Religion (oder jedwede Ideologie) als Brandbeschleuniger. Aber statt jedem jungen Menschen einen herzenswarmen Kindergarten, eine gut ausgestatte Schule und eine Lehrstelle mit Perspektive zu geben, beschließen wir lieber Fußfesseln für sog. Gefährder und Abschiebung in unsichere Herkunftsländer. Statt Fußballvereine zu letzten Inseln der Zwischenmenschlichkeit und der sozialen Durchmischung zu machen, bauen wir sie zu Hochglanzprodukten für die Besserverdienenden um, inklusive lebenslange Stadionverbote und Videoüberwachung bis ins Pinkelbecken (Parallelen erkannt?!). Der Fußball kann die sozialen Probleme des Landes nicht lösen, er sollte sich aber auch nicht von den sozialen Problemen lösen. Er muß verwurzelt sein bei den Leuten, vom Volk fürs Volk und nicht Brot und Spiele von oben.

Es ist so schön bequem, andere zur Disziplin zu rufen, wenn man tagtäglich an den Mißständen, die zugrunde liegen, mitbaut. Heuchelei nennt man das. Freilich müssen sich das auch etliche andere Vereinsverantwortliche in Deutschland vorwerfen lassen, wenn sie mit dem Zeigefinger auf Rattenball zeigen, denn sie feilen fleißig mit am Hochglanzprodukt Fußball. Aber solange nicht noch jemand auf noch dreistere und perversere Weise diese "neue reine Fußballkultur" vertritt, bleibt Rattenball selbstverständlich das Haßobjekt des Landes, zum Teil stellvertretend, aber völlig zu recht. Und auch ich lasse mir meine Abscheu diesem ekelhaften Treiben gegenüber nicht nehmen!
« Letzte Änderung: 08. Februar 2017, 00:57 von Grimmaer »
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« Antwort #186 am: 08. Februar 2017, 00:56 »
Es geht nicht um "besser" oder "schlechter". Mir faellt auf, dass es um Diskussion und Handeln geht, wo doch immer mehr tot geschwiegen wird und gleichzeitig hoch gejubelt. Der Fussball verkommt immer mehr und seine eigentlichen Werte versanden. Das ist die Chance, den Sport zum Produkt zu machen. Also nicht mehr Wertevermittlung sondern zunehmend Effizienz und Optimierung im Sinne von Eventangeboten, Marketingstrategien und Gewinnoptimierung. Sport ist zum Wirtschaftsgut mutiert und verliert an Substanz. Dieser Substanzverlust bringt Doping als "normal" hervor, deklassiert 4. Plaetze zu nicht erwaeahnenswerten Fehlleistungen und entwickelt Sportlerpersoenlichkeiten mit Beraterstaeben im Schlepptau, denen der Vertragsbruch ueber alles geht. Grundwerte als Orientierungshilfe geraten zunehmend ins Abseits.
Ja, Sport muss finanzierbar sein. Aber muss ein Fussballer 100 Mio. € kosten und 100 T€ pro Woche verdienen? Sind Rasenheizung, Superflutlicht und Luxus-VIP-Logen das zwingend erforderliche Mass aller Dinge? Muessen deutsche Vereine dem Englandwahnsinn unbedingt Paroli bieten? "Football is for you and me, not for fucking industry!" Da steckt viel mehr drin als nur Aufbegehren gg. oesterreichischen Fussballzirkus in Leipzig. Menschen wollen einfach ihren Sport zurueck! Italien ist das Paradebeispiel dafuer, wo sich der Fussball hinentwickeln wird: Desinteresse, Frust und das Andocken radikaler Subkulturen an Vereine. Deutschland hat genau den Fussball, den sich korrupte Sommermaerchenintendanten gezuechtet haben. Das hat nichts mehr mit dem zu tun, was Fussball uns bedeuten sollte. Klar, es gibt "Leuchttuerme". Doch selbst in Freiburg wird man des Ueberlebenskampfes womoeglich irgendwann ueberdruessig und wie lange andere durchhalten koennen, wie z.B. Magdeburg, steht in den Sternen. Und wir? Zweimaliger Deutscher Meister, Pokalsieger, Fussballtradition und jede Menge Werte... Haben wir in diesem "Markt" eine reelle Chance? Ja, aber nur bei absoluter Begrenzung der Ziele. Fuer mich steht nach den letzten Jahren naemlich fest, dass selbst wenn man es wirtschaftlich schaffen wuerde, die Strategen der "schoenen, neuen" Welt des "modernen" Fussballs das schon so zu gestalten wissen, dass ein etwas anderer Verein keine Chance hat. Das koennte ansonsten der Glitzerwelt in den Farben Oesterreichs gefaehrlich werden.
