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Nachrichten - Sündenbock

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Zu Kirsche ist schon alles gesagt. Was für ein Typ! Überhaupt: Wenn es uns gelingt, mit gleich mehreren Spielern zeitgleich Tiefenläufen hinter die Abwehrkette zu initiieren, bekommt sicher nicht nur die Cottbuser Abwehr Probleme. Auch Surek unwiderstehlich auf Linksaußen. Oke, unser Bambi, kann uns auch noch viel Freude machen.

Zweiter Spieler des Spiels war in meinen Augen aber Dennis Mast, der im zentralen Mittelfeld Zweikämpfe geführt hat und gegrätscht hat, wie ich es noch nie zuvor von ihm erlebt habe. Dass er ein guter Fußballer ist, wussten wir ja alle schon vorher.

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Aber auch amüsant - Es wird mit Sicherheit Spieler geben, die in ihrem aktuellen Umfeld und ihrer Situation zufrieden sind und es gibt definitiv Spieler, die ausschließlich der Kohle wegen bei ihrem jeweiligen Verein unter Vertrag stehen. Kritisiert werden schlussendlich "beide". Da haste mit Cigerci mal einen Spieler, auf den der erste Halbsatz zutreffen könnte, wird aber sofort madig geredet. Aber offenbar sitzt hier jemand direkt an der Quelle und kann Cigercis Absichten sofort erkennen und weiß genau um die finanziellen Möglichkeiten der VSG Altglienicke. Es ist auch absolut unvorstellbar, dass Zweit- und/oder Drittligisten ihm mehr Kohle anbieten würden.

 :suen

Die Deutung des Geschriebenen nimmst aber du jetzt vor. Dass es für den Fußball objektiv gesehen "schade" ist, dass Cigerci bei der VSG "vergammelt", ist doch keine Kritik an Cigerci oder dessen Person.

Ich vermute eben, dass Cigerci viel Familie in Berlin hat, dort verwurzelt ist und nach Möglichkeit gern dort wohnen will. Ich denke, diese Vermutung ist naheliegender als die Begründung: "Vor 100 Leuten für die VSG Altglienicke zu spielen, hat mit Geld nichts zu tun. Sie ist halt einfach ein geiler Verein."

Dass eine Fußballerkarriere endlich ist und man viel Geld verdienen möchte, finde ich absolut verständlich und überhaupt nicht kritikwürdig. Die VSG ist ja soweit bekannt zwar langweilig, aber immerhin nicht irgendein Blutdiamanten-Verein.

Ansonsten Zitat RBB-Beitrag aus 2023 (https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2023/10/fussball-berlin-vsg-altglienicke-martin-kobylanski-regionalliga-nordost.html):

"Eine weitere Rolle dürfte aber auch die Wirtschaftskraft der VSG Altglienicke spielen. Der Bauunternehmer Daniel Böhm gilt als Hauptgeldgeber, der dem Verein in den letzten Jahren zu Erfolg und 2017 zum Aufstieg in die Regionalliga verholfen hat. "Finanziell ist der Verein richtig gut aufgestellt", sagt Kobylanski. "Das Umfeld und die Sponsoren sind sicherlich auch ein Aspekt. Sonst würden Spieler wie Gogia oder ich nicht kommen", erklärt er."

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Was Cigerci betrifft, kann es ja auch sein, daß er sich einfach in Berlin wohlfühlt und gar keine Ambitionen auf höherklassigen Fussball mehr hat. Er wird schon seine Gründe dafür haben, daß er bei der VSG spielt.

Ganz bestimmt wird er Gründe haben, warum er für die VSG spielt. Die Frage ist, ob die Anzahl der Gründe noch vier- oder sogar fünfstellig ist.

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Wer das Spiel bei Viktoria live gesehen hat. der weiß, warum Jäpel auf der 6 spielt. Aktuell haben wir keinen Besseren auf der Position.
Sry für L. Marino - hatte einen super schlechten Tag (2 krasse Fehlpässe und Gelb wegen falschem Stellungsspiel) oder es reicht (noch) nicht für RL.

Ich habe das Spiel bei Viktoria live gesehen und finde den ersten Teil des Beitrags diskutabel. Ein Spieler auf der Sechs (defensives Mittelfeld) sollte in erster Linie Zweikämpfe gewinnen und wichtige Räume besetzen, um Pässe abzufangen. Gegen Viktoria hatten wir mit Jäpel und Mast zwei offensiv denkende und handelnde Spieler auf der Sechs. Aus meiner Sicht mit dem Ergebnis, dass unser Mittelfeld besonders in der ersten Halbzeit phasenweise schlichtweg nicht vorhanden war und direkt überspielt wurde.

