Also mein Eindruck ist: Viele bewerten das Spiel hier hauptsächlich nach dem Ergebnis und das ist in der Tat ernüchternd. Das Ergebnis spricht aber eine Sprache, die deutlicher ist, als das Spiel ansich war. Ja die andere Mannschaft hat verdient gewonnen, aber 3:0 ist schon seeehr schmeichelhaft. Das sage ich, nachdem ich mir unsere letzten beiden Spiele dort nochmal angeschaut habe, die wir mit besseren Ergebnissen bestritten haben, wo wie jedoch im Spiel viel deutlicher unterlegen waren. Wir können die zuhause schlagen, das klappt schon. Ist auch schon was. Ich bin froh darüber. Um aber dort zu gewinnen brauchen wir noch ein bißchen. Nicht viel. Denn es war unser bisher qualitativ bestes Spiel dort. Klar liest sich das wie "Schönreden". Es fühlt sich auch für mich beschissen an, trotz allem, was ich schreibe.
Wir alle haben sehen müssen, wie die drei zustande kam, deshalb: Ja, der Gegner hatte die klareren Chancen, aber das Spiel ansich lief genauso, wie unsere Spiele in Chemnitz oder gegen Jena. Auch die hätten wir leicht verlieren können. Insofern ist es schade, dass es ausgerechnet gestern passiert ist, aber bei dieser Gegnerschaft in der Liga muss man so eine Niederlage auch mal hinnehmen. Es wird in dieser Saison immer wieder spitz auf Knopf stehen und die Waage wird sich dann zu einer Seite neigen. Bisher sind wir dabei ganz gut durchgekommen. Aber ein Tick weniger getan und der Laden fliegt einem um die Ohren. Deshalb ist so eine Niederlage auch mal ganz gut. DIe Füße sind wieder auf dem Boden. Jetzt muss die Lektion gelernt werden. Wenn wir mehr arbeiten, als die anderen, dann gewinnen wir öfter, als wir verlieren. Das kann man gerade von Union Berlin lernen. Aber eben auch aus unseren letzten Spielen.
Man kann dem Pfeffer da auch mal zuhören. Seine Analyse war in Ordnung. Sie war auch unaufgeregt, er hat die Rivalität auf dem Platz ausgelebt, wo sie auch hingehört. Gut, er war am Ende auch auf der Gewinnerseite, da fällt das vielleicht leichter. Da sieht man aber vielleicht auch, dass die Kapitänsbinde nicht ins Tor gehört, sondern in die Bewegung auf dem Platz. Aber das ist nur meine Meinung. Unsympathischer kam mir Civa vor, in der Art wie er gesprochen hat und welchen Ton er anschlug, aber vielleicht ist das meine Wahrnehmung und er macht das immer so. Da schau ich nochmal.
Hier wird für meine Begriffe recht hart mit Eshele ins Gericht gegangen und das finde ich unfair. Wenn man ihn in den Fokus nimmt, dann sieht man auch wie viel er arbeitet. Auch wie oft erfolglos, aber wer viel macht, kann auch viel falsch machen. Fehler fallen schneller auf, aber die Verteidiger haben auch bisher immer ein besonderes Auge auf ihn und es sind nicht irgendwelche Verteidiger. Man muss auch mal im Auge behalten, wen wir so bisher bespielt haben. Die kommen alle nicht auf der Wurtsuppe angeschwommen. Er macht Bälle fest, die Weiterleitung klappt noch nicht so, wie man sich das vorstellt. Habt einfach Geduld, das wird noch. Richtig ist, und daran muss gearbeitet werden, dass er leicht zu provozieren ist. Das hat inzwischen die ganze Liga sehen können und so Leute wie Gladrow werden sich daran erinnern, wenn sie uns mal lieber zu zehnt spielen sehen wollen.
Ich hab noch was zur Motivation: Es war nie eine gute Idee, zu sagen, heute spielen wir für einen Verstorbenen. Nach dem Spiel kann man einen Sieg widmen, aber mit dieser Ansage rauszugehen kann eigentlich aus meiner Sicht nur schiefgehen. Für dieses Spiel hätte man andere Reize setzen müssen. Und da gab es einen ganzen Sack voll. Meine bescheidene Meinung.
Reicht erstmal. War eh zuviel.
GWG
Dantel