http://leipzig.sportbuzzer.de/sachsenliga/artikel/chemie-wieder-vor-einem-sportgerichtsverfahren/12776/4Leipzig. Die zum Teil sogar tätlichen Auseinandersetzungen nach dem Sachsenliga-Spiel zwischen Chemie Leipzig und dem Bischofswerdaer FV werden ein Nachspiel vor dem Sportgericht haben. Uwe Dietrich, Spielausschuss-Chef des Sächsischen Fußball-Verbandes (SFV), hat einen entsprechenden Antrag gestellt - während noch zwei andere laufen. „Der Ordnungsdienst war völlig überfordert“, erklärt er. „Dadurch waren Fluchttore offen und nach dem Spiel unberechtigte Personen auf dem Platz.“ Außerdem lägen gegen Chemie eine Reihe von Vorwürfen vor, die von Unsportlichkeiten bis zu Schlägen reichten.
Viele Medien berichteten indes danach von einem anderen Hauptvorfall, bei dem Chemie-Trainer André Schönitz gegenüber dem Bischofswerdaer Coach Erik Schmidt - salopp gesagt - die Hand ausgerutscht ist. „Wir haben uns unterdessen telefonisch ausgesprochen, er hat mir gesagt, er könne sich nicht mehr an die Szene erinnern. Meine linke Wange kann das allerdings schon“, so Schmidt, „Es war von ihm keineswegs in Ordnung, aber eher ein leichter Schlag. Er hat sich bei mir entschuldigt, damit ist die Sache abgehakt.“
Schönitz bestätigte das Gespräch mit Schmidt, wollte sich aber nicht weiter dazu äußern, außer: „Wir haben das unter uns mittlerweile beigelegt.“ Schmidt S.rte die Entstehung der Szene so: „Meine Spieler haben sich nach Abpfiff über den Sieg gefreut, plötzlich gab es eine Rangelei mit Chemie-Akteuren. Ich wollte meine Jungs in die Kabine lotsen, da kam Schönitz auf mich zu und schrie, ich solle meine Spieler wegnehmen. Plötzlich stand er vor mir und ich bekam den Schlag. Also die Deeskalation, für die wir beide sorgen wollten, hat irgendwie nicht funktioniert. Es hat sich dann aber beruhigt.“ Schmidt wunderte sich noch, dass der Durchgang zu den Kabinen nicht gesichert war, es sei ein ungutes Gefühl gewesen, da einige Fanatiker auf dem Zaun saßen und seine Spieler sowie ihn bedrohten. Trotzdem lobte der Gästetrainer die heiße Atmosphäre, für die die friedlichen Fans gesorgt hätten: „Die Emotionen sind für die Liga schon toll.“
Nicht so toll müssen es einige Gästefans gefunden haben, sie setzten während des Spiels einen Notruf an die Polizei ab. Als diese eintraf, sei sie vom Ordnungsdienst angeblich nicht durchgelassen worden. Uwe Dietrich fasste seine Beobachtungen so zusammen: „Ich muss eindeutig sagen, so geht es nicht, wie sich ein Teil der Fans da aufführt. Das hat mit Sport nichts zu tun. Einige waren geradezu hasserfüllt.“