Deshalb bin ich gespannt, ob es gegen Zwickau so weit sein wird, dass wir im defensiven Mittelfeld auch mal die uns zur Verfügung stehenden defensiv versierten Spieler sehen. Auch wenn man dafür aus personellen Gründen womöglich das Undenkbare wagen und zur Not mal für ein Spiel wieder zurück zur Viererkette kehren müsste.

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Vielleicht sollte man aber auch berücksichtigen, dass die Eintracht "nur" für die Pyroaktion ihrer eigenen Anhänger bestraft wurde – nicht für unsere Raketen usw.

Das Urteil gegen die Eintracht ist natürlich trotzdem eine Farce. Die Strafe ist höher als die Unterstützung der SGE für unsere Flutlichtkampagne. Aber es passt zu den ganz besonders merkwürdigen Urteilen, die das DFB-Sportgericht unter Richter Stephan Oberholz in letzter Zeit gefällt hat. Man kann nur noch mit dem Kopf schütteln.

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Nunja, viel wars nicht gestern. Also insgesamt.

Das Glück, was uns in Rostock am Ende die 3 Punkte gesichert hat, fehlte gestern. Und damit meine ich nicht, dass uns irgendwie das Pech an den Hacken klebte, sondern dass es gestern schon Glück gebraucht hätte, um in der zweiten Hälfte noch einen reinzumurmeln. Dafür wars einfach zu wenig, leider. Insbesondere Mitte der zweiten Halbzeit habe ich furchtbar viele Fehlpässe und und miese Querschläger gesehen. Das war schon mächtiger Hafer. Mich ärgert ein wenig, dass unser offensives Umschaltspiel gestern nicht wirklich funktioniert hat. Gerade in der zweiten Halbzeit war das zu wenig, was wir aus unseren halben oder eher viertel-möglichkeiten da gemacht haben.
Mit Glück bunkerst du so ein 1:0 weg - aber der Elfer war halt unstrittig einer. Und unser Tor ja auch eher die Marke "erzwungen".

Zum Tor: dafür liebe ich Kirstein. Schön, dass sein Nachsetzen mal belohnt wurde. Weiter so. Witzig finde ich aber, wie die schriftlichen Spielberichte hier davor Schreiben, dass Kirstein den Torhüter umkurvt hat. Najaaaa. Da hat der MDR-Tickermann nicht richtig hingeschaut und der Kicker schreibts halt ab.

Gut war auf jeden Fall, dass wir uns direkt nach der Führung nicht zurückgezogen haben, sondern echt versucht haben nachzulegen. Hielt leider nicht lange an und war nicht erfolgreich, denn ab der 35sten Minute ging es doch rapide bergab mit dem Spiel. Aber solche Spiele muss es auch geben, damit Heimsiege gegen Jena, den BFC und Cottbus später mal noch süßer schmecken.

Spielerkritik: Mast hat mir gefallen - er hat zumindest versucht das Spiel ein bisschen an sich zu reißen. Das Kaymaz verletzt raus muss, ist schon wieder zum kotzen. Ansonsten nichts herausragendes im positiven wie negativen Sinn. Harant und Horschig brauchen glaube ich noch 2, 3 Spiele um wieder 100% auf dem Posten zu sein. Die machen Ihr Ding aber kommen aktuell in den Zweikämpfen immer mal zu spät - aber das kommt wieder.

Kann ich so weit unterschreiben. Masti hat in der 1. HZ allerdings Glück: Bei dem Chipball in den Strafraum rückt er zu langsam aus dem Strafraum raus und hebt das Abseits auf. Ansonsten hat mir sein Zusammenspiel mit Kaymaz gut gefallen. Allerdings scheint sich sein Signature-Move – im Zweifel noch mal auf den Linken legen – mittlerweile bei wirklich allen Gegenspielern herumgesprochen zu haben.

