Der Vollständigkeit halber noch ein paar Berichte...
Die LVZ Borna-Geithain schreibt am 14.10.2013:
Pokalsensation bleibt aus
Fußball - Sachsenpokal, 3. Runde: BSG Chemie Leipzig - Bornaer SV 3:1 (2:1)
Leipzig (dii). Die kleine Pokalsensation ist ausgeblieben. Mit einer letztendlich in Ordnung gehenden 3:1-Niederlage gegen Ligakonkurrent Chemie Leipzig schied der Bornaer SV am Sonnabend aus dem Fußball-Sachsenpokal aus. Es war die erste Niederlage in diesem Kalenderjahr für die Wyhrastädter, womit eine beeindruckende Serie zu Ende ging.
Die Personaldecke vor dem Spiel in Leipzig war nicht wirklich entspannt. Es fehlten Sebastian Pscherer mit Rotsperre sowie Stephan Müller und Lars Kühnel verletzungsbedingt. Auch Marko Nickel ging angeschlagen in die Partie. Umso erstaunlicher waren dann die ersten 20 Minuten. Der BSV übernahm die Regie auf dem Platz und setzte die Chemiker unter Druck. Kevin Gersonde besaß die erste Chance, als er allein auf Rudolf zuging, aber den Ball nicht am Torhüter vorbeibrachte (6.). Drei Minuten später fiel das 0:1. Nach einem langen Ball an den BSG-Strafraum gewann Christian Jendrossek den Kopfballzweikampf, legte das Leder zurück zum frei stehenden David Eszenyi, der es volley aus der Luft nahm und aus gut 20 Metern unhaltbar zur Führung in den Winkel zimmerte.
Eine erste Duftmarke der Hausherren setzte Reich in der 18. Minute. Der wunderbar um die Mauer gezirkelte Freistoß klatschte an den Außenpfosten. Von da an bekamen die Chemiker das Spiel immer besser in den Griff und erarbeiteten sich Chancen. Nach einer Flanke von Wolf gab es in der Bornaer Abwehr ein Missverständnis, der Ball kam zum frei stehenden Lee Gandaa, der nach einer Körperdrehung zum Ausgleich einschob (25.). Die Leipziger erhöhten den Druck. Ein langer Ball über die BSV-Abwehr brachte Wolf in eine gute Position, der herausgeeilte BSV-Keeper Felix Ackermann konnte Schlimmeres verhindern (31.). Danach befreiten sich die Bornaer zwar aus der Umklammerung. Doch in der 45. Minute waren sie vermutlich mit dem Kopf schon in der Kabine. Chemie-Spieler Wolf stand auf der rechten Seite völlig frei, seine Hereingabe fand Peter, und der köpfte aus Nahdistanz ins Tor.
Nach dem Seitenwechsel war der BSV zunächst die erneut präsentere Mannschaft. Ein Schuss von Falk Hieltscher klärte Chemie-Keeper Rudolf mit beiden Fäusten. Aber mit fortschreitender Spieldauer bekamen die Leipziger das Spielgeschehen wieder in den Griff und besaßen Tormöglichkeiten. So klatschte ein Kopfball von Peter an die Querlatte. Es folgte eine starke Druckphase der Hausherren, mehrmals musste Ackermann im Gästetor retten. Auch in der 73. Minute zeigte er Gespür, als Bader allein auf ihn zulief, er aber im richtigen Moment aus dem Tor kam und klären konnte. Der BSV kam noch einmal ins Spiel zurück, in die Ausgleichsbemühungen hinein fiel aber die Entscheidung für die Leipziger. Der Gast aus Borna versuchte, bei einem schnellen Konter auf Abseits zu stellen, was aber misslang. Schilling legte zum frei stehenden Peter, und der ließ mit seinem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze Ackermann keine Abwehrmöglichkeit (82.). Die Chemiker brachten die Führung dann souverän über die Zeit und zogen verdient ins Achtelfinale ein.
Trainerstimme
Marco Gruhne (Bornaer SV): Die ersten 25 Minuten, als wir - von den verletzten Spielern abgesehen - noch alle an Deck hatten, haben wir Chemie richtig beeindruckt und verdient 1:0 geführt. Als sich dann aber Marko Nickel verletzte, hatten wir nichts mehr dazu zu setzen und sind aus dem Rhythmus gekommen. Unsere Mannschaftleistung war hervorragend, aufgrund der Spielanteile war es jedoch ein verdienter Sieg der BSG Chemie.
Die LVZ Muldental schreibt am 19.10.2013:
Heimrechttausch
Fußball: FA Wurzen tritt notgedrungen bei Chemie an
Wurzen (sbf). Viel schlechter können die Vorzeichen auf einen Punktgewinn aus Sicht der Fußballherren des ATSV FA Wurzen nicht sein. Eigentlich hätten sie ein Bezirksligaheimspiel, müssen aber auswärts beim Tabellenzweiten BSG Chemie Leipzig antreten. Rolf Handau, Männerverantwortlicher beim Verein in Wurzen, klärt auf: "Es gab Hinweise seitens der Polizei und auch aus anderen diversen Schriftstücken ging hervor, dass sich Hooligans verschiedener Gruppierungen in der Keksstadt beim Spiel treffen wollen. Zum Glück erfuhren wir davon und konnten eine wohlüberlegte Entscheidung treffen."
"Nach den Ausschreitungen beim Lok-Spiel vor einigen Jahren wurden wir als die Schuldigen hingestellt", so Handau weiter. "Wir sind die Gebranntmarkten, wir sind zudem nicht in der Lage für Sicherheit und Ordnung zu sorgen, wenn sich Gewaltbereite ansagen." Es sei schon bitter, wenn neben der Wettbewerbsverzerrung auch noch finanzielle Verluste (Eintrittsgeld) in Kauf genommen werden müssen. Hinter vorgehaltener Hand schrillen noch schärfere Töne, man sehe nicht ein, dass man der Prügelknabe für gesellschaftliche Probleme ist.
Dass es für den Tabellenletzten FA bitter ist, dass er sein Heimrecht preisgeben muss, steht außer Frage. Mit Resignation in den Worten meinte Handau: "Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen."