Leutzscher Freundeskreis Forum
OffTopics => Alles Andere => Thema gestartet von: Milliwall am 06. Oktober 2023, 23:12
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Meerane
Für jeden Sportinteressenten ist dies Stadt Pflicht. Neben der Steilen Wand, die man von den Friedensfahrten her kennt, ist Meerane auch für mehrjährigen DDR-Oberliga-Fussball bekannt, wenn auch nur in der Nachkriegszeit. Von Leipzig kommend fährt man mit der S5 bis nach Gössnitz, um dort in den Zug (RE 1 bzw. RB) in Richtung Glauchau bzw. Chemnitz zu steigen. Nach wenigen Minuten ist man letztendlich in Meerane angekommen.
In Meerane selbst staunt man über ein fehlendes Stadtzentrum, über das selbst Kleinstädte verfügen. Wett gemacht wird es durch eine Breite an Bauten aus der Gründerzeit, die schon typisch sind für den ehemaligen prosperierenden Chemnitzer Raum. Also nicht nur in Dresden und Leipzig wurde das Arbeitergeld vom damaligen Bürgertum aus dem Fenster rausgeschmissen. Trotz Krieg und 40 Jahre Sozialismus zeigen sich in Meerane die Häuser wieder in altem Glanz, dazu endlich auch saubere Autos aus dem VW-Konzern, der in der Region Hauptbrötchengeber ist.
Da man relativ schnell in Meerane ist, kann man auch die BSG Chemie-Hochburg Altenburg oder das benachbarte Glauchau besuchen. Früher ist man ja auf dem Weg zu Sachsenring Zwickau nur flüchtig durch o.g. Orte gefahren.
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Ist auch heute noch so . Und Hochburg ABG ist sehr romantisiert -gefühlt jeder 2.dödelt dort mit irgendwas schwarz-gelben rum .
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...auf dem Weg zum Fussballtraining eines ortsansässigen Vereins.
Man sieht trotzdem mehr Chemieaufkleber als von Lok oder RBL in Altenburg, immerhin beides Europapokal-Stammgäste in unterschiedlichen Epochen und beide mit grün-weisser Unterstützung - Spieler vor 1989 und Nachwuchs nach 2008.
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Werdau
Lohnt sich überhaupt nicht. Einzige Sehenswüdigkeit war ein Chemie-Aufkleber. Die Stadt wollte wohl mal Regierungssitz werden, so gross ist dort das Rathaus. Leider hat sich diese Bürokratie bis heute in Deutschland gehalten. Und ja, es sind vor allem die Steuern und Lohnnebenkosten, die diese Sippschaften seit Jahrhunderten mitfinanzieren.
Die Stadt Werdau schaute schon vom Zug aus Scheisse aus und vor Ort war alles noch viel schlimmer. Ein wirklich sächsisches Drecksnest, zum Glück die absolute Ausnahme bisher. Fahrt lieber nach Plauen!
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Na hoffentlich liest hier kein Werdauer mit.... :lol
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Dessau
Neben den Versuch eines Aufstandes 1982 mit den Chemiefans (das Stadion wurde zumindestens teilzerlegt) ist mir Dessau vor allem durch das Bauhaus sympathisch. Als Rundling-Bewohner kommt man an Dessau nicht vorbei, weiss man doch die Vorzüge von begrünten Massenquartieren zu schätzen, die in Dessau ihren Ausgangspunkt nahmen. Industrielle Massenfertigung macht nicht nur die Autos billiger, es senkt auch die Arbeitszeiten, im Wohnungsbau nicht unbedeutend. Dessau ist über Bitterfeld schnell zu erreichen, mit oder ohne Umstieg. In der Stadt verkehrt eine Strassenbahn, die auch wichtige Bauhaus-Siedlungen anfährt. Leider sind viele Bauhäusler emigriert, so dass Brasilia, Tel Aviv und Miami sich glücklich schätzen können. In Dessau wird in 2 Museen das Wirken gewürdigt, weswegen aus der ganzen Welt Architekten und Designer anreisen, um von den Ideen zu profitieren. Kaum ein Haushalt auf der Welt kommt ohne Bauhaus-Produkte aus.
Leider ist der Rationalismus auch mit Negativseiten belastet, in Dessau sorgt die Blockbebauung für eine schlechte Stadtdurchlüftung, so dass kaum Luftmassenaustausch stattfinden kann. Bei deutlich grösseren Städten bei weitem mit drastischeren Folgen für die ansässige Bevölkerung.
Dessau verfügt über 2 Fussballteams bzw. Stadien, so ähnlich wie Halle. Dessau 05 ist mir sympathischer, da ich bei einem Dessauer Derby deren Punks schützen musste. Die Polizei war wie in Lichtenhagen, Hoyerswerda oder sonstwo wieder nur Zuschauer. deshalb gibt es ja auch keine Beamtenrente.
Also, Dessau ist absolut empfehlenswert.