Ich weiß nich ob ihrs wußtet, aber ich hab schon seit Kinderzeiten so nen Fimmel für Statistiken. Ich kanns nich lassen über alles was mich interessiert Tabellen anzulegen, nervt manchmal schon n bisschen. Aber wenns nunmal schon so ist, wollt ich euch an meinen Zahlen teilhaben lassen und hier zur Halbzeit der Saison was über die Zuschauer in der Landeliga schreiben.
Zu 120 Spielen an 15 Spieltagen kamen 41.441 Zuschauer, das sind 345 pro Spiel und 2.762 pro Spieltag.
Auf Heimspiele von Chemie entfielen davon 10.474 Zuschauer, das sind 25%, also stand jeder vierte Zuschauer der Landesliga in Leutzsch auf Norddamm oder Dammsitz. Nimmt man die Auswärtsspiele dazu, kamen 40% aller Besucher zu einem Spiel, an dem die BSG beteiligt war.
Chemie hält logischerweise auch die Spitze im Zuschauerdurchschnitt mit 1.309 Gästen vor Lummerland mit 549 und Görlitz mit 470 Zuschauern. Außerdem über dem Ligasdurchschnitt befinden sich Markranstädt (437), Bischofswerda (434), Kamenz (430) und Hohenstein-E. (419).
Unter dem Durchschnitt finden sich Heidenau (253), Rattenballsport II (237), Markkleeberg (228) und Eilenburg (218) wieder. Die letzten Ränge belegen Oelsnitz (185), Neugersdorf (168), Radebeul (163), Grimma (120) und Plauen II (93).
Die meistbesuchten Spiele waren Chemie - SGL (2.690), Chemie - Eilenburg (1.690), Markranstädt - Chemie (1.320), Chemie - Oelsnitz (1.234), Markkleeberg - Chemie (1.200), drei weitere Heimspiele von Chemie (Bischofswerda, Grimma, Plauen II) und Görlitz - Chemie (1.019).
Somit fiel neun mal die 1.000er Marke, immer unter chemischer Beteiligung.
Dort, wo Chemie nicht spielte, zogen am meisten Zuschauer an: SGL - Hohenstein-E. (756), SGL - Plauen II (698), Görlitz - Bischofswerda (650), Görlitz - SGL (602) und SGL - Rabebeul (562).
Zu 14 Spielen kamen weniger als 100 Zuschauer, davon fanden fünf in Markkleeberg, drei in Grimma und drei in Plauen statt. Fast unter Ausschluß der Öffentlichkeit verliefen die Spiele Markkleeberg gegen Neugersdorf (26!!!), gegen Plauen II (62), gegen Hohenstein-E. (64) sowie Plauen II gegen Eilenburg (65), gegen Grimma (67) und Radebeul - Plauen II (69).
Es wird deutlich, daß die BSG die Verhältnisse in der 6. Liga extrem verzerrt. Macht man sich den Spaß und rechnet die Spiele der BSG heraus, bleiben statt 345 nurnoch 238 Zuschauer pro Spiel, nurnoch 69%, übrig. So läßt sich auch der Fehler bereinigen, der entsteht, wenn Chemie bei X schon gespielt hat, bei Y aber noch nicht. Da rutscht z.B. Markkleeberg vom 10. Platz (228 Zs.) auf den letzten Platz ab mit nur noch 89 Zs und Markranstädt hat statt 437 (Platz 4) nur noch 310 Zs. (Platz 6). Das belegt übrigens noch einmal, welchen Coup Markkleeberg mit dem Spiel gegen Chemie und dem völlig überhöhten Kartenpreis gelandet hat. Durch ein Spiel (1.200 Zs.) wurde so mehr Eintritt eingenommen als durch die folgenden 14 Spiele zusammen (hochgerechnet ca. 1.250 Zs.).
Die Attraktivität und der starke Auswärtsmob von Chemie spiegelt sich auch schön in den Zahlen wieder. Mit 852 Zs. pro Auswärtsspiel waren jeweils über 500 Besucher mehr am Start als der Ligadurchschnitt es erwarten ließe. Die Besucherzahl bei Auswärtsspielen der SGL liegt mit 707 nur knapp darunter, läßt sich allerdings durch das Leutzscher Derby (2.690) nicht verwerten. Bereinigt man diese Zahl vom Topspiel der Liga bleiben 424 Zs. übrig, also 186 mehr als der Ligaschnitt. Das dürfte in etwa die Größe des SGL-Auswärtsmobs sein. Aus Sicht der Statistik lassen sich Auswärtsfahrer darüber hinaus nur noch bei Bischofswerda und Rattenball II vermuten (jeweils ca. 40).
Sollte ich eine Prognose wagen, würde ich nach der Rückrunde für Chemie auf gut 1.200, für die SGL auf gut 600 Zs. tippen, letzteres stark abhängig vom Zuspruch für das Leutzscher Rückspiel (plus/minus 50). An der 1.000er Marke krazten könnten außer allen Heimspielen von Chemie sicherlich Grimma - Chemie und Bischofswerda - Chemie, beides bestimmt schöne Auswärtsfahrten im April und Mai.