Apropos Cemal Kaymaz: Sollte er gegen Chemnitz ausfallen, was extrem bitter wäre, so könnte ich mir gut vorstellen, dass Paul Horschig auf Kaymaz-Position ins defensive Mittelfeld, also auf die Sechs, rückt. Vin Castull spielt bis auf den unglücklichen Elfer in Jena eine gute Saison und hätte sich einen Einsatz in der Innenverteidigung in meinen Augen durchaus verdient. Denis Jäpel auf der Sechs – das funktioniert einfach nicht.

Das Spiel haben wir durch die schlecht ausgespielten Umschaltmomente nicht gewonnen. Bis wir die Entscheidung treffen und den vorletzten und letzten Pass spielen, vergeht einfach zu viel Zeit.

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1. Herrenteam 2023/24 / Re: Regionalliga Nordost 2023/2024
« am: 15. Februar 2024, 15:38 »
Auch ich ärgere mich sehr über die Spielabsage, weil die Vorfreude nach dem Sieg in Rostock natürlich groß war. Andererseits: Wer hier so zetert, kann sich ja mal fragen, wie er die Sache sehen würde, wenn Chemie mal dermaßen ersatzgeschwächt ernsthaft gegen den Abstieg oder um den Aufstieg spielen müsste und am Ende deshalb die entscheidenden Punkte verschenkt.

Gute Besserung nach Cottbus!

PS: Ich sehe es als Kompliment. Chemie ist selbst in einer Saison, in der vieles nicht optimal läuft, kein Fallobst mehr.

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Nun haben wir die Debatte doch hier im Spieltagsthread. Vielleicht kann ein Moderator sie auslagern.

Na dann, auf geht's! :) Mit Deiner schnellen Schlußfolgerung am Ende hast Du es Dir (aber auch mir) ziemlich leicht gemacht. Laut einer Studie aus dem Jahr 2007 handelt es sich bei 93% der Prostituierten um Frauen, nur 4% waren demnach männlich. Selbst, wenn man davon ausgeht, dass sich da in den letzen 17 Jahren etwas verändert haben.könnte, kann man sicherlich von rund 90% weiblichen Prostituierten ausgehen. Entsprechend dürfte klar sein, das für die überwiegende Mehrheit das Wort ' Hure' weiblich belegt ist. Zumindest im hier diskutierten Kontext wird 'Hure' bzw. 'Hurensohn' diffamierend benutzt, um Spieler bzw. Anhänger der gegnerischen Mannschaft abzuwerten. Es wird also pauschal unterstellt, dass eine Protistuierte als Mutter zur Folge hat, dass der (männliche) Nachwuchs irgendwie 'missraten' sein muss, eben weil die Mutter eine 'Hure' ist. 'Huren' sind also keine vollwertigen Mitglieder der Gesellschaft und können entsprechend auch keine vollwertigen Nachkommen zur Welt bringen. Wenn nämlich Sexarbeit als ganz 'normale' Tätigkeit angenommen würde, gäbe es keine Grundlage, den entsprechenden Nachwuchs als pauschal irgendwie 'minderwertig' anzunehmen. Egal, wie man es dreht, entweder wird das Berufsbild abgewertet, oder die Frau(en) in diesem Beruf, oder beides. Da das Berufsbild (zurecht) als weiblich dominiert angenommen wird, ist die abwertende Nutzung des Wortes 'Hurensohn' klar frauenfeindlich und damit augj sexistisch.

Es gibt mit Sicherheit sinnvolle Argumentationslinien, die zu einem anderen Schluss kommen können, aber die Deine (wenn man da überhaupt von 'Argumentation' sprechen möchte) gehört definitiv nicht dazu. Muss letztlich jede:r selber wissen, ob man da mitsingt, wenn es schon angestimmt wird, aber Kritik an dieser Praxis als 'sexistisch' abzustempeln, finde ich schon sehr abenteuerlich.

Mit deinen Ausführungen beschreibst du meines Erachtens das meiste richtig, ziehst aber die falschen Schlüsse.

Dafür, "Sexarbeit" nicht als Tätigkeit wie andere auch anzusehen, bestehen aus meiner Sicht gute und plausible Gründe. Laut Statistik haben nur 20 Prozent der Prostituierten die deutsche Staatsbürgerschaft. Die meisten osteuropäischen Prostituierten kommen aus Osteuropa, Hauptherkunftsland ist Rumänien mit 33 Prozent aller Prostituierten, nicht nur der ausländischen. Wollen wir wirklich so tun, als wären die statistischen Werte positive Erscheinungen, für die Deutschland sich lobend auf die Schulter klopfen darf?