Man muss also nicht viel von Soziologie verstehen, um Dinge (anders als die Kuechensoziologen und Laborpsychologen) zu erkennen. Es ist vollkommen klar, dass die Gemengelage rund um den Fussball genau das provozieren musste, was sich da in Dortmund entladen hat. Alternativ zu Zirkusliga und Marketingverband gibt es allerdings eine Loesung: Eigene Strukturen und Verbaende mit eigenen Ligen und eigenem Spielbetrieb. Ja, dafuer gibt es weder TV-Milliarden und dort werden die VIP-Bereiche eher der guten, alten Bockwurtsbude aehneln. Also: Wer das Eine will, muss das andere moegen!
Realistischer ist der konsequente, eigene Weg! 3. Liga als Maximalziel + absolute Unabhaengigkeit von Zirkusdirektorean a la Matteschitz oder Koelmel, keinerlei politische Bindung und vollkommene wirtschaftliche Selbstaendigkeit. Ergo: Entweder auf die eigene Kraft bauen und vertrauen oder die Seele des Vereins opfern bzw. in anarchischen Verhaeltnissen der Bedeutungslosigkeit huldigen....
Ergo: Nichts ist besser oder schlechter. Man muss nur nicht jeden Scheiss kopieren und mitmachen. Tja, und weil ich nun mal ein arrogantes, traditionalistisches Sorglosenarschloch bin, mache ich genau den Scheiss a la Rangnick und Konsorten nicht mit, entwickle Ekel bei dem Gedanken an diese 1. Bundesliga und deren Zukunft und halte den DFB und seine nachfolgende Verbaende fuer unwuerdig, den ganzen Fussball zu vertreten. Nur muss man dann auch Leute finden, die was aendern wollen und fuer die Arbeit auch bereit stehen. Und man muss die Moeglichkeit bekommen, diese Leute dann auch gegen den Verbandkluengel seniler alter Herren an entsprechender Stelle zu platzieren.
Es ist wie im richtigen Leben: Jeder weiss, dass Jung und seine Truppe aus dem Rathaus gejagt gehoeren. Aber wo ist die Alternative? Das die keine ist, die sich so nennt, ist ausserhalb des politisch-moralischen Analphabetismus wohl jedem klar.
Aber jammern hilft nicht. Also Maul auf, Augen auf, Ohren auf! Die indischen Affen haben ja auch dazu gelernt, denn obwohl sie nix sehen und hoeren wollen, plappern sie doch jede Menge Unfug daher. Wenn der Guido jetzt am vorlaeufigen Ende einer Kette die Dortmunder als Grund allen Uebels ausmacht, dann ruft er bei mir ob seiner Blindheit und Gehoerlosigkeit kein Mitleid ob derartiger Behinderungen hervor. Eher Missfallen ob der Demagogie, denn wie verlogen ist das eigentlich, so an den Ursachen vorbei den Dortmunder Teufel, gepaart mit pseudooestereichischer Opferlegende, an die Wand zu malen bzw. ins OBM-Kampfblatt zu schmieren?
