Da ich mich nie für Fußball interessiert habe, also zumindest im Interessenranking-Vergleich zur Architektur oder Politik, scheint mir diese eine nicht ganz unwichtige Frage kurz vor Ostern zeitlich richtig gestellt zu sein.
Historisch gesehen kann man von Glück reden, dass in Spanien jahrhundertlang Muslime die Hauptgestaltungskraft gewesen sind. Ohne die dortige liberale Streitkultur hätte sich das menschliche "Schwarm"-Wissen nicht weiterentwickelt, muss man doch angesichts der Zustände im restlichen Europa sogar von einer Leitkultur sprechen. Dort hatten sich germanische Stämme auf der Flucht vor den Hunnen niedergelassen, also vor der Massenflucht der Ossis in den Spätachtzigern eine weitere bekannte germanische Wirtschaftsflüchtlingswelle, wenn auch an die Fleischtöpfe der römischen Zivilisation.
Aber auch rechnerisch könnte jeder 10. Chemiker bzw. Deutsche vom Propheten Mohammed abstammen, kam es doch in Süd und Mittelspanien zu massiven außerehelichen Kontakten, die gerade über die Adligen Europas ihre Fortsetzung bis in die mittleren Tiefen Russlands fanden. Und da man in der Regel von Hungersnöten und Elend (bis auf mich) verschont blieb, steigert sich sogar die Wahrscheinlichkeit, die heutzutage schwer zu bestimmen ist.
Gewaltmäßig kann der Islam allerdings nicht mit der christlichen Gesellschaft mithalten. Die größte terroristische Bewegung seit Christis Scheintod am Kreuz hat mehrere Hundert Million Menschen auf dem Gewissen. Trotzdem dürfen diese ideologischen Strömungen bis heute ungehindert ihre Meinung kundtun. Auch das sollte man bei aller berechtigten Kritik am Islam bedenken. Durch christliche Gebote geforderte Triebunterdrückung wird sich ein anderes Ventil suchen, egal ob im Konsum unnötiger Güter oder im exzessiven Genuss von schädlichen Substanzen. Irgendwann wird auch die Sonnen- und Windenergie nicht mehr ausreichen um die stoffliche Umsetzung der westlichen Wegwerfkultur zu kompensieren. Auch die BSG Chemie Leipzig könnte seinen Fanshop mal überprüfen, ob es nicht sinnvoller ist, komplett auf Bioprodukte mit Fairtrade-Siegel umzustellen. Bei der antifaschistischen Arbeit war man doch auch seit Mitte (!) der Achtziger führend, zunächst gegen den Sowjetfaschismus und dann gg. den braunen Dreck.