Wenn sich Frauen aus der deutschen Mittelschicht entscheiden, Geld mit sexuellen Dienstleistungen zu verdienen, dann mag dies in vielen Fällen halbwegs Ausdruck von Selbstbestimmung sein. Doch selbst diese können in meinen Augen schwerlich vom Rest der Gesellschaft verlangen, dass er sie zu ihrer Tätigkeit beglückwünscht. Ich behaupte, selbst die meisten "Sexarbeit"-Befürworter wären weniger begeistert, würde ihr eigenes Kind diesen Beruf ergreifen. Ich spreche nicht davon, dem eigenen Kind deshalb Liebe und Zuneigung zu entziehen. Aber die allermeisten von uns würden ihren Sohn oder ihrer Tochter wohl doch dazu ermuntern, die vorhandenen Talente anderweitig zu nutzen.

Es ist daher wohlbegründet, dass z. B. in Schulbüchern Kindern und Jugendlichen (noch) nicht das Bild vermittelt wird, bei "Sexarbeit" handele es sich um eine ganz normale Berufswahl wie Bäcker, Fleischer oder Manager (m/w/d). Das mag sich bald ändern, wobei ich persönlich hoffe, dass dieser Zeitpunkt noch ein paar Jahre in der Zukunft liegt.

Natürlich spricht trotzdem einiges dafür, selbst äußerst unsympathische Angehörige gegnerischer Fanszenen nicht als "Hurensöhne" zu bezeichnen. Ich persönlich habe Mitleid mit den Frauen, die aus wirtschaftlicher Not der Prostitution nachgehen (müssen). Auch mit den Menschen, die dies eigentlich nicht müssten, es wegen des Geldes aber trotzdem tun, habe ich in gewisser Weise Mitleid, aber aus anderen Gründen, die auszuführen hier wohl zu weit führen würde. So oder so: Die tatsächlichen Söhne von Prostituierten haben das Recht darauf, in der Schule oder anderswo nicht von ihren Mitmenschen herabgesetzt zu werden. Sie sind natürlich weder automatisch missraten noch anderweitig "minderwertig". Das gleiche Recht darauf, dass ihre Mitmenschen ihnen mit Achtung begegnen, haben auch die Mütter (oder seltener: Väter). Das ist aber etwas völlig anderes als die von manchen angestrebte bzw. der Gesellschaft abverlangte "Normalisierung" ihres Berufs.

Nun aber zu der Ausgangsbehauptung, "Hurensohn" sei eine sexistische, weil Frauen (gemeint ist hier ja eigentlich: Frauen im Allgemeinen) herabwürdigende Beleidigung. Dies ist nicht der Fall. Richtig ist, dass durch diese Bezeichnung Frauen, die als Prostituierte arbeiten, herabgewürdigt werden – nicht mehr und nicht weniger. Und das auch nicht, weil sie Frauen sind, sondern weil sie als Prostituierte eben tun, was sie tun.

Ehrlich gemeinte Frage an dich: Wärst du einverstanden, wenn statt "Hurensöhne" zukünftig "Stricher" oder "Stricherjungen" gerufen werden würde?

Falls ja, warum? Falls nein, warum nicht?

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Für das PPPS gönne ich mir einen neuen Beitrag:

Großen Respekt an den einzelnen Chemiker, der die Bewachung unserer, der Südtribüne zugewandten, Zaunfahnen übernommen hat. Die Südtribüne hat ja schon etliche gegnerische Zaunfahnen verschluckt. Ich meine auch, ihr wäre das selbst im leeren Zustand zuzutrauen. Insofern richtig, da jemanden zu postieren.

Ich meine nur, man hätte ihm jemanden zur Seite stellen können – allein ist doch immer Mist.

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Auf dem YouTube-Kanal des FC Hansa findet sich mittlerweile die PK mit den beiden Trainern. Diese ist in mehrerer Hinsicht bemerkenswert:

- Die PK leitete mit Arvid Langschwager jemand, der hauptberuflich Zahnarzt ist. Ob er auch Stadionsprecher war, weiß ich nicht, kann ich nicht genau sagen. Augenscheinlich ist der Spielbetrieb der Hansa-U23 aber auch von ehrenamtlichem Engagement getragen.
- Ebenjener PK-Leiter spricht gleich in der Einleitung von 1200 "respektablen" Gästefans. Dies so zu betonen, finde ich wiederum überaus respektabel.
- Ebenjener PK-Leiter erwähnt – ohne, dass dies erforderlich gewesen wäre – unser Jubiläum an, verbunden mit der Bemerkung, eine solch lange Tradition sei in Leipzig keine Selbstverständlichkeit.