Nee, die Betroffenen sind keine "Opfer"! Sie sind das bedauerliche Ergebnis dessen, was wir in unserem Sport geduldet und zugelassen haben. Sie sind den Narren hinterher und damit in ihr Unglueck gelaufen, weil der Narr an sich selbstverstaendlich eins hervorragend kann: Blenden!
Es geht also auch nicht um Schuld sondern um Verantwortung. Und Verantwortung hat man nun mal bei allem was man tut auch sich selbst gegenueber. Ich finde es ziemlich verantwortungslos, den falschen oesterreichischen Goetzen hinterher zu laufen.
Am Ende bleibt, dass es hundert Berichte und zigtausend Deutungen gibt. Liegt an der individuellen Sicht auf die Dinge.
Am Grundsatz aendert das nichts: Wer den Fussball zur Oper machen will, muss neben Oper auch die Komplexitaet des Fussballs kennen. Faellt mir ehrlich gesagt schwer, diese Kompetenz bei Rangnick und Co. auch nur im Ansatz zu erkennen. Womit wir am Ende bei der Kernkompetenz der Blender gelandet sind: Selbsttaeuschung als Voraussetzung fuer Fremdtaeuschung.
Und letztlich geht es nun mal darum, dass ein Verein sich nicht in Liga 5 einkaufen darf, um andere auf dem Weg in Liga 1 einfach mal so zu ueberholen = zu uebervorteilen! Noch dazu, wenn dies auf den Truemmern dieser Vereine als Fundament fuer den Erfolg geschieht. Frueher wurden Spiele gewonnen und verloren, gab es Auf-und Absteiger.... Heute gibt es Einkauefer, die sich mithilfe von Verbaenden am Fussball und seinen primitivsten Regularien vergehen duerfen. Und es gibt Inter Leipzig von Tiefensees Gnaden....
Wer, bitteschoen, ist eigentlich das Opfer?
Guten Abend noch!
« Letzte Änderung: 08. Februar 2017, 01:19 von J.Meurer »
Wenn der Letzte merkt, dass die Erde keine Scheibe, RB kein Verein und die Stadt Leipzig keine Sportstadt ist, dann könnte alles irgendwann noch einmal gut werden.

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« Antwort #187 am: 08. Februar 2017, 08:09 »
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« Antwort #188 am: 08. Februar 2017, 08:40 »
Den Text von Grimmaer sollte man veröffentlichen. Meinetwegen sogar als offizielles Vereinsstatement. Aber mindestens als LF.

Offline Dantel

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« Antwort #189 am: 08. Februar 2017, 10:03 »
Unterschreib ich sofort. Starke Worte von beiden.

Ich bin nur gespannt, wie weit der Mist noch getrieben werden kann oder ob und wann die richtigen Fußballvereine die Kraft finden, sich zu verbinden und den Schnitt zu machen, wenn es sein muß auch den Bruch. Das ist aus meiner Sicht der einzig mögliche Weg um sich noch aus der Fehlentwicklung zu lösen. Dann muss es eben zwei Ligensysteme geben: In dem einen die Vereine, in dem anderen die Konzerne. Darauf läuft es doch sowieso hinaus, nur dass das im Moment allein der Markt regelt.
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Antw:1. Bundesliga
« Antwort #190 am: 08. Februar 2017, 11:17 »
Unterschreib ich sofort. Starke Worte von beiden.

Ich bin nur gespannt, wie weit der Mist noch getrieben werden kann oder ob und wann die richtigen Fußballvereine die Kraft finden, sich zu verbinden und den Schnitt zu machen, wenn es sein muß auch den Bruch. Das ist aus meiner Sicht der einzig mögliche Weg um sich noch aus der Fehlentwicklung zu lösen. Dann muss es eben zwei Ligensysteme geben: In dem einen die Vereine, in dem anderen die Konzerne. Darauf läuft es doch sowieso hinaus, nur dass das im Moment allein der Markt regelt.