All das führt dazu, dass auch ich unsere Gesänge – übrigens unabhängig davon, ob wir von "Scheiß-FCH" oder "FCH Hurensöhne" – eher bedaure. Denn all das, was man an der aktiven Hansa-Fanszene negativ sehen kann oder einen nervt, kann man wohl kaum der breiten Mehrheit der gestern anwesenden Stadionbesucher zum Vorwurf machen.

Aber gut, im Spiel überwiegen auf den Rängen eben mehr die Emotionen als eine abgewogene Reflexion. Vielleicht findet sie ja im Nachhinein statt.

Neutral:

Interessiert hätte mich die Antwort des Hansa-Trainers auf eine Frage, die der anwesende Ostseezeitung-Redakteur nicht gestellt hat: Birgt die Unerfahrenheit seiner Spieler mitunter die Gefahr, dass Beschwörungen in Richtung "Spielt mal Männerfußball, zeigt mal etwas Härte!", die es offenbar gegeben hat, ins Negative umschlagen können? Die (berechtigte) Rote Karte kurz nach dem 2:2-Ausgleich für das völlig überzogene Einsteigen seines Schützlings wäre vielleicht so ein Beispiel gewesen.

(Mir ist schon klar, dass der Trainer mit "Nehmt die Zweikämpfe an!" nicht meint: "Haut den Gegner mit durchgestrecktem Fuß auf den Knöchel und riskiert den Platzverweis!" Aber womöglich sind die Appelle bei manch einem so angekommen bzw. haben diese Übermotivation hervorgerufen?)

PS: Die Beleidigung "Hurensohn" soll nach Darstellung mancher "sexistisch" sein. Ich kenne, meine ich, die meisten Argumente, bin von dieser Behauptung aber nach wie vor nicht überzeugt. Wer es mir erklären kann/will: gern per PM oder beim Stadionbier.

PPS @Seegeritzer: Ich meine, wir hatten da großes Glück, auch wenn es keine klare Fehlentscheidung war. Der Gegner kommt ja nicht bewusst auf Bellot zugelaufen, um diesen unter sich zu begraben, sondern kommt bei einem fair geführten Zweikampf mit Wendt zu Fall. Bellot kommt spekulativ raus, weil er befürchtet, dass (der ansonsten wieder blendend aufgelegte) Wendt wegen schlechter Positionierung zum Gegner den Zweikampf verlieren würde. Wendt gewinnt den Zweikampf jedoch, klärt den Ball unter (fairer) Bedrängnis jedoch zu kurz, direkt vor die Füße eines frei stehenden Hansa-Angreifers, der dann einschießt. Bellot hätte auch ohne das kurzzeitige "Fixiertsein" unter dem Gegner nie und nimmer eine Chance gehabt, den Ball noch zu halten. Wie gesagt: keine Fehlentscheidung, aber beschweren hätten wir uns nicht dürfen.

Bei der Schlussszene, als ein Chemiker-Arm im Gesicht eines Hanseaten landet, in meinen Augen klar kein Elfmeter. Der Kopf befindet sich durch die Annahme und Landebewegung des Gegners etwas weiter unten als normal, normalerweise hätte unser Spieler da eher die Brust erwischt. Dass geschickte Abwehrarbeit anders aussieht, steht auf einem anderen Blatt.

Das eigentliche Problem an beiden Szenen ist ja: Wir sind nicht erst seit gestern extrem schwach in der Verteidigung gegnerischer Standards. Ständig kommen Gegner freistehend zum Abschluss, so auch in der Anfangsphase gegen Hansa und das ganze Spiel über gegen den BFC. Das geht so nicht mehr lange gut, irgendwann ist das Glück aufgebraucht.

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Man kann bzw. sollte es positiv sehen:

- Tolles Spiel unserer Mannschaft mit einem Super-Einstand von Cemal Kaymaz (für mich viel mehr als "nur" ein Ausputzer), starke Leistung von Elias Oke.
- Grandiose Kulisse, in der Schlussphase teils mit richtigem "Roar", als Chemie angriff.
- Ein Schiedsrichter, der die Kartons zu locker sitzen hatte, in der entscheidenden Szene aber (aus unserer Sicht: leider) richtig lag. Auch hieraus kann man lernen: sich vermeintlich freistehend nicht zu sicher fühlen, sondern eben doch den halben Schritt dem Ball entgegengehen, sodass der Verteidiger eben nicht vorher dran sein kann.

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Einige werden es schon mitbekommen haben: Das neue Buch "100 Jahre AKS" hat es doch noch in den Druck geschafft. Zwei Bände, zwölf bekannte und (noch) unbekannte Autorinnen und Autoren, fast 800 Seiten in 14 Kapiteln, über 1100 (!) teilweise bisher unveröffentlichte Fotos, Pläne, Zeichnungen und Archivalien. So lauten die beeindruckenden Parameter mühevoller, intensiver Recherchen.

Wen das allein nicht überzeugt, für den gibt es nun zwei Lesungen: am morgigen Donnerstag, 30.11.2023, im Saal des Kaiserbads (Karl-Heine-Straße 93) und am 6.12.2023 im Conne Island. Beginn ist jeweils um 19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr). Die Bücher gibt es dann auch vor Ort zu erwerben.

Wir sehen uns!  :doppel

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Sehr angenehm zu verfolgende Diskussion. Von mir nur einige Anmerkungen:

- Laut Aussagen der bei jedem Heimspiel anwesenden Beobachter wird zu ausnahmslos jedem Regionalligaspiel ein SR-Beobachter angesetzt. Seine Feuertaufe hat der junge SR gestern eher nicht genutzt. Bei all den Fehlern hat er aber zumindest keine Mannschaft klar benachteiligt.

- Das Problem sind nicht Bellots angeblich ungenaue Abschläge. Da hatten wir schon ganz andere Kandidaten. Das Problem ist, dass wir zumindest ohne Bury derzeit keinen Zielspieler auf der 6er- oder 8er-Position haben, den unsere Verteidiger angstfrei flach anspielen können. Da fehlt es entweder am Körper zum Abschirmen oder an der technischen Finesse und Wendigkeit, um sich auch mal überraschend mit Ball nach vorn aufzudrehen. Deshalb ist Bellot bei uns nicht erst seit gestern unserer Spieler mit den meisten Ballkontakten. Wäre an sich ja kein Problem, hätten wir vorn einen Zielspieler vom Typ Ziane, der in der Lage wäre, Kopfballduelle zu gewinnen oder Bälle festzumachen oder prallen zu lassen. So aber sind wir leider nicht in der Lage, gegen anlaufende Mannschaft kontrolliert das Spiel aufzubauen.

- Extrem nervig, wie wir uns mehrfach durch Undiszipliniertheiten schwächen (Hilßner Gelb, Mauer Rot). Ich hoffe, die Mannschaftskasse kennt da spürbare Strafen. Es mag Leute auf den Rängen geben, die genau solche Nickligkeiten sehen wollen und das dann unter Derbyemotionen verbuchen. Ich finde es einfach nur sinnlos und sehr zum Nachteil unserer Elf.

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Es spricht gar nichts dagegen, dass wir als Chemie dem GFC nicht den Gefallen zu tun, auf dieses Manöver reinzufallen. Noch weniger spricht aber dagegen, wenn dem GFC die "verlorene Spielzeit" und die Reaktionen der Heimzuschauer darauf vollkommen egal sind. Dass der taktische Versuch gescheitert wäre, kann ich so auch nicht unterschreiben.

Erstens war es ja nicht so, dass wir die Anweisung "Nicht drauf reinfallen, sondern warten, bis er doch mal was macht" geduldig durchgezogen hätten. Mehrfach haben wir zumindest in HZ 1 eben doch (unkoordiniert) angegriffen und der GFC hat dadurch unsere Kette gekonnt überspielt und war auf plötzlich auf den Außenbahnen frei durch. Zweitens sind dabei mehrere hochkarätige Kopfball(-Chancen) herausgesprungen, bei denen wir von Glück reden können, dass Benyamina nicht seinen allerbesten Tag hatte. Dazu die beiden Lattentreffer.

Mit dem – durch die sehr gute zweite HZ sicherlich verdienten – Punkt im Gepäck ist es natürlich leicht, sich hinterher hinzustellen und den Ansatz des GFC als gescheitert zu bezeichnen. Richtig: Fußball ist eben Ergebnissport.

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