Als Verfechter eines freien Marktes weiss ich allerdings auch, dass ein Markt nur dann funktioniert, wenn er sich den sozialen Standards unterordnet. Genau darum bin ich bei dem gegenwärtigen "RumgeTRUMPel" und in Bezug auf den s.g. "Leipziger Fußball" recht optimistisch. Denn genau da liegt der "Casus Cnactus": Nicht jede "Unterhaltung" erfüllt soziale Standards. Auch Olympia 36 sollte "Unterhaltung" sein; Doping für's Volk zur Ablenkung von bitteren Realitäten. Aber "Er" hat doch die Autobahn gebaut!? ....und "Er" die 1. Bundesliga nach Leipzig transplantiert (die Frage nach der Verträglichkeit ignorierend, obwohl jeder Leie um die Gefahr von Abstoßungsreaktionen bei Transplantaten weiss). Wird der Breitensport Fussball nur noch auf Eliten begrenzt, wird sich "die Breite" nun mal nicht nur verwundert die Augen reiben oder dem Schach, bei gleichzeitiger Verlängerung des Sky-Abbos, zuwenden.... Neueste Schandtat der Gier: "Nur wenn Du mit der Telekom dealst, darfst Du 3. Liga gucken!" Merkt da eigentlich jemand, dass man mit TV-affinen Anstosszeiten und schrittweiser Entnahme von Sport aus öffentlich-rechtlichen Quellen die unabdingbare soziale Komponente des Marktes zerstört? Jämmerlich und verantwortungslos, was sich da in Zusammenhang mit der Handball-WM abgespielt hat.
Es gibt Lichtblicke und ja, es gibt auch Chancen und Möglichkeiten: In der Medienlandschaft würde ich mal "11 Freunde" benennen (wohtemperierter Journalismus abseits des Hypes) und in der Vereinsfinanzierung steht ein Transparenzmodell (Genossenschaft) zur Diskussion, welches Zweckfinanzierung auf breiter Basis ggü. GmbH-und KG auf Aktien- Eliteklüngelei  favorisiert. Ich möchte nicht wissen, welcher Schreck den "hohen Herren" in der Otto-Fleck-Schneise in die Glieder fährt, wenn da plötzlich ein Verein mit einem Fan-und Mitgliederbasierten Genossenschaftsmodell den Markt aufrollt, Spieler nicht mehr in Spielbetriebs-GmbHs anonym und hinter dem Rücken der Mitglieder Berater stets neue Irrsinnsverträge aushandeln lassen und kommunale Verwaltungen nicht mehr Sportstätten jahzehntelang vergammeln lassen können, um in Wahljahren mit Almosen das Allernötigste zu tun.
Es geht um Transparenz im Fussball und es geht bei Information darum, dass der Sender die Aufnahmefähigkeit des Empfängers nicht überstrapaziert. Wer heute seinen Verein noch verstehen will (Voraussetzung für Mitwirkung), muss doch zunächst mal Aktien- und Vertragsrecht studieren. Immobilienrecht wäre wohl auch noch hilfreich... Da haben die Österreicher in Tateinheit mit dem Jung-Klüngel gleich den einfach strukturierten Weg für den Konsumentenpleps gewählt und die Mitgliedschaft auf die begrenzt, denen das Abhängigkeitsverhältnis zu gewissen Dosen aus allen Ritzen trieft. Es ist die Perfektionierung dessen, was man beim FC Sachsen versucht hat. Dort ist es gescheitert, weil nun mal nicht jedes Mittel allen recht ist und mancher sich gegen Blenderei eine Sonnenbrille angeeignet hat. Als in Leutzsch die von Kölmel abhängigen Hallenwarte und Hotelrodler das Ruder übernahmen, hat sich der Teil vom "Leutzscher Konstrukt" verabschiedet, dem Fussball nun mal mehr als leere Versprechungen eines klammen CD-Verleihers ist. Die wenigen Gläubigen der letzten Stunde fristen nun ein Dasein auf dem Acker der Sturheit derer, denen man im 99er-Asyl den Frieden gönnt und die in der "heilen" Welt an der Jahn-Allee keinen Platz haben. Andere wieder haben sich aktiv in "die Zukunft" gerettet und mit dem Verkauf ganzer Kindermannschaften Eintritt nicht nur in österreichischen Schilling bezahlt.
Nein, ich mag Dynamo aus altersgerechter Erfahrung nicht. Aber auch mir war das Minge-Interview ein innerer Parteitag, in welchem er die Schlusszahlung an Kölmel verkündet hat! Und dann war ja da noch "der Bullenkopf"; womit wir wieder bei den Ergebnissen und zu erwartenden Auswüchsen dessen wären, was DFB und Leute wie Kölmel und Matteschitz provoziert haben. Nee, ich lasse mir das Wort nicht im Munde herum drehen, denn Bullenköpfe in Fussballstadien sind (typisch Namo) einfach nur primitiv und Gewalt gg. Frauen und Kinder (nicht typisch Dortmund, auch wenn Schäfer und Co. beim Stricken der Opferlegenden diese Masche legen möchten) einfach nur abartig. Das bereits einmal sanktionierte und eher als wahrheitsaffine Satire gemeinte Aue-Plakat bringt es nämlich auf den Punkt: Wehret den Anfängen, denn alle Inhaber eines deutschen Passes sind nun mal gewissen Dingen gegenüber anfällig! Klar, dass man das beim DFB (der nun mal auch über eine gewisse Vergangenheit verfügt) nicht hören will und lieber, blind auf dem österreichischen Auge (auch eine Art der "Traditionspflege"), die (zugegeben ziemlich bildlich-krasse) Satiere b e s t r a f t. Und klar: "Wir bestrafen den Verein, spielen den damit auch noch gegen die eigenen Fans aus und gehen so schon mal jeder für uns unangenehmen Diskussionn aus dem Weg!"
Klar, wenn von Montag bis Sonntag Livespiele in dubiosesten Verschlüsselungen im TV laufen, Footsall auf Großfeld unterm Dach die bisher noch geltenden Regeln in Gänze abgelöst hat und das gerauchte Zeuch die FIFA-Entscheider eine WM-Endrunde mit 96 Teilnehmern beschließen lässt, ist es vollbracht.
Aber irgendwo wird sich ein Hartplatz finden, auf dem das verbotene Spiel von Enthusiasten im Verborgenen betrieben wird und selbst Polizeigewalt wie im Lande Braunschweig zur Kaiserzeit im Auftrag allmächtiger Dosenfabrikanten dies nicht verhindern kann.
Einen schönen Tag noch und niemals vergessen: Kopf hoch und nicht die Hände!
« Letzte Änderung: 08. Februar 2017, 11:34 von J.Meurer »
Wenn der Letzte merkt, dass die Erde keine Scheibe, RB kein Verein und die Stadt Leipzig keine Sportstadt ist, dann könnte alles irgendwann noch einmal gut werden.

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« Antwort #191 am: 08. Februar 2017, 23:41 »
Den Text von Grimmaer sollte man veröffentlichen. Meinetwegen sogar als offizielles Vereinsstatement. Aber mindestens als LF.
Den Verein sollten wir da raushalten, der steht über allem. Chemie positioniert sich Woche für Woche in dieser Debatte, einfach durch die Vereinsarbeit und durch unseren unbiegbaren Stolz, den wir niemandem anders verdanken als unser aller Hände Arbeit.
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« Antwort #192 am: 09. Februar 2017, 11:52 »
Den Verein sollten wir da raushalten, der steht über allem. Chemie positioniert sich Woche für Woche in dieser Debatte, einfach durch die Vereinsarbeit und durch unseren unbiegbaren Stolz, den wir niemandem anders verdanken als unser aller Hände Arbeit.

Ja, so in der Art wär das eigentlich wünschenswert. Allerdings kann man sich nicht aus allem heraus halten und hin und wieder sollte man auch mal klare Kante zeigen. Ich hätte es z.B. gut gefunden, wenn sich der Verein namhaft und prominent an der Amateurinitiative des Ex-Haching-Präsidenten beteiligen würde. Man muss sich Partner suchen, wenn man die Verbandsauswüchse bekämpfen will. Am Ende werden nämlich Vereine wie die BSG auf der Strecke bleiben, wenn dieser ganze korrupte Manipulationswahnsinn der Verbände unbeeindruckt weiter geführt wird. Die Spielklasseneinkaufstour muss ausgeschlossen und 50+1 als absolut unantastbar geschützt werden. Außerdem müssen Transfers finanziell begrenzt, Spielergehälter an einen Ehrencodex gebunden und Einnahmen des DFB und der DFL auf alle Vereine gleichmäßig ausgeschüttet werden. Amateurfußball ist nun mal die Basis jeden Erfolgs. Wenn sich die Spirale so weiter dreht wie bisher, wird die Deutsche Meisterschaft zum Zweikampf und Amateurfußball zu einem unfinanzierbaren Hobby. Wer soll Nachwuchs noch finanzieren können? Wo kommen wir hin, wenn überall in Sachsens Fußball-"Elite" ab F-Jugend nur noch geschwäbelt und jedem G-Jugendspieler zuerst ein Dolmetscher zur Seite gestellt wird?
Wie bereits erwähnt: Keiner kann sagen, er hätte "das" nicht geahnt oder gewusst! Entweder der Missbrauch des Fußballs wird mindestens begrenzt oder er wird denen vollends genommen, deren Lebensinhalt er mal war. Welcher wirkliche Fußballfan wird sich horrende Eintrittspreise (siehe England) oder TV-Abbos noch leisten können? Nee, Fußball ist kein "Hartz IV - Kabarett"! Aber er hat soziale und erzieherische Aufgaben und wenn er in dem ganzen Eventwahn diese nicht mehr erfüllen kann, kommt es zu Konflikten wie in Dortmund. Das ist der Punkt, an dem ich nun mal nicht den BVB 09 verurteilen und an den Pranger stellen kann sondern die Verantwortung genau denen zuweise, die sich am Fußball als Marketingspielzeug vergreifen und sich mit an Schizofrenie grenzender Demagogie bei den zu erwartenden Ergebnissen ihres Handelns auch noch in die Opferrolle begeben.
Aber genau das ist auch der Punkt, in welchem ich Politik und Medien zu einem Teil für vollkommen inkompetent bzw. absolut verlogen halte:
- Herr Jung "verurteilt auf das Schärfste"...... Nun, Herr OBM, dann kehren Sie mal hübsch vor der eigenen Tür, denn "die Geister, die ich rief" holen den Betreiber der Gespensterbahn im Leipziger Rathaus inzwischen ein. Es gab da vor der WM in Leipzig ein gemeinsames Projekt von Fans des VfB und des FCS. In der Verblendung der Bratschenamateure wurde das nicht mal richtig zur Kenntnis genommen... Man setzte lieber auf die österreichische Karte, ruinierte den FCS in einem nun wirklich ausgeklügelten Deal und am Ende wird der Dealer mit dem Verkaufserlös des Zentralstadions belohnt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Wer solche Konstrukte hoffiert, muss mit Gegenwind rechnen und darf sich ob der Auswüchse nicht wundern! Es beginnt nämlich unter anderem mit der chronischen Unterfinanzierung von Fanprojekten bzw. der jahrelangen Ignoranz ggü. der Notwendigkeit ihres Wirkens gerade in Sachsen und speziell in Leipzig. Oder wie sagte der Spottbürgermeister anlässlich einer Aussprache nach dem Überfall auf den Leutzscher Fantreff: "Von zunehmender Gewalt rund um den Leipziger Fußball ist mir nichts bekannt."
- Geradezu zynisch ist die verbale Bestrafungsorgie, welche aus dem Mund des Innenministers anlassbezogen über den mit der Materie nicht so vertrauten Bürger in schöner Regelmäßigkeit herein bricht. Mal von den eigentlichen Ursachen abgesehen, deren Ignorierung erst zu Dortmund und anderen Ereignissen geführt hat, sollten Innenminister auch mal Interviews ihrer Polizeiführer und Augenzeugenberichte zur Kenntnis nehmen, bevor sie ihre Alibis in Betroffenheitslyrik formulieren. So lange Polizisten für Gewaltorgien ggü. Fans bei Bezirksligaspielen ungestraft frei gesprochen werden, stimmt die Bestrafungslogik aus dem Mund "erschrockener" Innenminister wie ein "Dusch mich, aber mach mich nicht nass".
Wir werden nicht umhin kommen, uns mal offen und grundsätzlich über Fußball als Teil der Gesellschaftsproblematik zu unterhalten. Das geht natürlich nicht, wenn die bisherigen Lenker des Eselskarrens den "Fußballpleps" vom Podium herab zu belehren suchen und man den Fans an der Leine hin und wieder "den" Fanforscher vorführt, damit er wie ein Zirkusbär ein paar Tanzschritte macht, um anschließend wieder zur Tagesordnung übergehen zu können.
Für mich steht fest, dass in Dortmund der DFB von seinen Sünden am Fußball eingeholt wurde und die Politik eine schallende Ohrfeige für Arroganz und Ignoranz ggü. der Komplexität des Fußballs erhalten hat.
Gewalt gegen Kinder und Frauen ist durch nichts, aber auch durch gar nicht zu rechtfertigen = ist in keiner Form fußballaffin oder durch Umfeldaspekte zu erklären. Wer aber nicht mal den Unterschied zwischen Hooligans, Ultras und Kriminellen heraus zu arbeiten in der Lage oder bereit ist, dem geht es im Fußball so wie bei anderen Problemen auch: Er wird von der Realität eingeholt!
Und keiner komme mir jetzt mit Wolfsbug, Leverkusen oder Hoffenheim, den Bayern oder dem lieben Gott und der hilflosen Mär vom "Bundesligastandort Leipzig". Den könnte man mit mindestens zwei soliden Zweitligisten in jeweils ihren eigenen modernisierten Stadien schon seit 20 Jahren in unserer Stadt haben, wenn man sich nicht permanent im Rathaus als selbst ernannte Fußballversteher bei den Leipziger Vereinen bedient und auf deren Kosten zu profilieren versucht hätte. Bei den genannten "Vegleichsvereinen" liegt die Sache nämlich vollkommen anders, denn da hat sich niemand wie eine Krake auf etwas gestürzt und Geschichte regelrecht erwürgt.
Aber ich kann mir und dem letzten Rest der Traditionalisten in dieser Stadt auch eins nicht ersparen: Wir haben das auch zugelassen und durch unser Handeln bei Lok und Chemie teilweise erst ermöglicht.
« Letzte Änderung: 09. Februar 2017, 15:47 von J.Meurer »
Wenn der Letzte merkt, dass die Erde keine Scheibe, RB kein Verein und die Stadt Leipzig keine Sportstadt ist, dann könnte alles irgendwann noch einmal gut werden.

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« Antwort #194 am: 18. März 2017, 20:06 »
3 Tore durch 3 Österreicher...
Der Fußballgott war ja mal richtig kreativ heute.

Werder Bremen : PR-Abteilung des Herstellers ungesunder Getränke: 3:0
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